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Langzeitarbeitslosigkeit und Migration
#1
(12-12-2015, 21:30)Ekkard schrieb: 2. Hinter der "Logik" nicht gleich arbeiten zu dürfen, steckt der Neid der etablierten Gesellschaften in unserem Land.
Meinst du die Millionen etablierten Langzeitarbeitslosen, die auch schon Jahre auf einen Job warten? Die Logik der Arbeitgeber ist zu warten bis Menschen bereit sind für noch weniger zu arbeiten wobei Migranten für Arbeitgeber ein gefundenes Fressen sind. Und "Mutti" füttert sie wahrscheinlich bis sie platzen.
Und unsere Arbeitslosen und Armen die keinen Job mehr bekommen weil sie für ihre Arbeitsleistung keinen Hungerlohn akzeptieren sind einfach nur neidisch?
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#2
Der Beitrag passte nicht zum Thema "Weihnachtszeit - Bettelzeit". Deshalb habe ich die Rückfrage von Indymaya hier in 'Politik und Soziales' gesetzt. Ich möchte zunächst einmal Stimmen hören, die verlässlich über die Gründe der Langzeitarbeitslosigkeit Auskunft geben können. Zum Anderen interessieren Berichte aus dem persönlichen Erleben mit Langzeitarbeitslosen (Freunden, Verwandten, ...).
Die Simplifizierung, die aus dem Vorbeitrag spricht, ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Ich bin der Meinung, dasss mehr gegen Arbeitslosigkeit getan werden sollte, wir haben in Deutschland 5 Millionen Arbeitslose, denen man helfen sollte in Arbeit zu kommen.
Wenn Langzeitarbeitslose die gerne arbeiten wollen, jetzt hören, dass die Regierung alles tut um Flüchtlinge in Arbeit zu bringen, stößt das den Menschen natürlich sauer auf und schafft sozialen Unfrieden.
Einer meiner Cousins ist arbeitslos seit Jahren, und keiner bei der Arge hilft ihm einen Job zu finden obwohl er gerne würde.
Die Arge schickt ihn in sogenannte Maßnahmen, in denen die Arbeitslosen wie Kinder behandelt werden, dort müssen sie Mandalas ausmalen und Ausflüge in den  Zoo machen.
So findet man doch keinen Job, indem man eine Art Kindergarten für Langzeitarbeitslose veranstaltet.
Und nun will man Flüchtlinge individuell fördern damit sie einen Job kriegen?
Aber sollte man dann nicht auch die einheimischen Arbeitslosen endlich mal individuell fördern?
Die würden auch gerne endlich mal arbeiten.
Und Flüchtlinge müssen erst noch Deutsch lernen, einheimische Arbeitslose könne die Sprache bereits und könnten viel schneller in ARbeit gebracht werden.
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#4
Langzeitarbeitslosigkeit hat viel mit der in Deutschland tief verwurzelten Alterdiskriminierung zu tun. Das war schon vor Jahrzehnten so. Als ich studierte, wurde mir gesagt, dass die Industrie niemanden aus meinem Bereich einstellen wuerde, der ueber dreissig Jahr alt ist. Dem war auch so. Da faellt dann auf einen Schlag ein ganzer Job-Bereich weg. Der oeffentliche Bereich diskriminierte auch, da er Beschaeftigungszeitobergrenzen setzte, die Leute meines Berufs dann quasi ganz aus ihrem erlernten Bereich ausschlossen, sobald sie etwa vierzig sind. Ab 50 Jahren setzt dann allgemeine Altersdiskriminierung ein, und es wird so ziemlich unmoeglich, noch irgendeinen Job zu finden. Ausgenommen sind nur ein paar hochspezialisierte Fachleute in wenigen, gesuchten Bereichen, aber das sind nur verschwindend niedrige Zahlen.

Diese Diskriminierung wird dann letztlich durch Arbeitsschutzgesetze zementiert. Da Arbeitnehmer ueber 50 (oder 55) besondere Rechte haben, profitieren zwar Leute ueber 50, die noch einen Job haben - zumindest solange ihr Arbeitgeber nicht umstrukturiert - aber fuer Leute, die aus irgendeinem Grund ihren Job verlieren, bedeutet dies das endgueltige Aus. Als Arbeitgeber muesste man unter diesen Bedingungen einen an der Klatsche haben, Leute ueber 50 einzustellen, und folgerichtig tut das auch niemand. Dazu kommt dann noch die allgemeine Alterdiskriminierung, die Leute ueber Dreissig fuer wenig anpassungfaehig und als allgemein eigenwillig und schwierig klassifiziert.

