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Gandhi - gewaltfrei gegen Hitler ?
#46
Der Beitrag spielte sich in Indien ab - abgesehen davon werden Kinder zu Paaren gemacht, weil die Eltern ihre egoistischen Ziele dahinter verstecken, es ging seit alters her auch in Europa immer darum, was nutzbringend war und welche Güter damit erworben werden konnten. Um Liebe geht es dabei überhaupt nicht, da wird ins "Bett" geworfen, was nicht zusammen paßte, gefragt wurden und werden Kinder in manchen Kulturen nicht, ob sie das auch mögen. Literatur darüber - "Die Fürsten und ihre Töchter" - über das Leid der Mädchen für die Interessen ihrer Väter -ausgetragen auf ihrem "Rücken".

Und Gandhi hat daran auch nichts verändert - oder hat er das Kastensystem in Indien abgeschafft - er war wohl mehr mit dem Kampf gegen die englischen Unterdrücker beschäftigt.
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#47
(10-11-2013, 23:37)Klaro schrieb: . . . denn um diese Zeit kannten diesen Mann die Deutschen so gut wir gar nicht - vor allem, wenn sie in kleinen Orten fernab der Großstädte wohnten. Da hätte man den gesamten Verwandten-Bekannten - und Freundeskreis durchforsten können, die hatten alle nix von ihm gehört.

Utopien sind da, das man sich ihrer bedient, wenn man sich eine Traumwelt schaffen will, die aber leider oft wie Traumschaum vergeht.

Klara, Du hast ja den Thread gestartet:
(07-11-2013, 21:18)Klaro schrieb: Ich war ziemlich erstaunt, als ich las, daß Gandhi`s Idee, gegen Hitler gewaltfrei vorzugehen, ihn mit Spiritualität zu überzeugen, wirklich in seinen Gedanken zu finden war.


Ich kenne diese Idee Gandhis nicht – da Du diese Idee vorgelegt hast, könntest Du uns sagen, was aus Deiner Sicht Gandhi konkret gemeint hat ?

Bitte keinen Textverweis (Link) wo wir uns dann selbst heraussuchen sollen, was Du vielleicht gemeint haben könntest. Du bist sicher in der Lage Deine Gedanken in vier oder fünf Sätzen zu äußern.
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#48
(10-11-2013, 04:19)Harpya schrieb:
Zitat:deshalb hat die polizei ja auch so einen schlechten ruf

Tatsächlich, objektiv kaum belegbar ?

wie meinen?

lies mal die kommentare unter online-artikeln zu polizeigewalt

(10-11-2013, 04:19)Harpya schrieb: Bei dem was den Bereitschaftspolizisten bei Demos etc. so zugemutet wird
muss man die ja schon in Schutz nehmen

wofür?

wehrlose demonstranten blutig zu knüppeln oder mit dem wasserwerfer blind zu schießen?

denn das kommt vor und wird praktisch nie geahndet. eher schon wird eine demonstrantin verklagt, weil sich der polizist beim gewaltsamen zugreifen die schulter verrenkt hat (wie grade in wien geschehen)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#49
(10-11-2013, 04:19)Harpya schrieb: deshalb hat die polizei ja auch so einen schlechten ruf

Tatsächlich, objektiv kaum belegbar ?
[/quote]
(12-11-2013, 21:16)petronius schrieb: wie meinen?

lies mal die kommentare unter online-artikeln zu polizeigewalt
Sicher gibts zeitweilig Durchgeknallte überall.
Im Verhältnis zu Anzahl sind Ehegatten,
Autofahrer, mangelhafte Haushaltsgerätehersteller, Gesundheitswesen..
deutlich gefährlicher und öfters tödlicher.
Ist numal ein Job bei dem man sich normalerweise oft unbekannten,
nicht abschätzbaren Schwierigkeiten ausgesetzt sieht.
Das kann man auch nur in Grenzen trainieren.

Kann mich noch an früher erinnern, war eine Studentendemo
wegen Fahrpreiserhöhung.
Da gabs dann sportliche Gruppen die erfolgreich einzelne Beamte
isoliert haben um denen einfach mal so Ausrüstungsgegenstände
abzunehmen.
Spitzenreiter war der mit der Dienstwaffe, Helm und Schlagstock
und Schild bekammen auch viele Punkte, Handschuh zählte eigentlich nicht.
Ging nicht ganz ohne Schrammen ab.

