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Atheismus - wie Glaube?
#1
Thema heraus gelöst aus "Logik Islam" durch Ekkard

(15-06-2014, 22:15)Koon schrieb: ich könnte euch Atheisten folgende Frage stellen... was macht Ihr in einem Religionsforum, zum Teil tausende von Beiträgen verfasst... ist das nicht vertreten eure Glaube... ob das nun Atheismus heisst, oder Kukuckphilosphie oder sonst was

Ich denke, die Frage an Euch ist berechtigt.
Auch Ihr vertretet Euren Glauben. Wenn Ihr ein Fremdwort lieber habt:
Auch Ihr vertretet Eure Konfession

Wenn sich jemand zum Atheismus bekennt, weil er zB an die Ewigkeit der Materie glaubt, dann ist das eine Konfession wie jede andere

Echnaton glaubte an die Sonne
#2
(15-06-2014, 22:15)Koon schrieb: die Ansichten sind wie Suchmaschinen Ergebnisse, wenn du eine von den öffnest, und dessen Inhalt vertrittst dann ist das keine Ansicht mehr sondern Erkenntnis....

so sehen deine "Erkenntnisse" ja auch aus... Icon_cheesygrinIcon_cheesygrinIcon_cheesygrin

(15-06-2014, 22:15)Koon schrieb: ich könnte euch Atheisten folgende Frage stellen... was macht Ihr in einem Religionsforum, zum Teil tausende von Beiträgen verfasst... ist das nicht vertreten eure Glaube...

nein, es ist hinterfragung und kritik religiösen glaubens

dafür reicht vernunft, es braucht keinen glauben (siehe ockhams nesser)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#3
(15-06-2014, 22:36)Sinai schrieb: Atheisten glauben an die Vernunft ("Aufklärer") oder gleich an die Materie (Marxisten)

nicht zwangsläufig, und nicht wenige eben auch nicht

sie glauben nicht an einen "gott", mehr gibt der begriff nicht her

(15-06-2014, 22:36)Sinai schrieb: Da auch die Atheisten keinerlei Beweis für ihre Thesen haben

welche wären das denn?

(15-06-2014, 22:36)Sinai schrieb: sind sie ebenfalls "Gläubige" . . . glauben halt an den Urknall etc.

atheismus bedeutet noch nicht, die urknallhypothese zu vertreten

deine ewigen strohmänner werden langweilig
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#4
@ Petro
Beitrag 192 von Sinai klärt dich auf...
falls nicht... geh ich davon aus dass du dich für dein Glauben schämst :)
#5
(15-06-2014, 22:47)Sinai schrieb: Wenn sich jemand zum Atheismus bekennt, weil er zB an die Ewigkeit der Materie glaubt, dann ist das eine Konfession wie jede andere

wer soll das hier getan haben?

du redest zu deinen eigenen strohmännern
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#6
(15-06-2014, 21:25)Ulan schrieb: "Atheismus als Religion"

Hallo Ulan
Habe Dir darauf geantwortet, aber während ich lange darüber nachdachte, kamen viele neue Beiträge. Bitte schau zurück, ich schrieb Dir um 22:36
#7
(15-06-2014, 22:54)Koon schrieb: @ Petro
Beitrag 192 von Sinai klärt dich auf...
falls nicht... geh ich davon aus dass du dich für dein Glauben schämst :)

war klar, daß dir meine antwort nicht gefällt

man soll eben nicht deine fantasien durch so was wie realität und fakten irritieren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#8
@ petro

wie definierst du die Glaube ?
#9
(15-06-2014, 22:15)Koon schrieb: die Ansichten sind wie Suchmaschinen Ergebnisse, wenn du eine von den öffnest, und dessen Inhalt vertrittst dann ist das keine Ansicht mehr sondern Erkenntnis.... Erkenntnis definiert die Glaube
Erkenntnis ist eine zur Einsicht führende eigene Erfahrung, die man nur selber machen kann.
Erkenntnis füllt Wissenslücken mit Gewissheit und ersetzt also spekulative Annahmen. Glaube ist nämlich richtig und korrekt definiert "nicht wissen" und somit ein Lückenfüller für die Gewissheit durch eigene einsichtige Erkenntnis.

