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Atheismus - wie Glaube?
#46
(16-06-2014, 12:24)Ekkard schrieb: Ich glaube nicht, dass irgend jemand eine völlig klare Begründung für die Trinitätslehre geben kann.
Dafür steckt zu viel kaiserliche Politik dahinter!

Interessante Gesichtspunkte.

a) Ich glaube auch nicht, daß jemand eine völlig klare Begründung für die Trinitätslehre geben kann.

b) Daß hier kaiserliche Politik dahinter steckt, kann ich aber nicht nachvollziehen. Ein Kaiser braucht die Religion zur ideologischen Untermauerung seiner Herrschaft. Wie diese religiöse Lehre im einzelnen aussieht, kann ihm egal sein. Welches Interesse sollte irgend ein Kaiser jemals daran gehabt haben, die Trinitätslehre zu fördern. Das kann einem Kaiser ebenso egal sein wie die Frage, ob Adam und Eva Fleisch gegessen haben oder nicht . . . oder wie die Frage, aus welcher Holzsorte die Arche gebaut war
#47
(16-06-2014, 22:50)Sinai schrieb: Koon hat gelesen, was Du geschrieben hast. Aber er akzeptiert es nicht als wahr

(16-06-2014, 22:55)Ulan schrieb: Seine beiden Aussagen sind aber eindeutig und beweisbar falsch.


Dann beweis einmal den Atheismus. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei
#48
(16-06-2014, 23:13)Sinai schrieb: Daß hier kaiserliche Politik dahinter steckt, kann ich aber nicht nachvollziehen. Ein Kaiser braucht die Religion zur ideologischen Untermauerung seiner Herrschaft. Wie diese religiöse Lehre im einzelnen aussieht, kann ihm egal sein. Welches Interesse sollte irgend ein Kaiser jemals daran gehabt haben, die Trinitätslehre zu fördern.

Falscher Thread, aber die Antwort ist ganz einfach: der Kaiser wollte die Religion nur aus machtpolitischen Gruenden. Da die Christen der Zeit aber heillos zerstritten waren ueber viele dieser Fragen, hat der Kaiser eine Loesung erzwungen. Wie die Loesung aussah, war ihm egal, und er hat sich folgerichtig auch nicht daran gehalten (er blieb Arianer), aber eine einheitliche Linie musste sein.
#49
(16-06-2014, 23:19)Sinai schrieb:
(16-06-2014, 22:55)Ulan schrieb: Seine beiden Aussagen sind aber eindeutig und beweisbar falsch.

Dann beweis einmal den Atheismus. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei

Ich habe Koon und Dich widerlegt. Das reicht mir vollkommen.
#50
(16-06-2014, 22:47)Sinai schrieb: Na klar gibt es die Wissenschaft.
Idealerweise ist die Wissenschaft etwas Einheitliches.
Die Frage wäre, was da gemeint sein könnte? Es gibt den Wissenschaftsbetrieb, die Gemeinschaft von Wissenschaftlern, den Konsens der naturwissenschaftlichen Methode usw. "Die Wissenschaft" ist mir nicht so geläufig.

(16-06-2014, 22:47)Sinai schrieb: Der Zerfall in viele Einzeldisziplinen ist relativ neu und auch alles andere als ideal. Da kommen keine ganzheitlichen Konzepte heraus. Technische Glanzleistungen, die medizinisch ein Verbrechen sind. Oder wirtschaftswissenschaftliche Ideen, die soziologisch ein Irrsinn sind. Viel besser ist es, eine ganzheitliche Wissenschaft im interdisziplinären Sinn anzustreben.
Ich wüsste nicht zu sagen, was eine ganzheitliche Wissenschaft erforschen könnte. Der ganzheitliche Ansatz beinhaltet viel zu viele Bewertungsgrundsätze aus der Gesellschaft. Damit filtert man die Methode, was in ungünstigen Fällen dazu führt, dass man gar nichts erfährt oder nur, was man schon kennt. Die genannten Beispiele sind Versagensfälle der Gesellschaft, die sich die Erkenntnisse als Herrschaftsinstrument aneignet (und damit gegen Menschen verwendet).

