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Steinigung - Herkunft und Begründung
#31
Die erste Steinigung wird wohl Kain gegen Abel vollzogen haben.
So sind alle Menschen die töten "Kinder Kains". Auch die Rache ist den Menschen von Gott untersagt, weil sie dann nicht besser als Kain sind.
Die "Steinigung" war danach eine Art Lynchjustiz, die später legalisiert wurde um die Schuld vor Gott auf viele Täter zu verteilen.
Diese Schuldverteilung ist zum "Militär" pervertiert, so, daß z. B. ein deutscher Soldat, der im Orient einen Menschen tötet meint, nur ein 1: 85000000 Mörder zu sein, weil er ja für Volk und Vaterland rumballert. In Wirklichkeit ist es aber 1:1, entweder wie Kain gegen Abel oder als "Rächer Abels". Beides gegen Gott.
#32
Das Kain seinen Bruder Abel erschlagen hat, und das möglicherweise mit einem Stein, würde ich noch nicht als Urform der Steinigung einstufen. Der entscheidende Unterschied ist doch, dass Steinigung ein Gruppen"happening" darstellt und die Last von eventuellen Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen auf alle Beteiligten verteilt ist.
#33
Ich wollte jetzt mehr auf die gesetzliche Grundlage der islamischen Steigung hinaus,
die nicht ausreichend begründet ist.

Das die Rittersleut Steine von ihren Burgen auf die Angreifer geschmissen haben
weiss ich auch.

Das die Christen Leute mit was auch immer getötet haben ,
sei es durch häuten oder totbeten hat ja auch keine gesetzliche Grundlage.
Christen werfen auch Steine von Autobahnbrücken.

Islam ist aber ein behauptetes stringentes Regelwerk in Rechtsfragen,
da ist in erster Linie der Koran massgebend.
#34
Hallo Harpya! Schriebst du nicht selbst, dass der Koran keinerlei Aussagen zur Steinigung macht!?!?

Wenn also weder der Koran noch spätere Regelungen durch religiöse Führer die Steinigung vorschreiben oder empfehlen, dann kann wohl dieses Hobby nichts mit dem Islam selbst zu tun haben, sondern es muss wohl ohne Einfluss des Islam entstanden sein, sich schon vorher entwickelt haben oder von außen übernommen worden sein.

Es wäre allerdings verwunderlich, wenn die Rechtsgelehrten dieser Religion eine - im wahrsten Sinne des Wortes - so eindrucksvolle Praxis völlig ungeregelt oder unkommentiert gelassen hätten oder noch ließen.
#35
Haben si ja nicht, begründet wird alles.
Ich hoffte das sich die Islamkundigen mal zu Wort melden.

Was man so nachlesen kann, wird behauptet, das es einen Vers der Steigung gegeben hat.
Eine Überlieferung von Aisha.
Dummerweise war der auf einem Blatt aufgezeichnet, das in einem unbeobachteten
Moment von einer Ziege gefressen wurde.
( Hadith)

Desweiteren gibts natürlich für alles einen Hadith, stark oder schwach, alle gerne genommen.

"Wenn ein verheirateter Mann oder eine verheiratete Frau Ehebruch begeht werden sie zu Tode gesteinigt, weil der Prophet (sallallahu alaihi wa sallam) sagte:“ Lernt von mir. Allah gibt ihnen einen Ausweg. Wenn eine unverheiratete Person Unzucht mit einer unverheirateten Person begeht, (ist die Strafe) einhundert Peitschenhiebe und ein Jahr Verbannung. Wenn eine verheiratete Person mit einer anderen verheirateten Person Unzucht begeht, (ist die Strafe) einhundert Peitschenhiebe und Steinigung. Überliefert bei Muslim, 1690"

Das ist aber nach dem Eigenvertändnis eigentlich nicht erlaubt.

Beispiel:

"Erlaubt der Koran die Steinigung?

