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Die Reinkarnation – eine religiöse Vorstellung der Drawiden ?
#1
In letzter Zeit wird hier im Forum viel über die Reinkarnation diskutiert.
Es werden allerlei unbeweisbare Theorien vorgestellt, was mit der Seele eines Verstorbenen geschieht. Dabei ist vom Hinduismus die Rede, aber auch von neueren Weiterentwicklungen der Lehre, wie zB von Rudolf Steiner.

Zur Idee der Reinkarnation kann ich nichts sagen, das ist reine Spekulation.
Interessant wäre, woher diese Lehre kommt, wem man sie zu verdanken hat.
Sicherlich ist es eine uralte Vorstellung, viel älter als Hinduismus und Buddhismus.
So etwas entstand sicherlich lange vor den Kulturen, lange vor der Erfindung der Schrift. Daher kann es auch keinerlei schriftlichen Zeugnisse von der Entstehung dieser uralten Idee geben.

Es war wohl ein uralter angeborener Trieb früher Völker sich die Frage zu stellen, was beim Tod passiert. Und dann kam wohl bald die Frage auf, was mit dem Toten passiert. Auf der einen Seite im Dorf stirbt ein alter Mann, ein paar Hütten weiter ist das Geschrei eines Babys zu hören, ein Knabe erblickt das Licht der Welt. Irgendwie naheliegend zu glauben, daß da so etwas wie ein Geist aus dem Sterbenden hinausgefahren ist und in den jungen Körper gefahren ist.

Eine uralte Sehnsucht des Menschen, sich Gedanken über solche Zusammenhänge zu machen.

Ganz allgemein ist zu sagen, daß die Idee der Reinkarnation aus einem Gebiet stammen dürfte, das die Briten Jahrtausende später als Indien bezeichnen werden:


Google: Reinkarnation

Reinkarnation – Wikipedia

"Hinduismus
In den ältesten Texten des indischen Hinduismus, den Veden, kommt die Idee der Reinkarnation noch nicht vor.
In den Upanishaden, deren älteste auf die Zeit von etwa 800 bis 600 v. Chr. datiert werden, ist sie jedoch ein wesentliches Thema, das seither in vielfältiger Weise variiert wurde."

Somit ist die Idee der Reinkarnation vorarisch. Das heißt eine Idee der Drawidischen Urbevölkerung, aus dem feuchtwarmen Gangestal und dem Dschungel und den Sümpfen – jedenfalls aus sehr fruchtbarem Gebiet wo eine üppige Natur war.
Siehe Beitrag # 2

Die üppige Vegetation des Dschungels – überall ist unbändiges Wachstum – ein ewiges sterben und gebären – führt offenbar zu solchen Vorstellungen der Urbevölkerung. Dieses dumpfe raunen verdichtete sich allmählich nach etlichen Generationen zu einer Art Glauben, der mündlich weitergegeben wurde.

Als dann die Arier ins Land kamen, kamen sie mit dieser für sie fremden aber hochinteressanten Idee in Berührung und übernahmen sie, diese Idee floß in den im Entstehen begriffenen Hinduismus ein. Faszinierend ! In Beitrag # 2 ein Lexikoneintrag, der das veranschaulicht. Ich möchte hier in diesem Thread über die Frühgeschichte der Idee der Reinkarnation diskutieren – über die drawidische Periode, als diese Idee aufgekommen ist. Nicht über die heutige Lehre der Reinkarnation – dafür gibt es andere Threads.

Mich würde interessieren, zu rekonstruieren, was in den Drawiden vor Jahrtausenden vorgegangen sein mag, auf solch eine Idee zu kommen. Eine uralte Idee aus einer Zeit, als die Arier noch nicht im Land waren. Die Idee der Reinkarnation ist somit eine sehr urtümliche Vorstellung.

Was ging in den Menschen vor ? Was empfanden sie ? Was fühlten sie ? Was dachten sie ? Welche Beobachtungen brachten sie auf die Idee von Seelenwanderungen zwischen Mensch und Tier ? Das ist ja eine ausgefallene Idee auf die man erst kommen muß, daß die Seele eines schlimmen Menschen in einem Tierkörper aufwacht – und daß vielleicht die Seele eines treuen geliebten Hundes in einen Menschenkörper kommen kann. Die Idee der Seelenwanderung von einem alten, sterbenden Menschen in den Körper eines Neugeborenen ist noch leichter nachvollziehbar, da können Vorstellungen eines alten Ahnenkultes beteiligt gewesen sein – aber die Idee der Seelenwanderung (kreuzweise) zwischen Tier und Mensch ist etwas ganz anderes. Vielleicht ein anderer Kult. Kann ja sein, daß sich da in grauer Vorzeit zwei unterschiedliche Kulte aus verschiedenen Regionen vermengt haben.
#2
Ich zitiere aus:

