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Die Kirche der Gottlosen
#16
(06-11-2014, 18:17)Ulan schrieb: Das entstand irgendwann vor 3,6 Milliarden Jahren, und nach allem, was wir wissen*, danach nie wieder.
Ja, ok. Aus dem Nichts (Ironie).
Da gibt es noch das ewige Leben oder wie Jesus sagt: "Ich habe noch Leben für euch"
"Danach" bleibt also abzuwarten oder bist du ein Prophet?
#17
(05-11-2014, 23:34)Ekkard schrieb: Ich bin nach den vielen Jahren weltanschaulicher Diskussion nicht mehr davon überzeugt, dass man ohne die mitmenschliche Gesellschaft, vielleicht nicht einmal ohne engere Gemeinde, auskommt.

Du möchtest uns tatsächlich erzählen, dass du nur Leute kennst, die Mitglied einer weltanschaulichen Vereinigung sind?

Meine Erfahrung ist eine völlig andere. Religion spielt für viele keine Rolle. Die "mitmenschliche Gesellschaft" drückt sich viel eher in der Familie, im Kollegen- und Freundeskreis aus.


(05-11-2014, 23:34)Ekkard schrieb: Im Grunde sucht doch hier jede/r nach Gleichgesinnten, schärft die eigenen Mythen (Vorstellungen vom Menschsein unter Menschen und bedroht vom Sterben) und sucht nach Anerkennung derselben (Modifikation eingeschlossen).

Also ich suche weder nach Gleichgesinnten, noch schärfe ich "eigene Mythen". Im Gegegnteil lehne ich Mythen vom "Menschsein unter den Menschen" eher ab, da sie immer idealisieren und eben nicht der Realität entsprechen. Dabei meine ich nicht nur Religionen, sondern auch Vorstellungen vom "Guten im Menschen" oder "Mutter Natur" und dergleichen.
Dieser ganze Mythen-Kram hindert uns doch viel mehr daran, mal ein realistisches Bild vom Menschen und seiner Stellung in der Welt zu zeichnen.
#18
(06-11-2014, 18:33)indymaya schrieb: Ja, ok. Aus dem Nichts (Ironie).

Wo ist da die Ironie? Weisst Du, was vor 3,6 Milliarden Jahren passiert ist? Nein? Siehste.

Zitat:"Danach" bleibt also abzuwarten oder bist du ein Prophet?

Hast Du mein "nach allem was wir wissen" uebersehen? Und, man verzeihe mir meine Bestimmtheit in dieser Angelegenheit, aber ich bin mir sicher, Du weisst auch nicht mehr in diesem Punkt.
#19
(06-11-2014, 18:51)Gundi schrieb:
(05-11-2014, 23:34)Ekkard schrieb: Ich bin nach den vielen Jahren weltanschaulicher Diskussion nicht mehr davon überzeugt, dass man ohne die mitmenschliche Gesellschaft, vielleicht nicht einmal ohne engere Gemeinde, auskommt.

Du möchtest uns tatsächlich erzählen, dass du nur Leute kennst, die Mitglied einer weltanschaulichen Vereinigung sind?

Na ja, Ekkard hat das ja recht weit gefasst. Im Prinzip ist das hier ja eine "Vereinigung", um "weltanschauliche" Dinge zu diskutieren.

Die Kirchengemeinde als Dreh- und Angelpunkt des gesellschaftlichen Lebens ist in Mitteleuropa wohl eher auf dem Lande zu finden. In den USA war das aber auch in der Stadt noch so. Die Kirchen bieten halt viele soziale Angebote an, und gerade fuer Familien gibt's da oft keine Alternativen.
#20
(06-11-2014, 16:57)indymaya schrieb:
(06-11-2014, 16:44)Harpya schrieb: Paulus hat da was geschireben, an welche Römer denn, römische Namen kommen kaum drin vor.
Paulus hat sich dafür töten lassen wovon er geschrieben hat. Willst du jetzt "Harpya schrieb" dagegen setzen??

"Liess sich töten", gabs ja noch andere.
Das hört sich so an wie eine Bitte um aktive Sterbehilfe. War wohl damals üblich.