Polizisten sind oft genug die Prügelknaben der Politik,
zunehmend, was internationale Banden betrifft, ohne ausreichende Mittel.

Auswüchsen muss man natürlich entgegentreten, das macht die Polizei intern aber ganz brauchbar.
Bekommt man so mit wenn man als Auftragnehmer lange in Polizeiprojekten arbeitet.
Wer ANgst vor der Polizei hat muss sie ja nicht holen wenn er ein Problem hat.

(12-11-2013, 21:16)petronius schrieb: wehrlose demonstranten blutig zu knüppeln oder mit dem wasserwerfer blind zu schießen?

denn das kommt vor und wird praktisch nie geahndet. eher schon wird eine demonstrantin verklagt, weil sich der polizist beim gewaltsamen zugreifen die schulter verrenkt hat (wie grade in wien geschehen)
Ich glaube du warst noch nie bei einer ausufernden Demo wo es in den Infight geht.
Muss man da schon ins Ausland um Beispiele zu finden ?
Zeigt doch eher, das es auch weinerliche Polizisten gibt.
Normalerweise renkt man das Ding wieder ein, macht 3 Tage krank und dann ist gut.
Wie das Zugreifen konkret aussah weiss ich nicht.

Unsachgemäße Bedienung von Wasserwerfern oder mangelnde Übersicht liegt nunmal
überall vor, ist aber doch nicht symptomatisch für Polizei an sich.
Wenn du jetzt noch den Hamburger Kessel bringst, war das Obrigkeitsgewalt, der einzelne Polizist
ist da nunmal an seine Weisungen gebunden.
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#50
(12-11-2013, 21:41)Harpya schrieb: Ich glaube du warst noch nie bei einer ausufernden Demo wo es in den Infight geht

von einer solchen habe ich auch nicht gesprochen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#51
Bitte beim (historischen) Thema bleiben!/Ekkard
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#52
Am Anfang scheint Ghandi ja schon gegen Hitler gewesen zu sein,
aus praktischen Gründen nicht so ganz.
Der Feind meines Feindes (wohl England) ist mein Freund:

"Wendungen im Zweiten Weltkrieg

Vor Kriegsbeginn war Gandhi der Überzeugung, Großbritannien, Frankreich und die USA könnten kleine Länder nicht vor dem aggressiven Diktator Hitler schützen. Krieg führe unweigerlich zur Diktatur, nur Gewaltfreiheit münde in Demokratie. Er drückte die Hoffnung aus, dass Hitler mit Widerstandsmethoden, wie er sie in Südafrika angewandt hatte, zu bezwingen sei. Selbst würde er lieber unbewaffnet, ehrenhaft und mit reiner Seele sterben, als sich dem Willen eines Diktators zu unterwerfen.[128]

Er modifizierte jedoch seine Politik gegenüber der britischen Kolonialmacht beim Eintritt Großbritanniens in den Zweiten Weltkrieg 1939 zeitweilig:

„Bis zum Ende der Luftschlacht um England 1941 war die Kolonialmacht aus der Sicht Gandhis unmittelbar durch eine mögliche Okkupation durch die Nationalsozialisten bedroht, und so verbot sich eine Ausnutzung der Situation sowohl aus moralischen wie aus antifaschistischen Gründen. Als sich der Krieg jedoch auf anscheinend unbestimmte Zeit hinzog [...] und England nicht mehr unmittelbar bedroht war, erhöhten sich aus Sicht Gandhis auch die ideologischen und praktischen Freiräume für Aktivitäten der indischen Unabhängigkeitsbewegung. In diesem Zusammenhang muss dann die Vorbereitung und schließliche Durchführung der massenhaften ‚Quit-India‘-Bewegung unter Führung Gandhis im August 1942 gesehen werden.“

– Lou Martin: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund?“

2006 gab die britische Regierung bisher geheime Dokumente frei, denen zufolge Winston Churchill im Zweiten Weltkrieg äußerte, Gandhi könne beim Hungerstreik ruhig sterben, während andere Politiker fürchteten, dies könne zu einem Aufruhr führen, sodass Indien nicht mehr zu halten sei."
(wiki)