Google: Drawiden

Lexikon Hinduismus - religion.ORF.at
religionv1.orf.at/projekt03/religionen/.../re_hi_fr_entstehung_anfang.ht...‎

Es handelt sich um einen interessanten Lexikon-Beitrag des ORF
Das ist der staatliche Österreichische Rundfunk

***
Text entfernt. Begründung siehe: HIER/Bion.
#3
Ich halte das für ziemlich esoterisch, die Leute die drüber reden
waren schliesslich noch nicht tot,
wissen also garnicht wovon sie reden.
#4
Gewiß.
Ich schrieb von einem "dumpfen raunen"

(14-04-2014, 00:52)Sinai schrieb: Die üppige Vegetation des Dschungels – überall ist unbändiges Wachstum – ein ewiges sterben und gebären – führt offenbar zu solchen Vorstellungen der Urbevölkerung. Dieses dumpfe raunen verdichtete sich allmählich nach etlichen Generationen zu einer Art Glauben, der mündlich weitergegeben wurde.
#5
(14-04-2014, 00:57)Harpya schrieb: Ich halte das für ziemlich esoterisch, die Leute die drüber reden
waren schliesslich noch nicht tot,
wissen also garnicht wovon sie reden.

Du hast ja völlig recht - das ist ziemlich esoterisch.
Ich schrieb:

(14-04-2014, 00:52)Sinai schrieb: Zur Idee der Reinkarnation kann ich nichts sagen, das ist reine Spekulation.
Interessant wäre, woher diese Lehre kommt, wem man sie zu verdanken hat.

Sicherlich ist es eine uralte Vorstellung, viel älter als Hinduismus und Buddhismus.
So etwas entstand sicherlich lange vor den Kulturen, lange vor der Erfindung der Schrift. Daher kann es auch keinerlei schriftlichen Zeugnisse von der Entstehung dieser uralten Idee geben.


Ich will hier nicht darüber diskutieren, ob es Reinkarnation gibt – dafür gibt es andere Threads hier im Forum – sondern ich möchte
in diesem Thread über die Frühgeschichte der Idee der Reinkarnation diskutieren – über die drawidische Periode, als diese Idee aufgekommen ist.
#6
Vielleicht gab oder gibt es so etwas wie eine natürliche, angeborene Religion, der Entwicklungsstufe des Tieres 'homo sapiens' entsprechend – seiner Gehirnkonstruktion entsprechend.

Eine natürliche Religion, die dann von Juden, Christen, Moslems ausgerottet wurde . . .

wer weiß ?
#7
Es wäre denkbar, daß sich so eine natürliche Religion in den Sümpfen Indiens am längsten halten konnte . . .

Dort kam nie ein Eroberungsheer hin. Eine Invasion des Dschungels war immer undenkbar, denn der Dschungel mit seinen Sümpfen war nicht attraktiv. Kein Aggressor wollte den Dschungel in Besitz nehmen und besiedeln. Der Dschungel mit seinen Schlangen, Tigern, Krankheiten (Malaria, Pest, Cholera, Ruhr) wurde tunlichst gemieden. Dort lebten Drawiden. Ein Rückzugsgebiet der Drawiden, wo sie niemand bevormundete. Kein Arierstamm drang in den Dschungel ein, für jüdische Diaspora völlig uninteressant, islamische Gotteskrieger mieden ebenfalls den Dschungel, Kreuzritter konnten mit ihren Pferden nicht hinein in den Busch, der wurde gemieden, sie wären daher nie auf die Idee gekommen, den Dschungel zu erobern – selbst nicht am Höhepunkt ihrer Macht. Selbst Alexander der Große wollte nicht weiter als zum Indus.

Die Wüste war da noch tausendmal besser passierbar. Araber durchquerten gerne die Wüste mit ihren Karawanen. Aber vor dem Dschungel hatten sie Angst.

