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Religionen = Unheilsbotschaften
#31
Paulus legte was er von Jesus erfahren hat, sehr eigenwillig aus.
@ Abraham

Das ist aber eine hübsche, wenn auch etwas zu verniedlichende Formulierung...
Ich denke mal, erst Paulus hat dem Christentum das Fundament gegeben, auf dem es zu einem Machtinstrument werden konnte. Was der arme Jesus da gepredigt hat, hat ihn herzlich wenig interessiert.
I didn't ask to be born... (R.S. Thomas)
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#32
(19-12-2015, 12:31)Abraham schrieb: Bei Paulus wundert man sich häufig schon, was dem armen Jesus so in den Mund gelegt wurde, in manchen Fragen berufen sich Christen interessanterweise nicht mehr auf Christus, sondern auf Paulus, als wären sie Paulisten.

Interessanterweise legt Paulus Jesus so gut wie gar nichts in den Mund, obwohl seine Briefe sehr lang sind. Die Gesamtanzahl der Jesus-Zitate in allen Paulus-Briefen, inklusive der indirekten und etwas vagen Zitate, ist 4. Die Apostelgeschichte legt Paul noch ein weiteres Zitat in den Mund.

(22-12-2015, 19:19)madiwodo schrieb: Was der arme Jesus da gepredigt hat, hat ihn herzlich wenig interessiert.

Das war aber zu Pauls Zeiten noch nicht geschrieben. Er hat auch nie behauptet, jemand haette ihm etwas ueber Jesus erzaehlt; ganz im Gegenteil, er bestand darauf, dass niemand das getan haette.

Ich denke, unser heutiges, kirchliches Bild vom fruehen Christentum verzerrt ein wenig, wie das eigentlich zu verstehen ist.
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#33
(22-12-2015, 20:35)Ulan schrieb: Interessanterweise legt Paulus Jesus so gut wie gar nichts in den Mund, obwohl seine Briefe sehr lang sind. Die Gesamtanzahl der Jesus-Zitate in allen Paulus-Briefen, inklusive der indirekten und etwas vagen Zitate, ist 4. Die Apostelgeschichte legt Paul noch ein weiteres Zitat in den Mund.

So ist es!

Anzumerken ist, dass auch die Abschreiber und  Redaktoren der paulinischen Texte Paulus Worte "in den Mund gelegt" bzw. für die eine oder andere Ergänzung gesorgt haben.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist auch das berühmt-berüchtigte allgemeine Redeverbot für Frauen in der Gemeindeversammlung (1Kor  14,34f.) eine nachpaulinische Einfügung.

Dazu H.-J. Klauck, Kommentar 1. Korintherbrief, V 33-36, Verl. Echter, S. 105f.:

… sind … als Beleg dafür zu werten, dass ein Ausgleich zwischen 11,4f und 14,34f, wo ein uneingeschränktes, allgemeines Redeverbot für Frauen in der Gemeindeversammlung erlassen wird, bei Annahme paulinischer Verfasserschaft für beide Stellen nicht gelingen will. Das führt uns zu der Annahme, dass 33b-36 eine nach-paulinische Interpolation sind, die der Redaktor der Paulusbriefe bei der Zusammenarbeitung der korinthischen Korrespondenz zu den beiden kanonischen Korintherbriefen … einfügte.

Und W. Schrage, EKK-Kommentar zum NT, 1. Korintherbrief, VII 3. Teilband, S. 482:

Da der Ort der beiden Verse in der handschriftlichen Überlieferung wechselt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei ihnen um eine Randbemerkung handelt, die später an verschiedener Stelle eingefügt worden ist. In den Handschriften D F G 88 a b vg(ms) sowie bei Ambrosiaster (160-164) und Sedulius Scotus (157) werden V 34f nämlich auffallenderweise hinter V 40 gestellt, …
[…]
Es geht hier allein darum, dass der von westlichen Handschriften gebotene Text als Anzeichen dafür zu werten ist, dass eine frühe Randglosse an verschiedenem Ort eingefügt worden ist, die zudem an keiner Stelle wirklich passt.
MfG B.
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#34
... wahrscheinlich ist die ganze Bibel ein Machwerk irgendwelcher unbekannten Schreiberlinge, deren Interessen kaum zu durchschauen sind. Aber sie ist auch stellenweise ein hübsches Märchenbuch; selbst Brecht soll ja auf die Frage nach seiner Lieblingslektüre geantwortet haben: "Sie werden lachen: Die Bibel!"
I didn't ask to be born... (R.S. Thomas)
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#35
(23-12-2015, 11:48)madiwodo schrieb: ... wahrscheinlich ist die ganze Bibel ein Machwerk irgendwelcher unbekannten Schreiberlinge, deren Interessen kaum zu durchschauen sind.

Die Interessen sind bei religioesen Schriften meist eigentlich recht gut zu durchschauen.
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#36
(23-12-2015, 11:48)madiwodo schrieb: selbst Brecht soll ja auf die Frage nach seiner Lieblingslektüre geantwortet haben: "Sie werden lachen: Die Bibel!"
Und er ist bei weitem nicht der Einzige, der seine "Inspirationen" aus der Bibel hat. Das Menschen belächelt werden wenn sie die Bibel als ihre Lieblingslektüre nennen ist Heute nicht anders.
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