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Atheisten und Werbung
#16
(06-03-2014, 13:48)lernender schrieb: Ich musste in "Marxistisch-Leninistische Philosophie" Atheismus lernen und wurde darin auch geprüft.

Das hat jetzt was mit meiner Aussage zu tun?

Nur um das klarzustellen: Natuerlich sind und waren viele Sozialisten religionsfeindlich, aber das ist keine notwendige Kombination und war sicherlich nie Hauptziel bei der Verbreitung des Sozialismus.
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#17
Wie erklärt man das jemandem, der die DDR nicht erlebt hat? Mit Benachteiligung von Christen bei der Ausbildung zum Beispiel. Da kenne ich nämlich jemanden, der durch sowas durchmusste.
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#18
(06-03-2014, 14:14)lernender schrieb: Wie erklärt man das jemandem, der die DDR nicht erlebt hat?

Das hatte mehr mit dem Alleinvertretungsanspruch der Partei und ihrer Organisationen zu tun. D.h., die Gefahr wurde hauptsaechlich durch die Kirche als Konkurrenzorganisation gesehen, mit konkurrierenden Fuehrungskraeften, die Einfluss auf den Einzelnen nehmen.

Dies ist im Kern eine Machtfrage, also des Fuehrungsanspruchs eines totalitaeren Regimes.
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#19
Die marxistisch leninistische Philosophie ist Kernthema der Ideologie. Sogar systemfreundliche Christen wurden benachteiligt.
Aber damit will ich es bewenden lassen. Icon_lol
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#20
(06-03-2014, 14:27)lernender schrieb: Die marxistisch leninistische Philosophie ist Kernthema der Ideologie.

Der marxistisch-lenininistischen, ja (das ist die Ideologie). Nicht unbedingt jeder sozialistischen.
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#21
(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Aufklärung ist nämlich anders als Missionierung zu verstehen.
Jeder, der ein "Sendungsbewusstsein" entwickelt, geht auf "Missionsreise". Das kann jede Art der Weltanschauung betreffen. Es scheint auch so zu sein, dass Menschen gerne möchten, dass Andere ihre Überzeugungen teilen. Man fühlt sich halt in Zirkeln gleicher oder ähnlicher Überzeugungen wohler.

(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Allerdings haben wir dann auch atheistische Missionare.
Aber natürlich!

(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Atheisten wollen dagegen Wissen bringen und das nennt sich dann Aufklärung.
Nein, Ersteres nennt man Wissensvermittlung. Was Atheisten "bringen" wollen, ist nur eine andere Art der Weltanschauung, die der Atheist selbst meist als "rationaler" empfindet. Das hat aber eher damit zu tun, dass Religionen mit uralten Mythen argumentieren, deren Erfahrungshorizont überwunden wurde und weit hinter uns liegt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#22
(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Jetzt muss ich aber richtig überlegen. Missionierung wird von den Priestern auch als Aufklärung verstanden

ein solches verständnis kann ich nicht teilen

"aufklärung" konzentriert sich für mich in "sapere aude"

(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Wenn ich jetzt richtig überlege, finde ich keinen richtigen Unterschied, ausser dem, dass der Priester uns aufklären will, was der Gott von uns will. Also ist Aufklärung die atheistische Form von Missionierung und Missionierung die religiöse Form von Aufklärung

ein fundamentales mißverständnis - siehe oben

(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Stimmt aber trotzdem nicht. Aufklärung ist nämlich anders als Missionierung zu verstehen. Allerdings haben wir dann auch atheistische Missionare. Denn Missionare bringen den Glauben und verstehen das auch so. Atheisten wollen dagegen Wissen bringen und das nennt sich dann Aufklärung

die aufforderung, selber zu denken, und damit lieber zu wissen, als bloß zu glauben, ist das gerade gegenteil von mission

(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Aber die Annahme, dass ein Schöpfer nicht existiert, ist genauso Glaube wie die umgekehrte Annahme und hier wird durchaus missioniert

nein, denn für diese annahme sprechen die indizien, bzw. das fehlen solcher für einen schöpfergott

ein solcher erklärt konkret gar nichts, es sei denn, als "lückenbüßergott". die lücken werden allerdings immer weniger