Ghandi mag ja gewaltfrei gehungert haben, auf der Strasse pflasterten Leichen seinen Weg.
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#53
@Sinai, das ist doch eigentlich ganz gut beschrieben, was Gandhi gemeint hat - daß er mit spirituellen Gedanken die Diktatoren einsichtig machen kann. Daß sie von ihrem Tun ablassen, wenn man gut zuredet. Genügt das oder wäre eine Recherche Deinerseits nicht auch möglich. Natürlich nur, wenn Du überhaupt willst. Der Autor des kritischen Beitrags über Gandhi hält selbigen für naiv.
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#54
Ghandi und wie ihn manche in der Welt sahen und seine Einstellung zu Hitlers Judenpolitik:
"
Inland

Der bengalische Historiker Nirad C. Chaudhuri warf Gandhi vor, er habe die Gewaltlosigkeit als Vorwand benutzt, um seinen Machthunger zu stillen. So schrieb Chaudhuri, der während der Jahre des Unabhängigkeitskampfes Sekretär von Gandhis Kongresspartei war, in seiner Autobiographie:

„Nirgends haben sich westliche Autoren in Gandhi gründlicher getäuscht als darin, dass sie seinen unersättlichen und durch nichts zu befriedigenden Machthunger übersehen haben. Darin war er keineswegs anders als Stalin. Nur brauchte er nicht zu töten, denn er konnte sich seiner Gegner genauso gut mit Hilfe seiner gewaltlosen Vaishnava-Methode entledigen.“

Indische Rivalen im Kampf um die Unabhängigkeit habe er in politische Isolation getrieben wie im Fall von Subhash Chandra Bose. Die Teilung Britisch-Indiens in zwei Staaten, Indien und Pakistan, führte Chaudhuri auf Gandhis Weigerung zurück, in einem geeinten, unabhängigen Indien die Macht mit Jinnahs Muslimliga zu teilen.[140]


Ausland

Sein offener Brief Die Juden, den er am 26. November 1938 kurz nach den Novemberpogromen in der indischen Zeitung Harijan veröffentlichte und in dem er sich mit der Judenverfolgung im nationalsozialistischen Deutschland, dem Zionismus und dem Palästinakonflikt auseinandersetzte, wurde besonders in Europa und den USA kontrovers diskutiert und beispielsweise von Martin Buber und Judah Leon Magnes mit teilweise scharfen Repliken zurückgewiesen.

Gandhi war im Vorfeld mehrfach gebeten worden, zu den im Brief behandelten Fragen Stellung zu beziehen. Dabei hatten vor allem jüdische Intellektuelle gehofft, in Gandhi einen Fürsprecher zu finden, der die Judenverfolgung in Deutschland geißeln und sich vielleicht wohlwollend zur Rückkehr der Juden in ihre biblische Heimat Palästina äußern und damit zumindest indirekt den Zionismus unterstützen würde. Anlass zu dieser Hoffnung gab, dass Gandhi mit dem deutsch-jüdischen Architekten Hermann Kallenbach einen überzeugten Zionisten zu seinen Vertrauten zählte.

In seinem Brief betonte Gandhi zunächst seine Sympathien für das jüdische Volk, bezeichnete den Zionismus jedoch als falsch und ungerecht gegenüber den Arabern, denen Palästina ebenso gehöre „wie England den Engländern oder Frankreich den Franzosen“. Die Judenverfolgung in Deutschland scheine „keine Parallele in der Geschichte zu haben [und] wenn es überhaupt einen gerechten Krieg im Namen der Menschlichkeit und für sie geben könnte, wäre ein Krieg gegen Deutschland zur Verhinderung der frevelhaften Verfolgung eines ganzen Volkes völlig gerechtfertigt“. Allerdings sehe er einen Weg, wie die Juden dieser Verfolgung widerstehen könnten: durch organisierten, gewaltfreien und zivilen Widerstand. So sehe er Parallelen zur Lage der „Unberührbaren“ sowie der Inder in Südafrika. Die Juden könnten ihren „zahlreichen Beiträgen zur Zivilisation den außerordentlichen und unübertrefflichen Beitrag der gewaltfreien Aktion hinzufügen“.[141]

