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Ein Gott: Judentum, Christentum, Islam - Warum soviel gegenseitige Ablehnung?
(08-04-2015, 14:58)Wilhelm schrieb: Es gibt aber auch die, die sich als Atheisten bezeichnen und einer Ideologie (Kommunismus, Nazismus..) folgen, diese sind gewalttätig um Ihre Ansich durchzusetzen.

Wieso betrachten das viele als ein Naturgesetz das man einer Ideologie folgen muss,
weil sie unbedingt eine brauchen ?
Wie kamen denn die Leute früher ohne Lesen, Schreiben, Propheten durchs Leben.
Ist ja ein Wunder, das die nicht alle miteinander verreckt sind.

Wenn ich so sehe wie kompliziert das ist immer einer Ideologie/Glauben gerecht zu werden,
dann ist sterben die leichtere Übung.

Also ich bin bei Kochrezepten mit 40 Zutaten schon leicht überfordert.
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(05-08-2014, 22:25)indymaya schrieb: Für mich missbrauchen sie Abraham wie auch Jesus und auch Ismael um einem "Allah" zu "dienen", was immer das sein soll, in keinem Fall der Vater, Jesu.

Allah ist der arabische Begriff für Gott, so wie Gott der deutsche Begriff für Allah ist. Wenn Du in eine lateinische Messe gehst und dort von "Deus" oder "Domine" gesprochen wird, beten die auch keinen anderen Gott an.
Wenn Du Dir die biblischen Quellen anschaust, wirst Du aber feststellen, dass die Vorstellung vom christlichen Gott sich nicht mit der Bibel deckt. Eine Dreifaltigkeit findet sich z.B. nicht in der Bibel und dass Jesus Gott wäre, als Teil dieser Trinität, ist eine theologische Interpretation. Trotzdem wäre es absurd anzunehmen, Christen beten einen anderen Gott als den Einen Gott an. Sie sind durch die kirchliche Theologie nur etwas verwirrt worden. Der Gott bleibt trotzdem der gleiche.
Aber genau deshalb, weil der Gott der gleiche ist, unabhängig von der Frage, wie Menschen wir ihn verzerren; weil es der eine Gott ist, den wir anbeten sollen, hat Gott den Propheten Mohammed geschickt, um die Menschen zu korrigieren. So hat Gott das die letzten Jahrtausende immer gemacht und uns Propheten geschickt, die uns an den einen Gott erinnern sollen. Das Christentum ist nur die einzige Religion, die aus einem Propheten einen Gott gemacht hat. Warum auch immer. Was ich übrigens sehr angenehm am Islam finde: Den Juden wird nicht vorgeworfen, Jesus umgebracht zu haben, und Gott wird nicht vorgeworfen, seinen "Sohn" dahingeopfert zu haben. Wie man einen "Kult des Menschenopfers" mit Nächstenliebe zusammenbringen kann, wo der Vater zusieht wie sein Sohn gekreuzigt wird und noch Wohlgefallen daran findet, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.
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(25-03-2015, 21:41)indymaya schrieb: Jesus zeigt, allen Menschen, einen neuen Weg zum damals möglichen ewigen Leben.

