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"Religion handelt von Wahrheit. Politik von Interesse"
#1
Gastbeitrag des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert über das Verhältnis von Religion und Politik (Main-Post, 13. Mai 2014):
Während ich Herrn Lammerts Ausführungen über Staat, Gesellschaft und Politik in der Gegenwart als konsensfähig empfand, wurde ich bei einigen Aussagen zur Rolle der Religion in der Politik etwas unruhig.

Markantes Beispiel:
Herr Lammer sagte: "Religion handelt von Wahrheit. Politik von Interesse".

Ich meine: Mit der Aussage, dass Politik von Interesse handelt, hat er den Kern von Politik genau getroffen. Die Aussage, dass Religion von Wahrheit handelt, zweifle ich hingegen zumindest in dieser Absolutheit an und behaupte: Nicht nur Politik sondern auch Religion ist weitestgehend zumindest auch immer interessengeleitet.
Meine Beobachtung: Während Politiker wenigstens ab und an zugeben (dürfen), ihr Handeln an Interessen auszurichten, glauben die Vertreter von Religion solcherlei Interessenorientierung grundsätzlich und generell bestreiten zu müssen. Alle Religionsvertreter, die ich kenne bestehen darauf - zumindest ihrer ehrlichen Absicht nach - generell allein auf die Wahrheit ausgerichtet zu denken, reden und handeln. Dies halte ich für unabsichtliche oder auch absichliche Blindheit für die Tatsache, dass Menschen geradezu wesensgemäß immer - zumindest auch - interessengeleitet denken, reden und handeln.

?????
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#2
Idealtypisch hat Lammert Recht. Denn Religion "erzeugt" Werte. Nur muss man unterscheiden zwischen der bildhaften, symbolische Sprache der Lehren und den handfesten, politischen Interessen der Glaubensgemeinschaften.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Zitat:Mit der Aussage, dass Politik von Interesse handelt, hat er den Kern von Politik genau getroffen. Die Aussage, dass Religion von Wahrheit handelt, zweifle ich hingegen zumindest in dieser Absolutheit an und behaupte: Nicht nur Politik sondern auch Religion ist weitestgehend zumindest auch immer interessengeleitet.
Man schaut beim Ausführen der Inhalte einer Religion auch auf die Vertreter des Handelns.
Wenn solcherart in der Kritik stehen, dann trifft es die Religion, egal, ob sich die Inhalte gut anhören, oder auch weniger gut.

Wenn zur Zeit die Aktivitäten in Afrika sich über eine Religion so grausam auswirkt, schaut die Welt auf diese und nicht auf die aus den Inhalten heraus genommenen schön wirkenden Zitate.

Und hört man, was diese Vertreter der Religion so von sich geben, dann muß man überlegen, wo die Ursachen liegen.

*http://saharareporters.com/comment/reply/26209 engl. (translate.google)

Es ist egal, welche Religion sich Abnormitäten gestattet, es wird immer auf die Wirkungen geschaut und entwickelt bei Menschen im Laufe der Zeit Abneigungen gegen Religionen.

Ob Säkularität für Menschen die bessere Möglichkeit ist, wird sich zeigen.
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#4
(13-05-2014, 20:48)dalberg schrieb: Herr Lammer sagte: "Religion handelt von Wahrheit. Politik von Interesse".

wenn er damit den jeweils erhobenen anspruch meint, hat er wohl recht

diesen anspruch muß man aber nicht anerkennen - soll er also ruhig reden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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