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685 regnete es Blut in Britannien !
#16
(13-12-2016, 22:39)Sinai schrieb: Du selbst hast geschrieben:

(13-12-2016, 20:52)Ulan schrieb: . . . muss man bei indischen Zeitungen immer ein wenig vorsichtig sein, was den Hang zum Fabulieren angeht

Das bezieht sich auf die Ausserirdischen. Ich habe den Abstract des wissenschaftlichen Artikels im letzten Post verlinkt.

Neben Algen kommt auch Wuestensand infrage, wie man das manchmal in den Alpen erlebt. Auch Vulkanausbrueche koennen rote Asche sehr weit tragen. 685 war z.B. ein Jahr, in dem der Vesuv mal wieder ausbrach, allerdings wohl nicht besonders heftig.

Uebrigens gibt's auch eine Alge, die entsprechend benannt ist: Blutregenalge
#17
(13-12-2016, 22:45)Ulan schrieb: Neben Algen kommt auch Wuestensand infrage


Ja, da kann ich mich erinnern. Vor sehr langer Zeit ging in Südfrankreich schmutziger Regen nieder, der die weißen Autos gelblich verfärbte. Der Mistral hatte einen Sandsturm der Sahara aufgefangen !

Und im kaiserlichen China fielen einmal im dürren Inland Fische vom Himmel! Offenbar hatte ein Taifun das Meer aufgewirbelt und Fische in die Luft gerissen und einige tatsächlich mehrere hundert Kilometer weit vertragen.
#18
Hier ist zu beachten, daß die Inder in Feindschaft mit der arabischen Welt leben, Objektivität ist nicht zu vermuten
#19
(13-12-2016, 20:52)Ulan schrieb: Etwas weniger exotisch als in diesem Bericht dort oben beschrieben, hat ein indisch-oesterreichisches Team an der Central University of Punjab Sporen der Alge Trentepohlia annulata als verantwortlich fuer den "Blutregen" in Kerala gefunden.

Hier ist zu beachten, daß die Inder in Feindschaft mit der arabischen Welt leben, Objektivität ist nicht zu vermuten.
Wenn nun islamische Schiiten den Blutregen in Britannien des 7. Jahrhunderts thematisieren, ist es ja eh klar, daß in Indien dagegen gearbeitet wird - somit sind indische Zeitungen hier keine ernstzunehmenden Quellen
#20
(13-12-2016, 22:59)Sinai schrieb: Hier ist zu beachten, daß die Inder in Feindschaft mit der arabischen Welt leben, Objektivität ist nicht zu vermuten

Was hat hier irgendetwas mit Arabien zu tun?

Und den Wikipedia-Artikel zur Blutregenalge, die ueberall in Europa vorkommt, habe ich zum einfachen Nachlesen verlinkt. Darin gibt's Referenzen zu weiteren wissenschaftlichen Artikeln.
#21
Kann sein, daß eine Deiner Vermutungen stimmt: vertragener Wüstensand, Blutalgen, Vulkanausbruch
#22
(13-12-2016, 23:00)Sinai schrieb: Wenn nun islamische Schiiten den Blutregen in Britannien des 7. Jahrhunderts thematisieren, ist es ja eh klar, daß in Indien dagegen gearbeitet wird - somit sind indische Zeitungen hier keine ernstzunehmenden Quellen

Nun, im Prinzip hast Du diese Idee, wo auch immer sie genau herkommen mag, ja schon in Deinem Anfangsbeitrag ad acta gelegt. Eine Differenz von fuenf Jahren passt schlicht nicht. Da braucht man sich keine Muehe mit irgendwelchem Widerlegen zu machen.
#23
Sehr richtig: eine Differenz von 5 Jahren

Ich schrieb in Beitrag #1
"Allerdings wurde Husain im Jahre 680 erschlagen. Eine Unschärfe von 5 Jahren.
Allerdings ist zu sagen, daß die Sache mit dem Blutregen 890 in die Angelsächsische Chronik aufgenommen wurde (es wurden Niederschriften aus lokalen Kirchenbüchern übernommen), nach gut 200 Jahren treten schon mal Unschärfen auf.
Man weiß ja nicht einmal das genaue Geburtsjahr von Karl dem Großen. Der Tag ist bekannt: der 2. April. Aber ob es 747 oder 748 war, weiß man nicht.
Bei Rabbi Maimonides und Christoph Columbus gibt es ja auch Fragen des Geburtsjahres."
#24
Es gibt trotzdem keinen Grund, da irgendwelche Zusammenhaenge zu konstruieren. Der ganze Vorschlag ist doch schon von Grund auf bloedsinnig. Wenn irgendwer trauern wuerde oder dem Ereignis Bedeutung zumessen wuerde, waeren das Leute, die mit dem Schicksal des Husain irgendwelche gedankliche Verbindung haetten, nicht Briten. Und die 5 Jahre Unterschied bestehen nun einmal. Die Unsachlichkeit der Leute, die diese Verbindung machen, sieht man doch schon daran, dass sie gar nicht das Datum des Blutregens in 685 bestreiten, sondern schlicht die Behauptung aufstellen, Husain sei genau an dem Tag gestorben. Und das war halt nicht so.

