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Das Matthäusevangelium als historische Quelle
#22
(26-12-2013, 21:38)Lelinda schrieb: Vielleicht wollte Matthäus ja auch nur klarmachen, dass Jesus schon als Baby so bedeutend war, dass sogar hochgestellte Wissenschaftler aus dem Ausland (für die die mosaischen Gesetze bestimmt nicht galten!) kamen, um ihn aufzusuchen.

Ja, das ist klar. Für die Weisen galten die mosaischen Gesetze nicht.
Aber im NT geht es nicht primär um die Weisen, sondern um die Biographie Jesu.

Und da ist ein Besuch von Magiern, Astrologen oder dergleichen für das Image des künftigen Messias extrem schlecht.

Jesus wurde am 8. Tag beschnitten, er wurde in der Thora geschult, er lernte die Propheten, er war ein braves und gelehriges Judenkind – immerhin legt das Evangelium Wert darauf, zu erzählen, daß der junge Jesus mit den pharisäischen Gelehrten auf Augenhöhe diskutieren konnte.

Und dann diese seltsame Geschichte von den Magiern, die extra von weit angereist kamen, um dem neugeborenen Jesus zu huldigen.
Noch dazu wurden sie durch einen Stern oder Kometen angelockt, das geht eindeutig in Richtung Astrologie: "Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten."

Und dann diese Wortwahl "sind gekommen, ihn anzubeten" – diese Wortwahl war für orthodoxe Juden schwer verständlich.

(altgriech. προσκυνέω proskuneō – deutsch anbeten)

Durch die Geschichte mit den Weisen aus dem Morgenland heizte Matthäus die Stimmung zwischen Juden und Christen an.
Deeskalierend wirkte diese Geschichte mit Sicherheit nicht.

Vielleicht hat Bion mit seiner Andeutung tatsächlich recht:
(26-12-2013, 21:15)Bion schrieb: Der Text entstand zu einer Zeit, in der die jungen christlichen Gemeinden im Begriff waren, das Judentum hinter sich zu lassen.
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