Umfrage: Wie sollten wir zukünftig die gesetzlichen Feiertage regeln?
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Nichts ändern! Alles ist gut so.
28.57%
2 28.57%
Feiertage neu aufteilen. Christen auf jeden Fall weniger.
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Alle religiösen Feiertage abschaffen. Religion ist Privatsache.
42.86%
3 42.86%
Jedem bis zu zehn Feiertage einräumen, an denen er feiern kann, was immer er wll.
28.57%
2 28.57%
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Neue kulturelle Feiertage
#16
Man muss nun wirklich kein Christenhasser sein, um das Thema anzusprechen. In den USA sind saemtliche gesetzlichen Feiertage, mit der einzigen Ausnahme Weihnachten (25. Dez.), keine christlichen Feiertage. Christliche Feiertage wurden dort aus Gruenden der prinzipiellen Gleichheit aller Religionen vor dem Gesetz und der Trennung von Staat und Kirche aus dem staatlichen Feiertagskalender gestrichen. Weihnachten hat nur deshalb ueberlebt, weil mehrere Religionen das Datum haben wollten.

Nichtsdestotrotz wird auf religioese Feiertage oft Ruecksicht genommen. An der Uni hatte man einen Anspruch darauf, sich religioese Feiertage frei nehmen zu duerfen ("frei" bedeutet hier, einen Urlaubstag dafuer zu opfern). Als Student durfte man das sowieso. Wenn ich Klausurtermine plante, hatte ich besser den Feiertagskalender der gaengigen Religionen parat, damit da nicht zu viele Nachschreiber ankamen, weil ich zufaellig irgendeinen hinduistischen, muslimischen oder juedischen Feiertag als Klausurtag gewaehlt hatte. Vor allem juedische Feiertage gibt's so viele, dass da oft schwierig drum herum zu navigieren war. Aber, wie man sieht, es gibt Moeglichkeiten, das ohne grosse Schwierigkeiten zu regeln.

Eine Freundin von mir beschwerte sich aber jedes Jahr, dass garantiert irgendjemand eine Sitzung am Karfreitag anberaumte. Nun ja, mittlerweile wissen die Kollegen, dass sie an dem Tag nicht verfuegbar ist.
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#17
(29-10-2015, 12:42)FaithHealer schrieb: . Der Typ konnte übers Wasser laufen und Tote auferwecken. Das hätte jemand festgehalten.

*** Unfreundliche rhetorische Frage entfernt.  Oder meinst du, dieser "Jemand" darf nur von dir definiert werden.
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#18
(29-10-2015, 13:17)Ulan schrieb: In den USA sind saemtliche gesetzlichen Feiertage, mit der einzigen Ausnahme Weihnachten (25. Dez.), keine christlichen Feiertage.
Ja dann! In den USA gibt es auch andere Waffengesetze, was soll diese Aussage jetzt belegen?
*** Anpöbelung entfernt!
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#19
@ Indymaya & FaithHealer

Es wird gebeten, möglichst in der Sache zu argumentieren und Ad-hominem-Argumente zu unterlassen.

Indymaya macht, wenn er das nicht hinbekommt, nächstens zwei Tage Pause.
MfG B.
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#20
(29-10-2015, 14:20)indymaya schrieb:
(29-10-2015, 12:42)FaithHealer schrieb: . Der Typ konnte übers Wasser laufen und Tote auferwecken. Das hätte jemand festgehalten.

*** Unfreundliche rhetorische Frage entfernt.  Oder meinst du, dieser "Jemand" darf nur von dir definiert werden.

Du, er hätte das auch selbst tun können. Er oder einer seiner vielen Anhänger. Ich meine, der hatte doch eine Botschaft. Er hatte DIE BOTSCHAFT. Und da vergisst er sie aufschreiben zu lassen?  Wenn Justin Bieber heute ein Konzert in Castrop-Rauxel gibt glühen die Twitter-Accounts. Und der kann nicht mal singen! Dieser Jesus soll Kranke per Handauflegen geheilt haben. Und das hat niemand schriftlich festgehalten? Kein einziger Zeitzeuge oder Historiker hat davon was mitbekommen? Das ist unmöglich! Er konnte reden wie ein Wasserfall und sogar Wasser in Wein verwandeln. Wenn ich auch nur von so einem Typen gehört hätte, würde ich über nichts anderes mehr schreiben.