Jesus selbst sagte, nur zu den verlorenen Kinder Israels gesandt worden zu sein. Auch Gott wollte seinen neuen Bund mit dem Nord- und Südreich Israel abschließen. Wenn Du Dich schon als Christ siehst, solltest Du wenigstens die Bibel ernst nehmen und erst Recht die Worte Jesu.
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(08-08-2014, 22:56)Sinai schrieb: Der Gott der Christen duldet keinen Gott neben sich !
Das Argument war schon schlüssig. Der christliche Monotheismus mag in der Theorie einer sein. Man kann sich auch freilich damit abfinden, oder es sogar für ein gutes Bild halten, mit einer Trinität so etwas wie Beziehung innerhalb Gottes abbilden zu wollen.
Nur würde das bedeuten, dass die Trinität eine bloße bildhafte Beschreibung wäre, aber nicht wirklich existent. Damit wäre aber der Sohn nicht mehr in Identität mit Gott existent, sondern ein beschreibendes Konstrukt, das Menschen erfunden haben.
Das beißt sich mit der christlichen Vorstellung.
Die andere Seite ist die Praxis. Frage doch mal rum, wievielen Katholiken klar ist, dass sie eigentlich - ihrem Modell nach - durch und mit Christus beten. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen das gar nicht einordnen können, warum beim Hochgebet "mit ihm und in ihm und durch ihn, bitten wir Dich, allmächtiger Vater..." gesprochen wird.
Dass vor allem nicht das Bewusstsein da ist, nicht Christus anzubeten. Außerdem gibt es häufig semantische Verwechselungsspielchen zwischen Gott, Herr und Christus. Verständlich, dem christlichen Denken nach ist das gleich. Wenn das aber alles gleich ist, dann kann man auch zu Christus beten, wenn man Gott anbetet. Da man aber in diesem Moment sich entscheidet, ein Gebet an Christus zu senden und nicht an Gott, verwässert sich der Monotheismus.
In etlichen Gebetsbüchern gibt es zudem Stoßgebete an Christus, Maria, den Hl. Geist usw usf.

Theoretisch mag das Christentum monotheistisch sein, in der Praxis sieht das ganz anders aus. Von dem Grundproblem zu schweigen, dass eine Trinität, die Beziehung in Gott abbilden soll, eben ein Bild von Gott ist.
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(20-12-2015, 10:11)Abraham schrieb: Jesus selbst sagte, nur zu den verlorenen Kinder Israels gesandt worden zu sein.

Richtig! Aber seine Jünger wurden auch zu den Nationen gesandt, wie sonst sollte das Evangelium des Jesus, dem ganzen Erdkreis verkündet werden?
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Das ist eine interessante Frage, wen Jesus damit meinte. Meinte er wirklich alle Menschen auf der Erde? Oder nicht nur die Völker, für die die Jünger stellvertretend waren? Die 12 Stämme Israels, die in das Nordreich und Südreich zerfallen waren. Immerhin, da das Christentum davon ausgeht, Christus wäre mit Gott identisch, hätte sich Gott dann geirrt, weil er sagte, seinen Bund wollte er nur mit Israel erneuern?
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(20-12-2015, 13:24)Abraham schrieb: . Immerhin, da das Christentum davon ausgeht, Christus wäre mit Gott identisch, hätte sich Gott dann geirrt, weil er sagte, seinen Bund wollte er nur mit Israel erneuern?
Gott und Jesus sind "ein Geist" so wie alle die Jesus glauben "ein Geist" mit ihm sind.
Jesus Christus ist die Erfüllung des Bundes, das sagt auch Jesus.
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Also hat Gott sich geirrt ?
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Wenn schon bei der Gottesvorstellung nicht klar ist, was Seine Existenz bedeutet, oder wie man sich die vorzustellen hat, ist bei der Trinität die politische Einigungsformel verschiedener Strömungen deutlich erkennbar, also Menschenwerk. Und so geht es weiter und weiter ...

Beispiele:
Dass der auferstandene Christus ein Teil Gottes sein soll, ist ein psychologiesches Konstrukt, weil einige nichtjüdische Christengemeinden damals glaubten, nicht dem Bund der Juden mit Gott anzugehören.

Jener Jesus ist auch nicht durch Gott geopfert worden, sondern hat sein Leben in die Verkündigung einfacher Lebensregeln (des jüdischen Glaubens) gewidmet (geopfert im Sinne der Heiligung seines Daseins). Er wurde durch das damals existierende, politische System ermordet. Die Sühnopfer-Theologie war den Verfassern des Neuen Testaments ein Trost - also wieder ein menschliches Konstrukt!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Das hat menschliche und psychologische Gründe.
Natürlich hat es auch den Grund zu verhindern dass die Religion verändert wird bzw. zu verhindern dass jemand zwei Religionen zusammen wirft und dann die Religionen auf die Art verändert werden.
Bzw. in dem Fall ist es natürlich weniger so, da es sich ja wohl um den selben Gott, bzw. zumindest ursprünglich um die selbe Religion handelte. Also spielt die Veränderung der Religion nicht eine so große Rolle, bzw. wurde die Religion (das Judentum) ja bereits verändert.

