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Gott - Schöpfer von wirklich allem?
#1
Auf Wunsch möchte ich für die Frage nach der Schöpfung Gottes mal einen eigenen Thread starten.

Es wird immer behauptet, Gott hat alles erschaffen. Und das würde ja auch "Sinn" machen, denn er steht ja angeblich am Anfang von allem, als quasi erste Ursache. Demzufolge muss imho alles, was danach kommt, auf eben diesen Anfang/Gott zurück zuführen sein. Erschwerend kommt hinzu, dass Gott allmächtig sein soll.
Frage daher: Kann man Gott überhaupt aus der Rolle des Verantwortlichen nehmen? Imho nein. Wie erklären sich das die Gläubigen?

(26-02-2014, 16:52)bridge schrieb:
Zitat:Da Gott angeblich der Schöpfer von allem ist (also auch von mir, meinen Gedanken, ja selbst meinen Entscheidungen) ist es natürlich seine Schuld wenn ich hineinfalle. Er hat die Menschen schwach (= anfällig für Sünden) geschaffen und lässt sie für seine Unfähigkeit leiden.
Wie kommst du darauf
kannst du mir deine Gedanke noch etwas näher erläutern....obwohl das vielleicht etwas vom Thema wegführt..(ein neuer Thread ? )

Wenn Gott alles erschaffen hat, dann hat er ja auch mich erschaffen (wenn auch über Umwege von Evolution etc.). Und er hat mich doch dann auch mit all meinen Eigenschaften erschaffen, also auch meiner Abneigung gegen Gott.
Nun aber kommt er her, und meint das diese von ihm mir gegebene Eigenschaft eine Sünde sei?

(26-02-2014, 16:52)bridge schrieb:
Zitat:Das ist so als ob man dem Auto die Schuld gibt, wenn der Ingenieur Pfusch in der Planung macht.

Das Auto ist aber ein "Roboter",als solche hat Gott uns Menschen aber nicht geschaffen, sondern als vernunftbegabte Wesen, die freie Entscheidungen treffen können/sollen/müssen.

Die freie Entscheidung ist absolut nichts wert, wenn bei falscher Entscheidung Strafe droht. Es ist imho schlicht falsch, hier von Freiheit zu sprechen.
#2
Mich würde ja wirklich mal interessieren, wer Gott geschöpft hat.
Sollte man doch erstmal drüber reden.

Was ein Gott dann getan hat ist der zweite Schritt.

In diesem Sinn , gibt es eine Schöpfung eines Gottes oder mehrerer
und von wem oder was ?
#3
Ich habe da eine ganz andere Blickrichtung.
Gott ist nicht Hypothese, sondern Idee.
#4
Kannst du konkretisieren inwiefern das einen Unterschied für die Fragestellung macht?
#5
Es ist ja die Frage, was der Gläubige ausdrücken will und was die Religionslehre wirklich ausdrückt. Für durchschnittliche Menschen wird das Denken in Kausalbezügen bis zu einem Punkt fortgesetzt, wo die Ursachen nicht mehr klar sind. Jenseits davon liegt die "Erschaffung der Welt" durch ein über dieser Welt stehendes Wesen (Gott).

Ganz anders die Religionslehre, die Gott einfach voraus setzt und durch die Schöpfungsgeschichte in das menschliche Dasein hinein nimmt. Und noch einmal wird Gott in die menschliche Gesellschaft eingeführt in dem Bundesschluss am Sinai - ein Vertrag!

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Es wird immer behauptet, Gott hat alles erschaffen.
Ja! Dabei wird außer Acht gelassen, dass man das prinzipiell nicht wissen kann. Folglich kann man die entsprechenden Geschichten nur als Postulate an die Gesellschaft sehen: "Wir wollen so leben, dass Gottes Wirken quasi "nicht umsonst" war.

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Erschwerend kommt hinzu, dass Gott allmächtig sein soll.
Das steht auf derselben Ebene: Der Mensch neigt sich in Demut vor der Vielfalt des Seienden, das als ein Ausfluss des göttlichen Schöpfers anzusehen ist. "Allmächtig" bedeutet hier nur, dass der Mensch die Grenzen des göttlichen Wirkens nicht ermessen kann.