Das schöne heutzutage hier ist ja eine weitreichende straflose Meinungsfreiheit.
Da wollen manche doch tatsächlich die alte Kirche zurück, mit dem geforderten Verbot der
Religionskritik fängts doch schon an.

Man könnte ja mal Kritik am Säkularismus mit der Todesszelle ahnden.
In islamischen Staaten gibts das noch für Mohammed ärgern.

Lieber gottlos frei reden, als göttlich dafür sterben.
#21
(05-11-2014, 12:17)Gundi schrieb: Finde diese "Kirche der Gottlosen" ehrlich gesagt etwas suspekt.
Imho kann sich ein einzelner Mensch aber auch eine Gruppe nicht darüber definieren, was sie nicht ist.

Der Begriff "Atheist" sagt doch absolut nichts darüber aus, welche Vorstellungen der einzelne Mensch sonst vom Leben ist.
Warum so konservativ?

Es ist zwar völlig normal, dass wir Menschen Informationsinhalte nur selten so verstehen wie sie ursprünglich gemeint sind und sie dann um so mehr, nach unserem eigenen Denkschemata umdeuten. Aber das sollten wir uns dann auch endlich hinter die Ohren auf des oberste Blatt unseres vermeintlichen Bewusstseins schreiben!

Kirche, ist ein Überbegriff für Gemeinschaft und Gemeinschaft schafft sich am ehesten und am leichtesten durch Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeit ist dadurch gegeben, dass alle Gottlosen ihre Gottlosigkeit gemeinsam haben.

Und überhaupt kann jeder und auch die Gruppe definieren, was sie sein oder nicht sein will. Wäre ja noch schöner, wenn etwas nicht sein kann, weil es nicht sein darf.

Gerade in unserer Gegenwart, in der immer mehr egozentrisch-religiöse Fanatiker ihren Glauben den Mitmenschen als Gott und damit als absolute Wahrheit aufzwingen möchten, entweder mit psychischer Gewalt und wenns nicht anders geht, auch tätlicher Gewalt oder wenigstens durch deren Androhung,
sind solche Kirchen der bekennenden Gottlosen das Beste was uns überhaupt passieren kann.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#22
(06-11-2014, 21:30)Geobacter schrieb: Kirche, ist ein Überbegriff für Gemeinschaft

Kirche beinhaltet Gemeinschaft. Aber eben auch noch mehr.


(06-11-2014, 21:30)Geobacter schrieb: und Gemeinschaft schafft sich am ehesten und am leichtesten durch Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeit ist dadurch gegeben, dass alle Gottlosen ihre Gottlosigkeit gemeinsam haben.

Sicher. Nur welchen Bestand mag das haben? Ich denke solche "Kirchen" werden nicht auf Dauer bestehen, da die Abwesenheit von etwas nicht ausreicht Menschen langfristig in eine Gemeinschaft zu binden.
Klar, es können sich auch alle Leute treffen, die keine Kaninchen züchten. Diese Gemeinsamkeit haben sie ja. Aber wird dieser Verein wirklich für die Dauer sein? Vermutlich nicht.

(06-11-2014, 21:30)Geobacter schrieb: Und überhaupt kann jeder und auch die Gruppe definieren, was sie sein oder nicht sein will. Wäre ja noch schöner, wenn etwas nicht sein kann, weil es nicht sein darf.

Na, nun leg mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Klar, darf man das.
Wie ich aber schon schrieb ist es imho für eine Gemeinschaft langfristig gesehen stabiler, sich pro etwas zu definieren. Und nicht nur über die Abwesenheit von etwas.

(06-11-2014, 21:30)Geobacter schrieb: sind solche Kirchen der bekennenden Gottlosen das Beste was uns überhaupt passieren kann.

Wie du meinst. Ich brauche sie nicht und denke auch nicht, dass sie als gegenbewegung taugen.
#23
(06-11-2014, 21:30)Geobacter schrieb: sind solche Kirchen der bekennenden Gottlosen das Beste was uns überhaupt passieren kann.
Wie wär´s mit einem Streetday?
#24
(06-11-2014, 19:11)Ulan schrieb: Wo ist da die Ironie? Weisst Du, was vor 3,6 Milliarden Jahren passiert ist? Nein? Siehste.
Gott weiß es, daß reicht mir.
#25
(06-11-2014, 22:00)Gundi schrieb:
(06-11-2014, 21:30)Geobacter schrieb: und Gemeinschaft schafft sich am ehesten und am leichtesten durch Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeit ist dadurch gegeben, dass alle Gottlosen ihre Gottlosigkeit gemeinsam haben.

