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Führungsschwäche der Kirchenleitungen in Deutschland
#1
Guten Tag,

... langsam aber sicher kommt es scheibchenweise zu einer Wachablösung an der Kirchenspitze. In diesem Zusammenhang bin ich mir nicht sicher, ob es in Deutschland noch genügend qualifiziert Bischöfe gibt mit Leitungskompetenz. Es stellt sich bei entsprechender Personalknappheit die Frage wie die Fachgremien der katholischen und evangelischen Kirche Deutschlands dieses Problem kompensieren wollen.

Hat hier jemand eine Idee wie das im Worst-Case-Fall durch den VATIKAN in Angriff genommen wird ?!

Option-A) Die Zusammenlegung von Bistümern ist bei dieser Sachlage wohl das naheliegenste .

Option-B) man beordert fachliche aus anderen westeuropäischen Ländern.

Option-C) man baut schrittweise geeignten Nachwuchs auf, So sollte das in der Praxis ohnehin gemacht werden.
> ich vermute dass dieser Punkt schon seit gut 20 Jahren sträflich vernachläßigt wurde seitens der KBB (Katholischen Bischofskonverenz) sowie der EKD.
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#2
"Leitungskompetenz"

Was verstehst Du konkret darunter ?
Da ist so ein neues Modewort aus dem Personalwesen (Personalunwesen) der Elektroindustrie.
Da liest man oft halbseitige Zeitungsinserate: "Gesucht wird ein Fertigungs-Manager mit Leitungskompetenz"

Schon das Wort "Kompetenz" ist fehl am Platz. Im Deutschen bedeutet es Befugnis
Der deutsche Bundestag hat die Gesetzgebungskompetenz. Er ist befugt dazu, Gesetze zu machen.
Hat nichts mit der "Güte" der Gesetze zu tun. Bedeutet nicht, daß der Bundestag "es besonders gut kann", sondern schlicht und einfach, daß er es darf. Daß ihm die Verfassung die Kompetenz verliehen hat.

Im Englischen bedeutet es hingegen auch, daß eine Befähigung vorhanden ist.

Mit "Leitungskompetenz" will man im Deutschen ungeschickt ausdrücken, daß der Stelleninhaber besondere Führungsqualitäten hat, eine hohe Befähigung, den Karren zu leiten also. Warum sagt man dann nicht gleich Führungsqualität ?

Welche Führungsqualitäten muß ein katholischer / muß ein evangelischer Bischof haben ?

Ganz sicher andere, als ein Manager der Industrie.

Große Klappe und Ellbogentechnik, Netzwerkknüpfen, Lobbypolitik, aushandeln von faulen Kompromissen mit Gewerkschaftsführern wo die Gewerkschaftsfunktionäre bevorzugt werden und die Basis benachteiligt wird, wo dann die (wenigen) Mindestlohnempfänger eine Erhöhung bekommen, weil es besser ausschaut und eh nichts kostet weil es so gut wie keine Mindestlohnempfänger gibt, weil nach zwei Jahren ohnehin ein jeder um ein paar Pfennige hinaufrückt, das vortäuschen von Umweltbewußtsein sind nicht die Qualitäten eines Bischofs.

Ich kenne da einen Manger, der radelte einmal in die Fabrik (aber nur die letzten 500 Meter, bis dort fuhr ihn sein Chauffeur) und ließ sich von bestellten Camerateams blitzen und filmen. Oohhh wie umweltbewußt dieser Mann. Tagelang sah man dann (sicher gut bezahlte) Bilder in der Regionalpresse. War zum kotzen. In Wahrheit fährt er Auto, und zwar eine deutsche Hochpreismarke. Zu seiner "Leitungskompetenz" gehört halt, die Öffentlichkeit regelmäßig mit solchen Tricks zu bluffen.

Das alles sind die sogenannten "Kompetenzen" des Managements.
Von einem Bischof erwartet man sich andere Qualitäten als die geschilderten Tricks.
 
Er wäre auch nicht gut beraten, diese zu seinen "tools" zu machen (um ein anderes englisches Modewort zu benützen)

Ich stelle mir das so vor, daß die vielen Pfarrer eben viele Jahre lang beobachtet werden. Jeder einzeln und individuell, da gibt es kein objektivierbares Verfahren nach Schema F

Und derjenige, der dann geeignete Leute heraussuchen muß, darf auch kein dahergelaufener Laie sein
Das sind erfahrene Kirchenleute, die sind nichts neugierig auf wohlmeinende Tipps
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#3
Wie ist es denn mit "Kompetenz"- Auslageung im Lande des Papstes,
dem die Anderen im wesentlichen folgen.

Was da deutsch/englisches Verständnis ist, nicht massgebend.
Nach Duden wird eh nicht gehandelt.

Nach welcher Interpretation hatte Gott Kompetenzschwächen in der Auswahl
seiner Stellvertreter.

AUs welchem Land kam Gott ?
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#4
Irgendwie hört sich dass aber doch so an als gäbe es hier ein SCOUTING für eine Karriere als Bischof.
In Spielfilmen wird jedoch nicht selten angedeutet, dass ein MENTOR als Fürwortgeber hier die entscheidenden
Fäden spinnt für eine entsprechende Karriere als sog. Kirchenfürst.

Das ein Bischof von der Stellung durchaus inzw. auch Management-Aufgaben inne hat dürfte
jedoch unstrittig sein. Nur so ist eine koordinierte Vorgehensweise über die Deutsche Bischofskonferenz
meines Erachtens überhaupt praktikabel !

Wenn man jedoch bedenkt welche Anforderungen in Zukunft an einen Bischof gestellt werden, bedarf es hier
mehr und mehr objektiver Auswahlkriterien. Allerdings hat das alte System auch verdammt lange funktioniert.
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#5
Aus evangelischer Sicht, bin ich nicht so pessimistisch. Bei uns ist ein theologisches Vollstudium und ein paar Jahre Erfahrung in der Gemeindeleitung erforderlich. Weitere Stufen sind Superintendent, Synodalvorstand, Präses usw. schließlich Landesbischof. Allerdings sind das alles gewählte "Vorsitzende" von bestimmten Kirchenkreisen bzw. Synoden.

Die vermeintliche oder gefühlte "Führungsschwäche" hat mit den demokratischen Gepflogenheiten der Protestanten zu tun. Die oben genannten kirchlichen Ämter dienen hauptsächlich der Verwaltung der durch die Synoden in Auftrag gegebenen Aufgaben. Aufsicht in Glaubensdingen wird sehr lose von den Kirchenkreisen ausgeübt. Etwas flapsig kann man sagen, die Kirchenvorstände (Presbyterien) können nur die Bibel, Christus (als obersten Herrn der Kirche) und die Kirchenordnung nicht abschaffen.

Also ist der Hauptträger für die Führung der Kirche im wesentlichen die Kirchenleitung. Da diese aber nicht die "große Linie" für alle Gemeinden vorgeben kann, ist dafür die Landessynode zuständig. Was die so tun, kann man z. B. auf dem EKiR-Server nachlesen.
Jetzt bleibt die Frage, was man unter "Führung" bzw. "Führungsschwäche" versteht. Auf protestantischer Seite gibt es keine Führer (sondern nur Vorsitzende diverser Führungsgremien).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#6
Auch wennn die Mangaementebene noch so ausgefeilt ist,
wird sie Schwierigkeiten haben ein imaginäres Produkt zu vermarkten.

Da fehlt die Substanz des Faktischen als Grundlage.
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