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Frage daher: Kann man Gott überhaupt aus der Rolle des Verantwortlichen nehmen? Imho nein. Wie erklären sich das die Gläubigen?
Im Gegenteil: Der Mensch trägt die Verantwortung vor Gott, das Geschaffene/Vorgefundene sorgsam und die Mit-Wesen anständig zu behandeln, weil ja nicht der Mensch der Hersteller der Natur ist.

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Wenn Gott alles erschaffen hat, dann hat er ja auch mich erschaffen (wenn auch über Umwege von Evolution etc.). Und er hat mich doch dann auch mit all meinen Eigenschaften erschaffen, also auch meiner Abneigung gegen Gott.
Nun aber kommt er her, und meint das diese von ihm mir gegebene Eigenschaft eine Sünde sei?
Nun, die alten Völker mögen das so gesehen haben, dass die Abneigung gegen einen Gott Sünde sei. Ich denke aber, dass wir uns mehr auf das Funktionieren unserer Gesellschaften konzentrieren müssen - sogar weltweit. Wir verfügen über Fähigkeiten und sind so viele, dass unsere Verantwortlichkeit in einem sehr kritischen Licht zu sehen ist. Wir sollten uns weniger Gedanken darüber machen was und wie Gott ist, sondern darüber, wie wir "verantwortlich" mit unsere Welt umgehen können.

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Die freie Entscheidung ist absolut nichts wert, wenn bei falscher Entscheidung Strafe droht. Es ist imho schlicht falsch, hier von Freiheit zu sprechen.
Was du immer mit "Strafe" hast. Natürlich kann man sich die antike Tun-Ergehen-Ansicht zu eigen machen. Aber Freiheit kann man auch dazu nutzen, sich Kausalzusammenhänge klar zu machen.

(26-02-2014, 23:57)Harpya schrieb: Mich würde ja wirklich mal interessieren, wer Gott geschöpft hat.
Sollte man doch erstmal drüber reden.
Genau nicht! Weil damit die Seinsweise Gottes gefragt wird, die uns prinzipiell unzugänglich ist. Damit ist sie irrelevant für unser Leben, seien wir Gläubige oder Ungläubige. Man kann auch sagen: Alles Reden über Gott ist und bleibt Spekulation.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#6
(27-02-2014, 00:09)Mustafa schrieb: Ich habe da eine ganz andere Blickrichtung.
Gott ist nicht Hypothese, sondern Idee.
Ich meine auch: Gott ist eine Leit-Idee, oder synonym eine Leit-Vorstellung, die uns hilft, uns auf unsere ur-eigene Verantwortlichkeit zu besinnen.

Es ist zwar - auch hier im Forum - ein beliebtes Spiel, sich Gedanken über Gott zu machen. Aber ich halte den Blick auf Gott für die falsche Blickrichtung. Letztere muss auf die Welt und die Mitmenschen gerichtet sein, wenn Religion irgend einen Sinn haben soll.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#7
Du machst es einem schwer.

Religion ist doch hauptsachlich ein Gedankenmodell, warum sollte
jede Idee Sinn machen.
Schon das alle Menschen gleich sind ist eine ziemlich blödsinnige
irreale Idee.

Wenn ein Bezug zu Gott die falsche Blickrichtung ist,
dann ist es doch keine Religion mehr.

Dann wirds Humanismus, Atheismus o.ä.
#8
(27-02-2014, 00:58)Ekkard schrieb: Was du immer mit "Strafe" hast. Natürlich kann man sich die antike Tun-Ergehen-Ansicht zu eigen machen. Aber Freiheit kann man auch dazu nutzen, sich Kausalzusammenhänge klar zu machen.

Ekkard, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Bitte vergiss aber nicht, aus welchem Zusammenhang der Thread startete. Es ging dabei um einen für Gläubige real existierenden Gott, der liebt, straft, Regeln setzt...