Sicher. Nur welchen Bestand mag das haben? Ich denke solche "Kirchen" werden nicht auf Dauer bestehen, da die Abwesenheit von etwas nicht ausreicht Menschen langfristig in eine Gemeinschaft zu binden.
Klar, es können sich auch alle Leute treffen, die keine Kaninchen züchten. Diese Gemeinsamkeit haben sie ja. Aber wird dieser Verein wirklich für die Dauer sein? Vermutlich nicht.

Welchen Bestand gaben denn Kirchen jemals gehabt, gibt doch mehr als Karnickelzüchtervereine
Karnickelsorten haben.

Welche Kirche hatte denn Bestand ?
Karnickel gibts jedenfalls viel länger, noch vor den Menschen.

In den Kirchen wechselt dauernd der Vorstand seine Meinung oder wird gleich durch einen
ganz anderer Prägung abgelöst, "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern".

Man kann ja angeblich keine Seite der Lehre verstehen, wenn sie nicht von mindestens 25 Experten
erläutert wurden die verschiedener Meinung sind# und wo schon vor 2000 Jahren
der ultimative, nicht zu schlagende Karnickelbock festgelegt wurde. (leider unfruchtbar)
Wo soll man da denn eine Gemeinsamkeit finden

Gibts überhaupt eine Kirche der Geschichte die mal eine Weile konsequent geradeauslaufen konnte
und das noch ohne um sich zu schlagen ?

Wenn man früher den Koran las und danach lebte war man gläubig, heute ist man gefährlicher Fundamentalist.
#26
(06-11-2014, 21:30)Geobacter schrieb: … Gemeinschaft schafft sich am ehesten und am leichtesten durch Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeit ist dadurch gegeben, dass alle Gottlosen ihre Gottlosigkeit gemeinsam haben.
Ich denke, dass der Mensch im Großen und Ganzen ein soziales Wesen ist mit gelegentlichen „Ausfällen“. Mit den „Mythen“ werde ich regelmäßig falsch verstanden. Eine dezidierte Gottlosigkeit ist ein Mythos, genauso wie alle Vorstellungen über Gott oder Götter. Die einzelnen Welt- und Menschenbilder – jeder ein anderes, manchmal mehrere – sind Mythen, gesellschaftlich bedingte und gemeinschaftliche Vorstellungen. Es kommt also bei einer Kirche der Gottlosen, die mir christlichen Ursprungs zu sein scheint, mehr darauf an, wie die „Gottlosigkeit“ verstanden sein will. Im biblischen Sinne ist der Gottlose der Verbrecher, und das ist hier ganz offensichtlich nicht gemeint.
Es dürfte für uns Heutige gleichgültig sein, wie lange eine “Kirche der Gottlosen” besteht. Die Frage ist höchstens, wie ihre Ideale und Riten gelebt werden und wie attraktiv sie für das Seelenleben unserer Spezies ist.
(06-11-2014, 23:41)Harpya schrieb: In den Kirchen wechselt dauernd der Vorstand seine Meinung oder wird gleich durch einen ganz anderer Prägung abgelöst, …
Na, und? So funktionieren menschliche Gemeinschaften!
(06-11-2014, 23:41)Harpya schrieb: Wenn man früher den Koran las und danach lebte war man gläubig, heute ist man gefährlicher Fundamentalist.
Nonsense! Es gibt nicht „Lesen des Korans (oder der Bibel) und danach leben“. Hinter jedem Satz steckt eine zeitbedingte Vorstellung. Nur ist das vielen Interpreten bzw. Lesern nicht klar. Sie meinen im Gegenteil auf dem festen Boden des Absoluten, des göttlichen Wortes zu stehen. Doch diese Absolutheit (vom Leben losgelöst) existiert nicht, hat nie existiert und wird nie existieren.
Wer heute gottlos lebt, fühlt sich gleichwohl der Menschlichkeit (dem Humanismus) verpflichtet. Meistens geht es ja auch nur darum, die im heutigen Sinne absurden Gottesvorstellungen zu beseitigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#27
(07-11-2014, 00:34)Ekkard schrieb:
(06-11-2014, 23:41)Harpya schrieb: In den Kirchen wechselt dauernd der Vorstand seine Meinung oder wird gleich durch einen ganz anderer Prägung abgelöst, …
Na, und? So funktionieren menschliche Gemeinschaften!
Menschliche !
(06-11-2014, 23:41)Harpya schrieb: Wenn man früher den Koran las und danach lebte war man gläubig, heute ist man gefährlicher Fundamentalist.
(07-11-2014, 00:34)Ekkard schrieb: Nonsense! Es gibt nicht „Lesen des Korans (oder der Bibel) und danach leben“. Hinter jedem Satz steckt eine zeitbedingte Vorstellung. Nur ist das vielen Interpreten bzw. Lesern nicht klar. Sie meinen im Gegenteil auf dem festen Boden des Absoluten, des göttlichen Wortes zu stehen. Doch diese Absolutheit (vom Leben losgelöst) existiert nicht, hat nie existiert und wird nie existieren.
Wer heute gottlos lebt, fühlt sich gleichwohl der Menschlichkeit (dem Humanismus) verpflichtet. Meistens geht es ja auch nur darum, die im heutigen Sinne absurden Gottesvorstellungen zu beseitigen.
Quoting repariert/Ekkard

