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gott vs die bombe
#1
ich weiß nicht so recht, ob ich hier im richtigen bereich bin, aber psychische auffälligkeiten zählen ja doch in gewisser weise zum thema "soziales"

es fällt auf, daß gewisse user sich nicht entblöden, frei erfundenes wie z.b.

"Die USA, die Franzosen und was weiß ich was noch für andere Militärstaaten zünden Atombomben zur Erprobung ihres nuklearen Waffenarsenals. Damit es nicht zu sehr auffällt und um die Strahlenbelastung zu verringern, sind es Unterwasserdetonationen (in 200 m Tiefe) und unterirdische Detonationen in tiefen Bergwerken. Das ist eine Sauerei

Dabei wird immer ein Vielfaches von Hiroshima freigesetzt. Meist sind es 10 bis 20 mal so starke Detonationen !

Wasser ist inkompressibel, der riesige Impuls dieses Seebebens pflanzt sich auf den Boden des Ozeans fort. Völlig verantwortungslos. Niemand kann das kalkulieren, die riskieren das halt. Bestehende Risse in der Erdkruste werden unkontrolliert aufgerissen, es gibt tektonische Katastrophen in unbemerkter Tiefe. Riesige Wassermengen stürzen ins glühende Magma, es entsteht Dampfdruck und irgendwo tausend Kilometer weiter gibt es Erdbeben und Tsunami"

als argument vorzubringen, als handle es sich um faktenschilderungen. auf einwände oder gar gegenbelege wird nicht eingegangen, stattdessen kommt der nächste klopper, usw.

diese user gehören üblicherweise der spezies der "kritiker der wissenschaftsgläubigkeit" an. d.h. sie bezweifeln in der scientific community als state of the art geltende zusammenhänge mit der lustigen begründung, das sei schließlich nicht zweifelsfrei bewiesen (ignorieren dabei die ihnen dutzendfach erklärte tatsache, daß es derartige beweise nur in formalen systemen wie der mathematik geben kann, und naturwissenschaftliche aussagen nur widerlegt werden können - und geltung besitzen, solange und so weit das nicht der fall ist, nicht zuletzt durch abgleich mit der realität)

wird also "wissenschaftsgläubigkeit" verurteilt, obwohl sie als blindes annehmen unbelegter aussagen eben gar nicht existiert, so werden gleichwohl naive interpretationen von glaubenstexten als historisch evidente sachverhaltsschilderungen behauptet und gefordert, diese blind anzuerkennen - immun gegen sachliche kritik und weiter ausgeschmückt durch frei erfundene argumentationen, die einen solchen anspruch erhärten sollen

was steht dahinter?

ist es schlichte gläubigkeit, die durch inkonsistenzen des glaubensbilds nur irritiert und überfordert wäre, sodaß diese ausgeblendet werden müssen, um den eigenen glauben nicht zu gefährden?

ist es missionsdrang, der mangels realer argumente auf frei erfundene zurückgreift?

ist es geltungsdrang, sich als verkünder neuer "wahrheiten" und auf realitätsferner basis konstruierter zusammenhänge aufzupielen?

oder bleibt, will man diese von den davon betroffenen sicher als pejorativ empfundenen erklärungen ausschließen, nur der schluß, daß hier trolle am werk sind, um den glauben zu persiflieren und damit real angreifbar zu machen?

denn daß solche argumentationen wie oben ausgeführt der außenwahrnehmung von glauben an sich und damit auch der aufrichtig (aus einer inneren motivation heraus empfunden) gläubigen ein bärendienst erwiesen wird, ist offensichtlich

kurz gesagt: was treibt eine gruppe von gläubigen dazu, ihren glauben so auszustellen, daß er von anderen nur als lächerlich, wenn nicht menschlich zu verabscheuen, wahrgenommen werden kann?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#2
(23-05-2014, 18:21)petronius schrieb: kurz gesagt: was treibt eine gruppe von gläubigen dazu, ihren glauben so auszustellen, daß er von anderen nur als lächerlich, wenn nicht menschlich zu verabscheuen, wahrgenommen werden kann?

Wahrscheinlich sind es die Hormone Testosteron und Östrogen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#3
(23-05-2014, 18:21)petronius schrieb: kurz gesagt: was treibt eine gruppe von gläubigen dazu, ihren glauben so auszustellen, daß er von anderen nur als lächerlich, wenn nicht menschlich zu verabscheuen, wahrgenommen werden kann?

Eine sehr gute Frage, ist aber meiner Meinung nach ein bisschen komplizierter als dargestellt. Atheisten dieser Couleur gibt's ja durchaus auch; die hatten wir hier schon, nur werden sie meist nicht alt.

User auf irgendwelchen Foren sind ja zunaechst einmal selbstselektiert, zumindest solange sie nicht von der Moderation entfernt werden. Das Idealbild ist natuerlich, dass man dort hingeht, um sich mit anderen Usern ueber Themen auszutauschen, die einen interessieren. Das stimmt sicherlich zu einem mehr oder weniger grossen Teil, je nach persoenlicher Veranlagung, aber trotzdem wuerde ich den Hauptgrund fuer das Posten erst mal in einem selbst suchen, da Handeln des Menschen immer eine egoistische Komponente hat, einfach aus unserem Selbsterhaltungstrieb heraus. Insofern sehe ich den Grund in einer Mischung aus (a) der Verfolgung eines spezifischen Interesses, gemischt mit (b) dem Suchen nach Bestaetigung des eigenen Weltbildes.

