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Elemente fernöstlicher Religionen in unserem Alltag
#1
Hallo,

vielleicht ist meine Frage etwas ungewöhnlich, aber mir ist aufgefallen, dass in den letzten zehn, vielleicht fünfzehn Jahren soetwas wie einen Boom gegeben hat was die Popularität fernöstlicher Kulturbestandteile angeht. Sei es im Fernsehen, beim Essen und natürlich im esoterisch/religiösen Bereich. Auch was Berufsausbildungen anbelangt boomen Dinge wie oder Shiatsu oder Traditionelle Chinesische Medizin.

Meine Frage hierzu: wie kann man sich erklären, dass es vielerorts als notwendig empfunden wird, Elemente der abendländischen Kultur zurückzustellen, zu Gunsten von fremden Elementen, die rein was Zweck und Inhalt anbelangt den abendländischen ganz ähnlich sind?

Und: haltet ihr diese Entwicklung für ein harmloses Nebenprodukt der Globalisierung (gegeben der Prämisse dass man diese selbst als harmlos bezeichnen möchte), eine Modeerscheinung, oder steckt dahinter eine größere, vielleicht weniger ungefährliche Entwicklung?

Ich bin auf Meinungsäußerungen gespannt.
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#2
Das ist aber ein recht umfassender Rundumschlag.

Fernoestliches Essen sehe ich als etwas Tolles an. Das mochte ich schon immer gerne. Natuerlich nicht alles, aber Vieles, egal ob es chinesische, koreanische, thailaendische oder indische Gerichte sind. Da ich lange in den USA gewohnt hatte, war das interessanter als dieser ewige Burger, Steak oder TexMex-Kram. Es half auch, dass ich viele chinesische und indische Freunde hatte.

Was asiatische Philosphien, auch solche religioeser Natur, angeht, sehe ich die auch als Bereicherung an. Der Ansatz ist oft ein ganz anderer, als wir ihn gewohnt sind. So kann man dieselben Angelegenheiten mal aus einem anderen Blickwinkel anschauen. Was jetzt nicht heisst, dass ich irgendwelchen asiatischen Religionen anhaenge; wie gesagt, es geht mir nur um eine Bereicherung des Weltbildes.

Was medizinische Praktiken angeht, bin ich da gemischter Meinung. Vieles davon ist unwirksam und faellt in die gleiche Schiene wie Homoeopathie, also reine Placebo-Wirkung. Das ist aber nicht insgesamt so. Viele Arzneien der chinesischen Medizin helfen tatsaechlich, und China forscht schon seit Jahrzehnten das ganz Arsenal durch. Es sind nicht alle so durchschlagende Erfolge wie das Malaria-Mittel, aber es gibt durchaus auch Schlafmittel und aehnliches, die Ansaetze fuer die Arzneiforschung bieten. Auch einige der Massage-Praktiken helfen durchaus, aber das kann man natuerlich genau so gut auf "einheimisch" haben.

Ein Negativum zur chinesischen Medizin: der Druck, der teilweise durch vollkommen unwirksame "Medikamente" auf bedrohte Tierarten entsteht. Da sollte Spreu vom Weizen besser getrennt werden.

Zu guter Letzt: Fuer den ganzen Esoterik-Kram habe ich nichts uebrig. Wer das als Wellness mit exotischem Touch ansieht und sich dabei herrlich entspannt, soll das gerne tun. Negativ sehe ich das nur dann, wenn es zur Ersatzreligion wird.
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#3
(22-08-2014, 19:51)Ulan schrieb: Das ist aber ein recht umfassender Rundumschlag.

Negativ sehe ich das nur dann, wenn es zur Ersatzreligion wird.

Stimmt schon, mein Beitrag wirkt stellenweise ziemlich engstirnig, ganz so kritisch sehe ich die Sache auch nicht. Aber genau dein letzter Satz war es, der das was ich gemeint habe auf den Punkt bringt.
Ich habe einfach stellenweise (und ehrlichgesagt nicht nur das) den Eindruck, dass kulturfremde Elemente wild umher geworfen werden.

