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agnostischer Glaube
#16
(21-03-2014, 23:27)Ekkard schrieb: Ich denke, dass Gott so vollständig anders ist, als alles, was wir uns vorstellen können, dass es geradezu abartig ist,

...diesen begriff dann überhaupt zu verwenden

es kann dann nämlich nur schief gehen

(21-03-2014, 23:27)Ekkard schrieb: Ansonsten übersetzt man Glauben (im traditionellen Sinne) besser mit Vertrauen (in die Macht des Guten, auch guten Menschenbildes). Der (religiöse) Glaube ist definitiv kein "für-wahr-Halten" irgend welcher Lehrsätze

doch, gerade "im traditionellen Sinne" sehr wohl

(21-03-2014, 23:27)Ekkard schrieb: Im traditionellen Sinn heißt "Ungläubiger" der- oder diejenige, die sich mit Absicht außerhalb der sozialen Beziehungen einer Gemeinde stellt

nette umschreibung für "wer nicht so tickt wie wir"

(21-03-2014, 23:27)Ekkard schrieb: Inzwischen benutzen zahlreiche Menschen den Begriff "Un-Glaube" durchaus für Gläubige in einem erweiterten Sinne. Nämlich solche, die zwar nicht (an) Gott glauben, sich aber an die Beziehungsgewohnheiten ihrer menschlichen Umgebung halten

aber außer dir verwendet wohl niemand den begriff "Gläubige in einem erweiterten Sinne" für menschen, die "sich aber an die Beziehungsgewohnheiten ihrer menschlichen Umgebung halten"

ich z.b. tu das zwar, würde aber mit entrüstung zurückweisen, deshalb schon als "gläubiger" vereinnahmt zu werden

(21-03-2014, 23:27)Ekkard schrieb: Man muss da sehr sorgfältig unterscheiden, von was gerade die Rede ist

gar nicht nötig, solange man im deutschen bleibt und nicht unter der hand seinen privaten newspeak einführt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#17
(22-03-2014, 10:00)Klaro schrieb: Mephisto läßt grüßen.
Zitat:Prolog im Himmel, 280-286
Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen.
Der kleine Gott der Welt bleibt sets vom gleichen Schlag,
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
Ein wenig besser würd er leben,
Hättst du [Gott] ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
Er nennt's Vernunft und braucht's allein,
Nur tierischer als jedes Tier zu sein.
*http://www.rafa.at/15tor05.php

muhahaha...

die gute alte rafa - gibt es sie also immer noch?

naja, das netz vergißt ja nichts

warum nicht einfach goethe zitieren?

(hat vermutlich rafa plagiiert... Icon_cheesygrin)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#18
(22-03-2014, 23:10)Mustafa schrieb:
(20-03-2014, 15:10)Gundi schrieb: Selten allerdings wird gesagt "Möglicherweise ist meine Überzeugung der Gottesexistenz ein Fehler".

Ich vermute, dass liegt daran, dass du bei "Gottesexistenz" meist an irgendwelche naturwissenschaftlich fassbaren Dinge denkst, während der Gläubige eher einfach zu einer kulturellen Idee steht.

tut "der Gläubige" wohl eher nicht, sondern wird es eher als zumutung empfinden, daß sein glaube derart banalisiert wird

"du glaubst an gott? und ich glaube an hip hop - ist auch so eine kulturelle idee, nur moderner"...

versuch das mal, aber beschwer dich nicht bei mir, wenn dann deine lippe dick ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#19
(22-03-2014, 23:10)Mustafa schrieb:
(20-03-2014, 15:10)Gundi schrieb: Selten allerdings wird gesagt "Möglicherweise ist meine Überzeugung der Gottesexistenz ein Fehler".

Ich vermute, dass liegt daran, dass du bei "Gottesexistenz" meist an irgendwelche naturwissenschaftlich fassbaren Dinge denkst

"Naturwissenschaftlich fassbar" und Gott schliest sich für mich aus. Gott ist imho ja gerade dadurch definiert, nicht wissenschaftlich fassbar zu sein.
Was aber nicht bedeutet, dass ich deinen folgenden Satz teile:

(22-03-2014, 23:10)Mustafa schrieb: während der Gläubige eher einfach zu einer kulturellen Idee steht.

Imho sehen die meisten Gläubigen Gott sehr wohl als ein real existierendes Geschöpf (das allerdings nicht durch Wissenschaft zugänglich ist) und eben nicht nur eine vom Menschen gemachte Idee.
Deiner Meinung nach existiert Gott durch den Menschen (als Idee). Für die meisten Gläubigen (so zumindest meine Erfahrung) existiert der Mensch jedoch durch Gott, und Gott ist damit unabhängig vom Menschen.
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#20
(22-03-2014, 23:10)Mustafa schrieb: Ich vermute, dass liegt daran, dass du bei "Gottesexistenz" meist an irgendwelche naturwissenschaftlich fassbaren Dinge denkst, während der Gläubige eher einfach zu einer kulturellen Idee steht.

Zu welcher kulturellen Idee, gibt so viele, neues Land , neues
Glück.
Da ein Glaube nicht wertvoller sein kann wie der Andere, eine kulturelle Idee nicht besser als eine andere, kann man Glauben
auch täglich wechseln, lebe halt morgen in einer anderen Kultur.

Kein Glaube ist genauso kulturell hochstehend,
beu Naturwissenschaften kann man sich wenigstens an was
halten, was zwar auch weiterentwickelt wird aber wenigstens
die meisten auf einem Level sind.

Glaube gilt nur solange bist der nächste Papst oder Mufti um
die Ecke kommt und die neue Generalrichtung vorgibt.