(16-06-2014, 22:47)Sinai schrieb: Der Spezialist seiner Fakultät trägt immer das große Risiko, daß er ein Fachidiot wird.
Das hat aber mit den wissenschaftlichen Methoden nichts zu tun, sondern mit der geistigen Trägheit der handelnden Person. Eingeschränkte Sichtweisen sind nicht auf Ideologen beschränkt.

(16-06-2014, 22:47)Sinai schrieb: Sigmund Freud war Arzt und Neurologe, aber er war auch ein berühmter Historiker und ein großer Religionssoziologe
Wie gesagt, das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Ein Wissenschaftler ist neben seinem Handwerk halt auch dazu aufgerufen, sich auch um gesellschaftliche Probleme zu kümmern, wie jeder Bürger.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#51
(16-06-2014, 22:55)Ulan schrieb: Was bleibt ist dumpfe Wissenschaftskritik, hier angewandt auf ein Thema (Atheismus), das damit nichts zu tun hat.

Warum unterstellst Du Koon "dumpfe" Wissenschaftskritik ?

Ich bin sehr für die Wissenschaft. Sie brachte uns die Elektrizität, dadurch das Telephon, den Telegraphen, das Telefax, den Computer, das Internet das ich gerade nutze ! Die Wissenschaft brachte uns die Eisenbahn (James Watt) und das Flugzeug. Lauter angenehme Errungenschaften. Aber die Wissenschaft ist nicht in der Lage, den Atheismus zu beweisen

Ich denke, das ist auch gar nicht ihre Aufgabe. Damit belästigte Chrustschow die Sowjetische Akademie der Wissenschaften. Sie bemühte sich sehr, begann aber im Kreis zu gehen
#52
(16-06-2014, 23:27)Sinai schrieb: Ich denke, das ist auch gar nicht ihre Aufgabe.

Gut erkannt. Warum ziehen Koon und Du dann immer wieder die Wissenschaft in die Atheismus-Diskussion? Was hat die damit zu tun? Das frage ich Dich bestimmt schon zum vierten Mal in diesem Thread.
#53
(16-06-2014, 23:26)Ekkard schrieb:
(16-06-2014, 22:47)Sinai schrieb: Na klar gibt es die Wissenschaft.
Idealerweise ist die Wissenschaft etwas Einheitliches.
Die Frage wäre, was da gemeint sein könnte? Es gibt den Wissenschaftsbetrieb, die Gemeinschaft von Wissenschaftlern, den Konsens der naturwissenschaftlichen Methode usw. "Die Wissenschaft" ist mir nicht so geläufig.

Kennst Du nicht das berühmte Studentenlied aus 1848
"Wissenschaft soll uns befreien, macht die Seele frei und hell"
#54
(16-06-2014, 23:13)Sinai schrieb: Welches Interesse sollte irgend ein Kaiser jemals daran gehabt haben, die Trinitätslehre zu fördern.
Oh, das ist keineswegs so abwegig, wie es bei dir klingt. Jesus wurde durch diese Lehre eine konkrete göttliche Person, die alle Herrschaft auf Erden legitimierte - und zwar unabhängig davon, ob die Gläubigen mehr den recht abstrakten (jüdischen) Gott verehrten, oder sich an den Heiligen Geist (das geistliche Element Gottes) hielten oder eben den "Sohn" "in den Himmel hoben". Die Trinität musste zudem das vormalige Pantheon eretzen mit Zeus als Gottvater.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#55
(16-06-2014, 23:26)Ekkard schrieb: Der ganzheitliche Ansatz beinhaltet viel zu viele Bewertungsgrundsätze aus der Gesellschaft.

Wenn man einmal mit "Bewertungsgrundsätzen" anfängt, dann erstarrt alles.
Das sind wohl Akademiker, aber keine Wissenschaftler. Gutbezahlte Leute, die viel Geld kassieren (das Wort 'verdienen' paßt hier eigentlich nicht) – und sich hinter Begriffen verschanzen. Nur um nichts schaffen zu müssen ! Das ist ja gerade der Fluch der modernen Universität. Da werden ellenlange Reden gehalten ohne irgendwas auszusagen. Da ist ein Professor / eine Professorin, der die Euler'sche Zahl auf weiß Gott wieviele Kommastellen kennt (e = 2,71828182845904 . . . ) aber er kann keine Schlüsse aus der Zinseszinsfalle daraus ziehen. Oder der Zahnarzt dessen Kinder die am meisten verwahrlosten Zähne im Dorf haben . . .
#56
Atheismus wird teilweise verschieden gesehen.
Die einen benutzen den Begriff synonym für "nicht an Gott glaubend", was schlicht bedeutet, dass man eben an keinen Gott glaubt aber auch nicht glaubt, dass es keinen gibt. Aufgrund fehlender Erkenntnis werden schlicht keine Aussagen darüber gemacht und Gott ist daher nicht relevant für das eigene Leben.