Hat das jemand getan? Nein! Erst, als alle Zeitzeugen tot waren, begannnen die Sektengurus eine Geschichte zu erzählen und festzuhalten. Und da wurde alles Mögliche mit eingeflochten, das von anderen geklaut war. Wir wissen praktisch nichts über Jesus. Nicht mal, ob er wirklich existiert hat. Wenn du das anders siehst, kannst du ja einen Beweis dafür vorlegen. Aber bitte einem, dem man glauben kann. Eine prüfbare Quelle.
If God needs your help, he's not God [Dusty Smith]
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#21
(29-10-2015, 14:29)indymaya schrieb: Ja dann! In den USA gibt es auch andere Waffengesetze, was soll diese Aussage jetzt belegen?
*** Anpöbelung entfernt!

Was haben Waffengesetze mit dem Thema "Feiertage" zu tun? Es geht in diesem Thread um Feiertage und Religion, und da war mein Beitrag passend.

Das Beispiel USA zeigt auf, dass man in einer Demokratie mit mehrheitlich christlicher Bevoelkerung die Trennung von Staat und Kirche und den Respekt vor anderen Weltanschauungen durchaus ernst nehmen kann, auch was Feiertage angeht.
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#22
(29-10-2015, 14:29)indymaya schrieb:
(29-10-2015, 13:17)Ulan schrieb: In den USA sind saemtliche gesetzlichen Feiertage, mit der einzigen Ausnahme Weihnachten (25. Dez.), keine christlichen Feiertage.
Ja dann! In den USA gibt es auch andere Waffengesetze, was soll diese Aussage jetzt belegen?
*** Anpöbelung entfernt!
Dass Gesetze zu Feiertagen nicht in Stein gemeißelt sind! Dass sich Kultur nicht vorschreiben lässt! Dass es Staaten gibt, die ihren Bürgern mehr Freiheit zugestehen! Dass das Christentum in der Welt keine Sonderstellung wie in Deutschland erfährt! Dass Ulan derselben Ansicht wie ich ist! Nämlich, dass es Zeit wird, eine Reform der Feiertage anzustreben.
If God needs your help, he's not God [Dusty Smith]
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#23
Man sollte dazu wohl anmerken, dass die Situation in den USA so ist, wie sie ist, um zu verhindern, dass sich der Staat in Glaubensangelegenheiten einmischt. Die USA wurden ja unter anderem von vielen Fluechtlingen aus Europa gegruendet, die dort staatlicherseits wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Deshalb wurde Wert darauf gelegt, schon in der Verfassung den Staat aus persoenlichen Glaubensangelegenheiten rauszuhalten, und daher gibt's halt auch keine staatlichen religioesen Feiertage. Religion ist Privatangelegenheit zwischen dem Glaeubigen, seiner religioesen Gemeinschaft und Gott (oder was auch immer), und keine Staatsangelegenheit.

So ein Konstrukt wie in Deutschland, wo die Kirchen so quasi Staatsbehoerden sind, ist dort undenkbar.
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#24
(29-10-2015, 16:34)Ulan schrieb: Man sollte dazu wohl anmerken, dass die Situation in den USA so ist, wie sie ist, um zu verhindern, dass sich der Staat in Glaubensangelegenheiten einmischt. Die USA wurden ja unter anderem von vielen Fluechtlingen aus Europa gegruendet, die dort staatlicherseits wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Deshalb wurde Wert darauf gelegt, schon in der Verfassung den Staat aus persoenlichen Glaubensangelegenheiten rauszuhalten, und daher gibt's halt auch keine staatlichen religioesen Feiertage. Religion ist Privatangelegenheit zwischen dem Glaeubigen, seiner religioesen Gemeinschaft und Gott (oder was auch immer), und keine Staatsangelegenheit.