Das ist im Prinzip genau so ein Bloedsinn, wie den Namen des Propheten in das Hohelied zu dichten. So aehnliche Spinnereien gibt's ja auf christlicher Seite auch, aber diese spezifische Couleur schwappt jetzt hier bei uns rein, wo Islam ploetzlich zum Thema wird.
#25
(14-12-2016, 00:54)Ulan schrieb: 1.)  . . . von Grund auf bloedsinnig  . . .

2.)  Wenn irgendwer trauern wuerde oder dem Ereignis Bedeutung zumessen wuerde, waeren das Leute, die mit dem Schicksal des Husain irgendwelche gedankliche Verbindung haetten, nicht Briten.

3.)  Und die 5 Jahre Unterschied bestehen nun einmal.


ad 1)  Keine besonders glückliche Wortwahl in einem sich objektiv gebenden "Religionsforum", in dem es gang und gebe ist, vom Regnen des Manna zu sprechen. Bitte etwas mehr objektive Toleranz

ad 2)  Gerade das macht mich ja stutzig, daß der Blutregen eben im christlichen England - weit entfernt von der arabischen Welt - beobachtet und dokumentiert wurde! Es wird wohl niemand behaupten, daß die frühmittelalterlichen englischen Chronisten, die im ganzen Land verstreut waren, Ausführende einer großangelegten mohammedanischen Lügenpropaganda gewesen wären.

ad 3)  Ja, die Unschärfe von fünf Jahren besteht, und ich habe auch in Beitrag #1 darauf hingewiesen.  Wie gesagt, wurden die vielen dezentralen Beobachtungen aus den Kirchenchroniken erst ca 200 Jahre später in die Hauptchronik übertragen. Daß es damals allerlei Konfusion bei den Jahreszahlen gab, ist evident.
Siehe die fraglichen Geburtsjahre von Karl dem Großen, von Rabbi Maimonides und von Christoph Columbus (von dem es auch sonst Unklarheiten gibt).


Vorläufiges Ergebnis der Ermittlungen: die Sache ist schaurig faszinierend, wie so vieles bei den drei Abrahamitischen Religionen. Wie es wirklich war, ist mir beim derzeitigen Wissensstand unklar.
Daß es von den Wolken mitgeführte "Blutalgen" gewesen wären, halte ich in Anbetracht des saukalten Atlantikklimas der britischen Inseln am unwahrscheinlichsten. England ist ja keine Tropenzone !
Wüstensand - vielleicht. Aber von der Sahara ist es ein breiter Weg bis nach Marseille, - aber dann bis ins kalte Nordeuropa ?? Auch dieser Erklärungsversuch stellt mich nicht wirklich zufrieden. Klingt nach krampfhafter Idee, um ein übernatürliches Zeichen zu zerreden. Ein 'Fluchtversuch' mit untauglichen Mitteln
Bitte um eine gescheitere These !

Natürlich bin ich kein Schiit.  Aber in diesem Punkt muß ich passen
#26
(14-12-2016, 08:17)Sinai schrieb: ad 1)  Keine besonders glückliche Wortwahl in einem sich objektiv gebenden "Religionsforum", in dem es gang und gebe ist, vom Regnen des Manna zu sprechen. Bitte etwas mehr objektive Toleranz

Was soll jetzt wieder "objektive Toleranz" sein? Das sind zwei unterschiedliche Konzepte. Einen Blutregen in England mit dem Tod von Husain zu verbinden ist objektiv Bloedsinn. Solchen Ideen gegenueber kann man zwar Toleranz aufbringen, indem man sie schlicht ignoriert, aber da das keine religioese Kernfrage ist sondern irgendein froemmelndes Fabulieren, muss man sich dabei nicht zurueckhalten, das auch als Bloedsinn zu benennen, wenn diese Frage von Dir thematisiert wird.

(14-12-2016, 08:17)Sinai schrieb: ad 2)  Gerade das macht mich ja stutzig, daß der Blutregen eben im christlichen England - weit entfernt von der arabischen Welt - beobachtet und dokumentiert wurde! Es wird wohl niemand behaupten, daß die frühmittelalterlichen englischen Chronisten, die im ganzen Land verstreut waren, Ausführende einer großangelegten mohammedanischen Lügenpropaganda gewesen wären.