17.11.2010 · Der Islam verlange bei Ehebruch die Steinigung, sagen viele Muslime. Das ist falsch. Denn eine kritische Interpretation des Korans zeigt, dass dieser sich gegen diese Hinrichtungsart verwehrt. Nach dem Urteil von Ayatollah Ghaemmaghani ist eine andere Deutung des Textes nicht möglich.
Von Ayatollah Ghaemmaghani

Lesen, was drinsteht: der Koran verliert kein Wort über Steinigung

Alle islamischen Koran-Interpreten und Gelehrten sind sich in der Methodologie der Koran-Auslegung darin einig: Wenn der Koran als erste authentische Quelle sich zu einem Tatbestand nicht geäußert oder nicht deutlich dazu Stellung bezogen hat, ist es die Aufgabe der „sunnat“ (Tradition) als zweite authentische Quelle, anhand von Überlieferungen eine Antwort auf offene Fragen zu liefern. Was in der Tradition dann als Überlieferung festgelegt worden ist, wird als gültig und bindend betrachtet.

Die Tradition wird also neben dem Koran als eine wichtige und gültige Quelle angesehen. Es gibt aber zwischen beiden Quellen zwei große Unterschiede. Erstens ist die Tradition erst nach dem Koran von Bedeutung und kann niemals den Koran ersetzen. Damit darf die Tradition erst herangezogen werden, wenn es im Koran selbst zu einer Sache entweder keine Aussage gibt oder wenn die Sache interpretationsbedürftig erscheint."
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ge...64490.html

Das trifft eben alles nicht zu, der Koran regelt den Sachverhalt eindeutig.
Weiss da einer was, was über christliche Nabelschau bezgl. Steinigung hinausgeht ?
#36
Ich glaube, dass während der Entwicklung der Menschheit, von dieser festgestellt wurde, dass Steine härter als Schädel sind und somit die erste "wirksame" Waffe zum Nulltariv
gefunden war. Dieser Nulltarif ist es, weshalb sie auch heute noch verwendet wird.
Ansonsten sehe ich keinen Unterschied ob das "Happening" mit Steinewerfern oder einem Erschießungskommando veranstaltet wird.
Die "Erfindung" selbst werden wohl die Schweizer gemacht haben.
#37
(21-01-2014, 00:45)Sinai schrieb: Ich habe in einer alten Schrift der Juden nachgelesen und dort wird geschrieben, daß die Steinigung schmerzhafter ist als das verbrennen. Dies ist der Grund, warum das schwerste Verbrechen (Götzendienst) mit Steinigung bestraft wird, waehrend unehelicher Sex einer Priestertochter (ein leichteres Verbrechen) "nur" mit verbrennen bestraft wird.

Von welcher "alten Schrift der Juden" ist hier die Rede?

Wie begründest Du die Annahme, dass die Steinigung für den/die zu Bestrafende/n schmerzhafter sei, als verbrannt zu werden?

Auf welche Art und Weise, meinst Du, wird nach jüdischem Recht die Strafe des Verbrennens vollzogen?
MfG B.
#38
Goethe Universität – Frankfurt am Main
Fachbereich Rechtswissenschaft
Forschungsstelle für jüdisches Recht
Todesstrafe

"Die Mischna (Sanh. 7, 1) spricht in Übereinstimmung mit den halachischen Midraschim von 4 Todesarten:
1. Steinigung (sekila).
2. Verbrennen (serefa).
3. Enthauptung (hariga oder hereg).
4. Erdrosselung (chanika oder chenek).
Im Verhältnis zueinander galt die Steinigung als die härteste T., dann folgen Verbrennung, Enthauptung und Erdrosselung. Die Unterscheidung ist für die Anwendung im Falle von Gesetzeskonkurrenz von Bedeutung, indem dann von zwei in Betracht kommenden Strafarten die härtere angewandt wird."

Google: Judentum Todesstrafe

TODESSTRAFE - Jüdisches Recht
www.juedisches-recht.de/lex_str_todesstrafe.php
... Israels, israelisches, Recht, Talmud, Tora, Bibel, Thora, Judentum, israel law, ... Andererseits durfte ein Todesurteil nicht einstimmig vorliegen, d. h. es mußte ...
#39
Was in der Mischna steht, weiß ich.

Auch die einschlägige Literatur kenne ich einigermaßen.

Ich hatte konkrete Fragen gestellt. Du gibst zu Dingen Antwort, die nicht gefragt wurden.

Also stelle ich eine Frage nochmals, und zwar konkreter:

Was veranlasst Dich, anzunehmen, dass das Zutodebringen mittels eines Steins, mit dem einem der Schädel eingeschlagen wird, schmerzhafter sei, als das Verbrennen, was nach jüdischem Recht heißt, dem/der Verurteilten wird flüssiges Metall in den Schlund gegossen!?
MfG B.
#40
Die Goethe Universität in Frankfurt am Main schrieb die Abhandlung über die Todesstrafe im jüdischen Recht.
Die Goethe Universität schrieb, daß die Steinigung als die härteste Todesstrafe galt.