Klar, du hast mit deiner Sichtweise der Religion recht. Es haben aber ebenso die Leute recht, die Gott als reales Wesen ansehen. Gottesglauben ist nun mal teilweise sehr unterschiedlich und ich wage zu behaupten dass deine (zugegeben sehr moderne) Sichtweise noch nur von einer Minderheit so gesehen wird.
#9
(27-02-2014, 01:04)Ekkard schrieb:
(27-02-2014, 00:09)Mustafa schrieb: Ich habe da eine ganz andere Blickrichtung.
Gott ist nicht Hypothese, sondern Idee.
Ich meine auch: Gott ist eine Leit-Idee, oder synonym eine Leit-Vorstellung, die uns hilft, uns auf unsere ur-eigene Verantwortlichkeit zu besinnen.

Jetzt verblüffst du mich doch ein wenig. Eine "ur-eigene Verantwortlichkeit"?

(27-02-2014, 01:04)Ekkard schrieb: Es ist zwar - auch hier im Forum - ein beliebtes Spiel, sich Gedanken über Gott zu machen. Aber ich halte den Blick auf Gott für die falsche Blickrichtung. Letztere muss auf die Welt und die Mitmenschen gerichtet sein, wenn Religion irgend einen Sinn haben soll.

Gott als Gleichnis ist halt eine sehr moderne Ansicht und bei weitem nicht die vorherrschende.
Man muss sich auch fragen, wie beständig eine solche Vorstellung sein kann und wie hilfreich sie wirklich ist. Imho ist es ein Umweg, erst einen Gott zu postulieren (von dem man auch noch weiß, dass man ihn selbst gesetzt hat und der real nicht existieren soll) um sich einer Verantwortung für seine Mitmenschen und die Natur bewusst zu werden. Zumal man in diesen Gott ja ohnehin nur "Sichtweisen" rein stecken kann, die man von woanders her bekommen hat, sei es durch Erfahrung, Überlegung etc.
Gott als Wertegeber macht doch nur dann Sinn, wenn man an diesen Gott auch wirklich als Wertegeber glaubt. Wenn ich mir seiner Nichtexistenz bewusst bin und ihn nur als Gleichnis ansehe, kann ich doch auch direkt auf ihn verzichten. Denn so hilft er bei keinerlei konkretem Problem.
#10
(27-02-2014, 00:10)Gundi schrieb: Kannst du konkretisieren inwiefern das einen Unterschied für die Fragestellung macht?

Im Bezug auf die Fragestellung heisst das, dass aus meiner Sicht es gar keinen Sinn macht, so eine Frage im Bezug auf Gott zu stellen.
Die Antwort ist einfach: Niemand weiß es, und jeder darf sich vorstellen, was er will, sofern er darüber grübeln möchte.

Bei Gott als Idee ist die Blickrichtung nicht zurück, sondern nach vorne. Es geht um das, wie es "sein soll", was "erstrebenswert" ist.

Übrigens ist Gott als "Gleichnis" keineswegs etwas Neues.
Zumindest unter den Gelehrten gibt es diese Sichtweise schon in der Antike, und sie macht Gott auch keineswegs "kleiner", ganz im Gegenteil.

Vielmehr würde die banale "reale Existenz" Gott in ein Korsett drängen.
#11
(27-02-2014, 11:51)Mustafa schrieb:
(27-02-2014, 00:10)Gundi schrieb: Kannst du konkretisieren inwiefern das einen Unterschied für die Fragestellung macht?

Im Bezug auf die Fragestellung heisst das, dass aus meiner Sicht es gar keinen Sinn macht, so eine Frage im Bezug auf Gott zu stellen.
Die Antwort ist einfach: Niemand weiß es, und jeder darf sich vorstellen, was er will, sofern er darüber grübeln möchte.

Sicher, das darf natürlich jeder. Aber genauso darf man natürlich auf Ungereimtheiten hinweisen.

(27-02-2014, 11:51)Mustafa schrieb: Bei Gott als Idee ist die Blickrichtung nicht zurück, sondern nach vorne. Es geht um das, wie es "sein soll", was "erstrebenswert" ist.

