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Woher kommt er?
#1
Hallo,

wenn der Buddhist an ein anderes oder nächstes Leben glaubt, dann stellt sich bei mir die Frage woher denkt er kommt er dann.
Woher kommt dem Buddhisten sein Anfang wer hat ihn erschaffen? :roll:
Zehra
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#2
Hallo Zehra.

Zitat:Woher kommt dem Buddhisten sein Anfang wer hat ihn erschaffen?

Eigentlich niemand. Der Buddhismus lehrt zwar eine höchste Gottheit, diese wird allerdings nicht als "schaffender Gott" betrachtet.

Es gibt nur ein All, von dem wir und jegliches Wesen und Ding nur Teile sind. Dieses All, bzw. der Raum ist ewig, wenn auch nicht immer in der gleichen Form. Demnach existiert kein Anfang und kein Ende.

Das was wir Menschen sind, was wiedergeboren wird, sind die fünf Skandha's: Rûpa = materielle Eigenschaften ; Vêdâna = Empfindungen ; Sanna = Vorstellung ; Samkhara = Fähigkeiten (wird auch als "Strebungen" übersetzt) des Geistes ; Vinnâna = Bewusstsein.


Ich hoffe das beantwortet deine Frage,
viele Grüße, Abendsee :roll:
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#3
Wie fügt sich da die Seele ein?

Blessed be,

Heiko
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#4
Hallo Heiko.
Im Buddhismus wird das Wort "Seele" als falsche Vorstellung betrachtet.
Wenn jegliches Ding einem Wandel unterworfen ist, dann ist auch der Mensch nicht frei davon, und jeder materielle Teil von ihm muss sich verändern. Das, was dem Wandel unterworfen ist, hat keinen dauernden Bestand, daher kann es für ein wechselvolles Ding kein ewiges Fortleben geben.

Die mit dem Wort "Seele" verbundene Vorstellung, dass der Mensch ein von allen Wesen und dem Dasein des ganzen Weltalls abgesondertes Wesen sein könnte , wird in der Buddhistischen Lehre angezweifelt.

Tanhâ, das ungestillte Verlangen nach Existenz, gibt dem Menschen den Eindruck einer fortdauernden Persönlichkeit.


Viele Grüße, Nicolas :roll:
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#5
Hallo,
im Bhagavata Purana, einer der uralten Weisheitsschriften Indiens (Veda) steht im 1. Canto, 3. Kap. Vers 24:

tatah kalau sampravrtte
sammohaya sura-dvisam
buddho namnanjana-sutah
kikatesu bhavisyati

"Am Anfang des Kali-yuga wird der Herr als Buddha, der Sohn Anjanas, in der Provinz Gaya erscheinen, um diejenigen irrezuführen, die die Geweihten des Höchsten Herrn beneiden."

Buddha predigte Gewaltlosigkeit (ahimsa), da die sogenannten Nachfolger der vedischen Kultur Tiere im Namen der Religion dahinschlachteten. Seine Philosophie ist letztlich atheistisch. Da er jedoch selbst eine Offenbarung des Höchsten Herrn ist, werden die Anhänger, wenn sie sich auf ihn fixieren, auch in spiritueller Hinsicht Fortschritt machen können.
Leider wurde das Grundprinzip (ahimsa) seiner Lehre immer mehr verwässert, so dass es für viele sogenannte Buddhisten heutzutage normal ist, Fleisch zu essen.
Die Geschichte über Buddhas Leben ist wirklich lesenswert.
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#6
Peter schrieb:Da er jedoch selbst eine Offenbarung des Höchsten Herrn ist, werden die Anhänger, wenn sie sich auf ihn fixieren, auch in spiritueller Hinsicht Fortschritt machen können.

Hallo Peter.
Sei mir nicht böse, aber das ist so nicht richtig. Im Buddhismus sind Götter lediglich samsarische Wesen.
Der Buddha hat keine göttlichen Eigenschaften für sich beansprucht, sondern verstand sich als Verkünder der Wahrheit, der den Weg zur Erlösung weist.