Das Problem, das ich hier auf diesem Forum so ein wenig sehe, ist die geringe Zahl an Usern. Das fuehrt dann dazu, dass die Chance, dass (a) tatsaechlich bedient wird, ziemlich gering ist, so dass es dann dazu kommt, dass hauptsaechlich (b) in den Vordergrund rueckt. Und wenn's dann ums eigene Weltbild geht, geht's sozusagen um die Wurst, und da wird dann auch mit allen Mitteln und teilweise unfair gekaempft.

Im Prinzip hilft bei so etwas nur, sich grundsaetzlicher menschlicher Diskussionsstrategien klarzuwerden. Jeder von uns hat Punkte, wo der Verteidigungsautomatismus einsetzt. Hier muss man halt sich selbst beobachten koennen und gegebenenfalls eingreifen. Das Ignorieren der Argumente des Diskussionsgegners ist leider Standard in menschlicher Diskussion. Ignorieren ist immer einfacher als Widerlegen, und man verschiebt lieber die Torpfosten als ein Tor zu riskieren.

Da habe ich uebrigens ein schoenes Beispiel aus der Familientherapie. Sehr gute Freunde von mir hatten ziemliche Probleme mit ihren Kindern, die 14 und 17 Jahre alt waren. Jede Diskussion endete damit, dass man sich gegenseitig anschrie, und es endete immer in grossem Drama. Ein Besuch bei der Familienberatung brachte ein paar einfache Diskussionsregeln: Jede Antwort musst erst einmal damit beginnen, dass der Diskussionsgegner die Argumente, die das Gegenueber gerade vorgebracht hatte, in eigenen Worten wiederholt. Dabei war kein Dazwischenreden erlaubt. Sie setzten das um, und es wirkte sofort. Der Clou war halt, dass damit sichergestellt wurde, dass jeder wusste, dass die eigenen Argumente tatsaechlich wahrgenommen wurden. Das wirkt anscheinend Wunder.

Leider geht das auf einem Forum nicht. Trotzdem ist das anscheinend der Hauptmechanismus, wie sich auch hier die Diskussionen entwickeln, wo man sich ineinander verbeisst. Da wird dann von 10 Argumenten, die die eigene Position angreifen, das eine herausgegriffen, das man meint, widerlegen zu koennen. Der Rest wird durch eigenen Redeschwall (Bonuspunkte fuer schlichtes Wiederholen von bereits beantworteten Positionen) auf die hinteren Seiten verbannt. Da muss halt jeder selbst genug Disziplin zeigen, dass so etwas nicht passiert.
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#4
(23-05-2014, 23:04)Ulan schrieb:
(23-05-2014, 18:21)petronius schrieb: kurz gesagt: was treibt eine gruppe von gläubigen dazu, ihren glauben so auszustellen, daß er von anderen nur als lächerlich, wenn nicht menschlich zu verabscheuen, wahrgenommen werden kann?

Eine sehr gute Frage, ist aber meiner Meinung nach ein bisschen komplizierter als dargestellt. Atheisten dieser Couleur gibt's ja durchaus auch

da hast du wohl recht

sinngemäß würde ich diesen die gleichen fragen stellen

(23-05-2014, 23:04)Ulan schrieb: Das Problem, das ich hier auf diesem Forum so ein wenig sehe, ist die geringe Zahl an Usern. Das fuehrt dann dazu, dass die Chance, dass (a) tatsaechlich bedient wird, ziemlich gering ist, so dass es dann dazu kommt, dass hauptsaechlich (b) in den Vordergrund rueckt. Und wenn's dann ums eigene Weltbild geht, geht's sozusagen um die Wurst, und da wird dann auch mit allen Mitteln und teilweise unfair gekaempft

so hab ich das noch nicht gesehen, aber es ergibt für mich sinn.

ein paar einfache Diskussionsregeln: Jede Antwort musst erst einmal damit beginnen, dass der Diskussionsgegner die Argumente, die das Gegenueber gerade vorgebracht hatte, in eigenen Worten wiederholt
...
Leider geht das auf einem Forum nicht

es wäre aber ein guter anfang

denn allzu oft findet man antworten, die auf das scheinbar beantwortete keinen bezug nehmen

so wüßte man wenigstens, wie das, worauf anscheinend geantwortet wird, überhaupt aufgefaßt wurde
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#5
(23-05-2014, 18:21)petronius schrieb: kurz gesagt: was treibt eine gruppe von gläubigen dazu, ihren glauben so auszustellen, daß er von anderen nur als lächerlich, wenn nicht menschlich zu verabscheuen, wahrgenommen werden kann?
Bist du "Anderen" oder ihr Sprecher?
Fast das Gleiche ist doch über Jesus und die ersten Christen "kurz gesagt" worden.
Daran siehst du, dass Satan noch immer in dieser Welt ist.
Aber wenn du kurz etwas sagst, wieso der lange Vorspann?
Kurz oder weniger kurz zitiert:
Lk 6,22
Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen.

