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Kaddisch- Gebet auf aramäisch?
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Schalom :.)

Angenommen, dass das schon die Frage war, ob die Sprache im Quaddisch (das jüd.Gebet im Namen eines Verstorbenen) Aramäisch sei -

- im Prinzip: ja, aber ein Aramäisch aus der Zeit vor ca.1700 Jahren, wie es im Talmud vorkommt, das sprach man damals zwischen Nil und Euphrat, Persien bis Griechenland, 500 Jahre lang ganz international - es steht in liturgischen Texten dem Hebräischen teilweise so nah, dass man nach dem Dativ-L sucht, um es schnell zu entscheiden, oder ob viele Worte auf Alif enden statt auf H. (*g* Tip für Anfänger)

Dagegen die erste komplett aramäische Bibel-Übersetzung weist sich als ganz dem Hebräischen unähnliche Stolperfalle aus und bracht ein grosses eigenes Wörterbuch hinzu.

Entschuldige, wenn ich es nicht am Text des Qaddisch erläutern möchte, wir sprechen ihn im Enst, es ist ein Lobpreis G"TTES, und für einen Verstorbenen sagen wir ihn nochmals in dessen Namen, als dessen Eigentum, dass er diesen Lobpreis noch einmal - durch meinen Mund - gesagt habe, als ein kleines Geschenk.

Ein anderer kleiner bekannter, aber fröhlicher, Text auf Aramäisch von damals, der auch heut noch in Gebrauch ist, beginnt z.B.so:

Hhad Gadjo - Hhad Gadjo "! (ein einziges Geisslein)
diZban Abba biThrej Ssussej (kaufte Papi für 3 Sous, Pennies)

also das ergibt an Vokabeln schon:
- statt Ehhad (einzig) - Hhad
- statt Gid (Lamm) - Gadjo (Geisslein)
- statt Aw (Vater) - Abba (Papi)
- statt Qanah (kauft) - diZban
- statt Schloschej (3) - Threj
und ausserdem noch eine etwas andere Grammatik

Ein anderes Beispiel:

"Thalitha Qum" solle in griechisch notiert heissen "Mädchen steh auf"
auf Aramäisch und als Anzitat genommen ist es:

- statt Schloschah (die Dritte) - Thalitha
- und Qum! ist auch "auf! (richte dich auf!)"

das Zitat bezieht sich auf eine Erzählung im Könige-Buch, wo unser Prophet Eliahu den toten Sohn der Witwe in den Schoss gelegt bekam mit dem ungerechten Vorwurf der Mutter:"ich habs doch gleich gesagt, Du bringst nur Böses (schlechte Nachrichten)!"- dabei hatte er beide mit ausreichend Essen aus der Hungernot gerettet - da sagt Eliahu haNawi "Thalitha Qum!" - offensichtlich aber doch an die Mutter gerichtet im Sinne eines barschen empörten: "Reiss Dich dreimal-noch-mal zusammen (an Frau)!" - und da wird der Knabe wieder lebendig.

Leute, die es schon für natürlich halten, dass Propheten eben mal Tote beleben, falls es Der SCHÖPFER so will, beachten diese kleine Feinheit im Text nicht, dass dies sich an eine weibliche Person richtete, wohl aber später der mit dem Mädchen-Bericht, der nicht die "Dritte" übersetzt, sondern gleich "an ein Mädchen gesagt" intepoliert.

Kern der Sache ist das Phänomen, dass ein wirkmächtig gesagter Satz sich mit verblüffend anderem Inhalt füllen kann, wenn G"TT es will.

mfG WiT
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