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Hallo!
Ich denke, daß kein Mensch das Recht hat, über das leben eines anderen Menschen zu entscheiden.
Im Fall der aktiven Sterbehilfe wird das Leben durch die Hand des Arztes genommen oder er reicht seinem Patienten Medikamente, dieses selbst zu tun. Sicherlich würde niemand einem 20-jährigen gesunden Menschen helfen zu sterben.
Wer in diesem Verfahren mitwirkt maßt sich ein Recht an, über wertvolles und wertloses Leben zu entscheiden. Das darf nicht sein.
Gerhard
Hallo Gerhard,
ich bin mir nicht sicher, ob die Frage der (aktiven oder passiven) Sterbehilfe ein sehr geeigneter Aufhänger ist für eine Beurteilung der Fähigkeit der Religionen, ethische Fragen zu beantworten - aber hier argumentierst Du an Shadaik vorbei. Er postuliert ja das Recht, über das eigene Leben zu entscheiden.
Der 'metaphysische Kontext', zumindest in den Abrahamsreligionen, ist, daß der Mensch dieses Recht eben nicht hat, weil ihm das Leben von Gott gegeben ist und er es nicht selbst beenden darf. Wer an den nicht glaubt, für den ist diese Forderung irrelevant; wer einer Konfession anhängt, der muß sich damit natürlich auseinandersetzen...
() qilin
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Hallo Qilin!
Ich weiß nicht, ob der schwer- oder todkranke Mensch wirklich immer das Recht hätte, selbst zu entscheiden, zumal ja für Krankenhaus oder Pflegeinrichtung pro Monat mindestens ein vierstelliger Eurobetrag an Kosten fällig wird und Geld regiert die Welt, auch wenn die meisten von uns das wahrscheinlich nicht gut finden ist es so.
Gerhard
Hallo Gerhard,
ich finde daß es darum weniger geht. Abgesehen davon, daß es ja oft nicht die Kosten einer 'Einrichtung' betrifft - ich glaube daß der Mensch grundsätzlich selbst entscheiden können sollte. Daß das nicht immer möglich ist, ist keine Begründung dafür, es grundsätzlich nie zuzulassen.
IMHO ist diese Begründung eher vorgeschoben, um den angesprochenen metaphysischen Grund nicht allzusehr strapazieren zu müssen.
() qilin