Dafür ist der Begriff "Gott" doch viel zu unspezifisch, um wirklich hilfreich zu sein. Er braucht einen konkreten Anhang, wie beispielsweise eine Religion, die eben auch Inhalte "wie es sein soll" vermittelt.
Ob das allerdings mit unseren heutigen Vorstellungen übereinstimmt, ist fraglich.


(27-02-2014, 11:51)Mustafa schrieb: Übrigens ist Gott als "Gleichnis" keineswegs etwas Neues.
Zumindest unter den Gelehrten gibt es diese Sichtweise schon in der Antike,

Ok, das wusste ich nicht. Fakt ist aber auch, dass die meisten Gläubigen weltweit Gott keineswegs als Gleichnis sehen.

(27-02-2014, 11:51)Mustafa schrieb: und sie macht Gott auch keineswegs "kleiner", ganz im Gegenteil.
Vielmehr würde die banale "reale Existenz" Gott in ein Korsett drängen.

Ein Gleichnis macht doch nur dann Sinn, wenn es als solches Verstanden wird. Selbst wenn du und Ekkard recht habt und Gott und die Religionen vorn vornherein nur als Gleichnis gedacht waren (was ich nach wie vor bezweifle), verstehen es dann die meisten Menschen nicht (da sie nun mal an die reale Existenz eines Gottes glauben).
Und ich denke auch nicht, dass Gott und die Religionen diese Stellung die sie momentan inne haben beibehalten könnten, wenn Gott als nicht mehr als eine nette Geschichte angesehen wird.
#12
(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Auf Wunsch möchte ich für die Frage nach der Schöpfung Gottes mal einen eigenen Thread starten.
Supi! [Bild: smilie_happy_099.gif]

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Es wird immer behauptet, Gott hat alles erschaffen.
So ist Gott erklärt, 'definiert', ja: Als das, aus dem alles andere hervorgeht. Ursprung allen Seins, Schöpfer der Wirklichkeit, erster 'unbewegter Beweger' o.ä.

Wenn man die Gedankengänge von Aristoteles und Thomas von Aquin verstanden hat, wird irgendwann klar, wovon genau die Rede ist. Aber Verstehen ist eben etwas, das muss jeder selbst - ist wie mit der Mathematik in der Schule...

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Und das würde ja auch "Sinn" machen, denn er steht ja angeblich am Anfang von allem, als quasi erste Ursache.
Genau, so in etwa, ja.

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Demzufolge muss imho alles, was danach kommt, auf eben diesen Anfang/Gott zurück zuführen sein. Erschwerend kommt hinzu, dass Gott allmächtig sein soll.
Tja, na dann lässt man das Attribut der Allmächtigkeit eben einfach mal weg (fällt dem berühmten Messerchen der Marke 'Ockham' zum Opfer) und schaut, wie weit man damit kommt. Also reden wir dann nur noch über etwas, das als 'Ursprung von Allem' erklärt ist, aber nicht notwendigerweise allmächtig sein muss.

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Frage daher: Kann man Gott überhaupt aus der Rolle des Verantwortlichen nehmen? Imho nein. Wie erklären sich das die Gläubigen?
Indem du diesen 'Ursprung von Allem' nun scheinbar auch noch personifizierst, sind wir nun endgültig vom Begriff selbst weg zu den Vorstellungen gekommen...

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb:
(26-02-2014, 16:52)bridge schrieb: Wie kommst du darauf
kannst du mir deine Gedanke noch etwas näher erläutern....obwohl das vielleicht etwas vom Thema wegführt..(ein neuer Thread ? )
Wenn Gott alles erschaffen hat, dann hat er ja auch mich erschaffen (wenn auch über Umwege von Evolution etc.). Und er hat mich doch dann auch mit all meinen Eigenschaften erschaffen, also auch meiner Abneigung gegen Gott.
Nun aber kommt er her, und meint das diese von ihm mir gegebene Eigenschaft eine Sünde sei?
Nein, tut er natürlich nicht. Oder ist er dir schon einmal begegnet?

