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Wer waren Karl Marx und Friedrich Engels wirklich?
#16
(11-04-2014, 14:17)Klaro schrieb: So ein Riesenland zu führen, braucht es da die harte Hand.

Ich glaube, das hängt nicht von der Größe des Landes ab.
Die USA, Kanada, Australien sind auch Riesenländer – und dort geht es auch ohne harte Hand.
Im Gegensatz dazu war Albanien ein sehr kleines Land und hatte eine straffe Führung.

Dort wo es ein Mehrparteienystem gibt, gibt es die Kontrolle durch den politischen Mitbewerber.
Aber in einem Einparteienstaat ist das anders. Dort muß es eine effiziente staatliche Kontrollinstitution geben. Sie muß verdeckt ermitteln dürfen und außerdem muß sie bewaffnet sein, denn eine waffenlose Kontrollinstitution hat keine Chance gegen das organisierte Verbrechen. Eine Katastrophe ist es dann, wenn es dem organisierten Verbrechen gelingt, diese staatliche Kontrollinstitution zu unterwandern.
#17
Ich vertrete die Ansicht, daß all das was ab 1916 geschah, mit Karl Marx nichts mehr zu tun hat.

Stichtag 1916

Bis dahin erfüllte sich die marxistische Vorhersage.
Industrialisierung, Welthandel, Ausbeutung immer neuer Gruppen (wenn es die Gruppe der englischen Kohlearbeiter geschafft hatte, sich zu wehren, dann wurden halt Bergwerke und Fabriken in Indien errichtet), Konkurrenz wischen den Individuen (Arbeitern) und auch zwischen den Industrienationen, was dann 1914 in den Weltkrieg mündete . . .

Dieses globale Völkermorden hatte Marx vorhergesagt. Bis Stichtag 1916 war alles so, wie Marx es gesagt hatte.

Doch 1917 geschah etwas seltsames: ein fast gar nicht industrialisierter Agrarstaat ohne nennenswerte Fabriken und daher ohne viele Industriearbeiter wurde kriegsmüde. Wahrscheinlich wurden die Russen als erste kriegsmüde, weil sie veraltete Technik nutzten (siehe das Fiasko mit den Funkgeräten in der Schlacht von Tannenberg wo so viele Russen fielen). Wer keine modernen Waffen hat, muß diesen Mangel mit Blut kompensieren. Das war schon immer so. Je schlechter die Rüstung, desto mehr eigene Tote gibt es.

Marxistische Zellen gab es damals überall. In London, in Paris, in Berlin, in Wien, und so nebenbei auch in Moskau und St. Petersburg.

In England und Frankreich gab es viele Arbeiter, aber diese hörten nicht auf die Agitation der Marxisten. Nur in Rußland fanden sie Gehör, weil das Land am Ende war. Dort errangen die Marxisten die Macht. Aber es war keine marxistische Revolution. Eine Militärrevolte nach verlorenem Krieg.

Nach einem sehr kurzen marxistischen Intermezzo (einige wenige Monate vom Oktober 1917 bis zum Frühjahr 1918) wurden in der neuen Roten Armee wieder die verhaßten Offiziersdienstgrade eingeführt. Es herrschte staatliche Kommandowirtschaft, aber es war kein marxistisches System. Leutnants stolzieren in Paradeuniform mit gezogenem Offiziers-Säbel bei der Militärparade am Roten Platz ? Dann kamen nach einiger Zeit sogar wieder goldene Rangabzeichen.

Aber selbst diese staatliche Kommandowirtschaft wurde sehr bald wieder gebrochen, es begann die Zeit der NÖP
Es wurden Privatunternehmer geduldet und gefördert. Stalin schaffte das wieder ab, dennoch kam es zu keinem Paradies. Die Versorgung mit Konsumgütern klappte nie, es mangelte immer an Schuhen, Wäsche, Kleidung, Waschmitteln, Lacken, Kinderspielzeug. Aber es gab Wohnungen für Alle, Kohlen für Alle, Arbeit für Alle, Krankenversicherung für Alle, Pensionen für Alle, Schulen für Alle (die Russen waren 1917 zu 90 % Analphabeten, 1930 war der Analphabetismus ausgestorben), dann auch Elektrizität für Alle. Es war ein sozialistisches, aber kein marxistisches System, jedenfalls die meiste Zeit. Allen Beteuerungen zum Trotz. Bei den Aufmärschen zum 1. Mai wurden immer riesige Bilder von Marx mitgetragen – aber um es mal bildlich auszusprechen hatte die Sowjetunion mit Karl Marx so wenig zu tun wie das anglikanische Großbritannien mit Jesus Christus – trotz der tausenden Kirchen.
#18
Interessanterweise gab es bis heute keine echte marxistische Revolution. Das heißt, es gab keine Revolution in einem kapitalistischen Staat. Offenbar deshalb, weil der Kapitalismus die arbeitsintensive Lohnfertigung immer in Niedriglohnländer auslagert.
In Niedriglohnländer außerhalb der kapitalistischen Staaten.