So ein Konstrukt wie in Deutschland, wo die Kirchen so quasi Staatsbehoerden sind, ist dort undenkbar.

Das ist fast überall auf der Welt undenkbar. Deutschland ist sogar eine große Ausnahme. Viele Privilegien stammen aus der Nazizeit. Vielleicht auch deshalb, weil Adolf Hitler ein treuer Katholik gewesen ist.

Es gibt aber auch Reformen, die im Grundgesetz verankert sind, aber bis heute nicht umgesetzt wurden. Die Entschädigung der Kirchen für die Enteignung vor ~200 Jahren etwa. Das kostet uns bis heute viel Geld. Die Kirchen erkaufen sich damit Zeit, dass sie Dienstleistungen besonders billig anbieten. Der Staat schaut dafür bei Verstößen nicht so genau hin. Das Thema ist nicht neu. Auch da wird es höchste Zeit für Reformen - die allerdings mit einer christlich geführten Regierung kaum zu machen sind. Man hätte wohl auch die Diskriminierung der Homosexuellen längst abgeschafft, wenn es nicht so viel Einfluss der Kirchen auf unsere Parteien gäbe. Das ist ein Filz!
If God needs your help, he's not God [Dusty Smith]
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#25
(29-10-2015, 16:34)Ulan schrieb: Man sollte dazu wohl anmerken, dass die Situation in den USA so ist, wie sie ist, um zu verhindern, dass sich der Staat in Glaubensangelegenheiten einmischt. Die USA wurden ja unter anderem von vielen Fluechtlingen aus Europa gegruendet, die dort staatlicherseits wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Deshalb wurde Wert darauf gelegt, schon in der Verfassung den Staat aus persoenlichen Glaubensangelegenheiten rauszuhalten, und daher gibt's halt auch keine staatlichen religioesen Feiertage. Religion ist Privatangelegenheit zwischen dem Glaeubigen, seiner religioesen Gemeinschaft und Gott (oder was auch immer), und keine Staatsangelegenheit.

So ein Konstrukt wie in Deutschland, wo die Kirchen so quasi Staatsbehoerden sind, ist dort undenkbar.
Die USA als Vorbild sind so ziemlich das schlechteste was man sich aussuchen kann. Gerade die USA als das unsoziale demokratische westliche Land als Beispiel. Eusa_naughty Die USA sind eben schon immer als reines Einwanderungsland unter Vertreibung und Totschlagen der heimischen Bevölkerung Multikulti. Eine Glaubensidentität kann es daher nicht geben und es ist dann einfach prakmatisch die einzige gemeinsame Identität abzufeiern Patriotismus auf "seine" USA.
Das ist weder besser noch schlechter einfach nur anders.
Ein Irrglaube dagegen die Lobbyisten der großen Religionen hätten nicht wesentlich mehr Einfluss als unsere 2 großen Kirchen.
Ach und ob das alles super ist abwarten, die USA sind erst ~230 Jahre alt, erst seit rund 70 Jahren eine dominante militärische Weltmacht und in den letzten von den USA gestarteten Kriegen wurden eher häufiger religiöse Vergleiche und Begriffe genutzt denn weniger.
So privat ist Religion in den USA ja auch nicht wenn es die falsche Religion ist seit dem Krieg gegen den Terror.
Also wirklich die USA als Paradebeispiel nennen?
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#26
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Die USA sind eben schon immer als reines Einwanderungsland unter Vertreibung und Totschlagen der heimischen Bevölkerung Multikulti.

Das waren die aus Europa getriebenen Sekten, die sich in Amerika ein neues "gelobtes" Land aufbauen wollten. Die haben auch nur zuende gebracht, was die Missionare begonnen hatten.

