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Ossis - Wessis?
#16
Soll das jetzt heissen, das Ausbleiben von Krieg zu Spannungen führt ?
Dann sind Kriegstreiber doch auf dem richtigen Weg.

Krude Argumentation.
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#17
Hä? Was redest du da.
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#18
(16-05-2014, 11:18)Artist schrieb: Gerade mal paar Jahre auf Grund von Krieg politisch getrennt, und schon hat man fette Probleme, mit der ganzen Palette.

Mich wundert eher der Umstand, wie sich innerhalb einer Kultur so eine Spannung herstellen lässt, nur weil man durch ein Krieg paar Jahre getrennt leben musste.

Das ist das alte Konzept, dass Trennung Misstrauen erzeugt. Vor Dingen, die man nicht kennt, entwickelt man Aengste.

Aber ja, es ist schon erstaunlich, wie schnell sich Gesellschaften auseinanderentwickeln koennen. In Berlin bezog sich das nach 28 Jahren auf viele Dinge, angefangen von der Sprache. Die vielen zugezogenen Westdeutschen hatten doch einen deutlichen Eindruck in Berlin (West) hinterlassen.

Es war bizarr. Selbst bei ganz banalen Dingen, wie beim Verhalten im Strassenverkehr, trafen Welten aufeinander. Im Westteil der Stadt konnte man ohne weiteres dauernd Spuren wechseln, und wenn Du Dich vor der naechsten Ampel dummerweise ganz links auf der mehrspurigen Strasse befandest aber rechts abbiegen wolltest, war das kein Problem; die Leute haben Dich durchgelassen. Im Ostteil war das komplett anders. Falls der Fahrer auf der Spur neben Dir irgendwie das Gefuehl hatte, Du wolltest in den naechsten 500 Metern oder so die Spur wechseln, hat er sichergestellt, dass Dir das nicht gelingt. Die Geschwindigkeit wurde perfekt angepasst, um einen Spurwechsel zu unterbinden.

Das hat jetzt primaer nichts mit Ost gegen West zu tun - in meiner westdeutschen Heimatstadt muesstest Du Dich auch in Dein Schicksal ergeben, solltest Du Dich 50 m vor einer Ampel auf der falschen Spur befinden - aber sehr wohl mit den Auswirkungen von Trennung. Separation kann viele kleine Spannungsfelder erzeugen, wenn gewohnte Erwartungshaltungen nicht erfuellt werden.
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#19
(16-05-2014, 16:17)Ulan schrieb: Separation kann viele kleine Spannungsfelder erzeugen, wenn gewohnte Erwartungshaltungen nicht erfuellt werden.

Schöner Satz, der wohl den Kern trifft.
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#20
(15-05-2014, 11:48)Ulan schrieb:
(15-05-2014, 11:23)Klaro schrieb: ... aber der Westen hat uns was gehustet - er hat die Betriebe abgerissen und die Leute entlassen.

"Der Westen" hat die Betriebe abgerissen, so so. Boeser, boeser Westen

naja, zu einem gutteil wars wohl schon auch so

klar war ein großteil der ostindustrie schlicht nicht konkurrenz- und damit überlebensfähig, es wurden aber auch betriebe mit noch gesunder substanz übernommen und geschlossen, um sich konkurrenz vom halse zu halten. die treuhand hat da keine immer sehr positive rolle gespielt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#21
(16-05-2014, 08:25)Klaro schrieb: Das Deutschland, das einmal war, stirbt sowieso aus

zum glück

ich kann auf nazis wie kummerln verzichten
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#22
(17-05-2014, 22:35)petronius schrieb: naja, zu einem gutteil wars wohl schon auch so

Ist schon klar, dass das haette besser laufen koennen. Es ging mir mehr um die Formulierung "der Westen", und wenn du Klaro's Beitrag anschaust, hat er diesen Begriff nicht auf die Treuhand oder einige westliche Firmen beschraenkt. Das war ziemlich allumfassend; ein komplettes Feindbild sozusagen.

Ich haette da bei den Einzelheiten nachhaken koennen, hab's mir aber verkniffen.
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#23
(18-05-2014, 00:24)Ulan schrieb: Es ging mir mehr um die Formulierung "der Westen", und wenn du Klaro's Beitrag anschaust, hat er diesen Begriff nicht auf die Treuhand oder einige westliche Firmen beschraenkt. Das war ziemlich allumfassend; ein komplettes Feindbild sozusagen

kein widerspruch
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#24
Wie nennt man die Ostfriesen jetzt eigentlich,
Ossis 1. Klasse ?
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#25
(16-05-2014, 16:17)Ulan schrieb: Aber ja, es ist schon erstaunlich, wie schnell sich Gesellschaften auseinanderentwickeln koennen. In Berlin bezog sich das nach 28 Jahren....

Ja.. die Gesellschaft formt die Machtspitze, und die Machtspitze formt die Gesellschaft.

Es ist sehr Interessant, wie Entscheidungen Anderer, das denken oder handeln des Kollektivs oder des Individuums nachhaltig beeinflussen kann.
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#26
Nur einmal ein kleiner Einwand einer Nicht-Deutschen. Ich verstehe diese Grenzen im Kopf nicht. Jetzt seid ihr seit 25 Jahren wieder EIN Land und trotzdem wird, und zwar nicht nur in diesem Forum, ständig noch zwischen Ost und West differenziert. Warum?
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#27
Wird das wirklich? - Ich denke: zunehmend weniger! Es gibt allerdings in einigen Regionen ein paar ökonomische Probleme, die sich auch nicht weg diskutieren lassen. Diese haben einen Arbeitsplatzmangel zur Folge, und dieser schürt Unruhe.
Vielleicht kommt auf diese Weise der Eindruck einer weiter bestehenden Trennung auf.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#28
Also ist die ökonomische Situation in Ost- und Westdeutschland tatsächlich noch so verschieden? Das man das nach derart langer Zeit noch nicht geschafft hat anzugleichen, verwundert mich.
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#29
(20-08-2014, 22:27)Assata schrieb: Das man das nach derart langer Zeit noch nicht geschafft hat anzugleichen, verwundert mich.

Regionen wie Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern waren auch vor dem zweiten Weltkrieg oekonomisch weit abgeschlagen. Die sind sozusagen nur zu ihrem "Normalzustand" zurueckgekehrt, nachdem die DDR die zum Teil kuenstlich aufzuproppen versucht hat. Den Regionen, denen es vorher besser ging, wie Sachsen oder zum Teil auch Thueringen, geht's ja heute auch besser.
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#30
@Ulan

Danke, da hab ich wieder etwas dazugelernt.
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