Zwei Szenarien sind denkbar, auch beide gemeinsam:

1.) Der Dollar bricht mal wegen des exponentiell wachsenden Schuldenbergs zusammen. Das wird vielleicht schon sehr bald sein

2.) Es gibt Revolution in einem Niedriglohnland. Aber das ist dann erst wieder nicht die marxistische Weltrevolution. Da erschlagen halt millionen Arbeiter in Bangladesh die Fabrikanten und besetzen die Fabriken. Die europäischen Schuhhandelsketten werden seufzen, gewisse Aktienverluste beklagen, und dann neue Fabriken in 800 km Entfernung errichten. Das kostet ja nicht viel. In solchen Dritte Welt Fabriken gibt es keine hochwertigen Sanitärräume fürs Personal, keine Arbeitnehmerschutz-Vorrichtungen. Da wird halt eine große Wellblechhalle errichtet und Maschinen hineingestellt.
#19
Die Lehren von Engels wurden aber in der Sowjetunion voll umgesetzt.
Das ist schon sehr interessant.
#20
Wie wurden die Lehren denn voll umgesetzt ?
Der russische Arbeiter bekam nur eine kleine Wohnung, wo sich alles Leben abspielte, der Bauer durfte kein Eigentum mehr haben und wenn Stalin es brauchte, nahm er allen Menschen die Vorräte weg, nur damit er seine Clique satt bekam, dafür verhungerten ca 40 Mio Menschen in der Ukraine - und was noch in den Gulags verstarb, durch Hunger, Folter und anderen unseligen Zuständen, das geht auch in die zweistellige Millionenzahl. Forsche mal bei google nach. Suchworte konkret setzen. solschenizyn das rote rad - solschenizyn die roten kommissare

*http://www.glasnost.de/autoren/peter/leben.html
Zitat:Die Konzeption des guten Lebens ist bei Marx eng verknüpft mit seinen Vorstellungen vom ‚Wesen des Menschen’ und vom ‚wahreren Mensch’. Mit dem ersten Ausdruck umschreibt Marx seine Vorstellungen vom Idealtyp des Menschen. Das Wesen des Menschen besteht aus den Eigenschaften, die den Menschen von anderen Lebewesen unterscheiden und die in jedem menschlichen Individuum vorhanden sind. Der wahre Mensch ist der Mensch, der diesen anthropologischen Idealvorstellungen entspricht (vgl. Schaff 1965, S. 110f.). Marx nennt den wahren Menschen an einer anderen Stelle auch den „eigentlichen Menschen“ (MEW 1, S. 366, 370). Das gute Leben ist schließlich ein Leben, in dem der Mensch als wahrer Mensch lebt und somit die anthropologischen Idealvorstellungen von Marx realisiert hat.
Alle Ideologien und Visionen wollen das Beste - kommt aber nicht dazu - vielleicht liegt es am Menschen ?

*http://www.mxks.de/files/other/Gesell2Marx.html
Zitat:"Nennt man das Kind beim Namen und nennt es 'Verstaatlichung', so wird aller Sozialismus unromantisch und nüchterner."

google: karl marx idealvorstellung vom kommunismus

Es war alles andere als ein gutes Leben - das Leben in Härte wurde immer in Rußland gelebt. In einem Ort bei Frankfurt O - waren nach dem Kriege einige Kasernen und die Leute im Dorf mußten sich alles mit anhören, was dort geschah und heute gibt es zahlreiche Berichte über die rote Armee und wie sie mit ihren Soldaten umging.
#21
(10-04-2014, 10:55)Klaro schrieb: Ob es Marx je interessiert hätte, das Elend der Menschen in der Zeit des Neu-Kapitalismus, wenn er einen ganz normalen Weg gegangen wäre - vom Studium, zur Familie - zum Beruf - sprich Arbeit ?