Hierzu gibt es nicht viel zu sagen: Die Vorstellungen der abrahamitischen Religionen sind - spätestens seit der Epoche der Aufklärung - längst nicht mehr zeitgemäß und gehören auf den Müllhaufen der historischen Mythen und Märchen, wie etwa die Geschichten von Thales, Anaximander und Demokrit über den "Urstoff". Das heißt nicht, dass es so etwas wie "Gott" - eine "schöpferische Urkraft", ein "Ursprung von Allem" - nicht gibt, sondern nur, dass dieses "Gott"-Ding ganz gewiss nicht jenen Vorstellungen entspricht, wie sie die Menschen noch vor etlichen Jahrhunderten bis Jahrtausenden hegten (und gegenwärtig leider immer noch gepredigt und sogar geglaubt werden).

(26-02-2014, 23:52)Gundi schrieb: Die freie Entscheidung ist absolut nichts wert, wenn bei falscher Entscheidung Strafe droht. Es ist imho schlicht falsch, hier von Freiheit zu sprechen.
Richtig. Nichts weiter als die Erziehung zu Opportunismus.

(26-02-2014, 23:57)Harpya schrieb: Mich würde ja wirklich mal interessieren, wer Gott geschöpft hat.
Sollte man doch erstmal drüber reden.
Eine völlig sinnfreie Frage. Gott ist gerade so 'definiert' - als Aseität, als unbedingtes und ungeschaffenes Sein.

(26-02-2014, 23:57)Harpya schrieb: Was ein Gott dann getan hat ist der zweite Schritt.
"Er" manifestiert sich in Form von Lebewesen, um

a) an seiner Schöpfung teilzuhaben
b) seine Schöpfung weiterzuführen

Aber das ist nur meine persönliche Privatspekulation...

(26-02-2014, 23:57)Harpya schrieb: In diesem Sinn , gibt es eine Schöpfung eines Gottes oder mehrerer
und von wem oder was ?
Deine Neugier ist zwar durchaus löblich, aber zu erwarten, dass die größten aller Fragen über die Natur noch vor allen anderen, eher nebensächlicheren Fragen, beantwortet würden, wäre wahrlich töricht.

(27-02-2014, 00:09)Mustafa schrieb: Ich habe da eine ganz andere Blickrichtung.
Gott ist nicht Hypothese, sondern Idee.
Worin unterscheidet sich eine Hypothese von einer Idee...? Und was wäre wohl bspw. die Hypothese einer Idee, und was die Idee einer Hypothese...?

Und war nicht selbst das "Atom" - das Herzstück der materialistischen Weltanschauung - einst und noch sehr, sehr lange Zeit sowohl Hypothese wie auch Idee...?

(27-02-2014, 00:58)Ekkard schrieb: Ganz anders die Religionslehre, die Gott einfach voraus setzt und durch die Schöpfungsgeschichte in das menschliche Dasein hinein nimmt.
Es ist ein logisches und naturphilosophisches Problem, was im Spezielleren mit dem Regressus ad Infinitum zu tun hat. Siehe etwa Aristoteles oder Thomas von Aquin.

Religion ist der ganze Kult, das ganze Klimborium drumherum, der gelebte Glaube, auf welche Weise man das auch immer tut - etwa Gebet, Meditation usf.

(27-02-2014, 00:58)Ekkard schrieb: "Allmächtig" bedeutet hier nur, dass der Mensch die Grenzen des göttlichen Wirkens nicht ermessen kann.
Gut und prägnant formuliert. So ist es, ja.