(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Also wirklich die USA als Paradebeispiel nennen?
Ulan hat da vollkommen Recht. Was die Säkularisation angeht, haben die USA Deutschland einiges Voraus. Und ein Paradebeispiel hatte nicht er es genannt. Das warst du. ;)
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#27
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Die USA als Vorbild sind so ziemlich das schlechteste was man sich aussuchen kann. Gerade die USA als das unsoziale demokratische westliche Land als Beispiel. Eusa_naughty
Von sozialen Errungenschaften redet hier niemand. Wenn man ueber ein bestimmtes Thema diskutiert, sollte man versuchen, da nicht andere Bereiche mit hineinzuzerren, um ein angebliches Argument zu machen; das ist dann naemlich keins. Die USA sind sozusagen das Mutterland der Demokratie im westlichen Bereich (gut, Frankreich kann man noch nennen, aber da war das nur ein Zwischenspiel). Sie waren ein demokratischer Rechtsstaat lange bevor so etwas in Deutschland ueberhaupt nur denkbar war. In dieser Hinsicht haben sie also durchaus etwas von einem Vorbild. Dass das kein moderner demokratischer Rechtsstaat mit Sensibilitaeten des 21. Jahrhunderts war und viele Elemente enthielt, die heute undenkbar waeren (z.B. in der Verfassung verankerter Rassismus), ist klar.
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Die USA sind eben schon immer als reines Einwanderungsland unter Vertreibung und Totschlagen der heimischen Bevölkerung Multikulti. Eine Glaubensidentität kann es daher nicht geben und es ist dann einfach prakmatisch die einzige gemeinsame Identität abzufeiern Patriotismus auf "seine" USA.
Was soll so etwas. Hier auf die Vertreibung der Indianer anzuspielen hat so etwas davon, Gaskammern fuer die Juden in die Diskussion einzubringen. Wobei das mit den Indianern mindestens 50 Jahre laenger her ist. In beiden Faellen ist das Beispiel unangebracht.
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Ein Irrglaube dagegen die Lobbyisten der großen Religionen hätten nicht wesentlich mehr Einfluss als unsere 2 großen Kirchen.
Die Lobbyisten der grossen Religionen haben Einfluss auf einen grossen Anteil der Bevoelkerung. Allerdings macht dieser auch in den USA nur etwa ein Viertel bis ein Drittel der Waehlerschaft aus. Man muss dabei auch beachten, dass in den USA der Anteil der laendlichen Bevoelkerung sehr viel hoeher ist als bei uns. Der Einfluss auf die Tagespolitik hingegen ist vernachlaessigbar. Die Religionsvertreter werden meist nur im Wahlkampf hofiert. Danach verschwinden sie wieder in der Versenkung. In Deutschland dagegen sitzen Vertreter der Religionen in vielen staatlichen Kontrollorganen.
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Ach und ob das alles super ist abwarten, die USA sind erst ~230 Jahre alt, erst seit rund 70 Jahren eine dominante militärische Weltmacht und in den letzten von den USA gestarteten Kriegen wurden eher häufiger religiöse Vergleiche und Begriffe genutzt denn weniger.
Sicher wird mehr religioese Sprache benutzt. Angefangen hat damit uebrigens ein demokratischer Praesident, Jimmy Carter. Nur, all Dein Reden geht daran vorbei, worum es hier geht: nicht um private Einstellugen zur Religion, sondern institutionelle Verquickung von Staat und Kirchen. Die gibt es in den USA nicht.
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: So privat ist Religion in den USA ja auch nicht wenn es die falsche Religion ist seit dem Krieg gegen den Terror.
Also wirklich die USA als Paradebeispiel nennen?
Was soll das jetzt? Wir koennen uns gerne darueber unterhalten, welchen Einfluss religioese Motive auf die US-amerikanische Nahost-Politik haben (da gibt es so einige), aber was hat das mit Feiertagen zu tun? Die USA sind ein Beispiel dafuer, wie man religioese Angelegenheiten institutionell von staatlichen Angelegenheiten trennt. Die Vaeter der amerikanischen Verfassung haben sehr viel Wert darauf gelegt, dass diese Verfassung Gott nicht erwaehnt (darueber gab es damals lange Diskussionen), und die Gruende dafuer sind bekannt. In dieser Hinsicht sind sie also durchaus ein Paradebeispiel. Als Vorbild dafuer, wie man eine gute Krankenversicherung aufzieht, habe ich sie nicht genannt; darum geht's hier auch nicht.
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#28
(30-10-2015, 15:29)Ulan schrieb:
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Die USA als Vorbild sind so ziemlich das schlechteste was man sich aussuchen kann. Gerade die USA als das unsoziale demokratische westliche Land als Beispiel. Eusa_naughty
Zitat:Von sozialen Errungenschaften redet hier niemand. Wenn man ueber ein bestimmtes Thema diskutiert, sollte man versuchen, da nicht andere Bereiche mit hineinzuzerren, um ein angebliches Argument zu machen; das ist dann naemlich keins. Die USA sind sozusagen das Mutterland der Demokratie im westlichen Bereich (gut, Frankreich kann man noch nennen, aber da war das nur ein Zwischenspiel). Sie waren ein demokratischer Rechtsstaat lange bevor so etwas in Deutschland ueberhaupt nur denkbar war. In dieser Hinsicht haben sie also durchaus etwas von einem Vorbild. Dass das kein moderner demokratischer Rechtsstaat mit Sensibilitaeten des 21. Jahrhunderts war und viele Elemente enthielt, die heute undenkbar waeren (z.B. in der Verfassung verankerter Rassismus), ist klar.