Ach, nur zeitbedingt, also heute nichts mehr wert.
Das göttliche Wort wird nunmal als absolut betrachtet, missionieren, Rituale (Sabbat, Taufen, Körperstrafen,Frauenstellung),
Alle die das meinen sind aus der Zeit gefallen , richtig.
Der Absolutheitsanspruch besteht und gestattet kein losgelöstes Leben, ich seh da nur Zugeständnisse aus politischen
Gründen, keine Einsicht in die Abkehr. Dann könnten die alten Lehren ins Regal.
So höchst wichtige Sachen wie "Du sollst keine Götter neben mir haben" braucht nun wirklich keiner.

Das man spirituell irgendwas zum festhalten braucht bleibt doch jedem unbenommen, warum genau einen Gott
mit genau einem Regelsatz für alle. Hört sich ja an wie Stalin.
Je mehr man liest umso konfuser. Bei den Mayas wurde der Mensch aus Organischem erschaffen,
da fällt schon mal viel Diskussion weg.

Gibts denn für Gottesbedürftige keine Universalreligion , wo über das Beste aller Lehren der Welt
abgestimmt und zusammngefasst wird.
Geht das nicht , sind Götter nicht konsensfähig, schonmal ganz schlecht.

Glaub schon das viele da so ein visionäres Etwas haben, das muss doch nicht gleich mit
einem ewigen Regelwerk für die Welt ankommen.
Mit dem Leben konkret nach den Büchern wurde hier gelebt, in sehr viel Ländern der
Welt auch noch heute was soziales Verhalten und Rechtswesen betrifft.

in Europa sind ja nur noch abrahamitische Minderheiten weltweit vertreten,
auch der Vatikan vertritt ca. 23 Kirchen.

Mal ein großer Block, Brasilien (ca. 202 Mio.)
"Laut dem Zensus des Jahres 2010[28] bekennen sich 64,6 % der Bevölkerung zur römisch-katholischen Kirche. Dieser Anteil schrumpft seit Jahren immer weiter: Lag er 1960 noch bei 91 %, nahm er bis 1985 auf 83 % ab und betrug im Jahr 2000[29] nur noch 73,6 %. Teile des brasilianischen Katholizismus sind stark von afrobrasilianischen Traditionen beeinflusst.

22,2 % der Bevölkerung sind Protestanten. Diese Konfession kam seit dem 19. Jahrhundert mit deutschen Einwanderern ins Land.  Heute gibt es 35.000 Freikirchen in Brasilien. Bemerkenswert ist der laut einer Untersuchung von 2006[30] hohe Anteil von Anhängern oder Sympathisanten der Pfingstbewegung (15 Prozent), .....Zu beachten ist dabei allerdings die beträchtliche Unschärfe der Zuordnung; ein Grossteil der Zuordnung der Anhänger der Pfingstbewegung dürfte sich mit der allgemeineren Zuordnung Protestanten überschneiden."