Das ist nicht meine Meinung, sondern ich zitiere nur. Wenn Dir die Abhandlung der Goethe Universität nicht gefällt, dann solltest Du bei der Goethe Universität reklamieren und nicht bei mir.
#41
Ich möchte mal mit einem Gedankenspiel antworten:
Wenn man sich in die Zeit der Entstehunug der Menschen zurückversetzt,(nach der Evolutionstheorie). Er war ein Pflanzenfresser, Steine waren zu hart und nicht nahrhaft. Aber man konnte sie als Werkzeug benutzen und damit auch härteres Grünzeug weichklopfen. Dann stellte man fest, das man mit sich an abgeschlagene Stücken auch Verletzen (schneiden) konnte.
Man stellte im Laufe der Zeit auch fest, das bestimmte Steine (Flint) zum Feuer machen geeignet waren. Es gab damals schon einen schwunghaften Handel damit über Europa.
Auch bei den Jagdtechniken gab es die Möglichkeit der Fallgruben. Hier kam wohl auch die Steinigung her, Pfeil und Speer besetzt mit kostbaren Steinspitzen waren wol zu schade um die Beute zu erlegen, so dass man die Tiere einfach steinigte. Dies war eine einfache Angelegenheit und die ganze Sippe konnte sich daran beteiligen.
#42
(21-02-2014, 15:58)Sinai schrieb: Die Goethe Universität in Frankfurt am Main schrieb....
[...]
Das ist nicht meine Meinung, sondern ich zitiere nur.

"Aus einer alten Schrift der Juden" hast Du zu zitieren vorgegeben.

Dass Steinigung bei Götzendienst als schwerste Strafe galt, weil damit das entehrende "Ans-Holz-hängen" samt "Gottesfluch" verbunden gewesen war, ist bekannt, jedenfalls denen, die sich mit jüdischen Rechtsgeschichte befasst haben.

Mich hätte halt interessiert in welcher "alten Schrift der Juden" behauptet wird, dass gesteinigt zu werden, schmerzhafter sei, als verbrannt zu werden. Dazu hätte ich gerne gewusst, in welchem Kommentar zum jüdischen Recht bzw. zur jüdischen Rechtsgeschichte steht, dass "die Hurerei einer Priestertochter als leichteres Verbrechen gilt und daher nur mit dem Verbrennen, weil weniger schmerzhaft, zu bestrafen sei", oder ob das Deine Interpretation ist.

Hier ein kurzer Auszug aus der Mischna zum Vollzug der Strafe des Verbrennens:

Man versenkt ihn in Mist bis zu den Knien, legt ein hartes Tuch in ein weiches und wickelt es ihm um den Hals. Einer zieht ein [Ende] zu sich und einer zieht das [andere] zu sich, bis der [Verurteilte] seinen Mund öffnet. Und man macht Blei heiß, gießt es ihm in den Mund, es fließt in seine Gedärme hinab und verbrennt ihm seine Gedärme.


Weniger schmerzhaft?
MfG B.
#43
(21-02-2014, 17:58)Bion schrieb: Weniger schmerzhaft?
Wer könnte das beurteilen?
Entscheidend ist eher der Eintritt des Todes, was sich bei einer Steinigung "hinziehen" kann. So ist der schnellste Tod der "Gnädigste".
#44
Die Steinigung kann schnell gehen "wenn ein Engel sich erbarmt und den ersten Stein zur Schlaefe des Delinquenten führt" – sie kann aber auch verdammt lange dauern, wenn es blöd hergeht.
#45
Die Goethe Universität in Frankfurt am Main schrieb weiters:
"Bemerkenswert ist der im Talmud berichtete Brauch, daß dem Verurteilten unmittelbar vor der Hinrichtung ein Becher berauschenden Weines zum Trinken gereicht wurde, damit er den Schmerz nicht so sehr empfinde."

Beachte die Wortwahl des 'berauschenden Weines'
Im Judentum ist jedes Wort wichtig. Was ist nun 'berauschender' Wein ?
Ist nicht jeder Wein gleichermaßen berauschend ? Was will dieser Hinweis ausdrücken ? Möglicherweise war dem Wein
Opium zugesetzt.


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