Kann man in Würde Sterben?

[Jevin]

Guten Tag,
ich habe eine Frage, bei der ich die Antwort von verschiedenen Personen brauche.

"Kann man iin Würde sterben? Wenn ja, wie?"

Ich bräuchte allerdings ihr Alter und ihre Religionsangehörigkeit, um diese Frage so gut wie möglich auswerten zu können.

Vielen Dank im Vorraus.

Mit freundlichen Grüßen,

Daniel

[Ekkard]

... liest sich wie eine Umfrage. Wir sind ein Diskussionsforum mit Usern, die im Prinzip anonym bleiben wollen und sollen. Im Übrigen können wir gerne darüber diskutieren, ob und wie man "in Würde sterben" kann. Anleitungen zum Suizid sollten wir hier jedoch nicht veröffentlichen.

[Erich]

Ich bin 72 Jahre alt und genieße das Leben als Rentner zusammen mit meiner Frau. Aber es gibt Lebensumstände, die ich weder unbewusst noch gar mit vollem Bewusstsein erfahren will. Da würde ich den Tod vorziehen.  Deshalb habe ich eine Patientenverfügung getroffen. Danach können lebenserhaltende Funktionen von Maschinen ausgeschaltet werden. Ich würde gern auch aktive Sterbehilfe in bestimmten, von mir exakt festgelegten Situationen in Anspruch nehmen. Das erlaubt jedoch das dt. Gesetz bisher nicht. Das sollte geändert werden.

Einziger Eigentümer seines Lebens ist der Lebende selbst. Und der soll auch bestimmen dürfen, unter welchen Umständen er nicht mehr leben möchte.

Religiös geprägte Ethik verweigerte in D bisher erfolgreich die Selbstbestimmung über das eigene Leben. "Gott gab es, das Leben, nur Gott darf es nehmen" mögen Gläubige beherzigen. Niemand soll gegen seinen Willen sterben, aber ein geistig gesunder Volljähriger, der die Umstände festlegt, unter welchen er nicht mehr leben will, aber nicht mehr in der Lage ist, den Suizid durchzuführen, dem sollte geltendes Recht keine Hindernisse in den Weg legen, aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.  

[Wilhelm]

Einziger Eigentümer seines Lebens ist der Lebende selbst. Und der soll auch bestimmen dürfen, unter welchen Umständen er nicht mehr leben möchte.

Nicht zu vergessen, das der Staat über unser Leben bestimmt. Er bestimmt wer in den Krieg zieht und sich gegen seinen Willen abschlachten, verkrüppeln lassen muß.
Wer sich weigert kann wegen Feigheit vor dem Feind erschossen werden.
In Ländern mit Todesstrefe bestimmen auch andere über unser Leben.

[indymaya]

Einziger Eigentümer seines Lebens ist der Lebende selbst. Und der soll auch bestimmen dürfen, unter welchen Umständen er nicht mehr leben möchte.

Wen bestimmst du denn dann dich zu töten? Einen Henker?

dem sollte geltendes Recht keine Hindernisse in den Weg legen, aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.

 
Wieder die Frage nach den "Aktivisten". Wer soll damit weiterleben dich getötet zu haben? Du bist ja fein raus!

[indymaya]

Nicht zu vergessen, das der Staat über unser Leben bestimmt. Er bestimmt wer in den Krieg zieht und sich gegen seinen Willen abschlachten, verkrüppeln lassen muss.

Klar will kein Soldat abgeschlachtet oder verkrüppelt werden. Ist aber genau das, was er mit dem Feind macht.
Sind also alle unter Ihresgleichen.
Menschen lassen sich von Menschen verführen in einen Krieg zu ziehen oder den Besitz der herrschenden Klasse zu verteidigen.
Man konnte den Kriegsdienst verweigern, hatte aber etwas mit Intelligenz zu tun. Heute ist die Wehrpflicht bei uns abgeschafft.

Wer sich weigert kann wegen Feigheit vor dem Feind erschossen werden.

Nicht in Europa. Aber was soll das für eine Wahl sein? Das Zweite hört sich humaner an.
Aber wer sich eher selbst erschießen lässt als andere zu erschießen ist niemals feige.
Für mich wäre er in Würde gestorben.

[Erich]

Er bestimmt wer in den Krieg zieht und sich gegen seinen Willen abschlachten

Dafür darf der Abgeschlachtete aber in Walhalla bei Met und Eberfleisch, hoffentlich serviert von charmanten Walküren, auf den Ragnarök warten.    Aber im Ernst: Krieg ist Sch... . Nur was soll ein Staat machen, wenn er angegriffen wird? 

