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Der Exorzist
#16
(19-04-2015, 22:29)Ekkard schrieb: Gerade als Christ habe ich keinen Anlass an die Möglichkeit der Austreibung von bösen Geistern zu glauben.
(20-04-2015, 00:41)indymaya schrieb: Jesus hat doch Dämonen ausgetrieben ...
" Als er aber die Zwölf zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten. "

Wenn ich das recht sehe, dann geht es hier um Maßnahmen, die über das hinaus gehen, was Besprechung und Gebet in einer Person bewirken: Rituelle Handlungen bis hin zu Quälereien.

"Heiliger Geist" und die Behauptung der Existenz von "Dämonen" stellen keine Begründung für tatsächliche, möglicherweise schädliche Handlungen dar. Eine Begründung mus nachprüfbar sein und das nicht nur "mal zufällig". Es gibt nicht mal eine vage Vorstellung davon, wie ein Dämon die Symptome bewirkt, die er angeblich verursacht.

Anders in der Antike: Damals war das/der Böse (Satan, Dämonen) die Ursache aller Krankheit. Ursachen waren ohnehin weitgehend unbekannt, und wurden mehr im Sumpf der Sünde gesucht. Somit war damals die Heilwirkung wohlbegründet. Aber diese Begründungen haben sich alle als nicht stichhaltig erwiesen. Es bleibt im Grunde nur der Placeboeffekt, d. h. wenn Heiler und Patient von der Wirkung eines Ritus überzeugt sind, kann bei psychosomatischen Störungen eine Heilung einsetzen. Dazu ist aber kein schädlicher Unfug erforderlich, sondern eher eine gute Beziehung zwischen Heiler und Patient. - Und den Wunsch nach Herstellen dieser "guten Beziehung" darf man wohl bei einem amtlich anerkannten Exorzisten getrost bezweifeln. Ein guter Therapeut ist besser.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#17
(19-04-2015, 14:19)Geobacter schrieb:
(19-04-2015, 13:09)konform schrieb: Die Ursache des Stimmenhörens, über das viele Schizophrene klagen, ist alles andere als erklärt. Jedenfalls nicht von den Medizinern oder Vertetern anderer Wissenschaftler, etwa Physiker...
Die Ursache für Stimmen-Hören ist eine akustische Halluzination.
- - -
Das stimmt offenbar nicht.

Die Psychiatrie geht davon aus, dass sich Schizophrenie im Genom niederschlägt und anhand genetischer Abweichungen identifiziert werden kann. Die bisherigen Erkenntnisse erlauben jedoch keine eindeutigen Schlüsse.*) Meines Erachtens wird das auch nie möglich sein. Wie etwa soll sich das Stimmenhören in den Genen niederschlagen, wenn damit Inhalte vermittelt werden, die ihren Ursprung nicht in dem Schizophrenen haben können?

*) Peter Propping: Die Architektur seelischer Störungen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 13. November 2013.

Dazu Peter Brugger - er leitet die Abteilung für Neuropsychologie des Universitätsspitals Zürich - in der Süddeutschen Zeitung vom 2. Januar 2014  mit seinem Beitrag “Genie im Wahnsinn”:  
Zitat:Der bereits erwähnte Bekannte hatte ihn insbesondere auf das “automatische Schreiben” aufmerksam gemacht. Diese Prozedur erfreute sich damals einer großen Popularität. Sie erlaubte Jenseitsgläubigen, mit dem verstorbenen Partner in Verbindung zu treten. An den Dahingeschiedenen wurden Fragen gestellt, während die Hand über ein Brettchen mit Buchstabentäfelchen gehalten wurde oder nur geduldig einen Bleistift hielt. Erfolgreiche Adepten erhielten rasch Antwort - im wörtlichen Sinne wie von Geisterhand. Buchstabe um Buchstabe reihte sich zu einem Text. Über dessen Urheberschaft in einem Punkt keine Zweifel bestanden: Das Geschriebene entstammte nicht der schreibenden Person.*)

Ich konnte mich mit Schizophrenen darüber unterhalten, was ihnen die Stimmen mitteilten. Sie bestätigten die Erfahrungen, die der in dem Artikel Peter Brugger vorgestellte Ludwig Staudenmaier machte:

Zitat:Es sind nun die Wesen selbst, die bestimmen, wann sie sich zu Worte melden wollen. “Die inneren Stimmen meldeten sich nämlich schließlich zu oft und ohne genügenden Grund, auch gegen meinen Willen, sie wurden vielfach böswillig, raffiniert, spöttisch, zänkisch, ärgerlich usw. (...) Wenn ich aber grob wurde, wurden sie es auch. ‘Du kannst mir auf den Buckel steigen, du Dummkopf! Du quälst uns ständig! Hättest du uns nicht gerufen! Wir müssen jetzt bei dir bleiben!’”*)

*) Peter Brugger: Genie im Wahnsinn.  In: Süddeutschen Zeitung, Ausgabe  vom 2. Januar 2014..  
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#18
Hört sich an wie blühender Blödsinn, indem persönlichen Eindrücken eine
Art von Systematik, auch noch genetisch, ein wissenschaftlichem Anstrich verpasst werden soll.
Seit wann ist Psychologie eine verifizierbare Wissenschaft.
Nicht das sie nicht manchmal nützlich wäre, immerhin verdanken wir ihr den Vibrator.
Wurde mal zur Bekämpfung von Hysterie erfunden.
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#19
(22-04-2015, 18:05)konform schrieb: *) Peter Brugger: Genie im Wahnsinn.  In: Süddeutschen Zeitung, Ausgabe  vom 2. Januar 2014..  

Der schreibt aber ganz was anderes, als du dir da wiedermal deinem eigenen Erachten angepasst hast.
Du verwechselst SOLL mit IST.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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