01-03-2016, 13:00
(29-02-2016, 22:32)petronius schrieb: nur: was wäre der wesentliche unterschied zu einem "in trinität aufgespaltenen gott"?
(01-03-2016, 12:16)Ulan schrieb: Ich glaube nicht, dass das Christentum hier als "positiveres" (positiv im Sinne von "monotheistischer", wenn mir diese etwas an den Haaren herbeigezogene Steigerung erlaubt ist) Beispiel gedacht war. Satan gibt's im Christentum ja auch.
Man darf durchaus einräumen, dass dieser christliche, "in Trinität aufgespaltene Gott" Augustins logische Krücke gewesen war, als er die nach gutem hellenistischem Brauch praktisch schon vollzogene Vergöttlichung Jesu in ein monotheistisches Korsett zu zwängen versuchte.
Mich irritierte der Anspruch, die Qualität einer Religion daran messen zu wollen, in welchem Ausmaß sie der Reinheit einer monotheistischen Gottesvorstellung entspricht.
Auch die abrahamitischen Religionen kommen, wie schon angemerkt, ohne Satan, Dämonen, Engel und sonstigen Geisterwesen (allesamt mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet) nicht aus. Im Grunde ist in diesen Wesen die altorientalische Götterwelt nach wie vor (verborgen-degradiert) existent. Eine Götter-, Dämonen- und Geisterwelt, die sich einem Obergott unterzuordnen hatte, kannten auch Römer und Griechen.
Mein Gegenvorschlag: Die Güte einer Religion sollte daran gemessen werden, welche Hilfe sie den Menschen für ein friedliches Zusammenleben, ein gegenseitiges Verstehen, ein Auffangen der Schwachen und Benachteiligten, etc. theoretisch und praktisch anbietet.
MfG B.