Internet-Suchmaschinen liefern niemals wirklich absolute Gewissheit und somit auch keine Erkenntnis im eigentlichen Sinne. Sie können aber die eigene spekulative Überzeugung = Meinung stützen.

Das heißt also, dass wenn man eine Meinung vertritt, die keine eigentliche Erkenntnis ist, sondern eben nur eine spekulative These, dann ist das sicher auch Glaube.

Nur ist der Nichtglaube an die Gottesvorstellungen anderer Menschen keine spekulative These.

Zitat:ich könnte euch Atheisten folgende Frage stellen... was macht Ihr in einem Religionsforum, zum Teil tausende von Beiträgen verfasst... ist das nicht vertreten eure Glaube... ob das nun Atheismus heisst, oder Kukuckphilosphie oder sonst was
Gegenfrage:
Religion und Götter sind Instrumentarien, mit denen man Dummgehaltene all ihrer persönlichen Willensfreiheit berauben oder beschneiden kann.
Warum also nicht als Atheist in einem Religionsforum mitreden, in dem so mancher Gläubige von der gottgegebenen Rechtmäßigkeit einer solchen religiös motivierten Beschneidung und Beraubung noch immer überzeugt ist?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#10
(15-06-2014, 22:36)Sinai schrieb: Die Atheisten sollten sich auch hinter die Ohren schreiben: Glauben heißt nichts wissen. Und die Relativitätstheorie ist wohlgemerkt nur Theorie. Immer schön beim Namen bleiben.

Dass Du, obwohl wir dieses Thema bestimmt schon zehn Mal hatten, immer noch nicht weisst, was eine wissenschaftliche Theorie ist, wird langsam peinlich. Was das mit Atheismus zu tun hat, ist auch nicht klar. Atheismus hat nichts mit wissenschaftlichen Theorien oder politischen Bewegungen zu tun.

(15-06-2014, 22:36)Sinai schrieb: Wenn das ein Angehöriger einer Atheistischen Religion macht, dann ist das ein unendlich großes Opfer. Er hofft ja auf kein Paradies und opfert sein einziges Leben für andere Menschen. Für mich unlogisch.

Da es keine "atheistische Religion" gibt, brauchst Du Dir darueber Deinen Kopf nicht zu zerbrechen. Was sind denn die transzendentalen Inhalte der atheistischen Religion? Welche Rituale und Kulthandlungen sind damit verbunden? Der implizite Gedanke, Atheisten seien unethisch, ist nebenbei gesagt herabwuerdigend.

Ausserdem tust Du den Religioesen keinen Gefallen damit, Religiositaet unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung zu propagieren. Eine letztlich sehr materialistische Weltsicht. Auch indimaya hantiert dauernd mit der Pascalschen Wette. Wenn Du Deine Religion unter dem Aspekt des Eigennutzes legitimieren willst, gelingt Dir das hervorragend.
#11
(15-06-2014, 22:47)Sinai schrieb: Wenn sich jemand zum Atheismus bekennt, weil er zB an die Ewigkeit der Materie glaubt, dann ist das eine Konfession wie jede andere

Wer glaubt an "die Ewigkeit der Materie"? Was soll das ueberhaupt sein? Warum vermischst Du solche Dinge mit Religion?

Meinst Du, ein Christ koennte nicht der Ansicht sein, die Relativitaetstheorie oder die Evolutionstheorie beschreiben physikalische oder biologische Vorgaenge innerhalb ihrer bekannten Limitierungen in unserer Welt ganz gut? Denkst Du nicht, ein Christ kann Mitglied einer sozialistischen Partei sein? Was haben diese Dinge mit dem Glauben zu tun?
#12
Ich kann ein Bisschen nachvollziehen, was Sinai da meint.
Zunächst die Definition von "Glaube", die wir hier im Forum - und keineswegs allgemein - meinen: Postulate nach dem Absoluten, dem Transzendenten, dem Allerheiligsten der jeweiligen Person.

In allen übrigen Fällen schreiben wir von Weltanschauungen, von gesellschaftlichen Philosophien, gar Utopien.

So zählen z. B. Materialismus, Atheismus, Utilitarismus, Nihilismus, Humanismus hier nicht zu den Glaubensdingen sondern zu den Weltanschauungen.