(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Und der Sozialismus war auch ein Glaube von Atheisten

so so

was genau meinst du in diesem zusammenhang mit "Sozialismus"?

ich kenne durchaus auch gläubige, die sich sozialistischen idealen verpflichtet fühlen. dies teils sogar aus ihrem glauben heraus begründen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#23
(06-03-2014, 13:30)lernender schrieb: Ach ja, Evolution geht auch mit Schöpfer. Dann ist der Schöpfer eine Art Ingenieur, der das Leben in kleinen Schritten immer mal wieder verändert hat.

eben nicht

keine (ingenieurmäßige) planung, nirgends
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#24
(06-03-2014, 13:26)lernender schrieb: Und der Sozialismus war auch ein Glaube von Atheisten

Sozialismus kenne ich nur als rein menschliche Meinungsbildung.

Glaube setzt einen Gott vorraus, der mal fix das Weltall schafft und sich dann
unerklärlicherweise in diesem ganzen Universum ausgerechnet in Palästina
häuslich niederlässt, seine Nachkommen zeugt
und seine Scholle "gelobtes Land" beackert und von da aus
seine Krieger in die Welt schickt.
Langsam auch zum Mond, zum Mars, schon mal Sonden ins All
schickt um zu schauen wies es da aussieht.

Muss er vergessen haben oder fehlt da noch eine Schrift.
"Handbuch zur Schaffung der Milchstrasse" oder so.


Komisch ist das schon.
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#25
(04-03-2014, 12:33)Wilhelm schrieb: Deshalb mal die Frage:
Als was würdet Ihr es bezeichnen wenn Atheisten hier ihren Ansichten kundtun.
Ist es Werbung, Missionierung oder Aufklärung?

Meine Motivation: ich bin fest davon überzeugt, daß alle Religionen im Besten Fall keinen Zusatznutzen im schlimmsten Fall Schaden für die daran glaubenden Menschen bringt. Das ich hier schreibe ist zum Teil Hobby, zum Teil die Unfähigkeit nicht zu kommentieren, wenn ich etwas lese, höre oder sehe, das ich für falsch halteIcon_wink.
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#26
(04-03-2014, 12:33)Wilhelm schrieb: Deshalb mal die Frage:
Als was würdet Ihr es bezeichnen wenn Atheisten hier ihren Ansichten kundtun.
Ist es Werbung, Missionierung oder Aufklärung?

Eigentlich weder noch,nur so interessant an was alles so geglaubt wird.
Man wird einem Gläubigen seine Einstellung genausowenig
ausreden wie einem Schwarzen seine Farbe.

Was Werbung betrifft, viele fühlen sich berufen.
"Justin Bieber: I was sent by gods to play music"

was prompt auf Kritik stößt
" Metallica: We didn't send anybody. "
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#27
(07-03-2014, 08:21)Glaurung40 schrieb: Meine Motivation: ich bin fest davon überzeugt, daß alle Religionen im Besten Fall keinen Zusatznutzen im schlimmsten Fall Schaden für die daran glaubenden Menschen bringt. Dass ich hier schreibe, ist zum Teil Hobby, zum Teil die Unfähigkeit, nicht zu kommentieren, wenn ich etwas lese, höre oder sehe, das ich für falsch halteIcon_wink.
Die Tatsache, dass man über religiöse Mythen trefflich reden, schreiben und streiten kann, täuscht darüber hinweg, dass jede weltanschauliche Sichtweise ein spezieller Mythos ist. Das Kennzeichen atheistischer Einstellungen ist die Sprachlosigkeit hinsichtlich Motivation und Beziehung in einer Gesellschaft.

Die Stoßrichtung atheistisch eingestellter Menschen hier im Forum ist im Allgemeinen die Zertrümmerung antiker Mythen (ursprünglich Sinn stiftender Erzählungen). Ich habe noch nicht heraus finden können, wo das wahre Problem dahinter liegt. Denn eigentlich müsste der Atheist von seinen Einstellungen sprechen - und nicht gegen die Vorstellungen anderer.