Also, laber weiter, Christen juckt das nicht.
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#6
(01-06-2014, 11:55)indymaya schrieb:
(23-05-2014, 18:21)petronius schrieb: kurz gesagt: was treibt eine gruppe von gläubigen dazu, ihren glauben so auszustellen, daß er von anderen nur als lächerlich, wenn nicht menschlich zu verabscheuen, wahrgenommen werden kann?
Bist du "Anderen" oder ihr Sprecher?
Fast das Gleiche ist doch über Jesus und die ersten Christen "kurz gesagt" worden.
Daran siehst du, dass Satan noch immer in dieser Welt ist.
Aber wenn du kurz etwas sagst, wieso der lange Vorspann?
Kurz oder weniger kurz zitiert:
Lk 6,22
Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen.

Also, laber weiter, Christen juckt das nicht.

Das ist das schöne am Glauben, für jede beliebige Situation,
immer ein lockerer Spruch im Vers.

Da werden sogar Satanisten in ihrem Glauben bestärkt das
der überall ist und meist stärker als Gott.

Einsicht besteht also.
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#7
(01-06-2014, 12:03)Harpya schrieb: Das ist das schöne am Glauben, für jede beliebige Situation,
immer ein lockerer Spruch im Vers.
Ahh, ein Fan des Glaubens. Hast recht, ist auf jedenfall schöner als ständig über Gott zu murren obwohl man ihn nicht glaubt.
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#8
Meinem Hund unterstell ich ja auch Intelligenz,
obwohl ich weiss das das nur geschickt in Szene gesetzter Opportunismus ist.

Solange Beute rausspringt tut der fast alles,
umzu Mehrwert zu kommen.
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#9
(01-06-2014, 14:45)Harpya schrieb: Solange Beute rausspringt tut der fast alles,
umzu Mehrwert zu kommen.

Guter Hund. Bei Menschen funktioniert das schon mit Versprechen, deren Einhaltung nicht erforderlich ist.
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#10
(01-06-2014, 14:45)Harpya schrieb: Meinem Hund unterstell ich ja auch Intelligenz,
Wie gesagt, Gläubige mit Hunden gleich zu setzen ist nichts neues.
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#11
(01-06-2014, 11:55)indymaya schrieb: Bist du "Anderen" oder ihr Sprecher?
Fast das Gleiche ist doch über Jesus und die ersten Christen "kurz gesagt" worden.
Daran siehst du, dass Satan noch immer in dieser Welt ist.
Aber wenn du kurz etwas sagst, wieso der lange Vorspann?
Kurz oder weniger kurz zitiert:
Lk 6,22
Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen.

Also, laber weiter, Christen juckt das nicht.

So wie du das hingestellt und ausgeschmückt hast, scheint Satan der Vater von Jesus zu sein.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#12
(01-06-2014, 14:56)Geobacter schrieb: So wie du das hingestellt und ausgeschmückt hast, scheint Satan der Vater von Jesus zu sein.
Genau so könntest du, obwohl du scheinbar schreiben kannst, dich als gehirnlos bezeichnen.
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#13
(01-06-2014, 11:55)indymaya schrieb: Lk 6,22
Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen.

Christenverfolgung ist also wünschenswert.
Masochisten.
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#14
(01-06-2014, 11:55)indymaya schrieb: Lk 6,22
Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen.

(01-06-2014, 15:11)Harpya schrieb: Christenverfolgung ist also wünschenswert.
Masochisten.

Falsche Schlussfolgerung: Um (das Wohl) der (Mit-)Menschen willen verfolgt zu werden, ist in manchen geschichtlichen Situationen nicht zu vermeiden. Das ist alles andere als Glück. Nur kann man so "dem Rad in die Speichen fallen", wie Dietrich Bonhoeffer das ausdrückte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
So ein krummen Gedankengang gehört erklärt, falls das geht.
Nach einem richtigen Genozid ist doch keiner mehr da dem das helfen könnte.

So mit um die Ecke denken kann man sicher eine Art
Logik im Handeln erklären.

Neulich von einem islamischen Wortführer in Syrien gehört, der
unfreiwillige Befreiung und Durchsetzung der Scharia un ähnlichem islamisch Kram
so begründete, sinn gemäß " wir haben die Religion des Friedens,
es ist aber viel praktischer den Glauben durchzusetzen wenn man die Herrschaft hat".

ALso Krieg führt zu Frieden, das ist nicht auszurotten.

Was noch interessant war, war die Einlassung, das es nicht so sehr um die Erwachsenen geht,
da wäre Hopfen und Malz schon verloren die muss man mit Gewalt auf Linie halten,
man will an die formbaren Kinder ran.
Macht schon Sinn, wenn man in Ländern lebt wo die Hälfte der Bevölkerung keine 20 ist
und wenig Perspektive hat.
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