Was zum Beispiel an Shiatsu besser ist als an einer Klassischen Massage habe ich immer noch nicht verstanden und auch nicht, warum die TCM so boomt oder welche Erkenntnisse man durch den Buddhismus erlangen kann, die einem das Christentum nicht liefert.

Bei harmlosen Dingen wie z.B. Essen kann ich das noch irgendwo nachvollziehen, eher schwer tue ich mir aber zum Beispiel mit der Frage warum wir unsere Zeit der Auseinandersetzung mit Fremdem widmen wenn wir das, was das eigene Umfeld zu bieten hat, noch nicht verstehen.
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#4
Ich möchte die Sache mal aus der Sicht des Begriffes "Mythos" beleuchten. "Mythen" sind eigentlich Göttergeschichten, die Wunschvorstellungen der Völker repräsentieren, was ihre Götter und Ahnen sind und tun sollten, wie man sie besänftigt und sich gewogen macht. Offenbar ist es so, dass solche Vorstellungen und Erzählungen auch dann befriedigend wirken, wenn sie keine konkreten (mythologische) Personen betreffen, sondern nur allgemein geheimnisvolles Wirken beschreiben.

Nun haben sich die christlichen Mythen vom Schöpfungsmythos bis zu Jesus, dem Welten(be)herrscher, inzwischen deutlich fühlbar überlebt. Gleichwohl eignet sich Sachdenken nicht für eine allumfassende, psychisch befriedigende Weltsicht. Der moderne Mensch fühlt sich in einem riesigen, komplexen Kosmos nicht wohl, in dem er nur ein Stäubchen "am unbedeutenden Rand einer unbedeutenden Galaxis" (Douglas Adams) ist.

Also strebt der moderne Mensch zu neuen Mythen, die er sich aus allen möglichen Kulturkreisen zusammen sucht - Hauptsache: geheimnisvoll!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
(22-08-2014, 21:07)Assata schrieb: Bei harmlosen Dingen wie z.B. Essen kann ich das noch irgendwo nachvollziehen, eher schwer tue ich mir aber zum Beispiel mit der Frage warum wir unsere Zeit der Auseinandersetzung mit Fremdem widmen wenn wir das, was das eigene Umfeld zu bieten hat, noch nicht verstehen.

Eine unkritische Uebernahme und Begeisterung, wo die normale Skepsis, die wir Bekanntem gegenueber entwickelt haben, ausgeschaltet wird, sehe ich auch kritisch. Allerdings wuerde ich Deine Befuerchtung so, wie Du sie formuliert hast, nicht unterschreiben wollen. Die Auseinandersetzung mit "Fremden", was dann hoffentlich dadurch zu "Bekanntem" wird, eroeffnet neue Blickwinkel auch auf unsere normalen Probleme; es ist sozusagen ein Ausweg aus festgefahrenen Denkmustern. Es ist etwas, was ich jedem nur empfehlen kann. Auch alte Dinge koennen so ploetzlich in neuem Licht dastehen und der klemmende Groschen endich fallen.

Ich kann auch jedem nur empfehlen, mal fuer eine Weile in einem anderen Land zu leben. Das relativiert viele Dinge. Ich wuerde die Erfahrung jedenfalls nicht missen wollen.
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#6
Hallo Assata,
Willkommen im Forum !

Deine Frage ist hochinteressant, habe sie mir auch schon oft gestellt

Meines Wissens bestand schon vor 2000 Jahren reges Interesse an Fernost. Man bedenke die sogenannte Seidenstraße, die nie eine Straße war, sondern ein Netz von Routen (eine nördlich der Wüste Taklamakan, eine südlich der Wüste Taklamakan, andere südlich des Himalaya) und außerdem wurde da nicht primär Seide gehandelt (eine beschönigende Bezeichnung) sondern hauptsächlich Sklaven und Drogen (siehe den legendären Theriak, wie er im alten Rom hieß). Theriak war eine Mischung aus römischem Wein als Lösungsmittel und fernöstlichem Opium. Mit Theriak konnte man (reiche) Patienten betäuben und dann chirurgische Eingriffe schmerzlos vornehmen (Amputationen). Die südlichste Route der "Seidenstraße" endete in Damaskus. Vielleicht kam das Konzept der Gewaltlosigkeit Jesu aus Fernost. Jedenfalls ist gesichert, daß das Kamel über diese Route nach Syrien/Arabien, von dort ins Niltal, nach Afrika kam. Es stammt aus der Mongolei

Durch die Wirren der germanischen Völkerwanderung wurde das dekatent gewordene Imperium Romanum zerdrückt, es gab keinen zahlungskräftigen Kundenstock mehr und die "Seidenstraße" vertrocknete (um es poetisch auszudrücken).