Etwas für "falsch" zu halten, was nicht gerade Tatsachen widerspricht, ist Auffassungssache und bisweilen ungeschickte Argumentation des Gegenübers. Häufig wird das eigene Anliegen verschleiert bzw. in heute nicht mehr geläufige Sprachbilder verkleidet. Da ist es leicht, Zertrümmerung zu betreiben, ohne sich die eigenen Motivation bewusst zu machen, warum man diese Zertrümmerung betreibt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#28
Zu weit gesprungen, Mythen sollten aber Mythen bleiben und
nicht realitätsbezogen wegweisend aufgefasst werden.

Falsch ist auch nicht die Frage, wenn man historisch religiös argumentiert
ist man selbst schuld, das gibt das nunmal nicht her.

Wenn man unbedingt Wasser über den Kopf kippen muss um einen guten
Menschen zu erzeugen weil irgendwo so steht ist das nunmal, naja.

Geschichten sind ja nicht per se falsch oder richtig, ist eben Literatur.

Einen Mythos kann man schlecht falsch finden, genausowenig wie
ein Sonnenaufgang falsch oder richtig ist.

Das da einer meinen Kinder vermitteln will, das man einen Stock aufstampft
und dann eine Rosenstock in der Hand hält und die halten mich dann für
unfähig weil ich das nicht kann ist schon was anderes.
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#29
(07-03-2014, 12:10)Harpya schrieb: Zu weit gesprungen, Mythen sollten aber Mythen bleiben und nicht realitätsbezogen wegweisend aufgefasst werden.
Klar: Mythen sind symbolischer Ausdruck einer Haltung, eines Gefühls, einer "erhabenen Erfahrung", eines Glücksfalles, eines zeitlichen Ablaufs, teilweise Magie und Utopie. Insofern stellen sie ein Erfahrungsdestillat dar, wie ein Roman. Zugleich schreiben sie den "beteiligten Gottheiten" gewisse transzendente Eigenschaften zu, wie Wundertaten und -Heilung, Kampfverstärkung, weises, beispielgebendes Urteil.

Auf der anderen Seite tradieren Mythen die gemeinsamen Vorstellungen zwischen "Gut" und "Böse" einer Gemeinschaft. Die Darstellung kann man sehr gut auffassen wie ein Theaterstück, in dem ja auch Typen agieren, keine echten Menschen in echten Situationen.
Dass wir die alten Sprachbilder nicht mehr verstehen, sollten wir ohne Häme akzeptieren. Wir haben heute unsere Mythen, ohne dass sie uns bewusst werden.

(07-03-2014, 12:10)Harpya schrieb: Falsch ist auch nicht die Frage, wenn man historisch religiös argumentiert ist man selbst schuld, das gibt das nunmal nicht her.
Auch das, aber man kann konzilianter darauf reagieren, als mit dem "Holzhammer" beißenden Spotts.

(07-03-2014, 12:10)Harpya schrieb: Wenn man unbedingt Wasser über den Kopf kippen muss um einen guten Menschen zu erzeugen weil irgendwo so steht ist das nunmal, naja.
Ich kann nur bitten, Menschen nicht deshalb zu diskreditieren, weil sie etwas tun, was du nicht verstehst.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#30
Bin heute auf einen Artikel gestoßen der einem zu denken gibt
Zitat:In Amerika boomen die "Megakirchen" für Atheisten

+http://www.welt.de/vermischtes/article121796248/In-Amerika-boomen-die-Megakirchen-fuer-Atheisten.html
Es gibt noch einen weiteren Bericht aber der ist kostenpflichtig:
Gebt bei Google ein
"Englische Atheisten erfinden Gottesdienst ohne Gott"
Der Anbieter ist +www.pressdisplay.com/pressdisplay/viewer.aspx?issue...

Da kann man sehen, das man Gott nicht unbedingt benötigt!
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