Kein Wunder, daß der Dschungel ein natürliches Refugium für uralte Religion war.
#8
(14-04-2014, 00:52)Sinai schrieb: Es werden allerlei unbeweisbare Theorien vorgestellt, was mit der Seele eines Verstorbenen geschieht

also das gleiche wie im christlichen glauben auch Icon_cheesygrin

und mehr ist zu diesem thema auch nicht zu sagen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#9
Zitat:Die üppige Vegetation des Dschungels – überall ist unbändiges Wachstum – ein ewiges sterben und gebären – führt offenbar zu solchen Vorstellungen der Urbevölkerung. Dieses dumpfe raunen verdichtete sich allmählich nach etlichen Generationen zu einer Art Glauben, der mündlich weitergegeben wurde.
Was meinst du mit „dumpfen Raunen“? Schon vor 5000 Jahren waren die Menschen fähig, sich normal zu unterhalten und über religiöse Vorstellungen zu diskutieren.

Zitat:Was ging in den Menschen vor ? Was empfanden sie ? Was fühlten sie ?
Solange keine Schrift gefunden und entziffert wird und solange niemand sonst Aufzeichnungen über die damaligen Bewohner gemacht hat, werden wir das nie genau wissen können. Auch deine Überlegungen sind – wenn sie auch realistisch klingen – Spekulationen.

Zitat:Vielleicht gab oder gibt es so etwas wie eine natürliche, angeborene Religion, der Entwicklungsstufe des Tieres 'homo sapiens' entsprechend – seiner Gehirnkonstruktion entsprechend.

Eine natürliche Religion, die dann von Juden, Christen, Moslems ausgerottet wurde . . .
Mag sein. Aber die Vorstellung, dass die Verstorbenen in einem Jenseits leben, das dem Diesseits ähnlich ist, scheint mir noch viel natürlicher zu sein als der Reinkarnationsglaube. Sie findet sich nicht nur bei bekannten Völkern aus der Antike wie den Ägyptern, sondern auch bei vielen Indianern. Und vor Kolumbus´ Zeit ist eine gegenseitige Beeinflussung der Religionen aus Alter und Neuer Welt wohl ausgeschlossen.
#10
Zitat:Die üppige Vegetation des Dschungels – überall ist unbändiges Wachstum – ein ewiges sterben und gebären – führt offenbar zu solchen Vorstellungen der Urbevölkerung. Dieses dumpfe raunen verdichtete sich allmählich nach etlichen Generationen zu einer Art Glauben, der mündlich weitergegeben wurde.

(14-04-2014, 23:55)Lelinda schrieb: Was meinst du mit „dumpfen Raunen“? Schon vor 5000 Jahren waren die Menschen fähig, sich normal zu unterhalten und über religiöse Vorstellungen zu diskutieren.


Irgendwann muß es begonnen haben. Ich glaube nicht, daß religiöse Vorstellungen plötzlich aufgekommen sind. Der Großvater hatte noch keine, der Enkel hatte voll entwickelte religiöse Vorstellungen. So war das sicher nicht. So etwas hat sicher sehr langsam begonnen.
Das Tier 'homo sapiens' durchwanderte eine lange Zeit von Entwicklungsstufen.
Viele Jahrtausende. Vielleicht hatte einmal ein männliches oder ein weibliches Tier in diesem üppigen Dschungel wo ein ständiges kommen und gehen (Geburt und Tod) war, einen vagen Verdacht. Der kleine Sohn ist dem Opa, der vor etlichen Sommern verstorben ist, so ähnlich . . . er will kein Fleisch essen ! Das ganze Dorf wundert sich. Ja, der Kleine ist so 'anders' wie seinerzeit der Opa, sagen die alten Frauen. Von Chromosomen wußten die Leute nichts. Sie wunderten sich ständig, warum der Kleine das herrliche Rattenfleisch verschmähte . . . da hatte eine Alte die Idee, daß vielleicht der Geist des Opas in den Kleinen gefahren ist . . . ein schrecklicher Verdacht, den sich niemand laut auszusprechen traute . . . da war nicht zu spaßen – die Alte hatte Angst vor dem Vater des Kleinen – ein guter Keulenkämpfer . . . sie flüsterte ihren Verdacht ihrer Freundin ins Ohr – ein dumpfer Verdacht.