Dann gab es keine direkten Kontakte mehr zwischen Europa und Fernost. Wenn wir von Marco Polo absehen

Der britische Imperialismus mit seinen unseligen Opiumkriegen brachte dann ab 1840 sehr intensive Kontakte zu Fernost.

Auch die USA griffen Korea an und das Zarenreich baute seine Transsib.

Um 1900 kamen mit britischen Matrosen (die in Hongkong und Schanghai waren) erste Jiu-Jitsu Künste nach Europa. Durch dieses unglaublich unfaire und brutale Verfahren (Tritte in die Hoden, Fingerstöße in die Augen und an den Kehlkopf) konnte ein schwacher, aber katzenartig flinker Bursche seine Gegner kampfunfähig machen. Das faszinierte Matrosen im Hafenmilieu (Prostituiertenmilieu). Bald gab es erste Schaukämpfe und Clubs in England. Die Sache war aber derart gefährlich, daß bei Kämpfen immer 2 Rettungskutschen da sein mußten (Franz Nimführ)
Bald kam Judo nach Europa, eine entschärfte Form, aber damals noch nicht olympisch, sondern eine Methode der Selbstverteidigung mit Schlägen, Stößen, Würfeln, Hebeln – aber ohne Tritte. Auch das Jiu-Jitsu wurde zivilisierter. Um 1975 kam dann Karate und Kung-Fu. Diese ostasiatischen Kampfsysteme waren damals die Vorboten der asiatischen Lebensweise. Judo – ich rede hier nicht vom degenerierten rein olympischen Sport – war vor allem Waffe und auch Religion. Wer in höhere Grade aufsteigen wollte, geriet in Zen-Buddhistische Bereiche der Meditation

Mitte der 70er Jahre kamen auch die ersten China- und Vietnamlokale im Europa auf. Zuerst in Paris (der alten Kolonialmacht, da lebten etliche Vietnamesen aus der Kolonialzeit). Langsam verbreiteten sich Chinarestaurants über ganz Europa, jetzt sind sie in jedem größeren Dorf.

Allerdings kochen sie keine Schlangen, Hunde und Ratten, sondern nur Huhn, Ente, Schwein, Rind, Fisch . . . somit europäische Fleischarten, asiatisch gewürzt . . .

Mitte der 70er Jahre kam Akupunktur nach Europa, das heißt das Verfahren durfte angewendet werden. Das war nicht selbstverständlich, denn vorher galt so was als verbotene und strafbare Kurpfuscherei in Europa

Mich würde interessieren, was Du von der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM hältst. Gab es überhaupt je ein traditionelles "China" . . . ? Da war ja auch ein Großreich, wo viele Kulturen überfallen und dem Reich mit militärischen Mitteln einverleibt wurden. Eine einheitliche Behördensprache wurde den vielen Völkern aufgezwungen

Ich kann keine chin. Kultur erkennen, "China" war eine Erfindung des chin. Kaiserhofes. (Genauso wie es nie "Indien" gab, das ist das Wort, wie die Briten ihren Raub bezeichneten – das war ein Völkerkerker mit Moslems, Hindus und anderen Kulturen)

Jedenfalls trat die TCM ihren Siegeszug in Europa an – Skeptiker meinen aber, daß da viel Magie enthalten ist. Unerklärbare Mechanismen gelten halt in der europ. Schulmedizin als "Magie"

Ob es nur Futterneid der europ. Ärzteschaft ist, die die diversen ostasiatischen Heilmethoden als Betrug diffamiert, ist schwer zu entscheiden
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#7
(22-08-2014, 21:07)Assata schrieb: Was zum Beispiel an Shiatsu besser ist als an einer Klassischen Massage habe ich immer noch nicht verstanden und auch nicht, warum die TCM so boomt


