13-05-2014, 20:48
Gastbeitrag des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert über das Verhältnis von Religion und Politik (Main-Post, 13. Mai 2014):
Während ich Herrn Lammerts Ausführungen über Staat, Gesellschaft und Politik in der Gegenwart als konsensfähig empfand, wurde ich bei einigen Aussagen zur Rolle der Religion in der Politik etwas unruhig.
Markantes Beispiel:
Herr Lammer sagte: "Religion handelt von Wahrheit. Politik von Interesse".
Ich meine: Mit der Aussage, dass Politik von Interesse handelt, hat er den Kern von Politik genau getroffen. Die Aussage, dass Religion von Wahrheit handelt, zweifle ich hingegen zumindest in dieser Absolutheit an und behaupte: Nicht nur Politik sondern auch Religion ist weitestgehend zumindest auch immer interessengeleitet.
Meine Beobachtung: Während Politiker wenigstens ab und an zugeben (dürfen), ihr Handeln an Interessen auszurichten, glauben die Vertreter von Religion solcherlei Interessenorientierung grundsätzlich und generell bestreiten zu müssen. Alle Religionsvertreter, die ich kenne bestehen darauf - zumindest ihrer ehrlichen Absicht nach - generell allein auf die Wahrheit ausgerichtet zu denken, reden und handeln. Dies halte ich für unabsichtliche oder auch absichliche Blindheit für die Tatsache, dass Menschen geradezu wesensgemäß immer - zumindest auch - interessengeleitet denken, reden und handeln.
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Während ich Herrn Lammerts Ausführungen über Staat, Gesellschaft und Politik in der Gegenwart als konsensfähig empfand, wurde ich bei einigen Aussagen zur Rolle der Religion in der Politik etwas unruhig.
Markantes Beispiel:
Herr Lammer sagte: "Religion handelt von Wahrheit. Politik von Interesse".
Ich meine: Mit der Aussage, dass Politik von Interesse handelt, hat er den Kern von Politik genau getroffen. Die Aussage, dass Religion von Wahrheit handelt, zweifle ich hingegen zumindest in dieser Absolutheit an und behaupte: Nicht nur Politik sondern auch Religion ist weitestgehend zumindest auch immer interessengeleitet.
Meine Beobachtung: Während Politiker wenigstens ab und an zugeben (dürfen), ihr Handeln an Interessen auszurichten, glauben die Vertreter von Religion solcherlei Interessenorientierung grundsätzlich und generell bestreiten zu müssen. Alle Religionsvertreter, die ich kenne bestehen darauf - zumindest ihrer ehrlichen Absicht nach - generell allein auf die Wahrheit ausgerichtet zu denken, reden und handeln. Dies halte ich für unabsichtliche oder auch absichliche Blindheit für die Tatsache, dass Menschen geradezu wesensgemäß immer - zumindest auch - interessengeleitet denken, reden und handeln.
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