Schweiz läge für mich näher und nein für mich zählt das Gesamtpaket und keine einzelne Rosine. Wenn ein Staat als Vorbild genannt wird, dann muss er in der Summe besser sein. Sonst stellt sich die Frage womit dieser eine positive Punkt erkauft wird.
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Die USA sind eben schon immer als reines Einwanderungsland unter Vertreibung und Totschlagen der heimischen Bevölkerung Multikulti. Eine Glaubensidentität kann es daher nicht geben und es ist dann einfach prakmatisch die einzige gemeinsame Identität abzufeiern Patriotismus auf "seine" USA.
Zitat:Was soll so etwas. Hier auf die Vertreibung der Indianer anzuspielen hat so etwas davon, Gaskammern fuer die Juden in die Diskussion einzubringen. Wobei das mit den Indianern mindestens 50 Jahre laenger her ist. In beiden Faellen ist das Beispiel unangebracht.
Mein Gott die USA hatten nun einmal keine historisch gewachsene Geschichte über Jahrhunderte oder Jahrtausende und die einheimische Kultur spielte eben keine Rolle.
In ein solches Vakuum strömten nun die unterschiedlichsten Glaubensrichtungen ein. bei dieser Gemengenlage war es einfach pragmatisch das der Staat sich raushält.
Das soll jetzt Vorbild für unsere Gegenwart sein?
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Ein Irrglaube dagegen die Lobbyisten der großen Religionen hätten nicht wesentlich mehr Einfluss als unsere 2 großen Kirchen.
Zitat:Die Lobbyisten der grossen Religionen haben Einfluss auf einen grossen Anteil der Bevoelkerung. Allerdings macht dieser auch in den USA nur etwa ein Viertel bis ein Drittel der Waehlerschaft aus. Man muss dabei auch beachten, dass in den USA der Anteil der laendlichen Bevoelkerung sehr viel hoeher ist als bei uns. Der Einfluss auf die Tagespolitik hingegen ist vernachlaessigbar. Die Religionsvertreter werden meist nur im Wahlkampf hofiert. Danach verschwinden sie wieder in der Versenkung. In Deutschland dagegen sitzen Vertreter der Religionen in vielen staatlichen Kontrollorganen.
Nicht anders als Vertreter anderer Interessengruppen. Aber wie schaut es denn mit der Schulbildung und dem gleichberechtigten Lehren gerade im naturwissenschaftlichen Bereich aus.
(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: Ach und ob das alles super ist abwarten, die USA sind erst ~230 Jahre alt, erst seit rund 70 Jahren eine dominante militärische Weltmacht und in den letzten von den USA gestarteten Kriegen wurden eher häufiger religiöse Vergleiche und Begriffe genutzt denn weniger.
Zitat:Sicher wird mehr religioese Sprache benutzt. Angefangen hat damit uebrigens ein demokratischer Praesident, Jimmy Carter. Nur, all Dein Reden geht daran vorbei, worum es hier geht: nicht um private Einstellugen zur Religion, sondern institutionelle Verquickung von Staat und Kirchen. Die gibt es in den USA nicht.
Weil?
Es nicht offiziell ist?
Worauf legt der amerikanische Präsident i.d.R. mit welchen Worten seinen Amtseid ab?
Icon_wink
Wo findet sich:
>In God is our trust<
>In God we trust<

