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Galatien
#1
Die Bezeichnung "Γαλάται" ist sachlich gleichbedeutend mit "Κέλται". Die Begriffe stehen für ↗Keltenstämme, die 278 vC von König Nikomedes von Bithynien auf dem Balkan als Söldner angeworben wurden (Liv 38,16,2-9). Sie entglitten sehr bald der Kontrolle jener, die sie gerufen hatten, und machten Teile Kleinasiens durch Raubzüge unsicher. Nach 240 vC wurden sie in der Gegend um Ankyra (heute Ankara) sesshaft. Die Volksgruppe bestand aus drei Stämmen, von denen jeder seinen Hauptort hatte: Ankyra, Pessinus  und Tavium.

Nach einer Niederlage gegen die ↗Römer (189 vC) wurden sie verlässliche Kampfgefährten derselben. 166 vC erklärte sie der Römische Senat unter der Bedingung für autonom, dass sie in ihren Siedlungsgebieten sesshaft bleiben. Als Anerkennung für Kriegsdienste gegen die ↗Parther erhielt einer ihrer Fürsten, Deiotaros, 44 vC vom römischen Senat den Titel eines Klientelkönigs (König der vereinigten Galaterstämme) zugesprochen.

39 vC erwarb ein Heerführer des Deiotaros, Amyntas, den Titel eines Königs von Pisidien. 36 vC wurde ihm von ↗Antonius das ehemalige Herrschaftsgebiet des verstorbenen Deiotaros zugeschlagen, das er, zumal er die Zeichen der Zeit verstanden, ↗Augustus (Oktavian) rechtzeitig anerkannt und bei der Befriedung der Gebiete unterstützt hatte, auch unter diesem behalten durfte. Danach gelang es ihm auch noch, weitere Gebiete (Lykaonien, Pamphylien und Kilikien) zu erwerben. 25 vC (nach dem Tod des Amyntas) erklärte Augustus diesen Herrschaftsbereich zur römischem Provinz, ohne ihr einen verbindlichen Namen zu geben. Obwohl Schriftsteller in ihren Texten manchmal von einer "Provinz Galatien" sprechen, hat es im offiziellen Sprachgebrauch (in offiziellen Dokumenten) eine solche nie gegeben. Korrekterweise kann von Galatien also immer nur von einer Landschaft, nicht aber von einer Provinz gesprochen werden.


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MfG B.
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