Diese Argumentation ist vollkommen unlogisch, da sie zwei Sachverhalte miteinander vermischt, die nichts miteinander zu tun haben (in diesem Fall mittelalterliche Chroniken und neuzeitliche religioese Geruechte). Deine hypothetische Idee, jemand koennte mittelalterliche englische Chronisten als Ausfuehrende mohammedanischer Luegenpropaganda bezeichnen, stellt sich niemanden, da diese englischen Chronisten den Blutregen in keinster Weise mit irgendwelchen Vorgaengen in der islamischen Welt in Beziehung setzen. Das, was Du hier selbst mit "islamischer Luegenpropaganda" bezeichnest, kommt genau daher, wo man die Quelle logisch vermuten wuerde, naemlich von islamischer Seite. Das ist hier also ein Strohmann-Argument von Dir.

(14-12-2016, 08:17)Sinai schrieb: ad 3)  Ja, die Unschärfe von fünf Jahren besteht, und ich habe auch in Beitrag #1 darauf hingewiesen.  Wie gesagt, wurden die vielen dezentralen Beobachtungen aus den Kirchenchroniken erst ca 200 Jahre später in die Hauptchronik übertragen. Daß es damals allerlei Konfusion bei den Jahreszahlen gab, ist evident.
Siehe die fraglichen Geburtsjahre von Karl dem Großen, von Rabbi Maimonides und von Christoph Columbus (von dem es auch sonst Unklarheiten gibt).

Ja, die meisten Abschriften der angelsaechsischen Chroniken enthalten Fehler. Allerdings ist kein Fehler zu diesem Datum bekannt, und der einzige, der hier Fehler machte, waren die schiitischen Glaeubigen, die diesen an den Haaren herbeigezogenen Zusammenhang erst herstellten.

(14-12-2016, 08:17)Sinai schrieb: Vorläufiges Ergebnis der Ermittlungen: die Sache ist schaurig faszinierend, wie so vieles bei den drei Abrahamitischen Religionen. Wie es wirklich war, ist mir beim derzeitigen Wissensstand unklar.
Daß es von den Wolken mitgeführte "Blutalgen" gewesen wären, halte ich in Anbetracht des saukalten Atlantikklimas der britischen Inseln am unwahrscheinlichsten. England ist ja keine Tropenzone !

Es scheint auch schwer zu sein, Dir nahezubringen, dass die Blutregenalge (ja, die heisst tatsaechlich so) keine tropische Alge ist, sondern in der gemaessigten Zone der Welt heimisch ist, also auch in England, Deutschland oder Oesterreich. Sie waechst uebrigens auch ganz gerne mal in Weihwasserbecken. Das macht sich gut fuer "Blut weinende" Madonnen.
#27
Leer - da gedoppelt
#28
Du verstehst mich völlig falsch.  Ich sage eben, daß hier keine islamische Lügenpropaganda vorliegt,
eben weil die englischen Chronisten kein Motiv gehabt hätten, Geschichten zugunsten des Islam zu erfinden.
#29
(14-12-2016, 11:38)Ulan schrieb: Es scheint auch schwer zu sein, Dir nahezubringen, dass die Blutregenalge (ja, die heisst tatsaechlich so) keine tropische Alge ist, sondern in der gemaessigten Zone der Welt heimisch ist, also auch in England, Deutschland oder Oesterreich. Sie waechst uebrigens auch ganz gerne mal in Weihwasserbecken. Das macht sich gut fuer "Blut weinende" Madonnen.


In Beitrag #16 hast Du noch von "Wuestensand" geschrieben Icon_cheesygrin
#30
(17-12-2016, 22:48)Sinai schrieb: Du verstehst mich völlig falsch.  Ich sage eben, daß hier keine islamische Lügenpropaganda vorliegt,
eben weil die englischen Chronisten kein Motiv gehabt hätten, Geschichten zugunsten des Islam zu erfinden.

Nee, Du verstehst mich falsch. Dein Einwurf ist unsinnig, da die englischen Chronisten keine Verbindung zum Islam gemacht haben. Die Frage, ob sie Propaganda gemacht haben oder nicht stellt sich also gar nicht erst, weshalb sie auch keiner Antwort bedarf. Die angelsaechsische Chronik verbindet den Blutregen mit dem Tod des Koenigs von Kent, Hlothhere. Und der starb halt 685.

(17-12-2016, 22:58)Sinai schrieb: In Beitrag #16 hast Du noch von "Wuestensand" geschrieben Icon_cheesygrin

In Beitrag #16 habe ich aber auch von der Blutregenalge geschrieben und den Wikipedia-Artikel dieses Namens verlinkt. Ich habe Wuestensand oder Vulkanasche als Alternativen genannt, aber das war nur ein Einschub in einen Beitrag ueber Algen. Sag mal, liest Du eigentlich die Beitraege, auf die Du antwortest?


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