(30-10-2015, 11:49)Smiler schrieb: So privat ist Religion in den USA ja auch nicht wenn es die falsche Religion ist seit dem Krieg gegen den Terror.
Also wirklich die USA als Paradebeispiel nennen?
Was soll das jetzt? Wir koennen uns gerne darueber unterhalten, welchen Einfluss religioese Motive auf die US-amerikanische Nahost-Politik haben (da gibt es so einige), aber was hat das mit Feiertagen zu tun? Die USA sind ein Beispiel dafuer, wie man religioese Angelegenheiten institutionell von staatlichen Angelegenheiten trennt. Die Vaeter der amerikanischen Verfassung haben sehr viel Wert darauf gelegt, dass diese Verfassung Gott nicht erwaehnt (darueber gab es damals lange Diskussionen), und die Gruende dafuer sind bekannt. In dieser Hinsicht sind sie also durchaus ein Paradebeispiel. Als Vorbild dafuer, wie man eine gute Krankenversicherung aufzieht, habe ich sie nicht genannt; darum geht's hier auch nicht.
Nach 9/11 reichte die Religionszugehörigkeit zum Islam. Na und ich wiederhole mich, wenn ein Staat als Vorbild genannt wird, sollte er in der Summe "besser" sein mMn.
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#29
(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Schweiz läge für mich näher und nein für mich zählt das Gesamtpaket und keine einzelne Rosine. Wenn ein Staat als Vorbild genannt wird, dann muss er in der Summe besser sein. Sonst stellt sich die Frage womit dieser eine positive Punkt erkauft wird.
Die Schweiz war keine Demokratie bis ins 19. Jahrhundert. Da bist Du Schweizer Folklore aufgesessen, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Sogar die Gruendung der modernen Schweiz geschah durch Rechtsbruch durch militaerische Gewalt.

Ausserdem ist so eine Einstellung, dass man nur ein "Gesamtpaket" anschaut, das Grundrezept dafuer, nie im Leben irgendetwas zu lernen. Man wird nur dadurch besser, dass man schaut, was woanders besser ist und das adaptiert, waehrend man die schlechteren Dinge aussortiert. Und was einen Vergleich Deutschland/USA angeht, so haelt sich das so ziemlich die Waage. Es gibt viele Dinge, die in den USA besser sind als in Deutschland, und umgekehrt gilt das genauso. Mit Selbstzufriedenheit kommt man jedenfalls nicht weiter.

(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Mein Gott die USA hatten nun einmal keine historisch gewachsene Geschichte über Jahrhunderte oder Jahrtausende und die einheimische Kultur spielte eben keine Rolle.
In ein solches Vakuum strömten nun die unterschiedlichsten Glaubensrichtungen ein. bei dieser Gemengenlage war es einfach pragmatisch das der Staat sich raushält.
Das soll jetzt Vorbild für unsere Gegenwart sein?