Umstände wie Armut oder Krankheit können doch gezielt ein Trieb für etwas sein, sogar für die Genialität, jedoch auch direkt ein Vorwurf der Gegner.

Als Beispiel nenn ich mal im weitem Sinne einen Künsler, Van Gogh. Er hat gezielt die Armut als Trieb für seine Malerei genutzt, und war letztenendes ein Wegbereiter zur modernen Malerei. Die bis Heute andauert.


(10-04-2014, 10:55)Klaro schrieb: Erst da begann er das Elend der Massen zu sehen, weil er davon hautnah berührt wurde.

Buddhas Backpacking Tour. Raus aus dem goldenen Palast und das Leben erkunden, sowie die Suche nach einer "spirituellen" Stütze, zur Frage des Leidens / z.B durch Armut oder Krankheit.

(10-04-2014, 10:55)Klaro schrieb: Wir haben heute in einer schnelllebigen Zeit gar keinen Sinn mehr für so schwierig zu lesende Bücher von all den Leuten, die damals ein ganz anderes Grundwissen hatten, wenn sie in einer gut bürgerlichen Gesellschaft aufwuchsen, mit allen Mitteln der Bildung - zur Bildung.

Die biologisch ökonomisierte Telefonrechnung.
Die Industrie als seine Herdplatte.
Die quirlend bunten Medien als Erzieher.
Die düsteren Nachrichten als Angstmacher.
Die Einsamkeit als Trieb für seine monotone Arbeit.

Robotismus als soziale Krankheit
xwww.faz.net/aktuell/feuilleton/ende-der-subjektivitaet-der-robotismus-als-soziale-krankheit-12576611.html



(10-04-2014, 10:55)Klaro schrieb: Und die Zeit drängt immer - die Menschen "bluten" innerlich immer mehr aus - wenn sie den ganzen Tag arbeiten gehen müssen, wenn sie so beschäftigt werden, daß ihnen gar keine Zeit und Muße dafür haben, riesige Bibliotheken zu wälzen, um sich mit den Gedanken derer, die in der Zeit dieser Umwälzungen lebten, zu beschäftigen.

Vielleicht gewisse Nachteile eines industriellen Lebens. Will aber nicht wissen was da so bei den Sowjets ablief. Die hatten nicht mal vernünftig Brot fürs Volk. Da sieht man das so ein Name des Regiemes, am ende nur als Worthülse herum wegetiert.

Die einzige Zeit die man findet, sind dann die nächtlichen Bars oder Clubs am Wochenende, wo manche versuchen mit dem steigendem Alkoholpegel, kurzfristig ne andere Form der Wirklichkeit zu konstruieren, um folgend einen Rauschgefühl zu ergattern, bis Mo wieder die monotone Arbeit beginnt.




(10-04-2014, 10:55)Klaro schrieb: War ein Karl Marx in dieser Zeit notwendig und was will er uns heute sagen ?

Ich kenne die Schriften von Marx nicht, aber was folgend immer irgendwo doch im Sinn steckt, ist doch die Suche nach finanziellem Fairness, ein Sinn gegen zu stark aufklappenden Gesellschafts-Schichten, gewisse Unabhängigkeit gegenüber der Industrie (die haben wir nicht). Usw. Aspekte die einfließen. Damals zu Zeiten von Adel mit Halskrause und Bauer, wer hat da schon hinterfragt.
#22
(12-04-2014, 00:10)Artist schrieb: Will aber nicht wissen was da so bei den Sowjets ablief. Die hatten nicht mal vernünftig Brot fürs Volk.


Das stimmt so nicht . . .

Vergleich:

Iwan, 22, in Leningrad im Jahre 1952
Arbeiter in der staatlichen Werft. Sicherer Arbeitsplatz. Verheiratet, 2 Kinder. Die Frau braucht nicht arbeiten zu gehen, sie ist daheim bei den Kindern, die sie liebevoll erzieht. Gratiswohnung im staatlichen Wohnblock. Alle vier sind selbstverständlich krankenversichert. Urlaub machen sie gratis im Gewerkschaftsheim am Badesee.