Mal abgesehen von diesen zahllosen Zersplitterungen.

Son Blödsinn wie sich weltbewegend über Kleidervorschriften aufzuregen
bleibt einem dann auch erspart.
Machen ja auch nicht alle Gläubigen.

Netter thread auf muslima-aktiv " lieber nackt als Burkha"

So was wie agnostischer Glaube ist doch ein Widerspruch an sich.
Es ist einem einfach egal.
Kann Gott geben oder nicht, kann das FSM geben oder nicht,
es spielt einfach keine Rolle.
Schon das spekulieren ist eigentlich müssig.

Von mir aus gibts halt einen Gott, vorwiegend scheint der sich auf
Bergen oder in Höhlen rumzutreiben und Weisheiten unters Volk zu bringen.
Ab und zu schwängert er Frauen und lässt später seinen Sohn abfackeln.

Seis drum.
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#21
(22-03-2014, 23:40)Ekkard schrieb:
(20-03-2014, 15:10)Gundi schrieb: Selten allerdings wird gesagt "Möglicherweise ist meine Überzeugung der Gottesexistenz ein Fehler".
(22-03-2014, 23:10)Mustafa schrieb: Ich vermute, dass liegt daran, dass du bei "Gottesexistenz" meist an irgendwelche naturwissenschaftlich fassbaren Dinge denkst, während der Gläubige eher einfach zu einer kulturellen Idee steht.
Ist es nicht eher so, dass in unseren Religionen viel zu viel Ideologie aus Jahrhunderten tradiert wird, die gar nicht als solche erkannt wird?

Ich denke schon, dass sie erkannt wird. Die Diskussion darüber ist in Deutschland ja doch durchaus vorhanden.
Nur gibt es genug Stimmen die die Tradierung alter Ideologien trotz, oder sogar aufgrund der Jahrhunderte ihres Bestehens als das Wahre ansehen.

Diese Beständigkeit halte ich geradezu für ein Wesenmerkmal von Religion, und wird von Gläubigen nicht unbedingt als rückschrittlich angesehen sondern als Unangepasstheit gegen einen falschen Zeitgeist.
Nur so ist es doch überhaupt zu erklären, dass wertkonservativere, radikalere, kompromisslosere Gruppierungen (Sekten, Freikirchen etc.) einen Zulauf haben, der gemäßigte Glauben (vor allem die beiden großen Kirchen) aber Rücklauf.

Und ich kann den Gedanken teilweise auch durchaus nachvollziehen. Denn inwieweit kann denn ein Glaube für sich beanspruchen eine höhere Wahrheit zu besitzen, wenn er sich (mehr oder weniger) immer dem jeweiligen "Zeitgeist" anpasst?
Entweder wendet man sich dann vollends von der Religion ab (da diese die gesuchte absolute Sicherheit nicht gibt) oder man wendet sich kompromissloseren Gruppierungen zu, die an ihrer Lehre nicht rütteln und somit gesuchte Sicherheit geben.

Und damit wären wir auch wieder bei der Ausgangsfrage und ich denke dass Religion bzw. Glauben eher nicht agnostisch sein kann (bzw. nicht für die Mehrheit) und es auf ein ganz oder gar nicht hinausläuft. Einfach aus dem Grund, da Religion völlig andere Dinge bietet (wie Sicherheit, Hoffnung...) als zb. der Atheismus.
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#22
(23-03-2014, 00:30)Gundi schrieb: Imho sehen die meisten Gläubigen Gott sehr wohl als ein real existierendes Geschöpf

Nein, sie sehen ihn nicht als Geschöpf, sondern als Schöpfer.
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#23
(23-03-2014, 02:22)Mustafa schrieb:
(23-03-2014, 00:30)Gundi schrieb: Imho sehen die meisten Gläubigen Gott sehr wohl als ein real existierendes Geschöpf

Nein, sie sehen ihn nicht als Geschöpf, sondern als Schöpfer.

Stimmt, Geschöpf ist ein falscher Begriff.
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#24
geh mal einfach davon aus, dass die meisten religiösen Menschen ständig zweifeln und eben keine 100%tige Gewissheit verspüren. Das erkennst du daran, dass die meisten Menschen an ihrem Leben hängen bzw. Angst vor dem Tod haben. Wenn sie sich ihrer Religion 100% sicher wären, dann müssten sie ja diese Angst nicht haben.

Ein anderes Beispiel ist, dass viele im Laufe ihres Lebens die Religion wechseln.



die wirklich 100% überzeugten sind wohl die Selbstmordattentäter, wobei selbst da könnte Druck von einer Gruppe ausgeübt werden und ggf. vor der Tat aufputschende Drogen verabreicht worden sein, damit man es auch durchzieht, selbst wenn man doch noch Restzweifel hat.



und was die Missionare angeht gibt es auch mehrere Psychologische Erklärungen, warum auch nicht restlos Überzeugte trotzdem missionieren können. z.B. wenn dein ganzes Leben auf einer Religion aufgebaut ist von Kindesbeinen auf und dein ganzes Umfeld und ggf. zusätzlich der Staat in dem du lebst darauf basiert, dann überlegst du dir 3mal bevor du die Richtigkeit deines Handels in frage stellst, weil da noch ein riesiger Rattenschwanz mit dran hängt. Wenn du nämlich aufhörst, dann verlierst du unter Umständen deine Familie, dein Geld, dein Ansehen, wirst verfolgt etc. wenn du weitermachst dann ist es genau umgekehrt. Also kann man auch durchaus irdische Motive haben, um zu missionieren.
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