Im Mahayana, besonders aber im Vajrayana und Lamaismus, bildete sich ein gewaltiges Pantheon von "Göttern" (nicht im Sinne monotheistischer Religionen) aus, die als Verkörperungen verschiedener Aspekte des Buddha-Prinzips zu verstehen sind.

Peter schrieb:...so dass es für viele sogenannte Buddhisten heutzutage normal ist, Fleisch zu essen.

Im Buddhismus war/ist es nicht direkt verboten Fleisch zu sich zu nehmen. Dies war früher überhaupt nicht möglich, da die ersten Buddhisten als "Bettelmönche" durch die Lande zogen und somit auf Essensgaben angewiesen waren (auch Fleisch).
Es wurde zwischen "reinem" und "unreinem" Fleisch unterschieden.
Fleisch galt als "rein" wenn das Tier ohne das Wissen des Mönches geschlachtet wurde.

Die Veda (Wissen) auf die du dich beziehst hat mit dem Buddhismus nur wenig zu tun. Es handelt sich bei den Veden um Hinduistische Schriften.

Du benutzt das Wort "ahimsa" für Gewaltlosigkeit, als auch für das Grundprinzip des dharma. Eigentlich bedeutet das Sanskrit-Wort "Nicht verletzen" und bildet die 1. Säule der buddhistischen Ethik.

Viele Grüße, Nicolas :roll:
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#7
Hallo Nicolas

buddha is o.k., aber -ismus? neindanke...
Jesus ist o.k., aber Christentum - nein danke.

Was will ich damit sagen? Es existiert eine unvorstellbare Diskrepanz zwischen den Religionsstiftern und deren Nachfolgern. Institutionen haben leider immer wieder den Nachteil, dass sie mehr danach streben, Geld, Macht und Anhänger zu bekommen und dabei sich der Anziehung der Lehren ihrer Gründer bedienen.
Nach dem Motto: "Am Anfang hatten die Missionare die Bibel und die Eingeborenen das Land und am Ende hatten die Eingeborenen die Bibel und die Missionare das Land."
Für mich ist es unerheblich, wer das Tier schlachtet, ob Mönch oder Nicht-Mönch, ob "reines" oder "unreines" Fleisch. Auf jede Aktion gibt es eine entsprechende Reaktion. Und was das Fleischessen angeht, so gibt es auch entsprechende Reaktionen, die einen jeden betrifft, der damit zu tun hat (Tierzüchter, Schlachter, Transporter, Verkäufer und Verbraucher).
Zitat: Fleisch galt als "rein" wenn das Tier ohne das Wissen des Mönches geschlachtet wurde.
Wie unwissend bzw. gefühllos muss man sein, dass man "reinen" Gewissens Kadaver zu sich nimmt und denkt, dass sei schon o.k.
Ein Besucht im Schlachthaus kann eigentlich alles klären.
Nicht verletzen .... das ist wirklich toll.

Peter
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#8
Woher kommt der Buddhist dann?

Dann muss ich fragen, wer oder was bin ich als Buddhist? Nicht kontant, keine Seele, ein irrender Geist. Das ist die Kurzfassung :)


Ich bin hier aufgrund meiner Unwissenheit, meinem Durst nach Leben. Erschaffen wurde ich nicht. Ich bin entstanden. Generell kann man sagen der Buddhismus (ok, Theravada-Tradition) vertritt die Auffassung von der Evolution de Kosmos. Also Evolution = entwicklung.

Und zum Fleisch:

Ein mönch sollte/"darf nicht" eine Beziehung zum Spender seiner Essensgabe aufbauen, noh zur Nahrung positiv oder negativ affektiert sein. Damit ist der Mönch auf die gute Absicht des Spenders angewiesen, und ist nach Buddha auch verpflichtet anzunehmen was er in diesem Prozess gespendet bekommt. Wie würde das aussehen, wenn ein Mönch anfängt mit dem Spender zu diskutieren, das dieser ihm kein Fleisch geben darf. Es liegt am Spender. Natürlich gibt es unreines Fleisch (Schlangen, Bären, etc), und das mit der Schlachtung gilt auch nur, weil für den Mönch im speziellen kein Leben beendet werden darf. das wäre nicht gewaltlos.

