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Moses und Christus bei Paul (1Kor 10)
#13
(12-04-2015, 11:48)indymaya schrieb:
(11-04-2015, 19:47)Ulan schrieb: Nun war die Zerstoerung Jerusalems und des Tempels so etwas wie das Ende der Welt, zumindest das Ende des 2. Tempel-Judentums; nur Gott war nicht gekommen.
Nur für die, die Jesus nicht glauben...
Keine Bange, das ist mir bekannt. Das steht so ja schliesslich in allen Evangelien. Mir ging's hier nur darum, zu eroertern, warum das erste Evangelium ueberhaupt geschrieben wurde.

(12-04-2015, 12:35)Harpya schrieb: Um jemand zu glauben müssste man ihn kennen oder direkt was von ihm überliefert haben...
Nur ein Protagonist der in der Lehre vertretenen Eigenwerte.
Darin stecken unterschiedliche Fragen. Einen historischen Jesus wird man wohl nie beweisen koennen. Es ist nicht mal hunderprozentig klar, ob es ueberhaupt irgendeinen Menschen als Vorbild gab, obwohl das schon wahrscheinlich ist. Was man also hat, ist, wie Du sagst, den Protagonisten der christlichen Evangelien. Und dabei geht es um Glaubensaussagen und wie diese entstanden sind (siehe dieser Thread Icon_wink). Und fuer diesen Prozess ist die Person Jesus relativ unwichtig.

(12-04-2015, 12:35)Harpya schrieb: Und dann soll noch der Vorhang im Tempel bei seinem Tod zerrissen sein. Sensible Vorhänge hatten die früher...
Ich finde es schon interessant, wie Du hier genau das machst, was man oft evangelikalen Christen vorwirft: die Bibel woertlich auslegen. Der Vorhang ist ein Symbol. Er trennte das Allerheiligste vom restlichen Bereich, und nach juedischer Vorstellung (oder besser, einer juedischen Vorstellung) wohnte Gott/Jahwe dort. Der zerrissene Vorhang steht also fuer die Zerstoerung der Trennung zwischen dem Heiligen und dem Profanen, oder anders ausgedrueckt, Gott hat den Tempel verlassen.

(12-04-2015, 12:35)Harpya schrieb: Das war doch ein jüdischer Tempel, da geht doch kein christlicher Zionist rein.
Was soll denn ein "christlicher Zionist" sein? Christen im heutigen Sinne gab's um 70 wohl noch gar nicht. Die Jerusalemer sahen sich definitiv als Juden, und bei den anderen tobte noch die Debatte, mit Paulus als einer Stimme unter vielen. Im Prinzip war die Zerstoerung Jerusalems der Ausloeser fuer die Auseinanderentwicklung; die Juden hatten ihr religioeses Zentrum und den Opferkult verloren. Die juedische Aufgabe der "Neuerfindung" war noch viel gravierender, weil sie ein zentrales Element ihres Glaubens verloren hatten. Beide, Juden und Christen, fanden dann jeweils andere Loesungen, wobei die Christen den Tempel durch Christus ersetzten. Dieser Prozess dauerte noch etwas, bis zur endgueltigen Zerstoerung Jerusalems 60 Jahre spaeter, als die Hoffnung, den Tempel wieder zu errichten, endgueltig aufgegeben wurde. Erst dann wurde es mit der Spaltung von Juden und Christen ernst. Erst dann wurde ernsthaft ueber eigene christliche Texte nachgedacht, also im zweiten Jahrhundert. Das soll uebrigens nicht heissen, dass es vorher keine gab, aber sie waren weniger geschaetzt als muendliche Ueberlieferung.

Edit: Uebrigens wuerde ich Dir anraten, mal die Zitate, die Bion oben verlinkt hat, zu lesen. Das waere wohl ein ziemlicher Augenoeffner, weil das Texte sind, die von einem Juden, der zu Christus' angeblicher Wirkungszeit gelebt hatte, geschrieben wurden. Er legt dort Bibeltexte aus, bei den Zitaten die Moses-Geschichte. Schau mal, was er daraus macht. Da sollte Dir das mit dem "woertlich Lesen" schnell vergehen.
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