Herbert, 22, in München 2014
Werkvertragsbasis (jederzeit kündbarer Tagelöhner) in einem Softwarehouse. Alle paar Monate arbeitslos. Herbert ist sehr ängstlich um seinen Job, der Chef weiß das. Er muß sich von den Kunden und den Kollegen auf den Kopf scheißen lassen. Single. Wohnt bei seinen Eltern im Hotel Mama, denn eine Wohnung kann er sich nicht leisten. Leider ist er nicht krankenversichert – als Werkvertragler ist er nicht automatisch pflichtversichert, er könnte sich freiwillig versichern lassen, aber im Moment verdient er nicht genügend Geld . . .
#23
Bei "politikforen.net" kann man unter dem Thema "Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen" erkennen, daß die Ziele von Marx und Engels in der jeweiligen Zeitqualität genauerer Prüfung unterzogen werden.

Was hat der Mensch aus allem gemacht und wie werden die Wege weiter gehen.

Selbst in der taz.de
http://www.taz.de/Antifa-Aktivisten-uebe...g/!136555/
gibt es Diskussionen über Antifa und andere Gruppierungen - und in den Lesermeinungen findet man den neuen Begriff von "Ethnopluralismus".

An all diese veränderten Situationen konnten Marx und Engels noch nicht denken, denn ihre oberste Sorge war, das Elend zu beseitigen. Dazu benannten sie die Verursacher.

Was heute daraus gemacht wird, welche Gruppen mit welchen Forderungen kommen, unterliegt auch wieder Fehlern, die nach ungefähr 20 Jahren von den nächsten Generationen aufgearbeitet werden wird.

*http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_Schule
*http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/8664
Menschen machen immer Fehler, die sie nur im Überschwang eines gewissen Zeitgeistes nicht erkennen können oder wollen, weil sie nie vorausschauend denken können.

Und manchmal kommt es sowieso anders, als man denkt.

Mit der Zeit wird man kritischer und schaut sich die Leute genauer an, die einem was sagen oder einreden wollen.
#24
(12-04-2014, 00:10)Artist schrieb: Als Beispiel nenn ich mal im weitem Sinne einen Künsler, Van Gogh. Er hat gezielt die Armut als Trieb für seine Malerei genutzt

das wäre mir neu

afaik hätte auch er gern mit seinen bildern gutes geld verdient
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#25
’Klaro’ pid=’156772’ dateline=’1397292009’ schrieb:Bei „politikforen.net“ kann man unter dem Thema „Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen“ erkennen, daß die Ziele von Marx und Engels in der jeweiligen Zeitqualität genauerer Prüfung unterzogen werden.


Ich habe vorne darauf hingewiesen, daß es mehrere verfeindete Schulen gibt, die sich alle auf Marx berufen:

’Sinai’ pid=’156651’ dateline=’1397140755’ schrieb:Ich glaube, wir sollten das strukturieren und erst mal diskutieren:
1. Internationale
2. Internationale
Zweieinhalbte oder Wiener Internationale
3. Internationale oder Komintern
4. Internationale


Die Sowjetunion basierte auf den Lehren der 3. Internationale.
Die Frankfurter Schule ist jedoch zur 4. Internationale zu rechnen, das ist ganz was anderes.
Das glatte Gegenteil !

3. und 4. Internationale waren Todfeinde, obwohl sich beide auf Marx beriefen.
(So wie Katholiken und Hussiten, die sich beide auf Jesus beriefen, sich aber gegenseitig die Schädel einschlugen)
Die Frankfurter Schule hat mit der Sowjetunion absolut nichts zu tun. Wenn die Propheten der Frankfurter Schule in Moskau aufgetreten wären, so wären sie sofort verhaftet worden.
#26
Sowjetunion
Die Arbeit wurde verklärt. Idol Stachanow
lernen / studieren, arbeiten, heiraten, Familie gründen, Kinder kriegen
Dienst bei der heldenhaften Roten Armee. Gleichschritt. Zackige Militärparaden. Raketen werden über den Roten Platz gezogen. Panzerkolonnen fahren auf und paradieren. Die Straßen dröhnen. Jagdbomber im Tiefflug und die Massen winken. Marschmusik, Trommeln und Trompeten. Verklärung der Soldaten.