(27-02-2014, 00:58)Ekkard schrieb: Man kann auch sagen: Alles Reden über Gott ist und bleibt Spekulation.
So ist es, ja, so wie auch alles Reden über "Atome" bis zu ihrer Entdeckung nichts als Spekulation blieb. Die Zeit wird zeigen, ob wir jemals auf ein Phänomen in der Natur treffen, welches den Begriffsnamen "Gott" verdient oder zumindest die damit assozierte Funktion erfüllt: Ursprung von Allem zu sein. Bis dahin können wir nur spekulative Vorstellungen entwickeln, auf dass sie eines Tages vielleicht sogar in verifizierbaren Modellen resultieren mögen (man denke etwa auch daran, wie lange es von den ersten Vorstellungen Demokrits und Leukipps bis hin zum ersten Atommodell Daltons dauerte). Wir leben nicht am Ende aller Wissenschaftsgeschichte, sondern irgendwo mittendrin. Wo genau, wissen wir nicht, vielleicht fast am Ende (schon viele Generation erlagen bereits fälschlicherweise einer solchen Illusion - man denke etwa an eine berühmte Anekdote Plancks...), vielleicht aber auch noch irgendwo am Anfang. Sicherlich mögen eines Tages sämtliche Fragen über die Natur geklärt sein, und dann auch die Frage, ob es einen "Ursprung von Allem" gibt, und was genau dessen "Wesen" ausmacht. Bis dahin teilen wir das gleiche Los, wie schon etliche Generationen vor uns: Manche Fragen unseres jetzigen Lebens müssen wir leider ungelöst mit ins Grab nehmen.
#13
Hallo Gundi
ich hab mich erst kürzlich wieder mit dem Thema auseinandergesetzt....
und bin da auf eine sehr interessante Geschichte gestoßen...



Gibt es das Böse?


Gibt es das Böse? Mit jener Frage stellte der Universitätsprofessor seinen Studenten eine Herausforderung. Hat Gott alles erschaffen, was es gibt? Mutig erwiderte ein Student: „Ja, das hat er!”

„Gott hat alles erschaffen?“ fragte der Professor. „Jawohl mein Herr“, erwiderte der Student. Der Professor antwortete: „Wenn Gott alles erschaffen hat, dann hat Gott das Böse erschaffen, da es das Böse gibt, und dem Grundsatz zufolge, dass unsere Werke bestimmen wer wir sind, ist Gott böse“.

Der Student verstummte nach einer derartigen Antwort. Der Professor war ganz zufrieden mit sich und rühmte sich gegenüber den Studenten, dass er nochmals bewiesen hatte, dass der christliche Glaube eine Göttersage war.

Ein weiterer Student hob seine Hand und sagte: „Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Professor?” „Selbstverständlich”, erwiderte der Professor. Der Student stand auf und fragte: „Professor, gibt es die Kälte?“ „Was für eine Frage ist das? Natürlich gibt es sie. Ist dir etwa noch nie kalt gewesen?” Die Studenten kicherten über die Frage des jungen Mannes.

Der junge Mann entgegnete: „Tatsache ist mein Herr, die Kälte gibt es nicht. Gemäß den Gesetzen der Physik, ist was wir für die Kälte halten in Wirklichkeit die Abwesenheit von Wärme. Jeder Körper oder Gegenstand lässt eine Untersuchung zu, wenn er Energie besitzt oder überträgt, und Wärme ist was einen Körper oder Stoff Energie besitzen oder übertragen lässt. Der absolute Nullpunkt (- 460 Grad Fahrenheit) ist die totale Abwesenheit von Wärme; alles Stoffliche wird unter jener Temperatur reglos und reaktionsunfähig. Die Kälte gibt es also nicht. Wir haben dieses Wort lediglich erfunden um zu beschreiben wie wir uns ohne Wärme fühlen.”

Der Student setzte fort. „Professor, gibt es die Finsternis?” Der Professor erwiderte: „Natürlich gibt es sie.“ Darauf entgegnete der Student: „Wieder liegen Sie falsch mein Herr, die Finsternis gibt es ebenso wenig. Finsternis ist in Wirklichkeit die Abwesenheit von Licht. Licht können wir erforschen, Finsternis aber nicht. Überhaupt kann man Newton's Prisma dazu verwenden weißes Licht in viele Farben zu brechen und die verschiedenen Wellenlängen jeder Farbe untersuchen. Doch Finsternis kann man nicht messen. Ein einfacher Lichtstrahl kann in eine Welt der Finsternis eindringen und sie durchleuchten. Wie kann man feststellen wie dunkel ein bestimmter Raum ist? Man misst die Menge des vorhandenen Lichts. Nicht wahr? Finsternis ist ein Begriff, der vom Mensch benutzt wird um den Zustand ohne Licht zu beschreiben.“