Im Nachbarort hat sich ein treuer Hund für eine Familie geopfert. Ein Bär hat ein Kind angefallen, der Hund hat sich dazwischengeworfen. Er wurde vom Bären getötet – das Kind entkam. Alle weinten um den lieben Hund, diesem Liebling der Familie.
Dann im nächsten Sommer gebar die Mutter des geretteten Kindes noch ein Baby. Das Kleine schlief immer in der Ecke, wo der Hund seinen Platz gehabt hatte. Natürlich war das Zufall, wenn man 300 Familien nimmt, ist sicher ein Kind dabei, das zufällig seinen Lieblingsplatz dort hat, wo einmal der Lieblingsplatz eines vorher verstorbenen Hundes war – aber die Leute damals wußten noch nichts von Wahrscheinlichkeitslehre – ihnen fiel das auf und ein alter Mann hatte den unfaßbaren Gedanken, daß der Geist des Hundes als Belohnung, weil er das Geschwisterchen gerettet hat, jetzt im kleinen Kind ist. Er wollte das nicht laut sagen, ein dumpfes Raunen, ein unaussprechlicher Verdacht . . .
#11
Ein zur Hälfte aus Fremdtexten bestehender, mehr als eine Bildschirmseite langer Beitrag von Klaro entfernt. Der Beitrag nimmt nicht die Diskussion auf, sondern begnügt sich damit, esoterische Gedanken auszubreiten und fünf Links anzubieten, wo man sich weiter informieren kann.

@Klaro

Beiträge dieser Art sind unerwünscht. Es wird ersucht, die Diskussion aufzunehmen, Links und Fremdtexte sparsam einzusetzen und das Forum nicht als Pinnwand zu missbrauchen.
MfG B.
#12
Sinai: Okay, jetzt verstehe ich, was du mit "dumpfen Raunen" meinst.
#13
(14-04-2014, 23:55)Lelinda schrieb: Und vor Kolumbus´ Zeit ist eine gegenseitige Beeinflussung der Religionen aus Alter und Neuer Welt wohl ausgeschlossen.

Ein interessantes Thema !
Ich eröffne einen Thread dazu
Religions- und Kulturgeschichte / "gegenseitige Beeinflussung der Religionen aus Alter und Neuer Welt"

Immerhin ist bekannt, daß vor 10.000 Jahren die Menschen aus Ostasien nach Amerika gewandert sind. Und zwar über die Alëutenstraße, eine aufgefädelte Inselkette, die damals noch viel durchgängiger oder sagen wir zusammenhängender war als heute.
Von irgendwoher müssen ja die Eskimos und Indianer gekommen sein. Und die nordamerikanischen Eskimos haben eine extrem ähnliche Kultur wie die sibirischen . . .

Der Schamanismus Amerikas ist dem Schamanismus Asiens sehr ähnlich

Auch viele Säugetierarten sind ident ! (zB das Rotwild)

Aber es gab auch Jahrtausende später menschliche Kontakte
#14
(14-04-2014, 00:52)Sinai schrieb: In letzter Zeit wird hier im Forum viel über die Reinkarnation diskutiert. [...]

Was ging in den Menschen vor ? Was empfanden sie ? Was fühlten sie ? Was dachten sie ? Welche Beobachtungen brachten sie auf die Idee von Seelenwanderungen zwischen Mensch und Tier ? [...]
Letztere Frage ist wohl ziemlich speziell. Allgemein lässt sich aber zumindest sagen, dass die Idee der Reinkarnation auf der Hoffnung einer ausgleichenden Gerechtigkeit beruht. Etwas ausführlicher hierzu etwa:
http://www.sommeruni-hannover.de/wp-cont...geburt.pdf

Und dass man auch eine Seelenwanderung zw. Mensch und Tier annahm, hatte wohl in etwa den gleichen Grund, weshalb wir unseren Vierbeinern gerne gewisse Charakterzüge, eine Art Persönlichkeit bis hin zu einem Bewusstsein zusprechen. Icon_wink
#15
(26-05-2014, 04:15)Noumenon schrieb: Und dass man auch eine Seelenwanderung zw. Mensch und Tier annahm, hatte wohl in etwa den gleichen Grund, weshalb wir unseren Vierbeinern gerne gewisse Charakterzüge, eine Art Persönlichkeit bis hin zu einem Bewusstsein zusprechen.

Diesen Gedanken, daß vermutet wurde daß der Geist des Hundes im Körper des Neugeborenen wohnt, habe ich in Beitrag # 10 skizziert.
Ein Wechsel zwischen Menschen, Haushunden, Hauskatzen, Pferden . . .
Das sind alles "Vierbeiner" wie Du sagst, und höhere Säugetiere und als Haustiere zu werten.

Noch um eine Klasse schwieriger ist zu verstehen, wie es dazu kam daß eine Reinkarnation in Wechselbeziehung zu Schlangen vermutet wurde. Das sind keine Vierbeiner !
Oder zu Insekten. Es darf ja in manchen alten Sekten Indiens keine Fliege erschlagen werden, denn da könnte der Geist eines verstorbenen Menschen darin wohnen . . .


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