Aber richtig ist auch, dass religiöser Glaube eine spezielle Weltanschauung ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#13
(15-06-2014, 23:03)Ulan schrieb: Was sind denn die transzendentalen Inhalte der atheistischen Religion? Welche Rituale und Kulthandlungen sind damit verbunden? Der implizite Gedanke, Atheisten seien unethisch, ist nebenbei gesagt herabwuerdigend.

Nebenbei gesagt, habe ich Atheisten keineswegs als unethisch bezeichnet, eher im Gegenteil:
(15-06-2014, 22:36)Sinai schrieb: Ein Mensch, der bei einem Genozid bereit ist, sein Leben zu opfern, um andere Menschen zu retten.

.) Wenn das ein Angehöriger einer Abrahamitischen Religion macht, ist das kein sehr großes Opfer. Im Gegenteil ! Er erwirbt dadurch einen Platz im Paradies.

.) Wenn das ein Angehöriger einer Atheistischen Religion macht, dann ist das ein unendlich großes Opfer. Er hofft ja auf kein Paradies und opfert sein einziges Leben für andere Menschen.


Rituale und Kulthandlungen der atheistischen Religion:
Ich gebe Dir zwei Beispiele:
1.) Der Kult der Vernunft Grande Nation 1793-94
Es wurde der "Kult des Höchsten Wesens" gefeiert !
"Der Kult der Vernunft (französisch Culte de la Raison) gehörte wie andere Revolutionskulte zu einem Ensemble zivilreligiöser Feste und Glaubensformen während der Französischen Revolution, das an Stelle von Christentum und insbesondere Katholizismus in die gesellschaftlich-politische Mitte treten sollte. Die Entchristianisierung verband sich in besonderer Weise mit dem Kult des höchsten Wesens, ( . . . ) gewann der Kult zwischen Herbst 1793 und Frühjahr 1794 halboffiziellen Charakter."
Kann jetzt jeder nachlesen: Kult der Vernunft – Wikipedia

2.) Einbalsamierung Lenins und Bau des Leninmausoleums 1924
Jährliche Prozessionen tausender Parteimitglieder aus der ganzen Sowjetunion zum Mausoleum
"Bei der Siegesparade im Jahre 1945 warfen russische Soldaten in einer symbolträchtigen Geste hunderte erbeuteter Fahnen der Wehrmacht vor das Mausoleum, zu den Füßen Lenins." Lenin-Mausoleum – Wikipedia

wie bereits erwähnt:
Standesamtliche Hochzeit in der UdSSR. Eindeutig sakraler Charakter. Körperhaltung und Gesichtsausdruck des Standesbeamten wie eines Priesters!
Die Überreichung der Waffe eines gefallenen Helden der Sowjetunion vom Kompaniekommandanten an den Divisionskommandanten fand im Rahmen einer sakralen Handlung statt. Wer solche Schwarzweißfilme sieht, spürt das.
Fahnenmeer, Körperhaltung, Gesichtsausdruck, der Kompaniekommandant kniet sich nieder, küßt die Waffe des gefallenen Helden der Sowjetunion, streckt sie dann dem Divisionskommandanten entgegen, der diese Reliquie dann an sich nimmt. Zur Zeit der Kreuzzüge war es sicher nicht anders, wenn das Schwert eines in der Schlacht gefallenen Kreuzritters an den Großmarschall übergeben wurde.
#14
(15-06-2014, 22:47)Sinai schrieb: Wenn sich jemand zum Atheismus bekennt, weil er zB an die Ewigkeit der Materie glaubt, dann ist das eine Konfession wie jede andere

Es gibt vollkommen unbewiesene und niemals beweisbare Behauptungen, wie z.B. die Aussage, es gäbe Gott/Götter, die manche glauben, weshalb die zu Recht Gläubige genannt werden, andere jedoch nicht, weshalb Letztere auch nicht zu den Gläubigen gerechnet werden können.
#15
(15-06-2014, 23:16)Ulan schrieb: Denkst Du nicht, ein Christ kann Mitglied einer sozialistischen Partei sein? Was haben diese Dinge mit dem Glauben zu tun?

Meine Meinung: Ein Christ kann sicher Mitglied einer sozialistischen Partei sein !

Solange es sich um keine atheistische sozialistische Partei handelt, wie zB die KPdSU von 1917-1941 und von 1956-1964


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