Letztendlich fragte der junge Mann den Professor. „Mein Herr, gibt es das Böse?" Derweil schon unsicher, erwiderte der Professor: „Natürlich, wie ich bereits sagte. Wir sehen es doch jeden Tag. Es wird deutlich an den täglichen Beispielen der Unmenschlichkeit. Es wird deutlich an der Vielzahl der Verbrechen und Gewalttaten überall in der Welt. „Jene Vorkommnisse sind nichts als boshaft.“

Dazu entgegnete der Student: „Das Böse gibt es nicht mein Herr, zumindest besteht es nicht bei sich selbst. Das Böse ist schier die Abwesenheit Gottes. Es ist genau wie die Finsternis und Kälte, Wörter von Menschen gemacht um die Abwesenheit Gottes zu beschreiben. Gott hat das Böse nicht erschaffen. Das Böse ist nicht wie der Glaube oder die Liebe, welche es gibt, genau wie das Licht und die Wärme. Das Böse ist das Ergebnis dessen, was geschieht wenn sich Gottes Liebe nicht im Herzen befindet. Es ist wie die Kälte, die kommt wenn keine Wärme da ist oder die Finsternis, die kommt wenn kein Licht da ist.“


Der Professor nahm Platz.

Der Name des jungen Mannes --- Albert Einstein

...bin gespannt was du dazu sagst
oder andere Icon_smile
#14
Schnickschnack, kann man alles umgedreht genauso argumentieren.

So z.B. wieso kann man Dunkelheit nicht erforschen, schwarze Löcher,
ganz einfach als Wurm in 600m Gesteinstiefe wurden welche gefunden,
jeder Maulwurf kann seine Umgebung erforschen, er kann sie reichen, sie ernährt ihn,
er kann sie fühlen, er kann sie gestalten.

Warum sollte ein Gott nicht das Böse erschaffen haben und der Teufel setzt das Gute
dagegen, Gott siegt aber noch.
Gibt jedenfalls kaum einen der "gottgefällig" leben kann, von der Defektbehandlung lebt doch Glaube.
Also ist das Böse dominierend, macht Gott wahrscheinlicher als Schöpfer des "Bösen".

Davon abgesehen ist das eine Randgruppendiskussion,
wer glaubt schon verinnerlicht an christlichen Gott.
Gibt genauso grosse Religionen die sehen das völlig anders oder kommen gleich ohne Gott aus.

Wenn Gott definiert sein soll, bete ich dann nur eine Definition an ?
Fällt doch alles in sich zusammen wenn ich
nicht dogmatisch annehmen würde Gott wurde nie "geschöpft".

Wenn Gott sich durch Lebewesen usw. zeigt, wqarum besteht die Notwendigkeit ein All
zu schaffen, anscheinend ist Gott hier gestrandet, auf diesem Atom im Universum.
Warum konzentriert sich Gott auf die Erde, warum wird nicht mal Ansatzweise
so ein wenig von Alpha Centauri o.ä. in der Bibel berichtet.

Das All ist wahrlich riesig, ist Gottes Raumschiff kaputt.
Wie es aussieht muss Mensch Gott sogar auf den Mond und bald zum Mars schleppen.
#15
Ein nettes Werbevideo des mazedonischen Ministeriums für Erziehung und Wissenschaft, mehr nicht...
+http://osocio.org/message/bringing_religion_back_to_school/

Und der Kerngedanke des Videos geht auf die Ansichten des hlg. Augustinus zurück, der bereits im 4. Jh. die These vertrat, dass, so wie Dunkelheit die Abwesenheit von Licht ist, auch das Böse die Abwesenheit von Gutem sei. Umgekehrt könnte man aber auch behaupten, dass das Gute die Abwesenheit von Bösem sei... Viel Erkenntnis ist damit nicht gewonnen.


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