Mich hat immer folgendes fasziniert:
Im alten China vor 1911 (im konfuzianischen Staat) durfte der Arzt nur Geld verlangen, solange der Patient gesund war. Sobald der Patient erkrankte, zahlte er nichts mehr. Somit war (theoretisch) der Anreiz geschaffen, daß der Arzt alles tat, um den Patienten gesund zu machen

Aber bei genauer Analyse dieses Systems kommt man zu seiner Schwäche:
Gesetzt den Fall, da war ein wohlhabender Beamter, beispielsweise ein Richter, ein General, ein Bürgermeister einer großen Stadt, ein Governeur eines Distrikts. Er löhnte seinen Sprengelarzt gut. Dann erkrankte der Mann, und zahlte nichts mehr.

Selbstverständlich versuchte nun der Arzt alles, um den Patienten wieder gesund zu machen. Erstmals um seinen Ruf als Arzt zu retten, und andererseits wohl auch, um wieder von diesem reichen Würdenträger bezahlt zu werden. War ja kein Armer

Sicher besuchte der Arzt seinen reichen (aber nicht mehr zahlenden) Patienten täglich, wachte wohl so manche Nacht an seinem Krankenbett, versuchte alle möglichen Arzneien und Heilverfahren. Aber irgendwann war er mit seiner Weisheit am Ende, er erkannte, der Patient war unheilbar

Und hier war nun die Schwäche des traditionellen chinesischen Systems erkennbar. Der Arzt verlor nun schlagartig jedes finanzielle Interesse an seinem Patienten. Sicher wird er ihn anstandshalber einmal pro Woche kurz aufgesucht haben, damit es gut aussieht, aber Interesse war keines mehr vorhanden. Wozu auch ? Die Hausbesuche waren unbezahlt !

Da ist mir unser europäisches System schon lieber. Die Krankenkassa zahlt die Hausbesuche des Arztes – und zwar auch bei chronisch Kranken

Wenn man so manche asiatische "Weisheiten" näher betrachtet, kommt man zum Schluß, daß sie auch ihre massiven Nachteile haben
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#8
Das ist aber schon ewig nicht mehr so. Wer ins Krankenhaus oder zum Doktor geht, zahlt. Fuer die Medikamente auch, egal ob nun TCM oder schulmedizinische.

In China sind Krankenhaeuser durchaus beidseitig ausgestattet. Einer meiner ehemaligen Kollegen war Doktor der Traditionellen Chinesischen Medizin mit Abschluss und hatte lange Zeit in einem Krankenhaus in Shanghai praktiziert. Bei leichteren Faellen kommt halt der TCM-Doktor zum Einsatz, und fuer den Patienten wird es billiger. Allerdings sind auch in China die Aufstiegschancen fuer einen Doktor der TCM beschraenkt; in die Krankenhausleitung waere er nie gekommen. Also entschloss er sich, den Doktor der Biochemie zu machen.

Und wie gesagt, China untersucht alle Mittel der TCM auf ihre Wirksamkeit in der Schulmedizin. Meine Sitznachbarin hatte an so einem Projekt mitgearbeitet.
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#9
(22-08-2014, 23:25)Ulan schrieb: Das ist aber schon ewig nicht mehr so.


Ist ja ganz klar. Ich schrieb ja:
(22-08-2014, 23:02)Sinai schrieb: Im alten China vor 1911 (im konfuzianischen Staat) durfte der Arzt nur Geld verlangen, solange der Patient gesund war.


Heute läßt sich das traditionelle System nicht mehr aufrecht erhalten, und ist auch nicht mehr erwünscht
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#10
(22-08-2014, 23:25)Ulan schrieb: In China sind Krankenhaeuser durchaus beidseitig ausgestattet.


OK, OK, in einem staatlichen Londoner Krankenhaus sind sie auch "beidseitig ausgestattet". Da ist der Doctor, und wenn der Patient es wünscht, kann er den Geistlichen ans Bett rufen
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#11
(22-08-2014, 23:37)Sinai schrieb: OK, OK, in einem staatlichen Londoner Krankenhaus sind sie auch "beidseitig ausgestattet". Da ist der Doctor, und wenn der Patient es wünscht, kann er den Geistlichen ans Bett rufen

Geistliche stellen keine Diagnosen und verschreiben keine Medikamente. Aerzte fuer TCM schon. Einige Mittel wirken ja durchaus, z.B. gegen Malaria, bei allgemeinen Bauchschmerzen, Schlafmittel...