Besonders an den Vergleichen des nationalsozialistischen Terrors mit der Politik der Briten und Buren und Gandhis Rat, der Gewalt der Nationalsozialisten mit gewaltlosem Widerstand zu begegnen, entzündete sich die Empörung zahlreicher Kommentatoren. In dem wohl ausführlichsten und bekanntesten Antwortschreiben warf Martin Buber Gandhi Unwissenheit bezüglich der Bedingungen in deutschen Konzentrationslagern und der Grausamkeit der Nationalsozialisten vor und zeigte sich tief enttäuscht, dass ein „Mann des guten Willens“, den er schätze und verehre, so undifferenziert über jene urteile, die er anspreche. Inder seien in Südafrika und Indien verachtet und verächtlich behandelt worden, aber weder vogelfrei und systematisch beraubt und umgebracht worden noch „Geiseln für das erwünschte Verhalten des Auslands“ gewesen. Gandhi sehe nicht, dass tapferer und gewaltloser Widerstand jüdischer Deutscher in Wort und Tat, die jahrelange Erduldung des nationalsozialistischen Unrechts, die sich an zahlreichen Beispielen belegen lasse, die Aggression der Nationalsozialisten nicht gebremst, sondern nur noch verstärkt habe. Bezüglich der Palästinafrage argumentierte Buber, es sei weder historisch noch rechtlich oder moralisch korrekt zu behaupten, Palästina gehöre nur den Arabern. Nur wer beiden oder allen Völkern, deren Wurzeln und Geschichte mit diesem Land verbunden sind, ein Recht auf eine friedliche Existenz dort zugestehe, werde Frieden und Gerechtigkeit erzeugen." (wiki)

Na ja, was erwartet man schon von einem Politiker.
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#55
(12-11-2013, 23:41)Klaro schrieb: das ist doch eigentlich ganz gut beschrieben, was Gandhi gemeint hat - daß er mit spirituellen Gedanken die Diktatoren einsichtig machen kann.

Was verstand Gandhi unter "spirituellen Gedanken" ?
Da gibt es viele unterschiedliche Definitionen.

Wollte Gandhi mittels Telepathie aus der Ferne auf Hitler einwirken ?
Oder wollte er Briefe an Hitler schreiben ?
Eine Telephonverbindung von Indien nach Deutschland existierte 1935 noch nicht, jedenfalls keine verläßliche.
Oder wollte er sich in die Höhle des Löwen wagen ?
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#56
Rate mal ? Icon_lol
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#57
(13-11-2013, 01:04)Klaro schrieb: Rate mal ? Icon_lol
Hat doch funktioniert, die Diktatoren machten was er wollte.
Ghandi wollte eine 2 Staatenlösung, haben wir bekommen.
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#58
(13-11-2013, 00:28)Sinai schrieb: Oder wollte er Briefe an Hitler schreiben ?

Er hat Briefe an Hitler geschrieben!

Sie wurden allesamt vom britischen Geheimdienst abgefangen.
MfG B.
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#59
Ghandi hat seine Zeit anscheinend ziemlich gut eingeschätzt.
Geholfen hat bestimmt:
Unter den vielen Lügenmächten, die in der Welt wirksam sind, ist die Theologie eine der ersten.
(Mahatma Gandhi, indischer Politiker und Reformator, 1869-1948)
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#60
(10-11-2013, 06:21)Harpya schrieb: Ein Hungerstreik gibt eigentlich nur Zeit für Verhandlungen.
Will einer wirklich sein Leben aufs Spiel setzen, würde er sich ein Schiessgerät oder eine Spritze an den Körper halten, dann Forderung ja -> lebt weiter,
Forderung nein -> tot. Würde die Sache deutlich verkürzen und an der
Ernsthaftigkeit nicht zweifeln lassen.

Denke, ein Hungerstreik hätte im Gegensatz zu einer direkten Schusswaffe vor dem Kopf, den Zeit- und Raumvorteil, damit wirken zu können, falls es überhaupt wirken sollte.
Zu Ghandis Zeit hatte das ebend gepasst - und ne massenweise Schusswaffe vor dem Kopf, hätte wohl ein anderes Ergebnis hervorgebracht ; )
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