[Wilhelm]

Aber wer sich eher selbst erschießen lässt als andere zu erschießen ist niemals feige.
Für mich wäre er in Würde gestorben.

Das ist dan Suizid, was sagt denn dein Führer/Herr Jesus dazu?

[Erich]

Einziger Eigentümer seines Lebens ist der Lebende selbst. Und der soll auch bestimmen dürfen, unter welchen Umständen er nicht mehr leben möchte.

Wen bestimmst du denn dann dich zu töten? Einen Henker?

dem sollte geltendes Recht keine Hindernisse in den Weg legen, aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.

 
Wieder die Frage nach den "Aktivisten". Wer soll damit weiterleben dich getötet zu haben? Du bist ja fein raus!

Ärzte sind auch dann keine "Henker", wenn sie jemandem, der dies für bestimmte Situationen ausdrücklich verfügt hat, aktive Sterbehilfe leisten. Will ein Arzt nicht, vielleicht weil er religiös ist und/oder den hippokratischen Eid so interpretiert, dass er dem Kranken/Dementen auch nicht auf eigenes Verlangen ein Ende in Würde ermöglichen darf , muss er das ja nicht.  Es finden sich sicher andere Ärzte und die können problemfrei damit leben, dass sie geholfen haben. Was in NL, B ... möglich ist, sollte auch in D möglich sein.

[indymaya]

Das ist dan Suizid, was sagt denn dein Führer/Herr Jesus dazu?

Suizid ist, wenn man sich selbst tötet.
Aber wenn du es so nennst, könntest du, wenn es ginge, mal einen gefallenen "Landser" befragen, dem in Russland bevor er starb alle Glieder erfroren sind, dann wüsstest du welcher "Suizid" besser war.

[indymaya]

muss er das ja nicht.  Es finden sich sicher andere Ärzte und die können problemfrei damit leben,

Wenn es "geltendes Recht" wird, werden die, "die ja nicht müssen", arbeitslos.
Das es Menschen gibt, die mit was auch immer problemfrei Leben ist bekannt. Fehlt nur noch problemfrei, durch andere, zu sterben oder problematische Kranke zu entsorgen.

[Gundi]

Guten Tag,
ich habe eine Frage, bei der ich die Antwort von verschiedenen Personen brauche.

"Kann man iin Würde sterben? Wenn ja, wie?"

Ohne wenigstens ansatzweise zu definieren, was unter Würde verstanden werden soll, ist eine Antwort imho nicht möglich.

[Erich]

muss er das ja nicht.  Es finden sich sicher andere Ärzte und die können problemfrei damit leben,

Wenn es "geltendes Recht" wird, werden die, "die ja nicht müssen", arbeitslos.
Das es Menschen gibt, die mit was auch immer problemfrei Leben ist bekannt. Fehlt nur noch problemfrei, durch andere, zu sterben oder problematische Kranke zu entsorgen.

Jo mei. Den Ärzten bleibt schließlich auch weiterhin die Aufgabe erhalten, Kranke zu heilen. Es geht ja schließlich nicht darum, jemanden durch den Tod von Grippe oder Beinbruch zu erlösen. Selbst wenn sowas für irgendjemanden ein Grund wäre, den Tod einem Leben mit solchem vorübergehenden Leid vorzuziehen, bräuchte er keine Sterbehilfe, weil er durchaus in der Lage wäre, Suizid zu begehen. Aktive Sterbehilfe sollte lediglich den Wenigen zu Gute kommen, die verfügt haben, unter welchen Umständen sie nicht mehr leben wollen, selbst aber nicht mehr in der Lage sind, Suizid zu begehen. 

[indymaya]

Aktive Sterbehilfe sollte lediglich den Wenigen zu Gute kommen, die verfügt haben, unter welchen Umständen sie nicht mehr leben wollen, selbst aber nicht mehr in der Lage sind, Suizid zu begehen. 

Wird dann irgendwann so sein, dass wegen der "Wenigen", sich Pflegebedürftige genötigt sehen, durch eine solche "Verfügung", Gesellschaft oder Angehörige zu entlasten.
Solange aber Pflegegeld und Rentenzahlungen üppig fließen wird von den liebenden Menschen noch in eine Herz - Lungenmaschine investiert, Verfügung oder nicht.

[Geobacter]

Zum Thema müsste man vielleicht zuerst abklären, was denn "Würde" ist.
Dazu gibt es nämlich ziemlich viele unterschiedliche Auffassungen.

In Würde zu sterben ist ja dann vielleicht mehr eine Frage dessen, ob man in Würde lebt, bzw. gelebt hat..