Ein moderner TCM-Doktor lernt aber auch, wann er den Patienten weiterschicken muss.
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#12
(22-08-2014, 23:25)Ulan schrieb: Und wie gesagt, China untersucht alle Mittel der TCM auf ihre Wirksamkeit in der Schulmedizin.


Ich gehe davon aus, Du meinst die Volksrepublik China

Die Volksrepublik China untersucht alle Mittel der TCM auf ihre Wirksamkeit in der Schulmedizin, um die Unwirksamkeit dieses uralten Aberglaubens zu entlarven !

Da werden Tigerknochen zu Mehl verarbeitet. Angeblich potenzfördernd, wie diese Betrüger behaupten. Die ganze ostasiatische Tigerpopulation wurde für diesen Aberglauben schon ausgerottet, jetzt ist Indien dran
Zahlungskräftige Patienten geben viel Geld aus, ganze Ketten bzw. Industrien von Wilderern leben davon . . . und zwar sehr gut . . . und auch die betreffenden Kurpfuscher am anderen Ende der Kette

Die traditionelle chinesische Medizin benötigt Tiger um ihre abergläubischen Tinkturen daraus herzustellen
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#13
(22-08-2014, 23:46)Sinai schrieb: Ich gehe davon aus, Du meinst die Volksrepublik China

Die Volksrepublik China untersucht alle Mittel der TCM auf ihre Wirksamkeit in der Schulmedizin, um die Unwirksamkeit dieses uralten Aberglaubens zu entlarven...

... und die wirksamen Mittel zu identifizieren. Das am schnellsten wirksame Malaria-Medikament, das wir haben, stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin. Sollte, um Resistenzentwicklung zu vermeiden, nach WHO-Empfehlung in Kombination mit etwas anderem verwendet werden.

Die Geschichte, wie dieses Medikament fuer den Westen "entdeckt" wurde, ist uebrigens urkomisch. Musst Du mal einen Bericht schauen.
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#14
(22-08-2014, 23:40)Ulan schrieb: Geistliche stellen keine Diagnosen und verschreiben keine Medikamente


Krankensalbung

So manche Patienten in Europa wollen die Krankensalbung durch den Priester, in der Hoffnung, dadurch geheilt zu werden. Es wird ihnen ja auch von der Kirche in Aussicht gestellt

Auch in staatlichen Krankenhäusern gibt es christl. Geistliche, die haben sogar ihr eigenes fixes Büro dort.

Das ist das Pendant zu den Heilern der traditionellen chinesischen "Medizin" in den Spitälern Chinas

Eine spirituelle Komponente in der Heilkunde, im Spital

In beiden Fällen (chinesisch und christlich) wird übernatürliche Heilung angekündigt

Schau Dir mal eine Karte der Akupunktur an, mit ihren sogenannten "Meridianen" (eine Falschübersetzung). Und schau Dir an, wie die traditionellen chin. Heiler erwähnen, die Dämonen aus dem Kranken auszutreiben. Da sind deutliche Parallelen zum Exorzismus zu erkennen.

Der Europäer hat halt seit 1800 die Nase voll vom römischen Wunderheiler, jetzt ruft er sich halt den aus Südchina / Hong Kong

Eher eine Frage des Geschmacks, nicht des Prinzips
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#15
Da ich keinen Hang zum Uebernatuerlichen habe, kann mir das Brimborium gestohlen bleiben. Einige von den Medikamenten der TCM helfen aber (die meisten nicht, aber einige halt). Die Pillen gegen Magenverstimmung sind ganz gut. Die kenne ich halt nur, weil ich die schon mal von meinen chinesischen Freunden bekommen habe.

Die TCM nur auf das Uebernatuerliche zu reduzieren ist ein Fehler. Das Malaria-Medikament ist sicherlich der bisherige Star der tatsaechlich wirksamen TCM-Medikamente.
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