Nun gut, wenn Du von der amerikanischen Geschichte keine Ahnung hast, ist das jetzt nicht unbedingt ein Beinbruch, dann verbreite aber nicht so einen auf Unkenntnis basierenden Unsinn hier. Lies mal nach, wie es zu der Gruendung von Rhode Island kam. Viele Neuengland-Staaten sind religioese Gruendungen und waren durchaus ein Hort staatlich institutioneller Intoleranz in ihren fruehen Zeiten. Als es dann, je nach Staat, 100-150 Jahre spaeter zum Beitritt zur Union kam, hatte solche religioese Intoleranz keinen Platz mehr, und deshalb wurde vorgesorgt, dass der Staat sich in so etwas nicht mehr einmischt. Und ja, das ist fuer uns heute immer noch ein Vorbild, weil wir es in 250 Jahren immer noch nicht so weit gebracht haben.

(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Nicht anders als Vertreter anderer Interessengruppen. Aber wie schaut es denn mit der Schulbildung und dem gleichberechtigten Lehren gerade im naturwissenschaftlichen Bereich aus.

Ja, wie schaut es denn da aus? Hast Du da einen Einblick? Sind wir, wo erst vor ein paar Jahren in Hessen Kreationismus in den Unterrichtsplan fuer Biologie aufgenommen werden sollte, da so viel besser? Wobei solche Dinge in den USA tatsaechlich hauptsaechlich deshalb passieren, weil der Staat weniger Einfluss hat. Allerdings haben bisher die Gerichte dort so etwas noch immer gekippt. Die Verfassung wird letztlich durchgesetzt.

(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Weil?
Es nicht offiziell ist?
Worauf legt der amerikanische Präsident i.d.R. mit welchen Worten seinen Amtseid ab?
Icon_wink
Wo findet sich:
>In God is our trust<
>In God we trust<
Nicht-christliche Praesidenten sind halt bisher nicht gewaehlt worden. Das ist auch bei einem hoeheren Christenanteil als in Deutschland vorerst nicht zu erwarten. Diese Formel wird uebrigens dort durchaus diskutiert; aber die Diskussion ist letztlich akademisch, da jeder angehende Praesident sie benutzen moechte, und persoenliche Glaubensaeusserungen sind natuerlich von der Verfassung geschuetzt.

(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: Nach 9/11 reichte die Religionszugehörigkeit zum Islam. Na und ich wiederhole mich, wenn ein Staat als Vorbild genannt wird, sollte er in der Summe "besser" sein mMn.
Das kommt halt von Deiner etwas unpraktischen Auffassung, man muesse alle Elemente ubernehmen. Das waere in der Tat dumm. Hier geht's aber um "Religion und Feiertage", nicht um "Krankenversicherung", "Verfolgung von Minderheiten vor einem halben Jahrhundert" oder "Nahostpolitik".
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#30
(30-10-2015, 17:25)Smiler schrieb: ...ich wiederhole mich, wenn ein Staat als Vorbild genannt wird, sollte er in der Summe "besser" sein mMn.

Wenn wir das Prinzip auf die christlichen Kirchen übertragen würden, müsste die bloße Erwähnung ihrer Existenz bei Todesstrafe verboten sein.

Ulan hat klar hervorgestellt, wie konsequent die USA an der Säkularisation festhalten. Deutschland ist da ein echtes Entwicklungsland. Der Staat treibt sogar Steuern für die Kirchen ein, finanziert sie mit Milliarden jedes Jahr.

Aber damit wird es bald vorbei sein. Noch wenige Jahre, dann haben die Kirchen nicht mehr genug Mitglieder, um ihre Privilegien zu halten. Und dann werde ich hoffentlich auch mit meinem Anliegen berücksichtigt. Durch die Einführung von Feiertagen, die nicht von den Kirchen festgelegt sind. Geradezu absurd, den Karfreitag exklusiv für christliche Festivitäten zu reservieren.
If God needs your help, he's not God [Dusty Smith]
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