Ein weiteres Problem ist, dass man in Deutschland fuer fast alle Berufe den genau richtigen Ausbildungsschein haben muss. Das ist in den meisten anderen Laendern nicht so, weil man da auch mal eine Chance bekommt, relativ weit weg vom eigentlichen Ausbildungsbereich eingestellt zu werden, wenn man gezeigt hat, dass man im Berufsleben etwas reissen kann. Falls es nicht klappt, fliegt man halt wieder heraus. In Deutschland gibt's zwar Umschulungsmassnahmen, aber die sind eine enorme Zeitinverstition mit ungewissem Ausgang. Im Prinzip moegen Arbeitgeber auch keine Leute einstellen, die zu lange aus dem Arbeitsleben raus sind.
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#5
(13-12-2015, 10:39)indymaya schrieb: Und unsere Arbeitslosen und Armen die keinen Job mehr bekommen weil sie für ihre Arbeitsleistung keinen Hungerlohn akzeptieren sind einfach nur neidisch?
Irgendetwas stimmt nicht in deiner Logik:
Sie bekommen keinen Job weil Sie den "Hungerlohn" nicht akzeptieren.
Das heißt doch, das der Job da ist, andere (die, die Hungern und nicht als Deutsche vom Staat aufgefangen werden) würden Ihn gerne machen, dürfen aber nicht.
Und "Unsere" wollen einfach nicht.
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#6
(13-12-2015, 14:29)Wilhelm schrieb: Und "Unsere" wollen einfach nicht.
Zwangsarbeit wird bei Argen von Langzeitarbeitslosen schon indirekt gefordert. . Oder was meinst du?
Nehmen wir einen Handwerker der in unserem Wirtschaftssystem 3 Jahre für fast Mau gelernt hat um als qualifizierter Arbeitnehmer eine Familie ernähren zu können.
Gewerkschaftlich organisiert mit Anspruch auf tarifliche Bezahlung dieses Handwerks. Seit Jahren werden nun, für mich kriminelle Firmen, geduldet die die finanzielle Notlage arbeitsloser Handwerker nutzen um sie mit einem "eigenen" Tarif an Handwerksfirmen zu verscherbeln. Das Schlimmste dabei ist, dass der DGB dabei mitmischt und die Argen dafür sorgen, dass diese Ausbeuterfirmen wie Pilze aus dem Wirtschaftssumpf wachsen. Nur das bewirkt den Facharbeitermangel, weil wirkliche Facharbeiter eher "schwarz" arbeiten als sich für solche Firmen zu prostituieren. Wobei ich das nicht als Schwarzarbeit sehe sondern als Recht auf gerechte Bezahlung.
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#7
Ich glaube, dass Frau Merkel und ihre Wirtschaftslobby so lange Menschen "migriert", bis bei uns die Löhne der Arbeitnehmer das Niveau chinesischer Fabrikarbeiter erreicht haben.
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#8
(13-12-2015, 18:46)indymaya schrieb: Ich glaube, dass Frau Merkel und ihre Wirtschaftslobby so lange Menschen "migriert", bis bei uns die Löhne der Arbeitnehmer das Niveau chinesischer Fabrikarbeiter erreicht haben.

Und die Kirche läßt mit Ihren Tarifen (genannt 3. Weg) zu Gotteslohn arbeiten, das ist noch weniger als die Chinesen bekommen.
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#9
(14-12-2015, 12:54)Wilhelm schrieb:
(13-12-2015, 18:46)indymaya schrieb: Ich glaube, dass Frau Merkel und ihre Wirtschaftslobby so lange Menschen "migriert", bis bei uns die Löhne der Arbeitnehmer das Niveau chinesischer Fabrikarbeiter erreicht haben.

Und die Kirche läßt mit Ihren Tarifen (genannt 3. Weg) zu Gotteslohn arbeiten, das ist noch weniger als die Chinesen bekommen.

Dazu kommt noch das Hartz IV-Proletariat, das noch dazu missbraucht wird, Jobs zu vernichten. Die Schwester einer guten Freundin war mal gut verdienende, leitende Angestellte in einem Chemie-Unternehmen, das leider vor geraumer Zeit geschlossen wurde. In ihrem Alter war es nicht mehr moeglich, einen Anschluss-Job in der Industrie zu finden, so das sie heute von Hartz IV lebt. Der Hammer ist, dass sie fuer ihre Hartz IV-Leistungen so quasi konstant gezwungen wird, fuer 1€ pro Stunde in einem Krankenhaus zu putzen. Da spart sich wieder jemand, den Mindestlohn fuer eine offensichtlich notwendige Dienstleistung zu zahlen.