Also bleiben menschliche und psychologische Gründe. Religionen wurden von Menschen geschaffen - nicht von Göttern. Religionen sind also natürlich eine menschliche Sache und dann spielen natürlich auch menschliche Angewohnheiten eine Rolle. Vor allem spielt die Massenpsychologie sicherlich eine große Rolle. Es ist ein menschliches Bedürfnis dass man einer Gruppe angehören möchte um dann dadurch internen Zusammenhalt zu spüren und sich gegenüber Nicht-Mitgliedern als besonders und "auserwählt" fühlen zu können.
*
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(20-12-2015, 15:55)Der Tor schrieb: Also bleiben menschliche und psychologische Gründe. Religionen wurden von Menschen geschaffen - nicht von Göttern. Religionen sind also natürlich eine menschliche Sache und dann spielen natürlich auch menschliche Angewohnheiten eine Rolle. Vor allem spielt die Massenpsychologie sicherlich eine große Rolle. Es ist ein menschliches Bedürfnis dass man einer Gruppe angehören möchte um dann dadurch internen Zusammenhalt zu spüren und sich gegenüber Nicht-Mitgliedern als besonders und "auserwählt" fühlen zu können.

Es liegt in der Natur des "gesunden" Menschen, ein möglichst optimales Selbstwertgefühl zu besitzen und sich dieses auch von seinen Mitmenschen wieder-spiegeln zu lassen. Was natürlich sehr viel Mühen und Anstrengungen erfordert...Im Gegenzug, was natürlich viel einfacher ist, kann man sich dieses Selbstwertgefühl auch durch gehässige und bösartige Vorurteile gegenüber anderen Mitmenschen erarbeiten,
Religionen haben aber ihren Ursprung ganz wo anders.
Für unserer Gegenwart, in der "Wir" durchschnittlich achzig Jahre alt werden, Infektionen mit Antibiotika heilen können, eine funktionierende Altersversorgung genießen, Frauen die Geburt ihrer Kinder fast immer überleben und die Kindersterblichkeit von ehemals 50% fast auf Null gesunken ist, haben wir die Bedeutung von Religion wie sie ehemals für die Menschen bedeutsam war, so ziemlich aus den Augen verloren.

Auserwählte von Göttern zu sein, welche Macht über die Willkür des Schicksals haben und somit im Falle auch Feinde auf "Distanz" halten, oder diese dafür bestrafen, wenn sie Unrecht tun... all das hatte einstmals nichts mit der Religionspsychologie unserer Gegenwart zu tun.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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Dass die Religionslehren aus anderen gesellschaftlichen Umständen stammen, bestreite ich nicht. M. E. liegen die Webfehler im Volksglauben, ein funktionierendes, gar funktionales Welt- und Gesellschaftsbild (eine Fortsetzung des Gottesvolkes) zu sein. In historischer Zeit war Religion einfach das Regelwerk, nach dem "man" zu leben hatte.

Diese Bedeutung haben heute Grundgesetz, Menschenrechte, allgemeine Rechtslehren und -Verhältnisse. Religion hat eine solche Aufgabe einfach nicht mehr und dient häufig auch noch der "ich gehöre zu den Guten"- Ideologie. Dabei ist es viel einsichtiger der Religion das permanente Hinterfragen der eigenen Handlungen zuzuweisen. Manche Interpretationen des Djihad verlangen im Islam genau das. Und wenn ich mir die Bergpredigt so ansehe, dann kann das im Christentum auch eine gute Idee sein! (Man kann die ganze christliche Mythologie als überholt betrachten.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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