Wo ist denn da die Kirche Gottes? Ich lese da von 35.000.
Müssen Kirchen verschiedener Götter sein
#28
(07-11-2014, 01:10)Harpya schrieb: in Europa sind ja nur noch abrahamitische Minderheiten weltweit vertreten,
auch der Vatikan vertritt ca. 23 Kirchen.

Mal ein großer Block, Brasilien (ca. 202 Mio.)
Wo ist denn da die Kirche Gottes? Ich lese da von 35.000.
Müssen Kirchen verschiedener Götter sein

Entscheidend ist doch, dass diese "Kirchen", Menschen - Gemeinschaften sind, die an Jesus Christus glauben.
Es sind Christen.
Andere mögen sein was sie wollen, können Synagogen, Moscheen und von mir aus eine Atheisten - Kirche besuchen.
Wobei ich mich beim letzteren frage, was sie in ihr verkünden wollen.
Auch hier würde gesplittet. Z.B. Pazifisten, Vegetarier, Veganer, Zeitarbeiter, Arbeitslose, Arbeiter, Mittelstand, Millionäre und auch diese "Gemeinschaften"
bilden ihre "Gemeinschaften". Ist also menschlich, wenn ein Christ, "christsein" anders lebt wie ein anderer Christ. Das "Haupt" dieser Christen aber ist Jesus.
Welches "Haupt" haben Atheisten? Den Kaiser oder ihr Eigenes? Zu wem gehen sie denn in ihre Kirche?
#29
(07-11-2014, 09:01)indymaya schrieb: Das "Haupt" dieser Christen aber ist Jesus.
Welches "Haupt" haben Atheisten? Den Kaiser oder ihr Eigenes? Zu wem gehen sie denn in ihre Kirche?

Waehrend Katholiken bei ihrem Kirchbesuch tatsaechlich meist das Fleisch Jesu verspeisen, bleibt's bei Protestanten doch in der Regel beim gemeinschaftlichen Erlebnis. Es ist ja wohl nicht so, dass dieses Oberhaupt Jesus in der Kirche wohnt, wenn ich mir die Glaubensgrundsaetze so anschaue. Insofern geht man nicht "zu Jesus in die Kirche", sondern versucht ihn nicht nur fuer sich selbst zu erleben, sondern dies im Gemeinschaftsgefuehl zu verstaerken. So ein Gemeinschaftsgefuehl kann man zwar grundsaetzlich auch bei Harpya's Kaninchenzuechterversammlung haben, aber dort geht's ja im allgemeinen nicht um das Selbst, weshalb das kein Ersatz ist. Als nicht-religioeses Aequivalent wuerde ich eher eine Selbsthilfegruppe ansehen. Auch dort geht es um das Selbst, auch wenn das verbindende Element die Alkoholflasche sein mag.

Falls Du bei so einer "Kirche der Gottlosen" nicht ganz siehst, was da das verbindende Element ist, gebe ich Dir schon Recht, dass das etwas schwach ist. "Gemeinschaft" allein ist zu abstrakt als Idee, wenn auch real genau das, was Menschen tatsaechlich in den "normalen" Kirchen suchen. Als eigentliches Zugpferd taugt sie aber fuer mich persoenlich eher wenig, weil sie ueber das Praktische hinaus zu wenig Symbolcharakter hat. Eine Selbsthilfegruppe hat ja wenigstens eine verbindende Idee, und da ist es dann gleich, ob das Alkoholismus, eine Krebserkrankung oder Gott ist.
#30
Der Grund weshalb Christen in eine christliche Kirche gehen hat wenig mit "Selbsthilfegruppe" zu tun, weil jeder Mensch seine eigene Beziehung zu Gott hat.
Es wird kein Kollektiv selig, sondern nur der Einzelne.
Vielmehr sind es Gründe wie dieser:
Mt 18,20
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
Bei Atheisten kann man vielleicht Skat spielen oder so was aber dazu braucht es keiner Kirche.


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