Ich kenne die Begruendung, dass das Jobs seien, die es gar nicht gaebe. Das sieht aber hier stark nach einer Schutzbehauptung aus.
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#10
Ich will einmal ein Zitat eines Kollegen provokant in die Runde werfen: "Wer Angst hat, dass einem ungebildete, der Landessprache nicht mächtige Menschen die Arbeit wegnehmen, hat wirklich ein Problem!"
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#11
(14-12-2015, 16:43)U.-N. D.-Meister schrieb: Ich will einmal ein Zitat eines Kollegen provokant in die Runde werfen: "Wer Angst hat, dass einem ungebildete, der Landessprache nicht mächtige Menschen die Arbeit wegnehmen, hat wirklich ein Problem!"

Daran ist nichts provokant, das hatten wir schon. Das Dienstleistungsproletariat macht einen Gutteil der Unterstuetzer der neuen Rechten aus, und diese Leute haben in der Tat etwas zu verlieren.
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#12
(14-12-2015, 16:43)U.-N. D.-Meister schrieb: "Wer Angst hat, dass einem ungebildete, der Landessprache nicht mächtige Menschen die Arbeit wegnehmen, hat wirklich ein Problem!"
Die meisten Flüchtlinge sind nicht ungebildet und sind mit einem Deutschkurs zweisprachig was sie ohnehin für Berufe qualifiziert die für "dumme" einsprachige Deutsche nicht in Frage kommen. Außerdem werden die meisten Jobs "angelernt" das geht auch mit Taubstummen. Das wirtschaftliche Vergehen, der Regierung, an der eigenen Bevölkerung liegt darin, dass ein Austausch stattfindet zwischen deutschen Arbeitnehmern die nicht unter H4 arbeiten wollen und Migranten die es noch unter der Hälfte machen weil ja von den Argen "aufgestockt" wird.
Wenn sie mal merken, dass das auch ohne Arbeit geht, braucht die Wirtschaft wieder neue Migranten die sie auslutschen können. Eine Art Wirtschaftskreislauf der gegen Null geht.
Politiker die das forcieren sollten nicht mehr gewählt werden, nur müsste man noch die Gelegenheit dazu haben, bevor sie Gesetze ändern, damit nur sie gewählt werden können.
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#13
Hi,

Migranten gegen (Langzeits-)Arbeitslose auszuspielen ist wenig hilfreich, sowas erzeugt eigentlich nur Unfrieden!

Egal wie man mit den Migranten umgeht, es gibt doch immer etwas zu meckern.
Entweder heißt es , wie hier, die Migranten würden den Arbeitslosen Konkurrenz machen auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie arbeiten.
Oder es heißt, oh die Migranten die leben ja nur von unseren Steuergeldern, wenn sie nicht arbeiten.
Also egal wie mans macht ein Grund zum nörgeln findet sich bestimmt. Ich sag dazu immer, man kann auch in die beste Suppe spucken!

Grundsätzlich ist es doch zu begrüßen, dass sich die neuen Mitbürger um Arbeit bemühen. Auch ist es doch nicht verwerflich sich dieser neuen großen Gruppe zuzuwenden (natürlich darf man sich den alteingesessenen Gruppen dabei nicht abwenden!). Schlimmer wäre doch sie sich selbst zu überlassen, dann würde die Intergration schon im Ansatz scheitern und die Folgen wären dann meiner Meinung nach deutlich negativer.

Die Gründe für Langzeitsarbeitslosigkeit sind komplex. Neben dem Alter spielt auch z.B. die Gesundheit eine große Rolle aber auch andere Faktoren können ausschlaggebend sein.