Die anderen setzten den Begriff gleich mit der Überzeugung, dass es keinen Gott gibt. Hier kann man in der Tat eine Art Glauben unterstellen, da eine Aussage über etwas getroffen wird, für das man keine Hinweise hat.
Afaik wird diese Form auch als harter Atheismus befasst.
Ich denke allerdings, dass die wenigsten Atheisten sich dieser Gruppe zuordnen lassen.
Die Mehrheit wird wohl dem agnostischen bzw. schwachen Atheismus angehören.
Über etwas, von dem man absolut nichts weiß, kann man keine Aussage machen.
Imho ist der schwache Atheismus/Agnostizismus die vernünftigste Ansicht.
#57
Zu "Die Wissenschaft"
(16-06-2014, 23:32)Sinai schrieb: Kennst Du nicht das berühmte Studentenlied aus 1848
"Wissenschaft soll uns befreien, macht die Seele frei und hell"
Ich kenne durchaus solche Lieder. Nur ist diese "Wissenschaft" etwas ganz anderes als man heute darunter versteht.
Damals wurde "die Wissenschaft" als Philosophie des Ungehorsams gegenüber der damaligen Obrigkeit gesehen. Im heutigen Sinne würde man von Sozialutopien sprechen.

Wissenschaft heute ist - ganz pauschal gesprochen - Methodenlehre. Die einzelnen Fakultäten haben jeweils eigene Methoden, sich Wissen zu erarbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#58
(16-06-2014, 23:44)Ekkard schrieb: Die einzelnen Fakultäten haben jeweils eigene Methoden, sich Wissen zu erarbeiten.

Wobei die grundlegenden Methoden des Experimentierens, Beobachtens und des vernünftigen Überlegens in allen Fakultäten wohl die Grundlage bilden.
Und daher lassen sich die einzelnen Wissenschaften auch wieder zusammenführen.

Wenn mal der Blick für den wissenschaftlichen Nachbarn fehlt, liegt dies wohl vor allem an der rießigen Menge des Wissens und nicht an unterschiedlicher Methodik.
#59
(16-06-2014, 23:36)Ekkard schrieb:
(16-06-2014, 23:13)Sinai schrieb: Welches Interesse sollte irgend ein Kaiser jemals daran gehabt haben, die Trinitätslehre zu fördern.
Oh, das ist keineswegs so abwegig, wie es bei dir klingt. Jesus wurde durch diese Lehre eine konkrete göttliche Person, die alle Herrschaft auf Erden legitimierte - und zwar unabhängig davon, ob die Gläubigen mehr den recht abstrakten (jüdischen) Gott verehrten, oder sich an den Heiligen Geist (das geistliche Element Gottes) hielten oder eben den "Sohn" "in den Himmel hoben". Die Trinität musste zudem das vormalige Pantheon eretzen mit Zeus als Gottvater.

Süleyman (Salomon) war ein osmanischer Kaiser !
Ein Monarch, der sich auf ideologische Untermauerung seiner Herrschaft berief.
Er war Herrscher über die Türkei, über ganz Arabien und den Orient bis Indien, über Ägypten, den Sudan und den Rest Nordafrikas.
Ein absoluter Herrscher, wohl ein Diktator. Dann eroberte er halb Europa und verwüstete es.
Süleyman kam prächtig ohne Trinitätslehre aus
#60
(16-06-2014, 23:26)Ekkard schrieb: Der ganzheitliche Ansatz beinhaltet viel zu viele Bewertungsgrundsätze aus der Gesellschaft.
Ich glaube, diese Bemerkung war missverständlich. Gemeint sind Vorurteile.

(16-06-2014, 23:42)Sinai schrieb: Wenn man einmal mit "Bewertungsgrundsätzen" anfängt, dann erstarrt alles. ...
Du scheinst über Personen zu referieren, die du nur vom (negativ belasteten) Hörensagen kennst oder dir ausgedacht hast.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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