Ciao,

Jazzter
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#9
Peter schrieb:Es existiert eine unvorstellbare Diskrepanz zwischen den Religionsstiftern und deren Nachfolgern. Institutionen haben leider immer wieder den Nachteil, dass sie mehr danach streben, Geld, Macht und Anhänger zu bekommen und dabei sich der Anziehung der Lehren ihrer Gründer bedienen.

Hallo Peter. Da hast du recht. Keine Religion ist davon ausgenommen, auch der Buddhismus nicht.
Allerdings denke ich kann man nicht alle Institutionen, Gruppen, Kirchen usw. einander gleichsetzen.

Ich bin der Meinung es gibt durchaus sinnvolle Weiterentwicklungen des "Buddha Dharma".

Nochmal kurz zum Fleisch. Ich war mir selbst nicht mehr ganz sicher und habe nochmals nachgelesen:

Das 1. Sila erklärt das töten von Lebewesen für unheilsam.
Der buddhistischen Sangha, die ihr tägliches Essen durch Betteln erhielt, war der Genuß von Fleisch nicht verboten, es sei denn: sie sahen die tötung des Tieres oder wussten/argwöhnten, dass es für ihre Bewirtung geschlachtet wurde.
Ich hoffe du verstehst das dieses Verhalten, und das einteilen in "reines" und "unreines" Fleisch früher unerlässlich war.

Viele Grüße, Nicolas :roll:
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#10
Jazzter schrieb:Natürlich gibt es unreines Fleisch (Schlangen, Bären, etc)...

Hallo Jazzter. Mich würde interessieren woher du diese Aussage hast. Mir wäre keine Sutra bekannt, in der Schlangen, Bären usw. als "unreines Fleisch" bezeichnet werden.

Viele Grüße, Nicolas :roll:
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#11
Ich war in einem Theravada Kloster vor ca 2 Jahren. Da wurde mir auch zum Thema Fleisch u.a. eine Liste von unreinen bzw. verbotenen Tieren erklärt. Diese Liste wird aus dem Pali-Kanon abgeleitet. Wo genau diese Aufzählung zu finden ist, ist mir auch unbekannt, ich bin aber im Besitz (weiß leider nur nicht wo :roll: )eines Schriftstückes, welches eben eine solche Liste enthält. Ich werde mal suchen gehn.

Ciao,

Jazzter
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#12
Hallo Jazzter. Vielen Dank mal.
Diese Liste hört sich für mich Ordensspezifisch an. Gibt/Gab es in Indien überhaupt Bären :?:

Mich würde interessieren in welchem Theravada Kloster du warst, bzw. wie lange. Meine Erfahrungen in dieser Hinsicht beschränken sich auf den Besuche in Buddhistischen Zentren und eine Einweihung (Medizin-Buddha) mit Gyetrul Jigme Rinpoche (tib. Lama Nyingma-Schule).

Viele Grüße, Nicolas :roll:
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#13
Hab ich das mit dem Fleisch jetzt richtig verstanden, dass ein buddhistischer Mönch dazu verpflichtet ist, kein Fleisch zu essen,es dem Volk jedoch erlaubt war?

Deswegen durften die Sangha auch Fleisch zu sich nehmen, da das Tier eh getötet wurde... Sehe ich das richtig?


Blessings,

Heiko
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#14
Hallo Heiko.
Zitat:Hab ich das mit dem Fleisch jetzt richtig verstanden, dass ein buddhistischer Mönch dazu verpflichtet ist, kein Fleisch zu essen

Siehe oben. Mit Sangha ist in diesem Fall der Mönchsorden gemeint.
Erst später im Mahayana wurden Mönche und Laien vollkommen gleichgestellt, so dass das Wort Sangha auch auf Laien zutreffen kann.

Viele Grüße, Nicolas :roll:
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#15
ah... ok, das wusste ich nicht...

Ich meinte mit Sangha den Bettelorden


Blessings,

Heiko
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