Eine interessante Geschichte kenne ich wo ein Mann mit hohem Bildungsgrad (Diplom mit "sehr gut") kaum eine Chance hat in seinem Bereich eine Job zu finden.
Bewirbt man sich bei bestimmten Unternehmen und Instituten, so kann man lesen: "Bei gleicher Qualifikation werden Behinderte und Frauen bevorzugt". Die Gründe dafür sind mir bekannt, versteh ich auch aber will ich jetzt nicht diskutieren hier. ich will nur die Folgen beleuchten. Für einen gesunden Mann gehen die Jobchancen in diesem Beispiel gegen Null.
I.d.R. sind es ja sonst vorallem die anderen Gruppen, Frauen, Alte, Kranke etc. welche es schwer haben, wollte damit mal die Komplexität verdeutlichen, die zu Arbeitslosigkeit führen können.
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#14
Um mal noch eine andere "Art" Arbeitslose einzubringen: Es gibt eine nicht unwesentliche Zahl Menschen höheren Alters mit Erfahrung und Ausbildung in "mittleren" Berufen wie Angestellten, Bürokräfte, Arbeiter usw ab zb dem 50. Lebensjahr aufwärts, die einfach aufgrund ihres Alters keine Arbeit mehr finden und da liegt das Verschulden im Gegensatz zu vielen anderen Fällen eindeutig beim Arbeitgeber. Ich habe da in meinem Bekanntenkreis einen ganz eindeutigen Fall. Ältere Dame von 58 Jahren, die seit ihrem 19. Lebensjahr als Bürokauffrau bei Finanzdienstleistern und Bausparern gearbeitet hat. Sie war davon 20 Jahre bei dem gleichen Arbeitgeber, ist also auch keine Jobhopperin und hat super Zeugnisse und ist dabei noch eine sehr flexible, "wache" du intelligente Person mit aus meiner Sicht durchaus ansprechender, schlanker Erscheinung. Verbal auf höchstem Niveau und hat bei ihrem letzten Arbeitgeber als alleine Kraft gearbeitet und kann natürlich viel mehr, als nur ans Telefon zu gehen, wenn sie die Lizenz dazu hätte, könnte sie Kunden komplett alleine beraten.

Also zusammengefasst eine hochqualifizierte, flexible Arbeitskraft die man überall einsetzen kann. Die Bewerbungsgespräche verlaufen alle super doch dann, ganz zuletzt kommt der immergleiche Satz: "Frau X, Sie würden wirklich super hier reinpassen, ihre Kompetenzen sind genau was wir brauchen, aber leider suchen wir langfristig eine Arbeitskraft."

Was natürlich kompletter Blödsinn ist, denn kaum Jemand arbeitet noch länger als 5 Jahre bei ein und demselben Arbeitgeber du kaum einer bekommt heutzutage gerade im Bürobereich noch einen unbefristeten Vertrag. Bis diese Person tatsächlich in Rente geht werden die Arbeitsplätze für die sie sich beworben hat garantiert bereits mehrfach wieder umbesetzt werden oder auch wieder wegfallen. Es gibt aus meiner Sicht viele Langzeitarbeitslose, bei denen an die Gründe oft selbst finden kann und bei denen ich auch aus Arbeitgebersicht verstehen kann, dass diese so schnell keinen Job finden, aber es gibt unzählige ältere Arbeitnehmer mit viel Erfahrung, die aber noch einige Jahre dringend arbeiten müssen um überhaupt Rente zu bekommen aber die bekommen keine Arbeit mehr, weil sie schlicht zu alt sind und weil Arbeitgeber da glauben, die würden sich sowieso schnellstens nach Einstellung krankschreiben lassen bis die Rente endlich kommt.
Gruß
Motte

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#15
Da steckt ein vielschichtiges soziales Problem dahinter: Die "sozialen Errungenschaften", die z. B. für werdende Mütter oder ältere Arbeitnehmer gelten, stellen sich für Jobsuchende als ernst zu nehmendes Hindernis heraus. Wen eine Firma einstellt, ist schließlich ins firmeneigene Ermessen gestellt. Da bindet "man" sich doch keine privilegierten Mitarbeiter "ans Bein", wenn man billigere Leute bekommen kann!

ME gehören soziale Errungenschaften zum gesamtgesellschaftlichen Problemkreis, der gesamtgesellschaftliche Lösungen erfordert. MaW: Wenn sich unsere Gesellschaft "sozial schimpft", dann soll sie einen (Geld-) Topf gründen, aus dem werdenden Müttern oder älteren Arbeitnehmern Zuschüsse so bezahlt werden, dass die Konkurrenzsituation am Arbeitsmarkt dieselbe wie bei anderen Arbeitnehmern ist. (Für weitere, mir bekannte Beispiele gilt Ähnliches. Ehe jetzt alle über mich herfallen: Ich weiß natürlich auch, dass alle Subventionen "falsche Anreize" bilden. Begleitende gesetztliche Regeln sind daher erforderlich.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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