Frankfurter Schule
Antiautoritäre Erziehung, Ablehnung des Militärs, sit-in, Sitzstreiks, Ungehorsam, Hippiebewegung, Gewaltlosigkeit, Gruppensex . . . das absolute Gegenteil !
#27
Trotzki sprach vom "Thermidor"
Er meinte, Parallelen zwischen frz. Jakobinern und russ. Bolschewiki erkannt zu haben.
1789 war Revolution, freie Liebe – dann kam Napoleon
1917 war Revolution, freie Liebe – dann kam Stalin

In beiden Fällen war zuerst eine revolutionäre, liberale Zeit – und dann kam das Imperium. Hier das imperiale System Napoleons, dort das Sowjetimperium

In beiden Fällen war zu beobachten: "Die Revolution frißt ihre Kinder"
Die Revolutionäre wurden ein paar Jahre nach der Revolution umgebracht. In Frankreich wie in Rußland.
#28
Die Frankfurter Schule wollte das militaristische Gedankengut des Sowjetimperiums abschütteln und wieder bei 1917 beginnen, allerdings in Westdeutschland und der westlichen Welt. Das war ein Anachronismus, denn es wurde vergessen, was alles seit 1917 passiert ist. Säuberungen in der Sowjetunion, Umstellung auf Kriegswirtschaft seit dem Spanischen Bürgerkrieg, Überfall auf Polen und Finnland, Winterkrieg in Finnland, Großer Vaterländischer Krieg, Kalter Krieg, atomare Aufrüstung.

Die Sowjetgesellschaft hatte seit etwa 1928 dieselben kleinbürgerlichen Ideale wie Hitlerdeutschland: Militarismus, Gründung von Familien, arbeiten . . .

Wenn man den Alltag eines 10-jährigen Schuljungen in der DDR betrachtet, sein paramilitärischer Schulalltag, der Heeresdienst, dann die Familiengründung – so ist das wirklich sehr ähnlich mit dem Alltag eines 10-jährigen Schuljungen in Hitlerdeutschland, sein paramilitärischer Schulalltag, der Heeresdienst, dann die Familiengründung
#29
Einziger Unterschied . . . die Frage des Antisemitismus
In Hitlerdeutschland wurden die Juden bekanntlich verfolgt.

Aber schauen wir uns die Sowjetgeschichte genau an, schauen wir unter die Oberfläche . . . Bekämpfung der Trotzkisten (Große Säuberung 1937/38), Prag 1951/52, dann das Schlagwort der "Ärzteverschwörung" in Moskau, im Ungarnaufstand witterte man überall "zionistische Agenten"


Die Juden wurden ab 1928 in der Sowjetunion zurückgedrängt, 1937/38 unter dem Schlagwort des Trotzkismus bekämpft, und nach 1945 unter dem Schlagwort des Kosmopolitismus bekämpft.

Unzählige Menschen wurden verhaftet und umgebracht. Das Wort "Jude" fiel nie – oder nur sehr selten. Es war ein gut versteckter Antisemitismus. Das war auch der Grund, warum so viele Juden aus der UdSSR und den Ostblockländern nach Israel flüchteten.

Es gab Fälle, wo Juden 1933 über Prag nach Moskau flüchteten – und 4 Jahre später wurden sie in Moskau verhaftet, wurden erschossen oder landeten im Gulag, wo sie alsbald verstarben. Aber das Wort "Jude" fiel dabei nie . . . sie wurden als "Abweichler" bezeichnet und dafür verhaftet. Die Sowjetbeamten waren sehr geschickt in der Verschleierung der wahren Motive, die zu einer Verhaftung führten.
Hätte der Geheimpolizist die Begründung "Jude" auf den Haftbefehl geschrieben, er wäre selbst verhaftet worden – als Agent der Faschisten. Somit vermied er dieses für ihn gefährliche Wort und schrieb eine andere Begründung. Da gab es eine lange Liste von abstrusen Kategorien. Unglaubliche Wortschöpfungen
#30
Über Marx wird auch weiterhin gestritten und über seine Werke, weil es die Leute interessiert und sie sehen, wie sich alles entwickelt hat.

Das können Marx und Engels nicht mehr - es war ihre Zeit, ihr Art des Denkens und Erkennens, wir sind heute viel weiter, weil wir zurück blicken können.

*http://politik-sind-wir.de/showthread.php/37007-Wie-aktuell-ist-Marx/page33
politikarena.net
politikforen.net

siehe - kommunistische foren -
- kommunistische zeitungen deutschland - und andere Länder Europas

Wo sich was bewegt, wie es sich bewegt - wie sich Meinungen ändern, verändern, liegt immer im Zeitgeist.


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