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Was mir auffällt:
Es war von der patriarchalischen Struktur der römischen Gesellschaft die Rede. Übergangslos folgt von dir ...
(08-07-2016, 20:21)Sinai schrieb: Das enthemmte etruskische Weib maßte sich ein sexuelles Verhalten an, das selbst heute in Brüssel zu Skandal und Schwierigkeiten führen würde.
Angeblich stehe dies bei Herodot. Auf Nachfrage stellt sich nun heraus, dass solche Mutmaßungen von einem gewissen Theopompos stammen.
Allerdings liest sich dessen Statement so, wie sich eine weiblich dominierte Gesellschaft ausdrückt. Von einem "enthemmten etruskischen Weib" ist nicht die Rede! Was veranlasst dich zu einem derartigen, auf die heutige Doppelmoral zugeschnittenen, geradezu gehässigen Kommentar?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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12-07-2016, 14:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-07-2016, 14:39 von Sinai.)
(11-07-2016, 16:36)Ekkard schrieb: Von einem "enthemmten etruskischen Weib" ist nicht die Rede! Was veranlasst dich zu einem derartigen, auf die heutige Doppelmoral zugeschnittenen, geradezu gehässigen Kommentar?
Lustiger Wortwexel
Kannst Du mir vielleicht sagen, was am Wort "enthemmt" geradezu gehässig, "auf die heutige Doppelmoral zugeschnitten" und überhaupt "derartig" sein soll ?
Wären Dir gehemmte Leute lieber ?
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Ablenkungsmanöver! Komm erst mal zurück zur Sache!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Griechenland:
Die soziale Stellung der Frau in der griechischen Antike entsprach dem ausnehmend patriarchalischen Denken der Griechen, die in dieser Hinsicht die altorientalischen Völker, vor allem die relativ Gender-egalitär orientierten Ägypter, noch deutlich toppten.
Drei soziale Schichten sind zu unterscheiden, die in folgendem Zitat (aus der Schriftensammlung "Pseudo-Demosthenes", 59) zum Ausdruck kommen:
Hetären haben wir um des Vergnügens willen, Nebenfrauen zur täglichen Pflege unseres Körpers, die Ehefrauen aber, damit sie legitime Kinder hervorbringen und getreue Wächter unseres Hauswesens sind.
Die rechtliche Stellung der Ehefrau, von den anderen ganz zu schweigen, war nach heutigen Maßstäben katastrophal. Sie besaß keine Bürgerrechte (keine Teilnahme an Versammlungen, kein Wahlrecht, keine Ämter - außer der begrenzten Möglichkeit, Priesterin zu werden -, kein Eigentum) und war dem Willen des Ehemanns und Hausvorstandes, ihres Herrn (griech. kyrios), völlig ausgeliefert. Außer für festliche Anlässe durfte sie nicht in die Öffentlichkeit gehen, musste ihre Beine bis zum Fuß bedeckt halten, wurde schlechter ausgebildet als Männer und galt aus männlicher Sicht grundsätzlich als geistig und moralisch niedrigstehend. Platon verkündet im Timaios, dass die Wiedergeburt als Frau auf moralische Mängel der Seele zurückgeht und als Strafe anzusehen ist, nur die Wiedergeburt als Tier sei noch schlimmer.
Rom:
Es gibt ´philosophische´ Begründungen für die Unterdrückung seitens der Römer (Cicero z.B.), die auf die angebliche charakterliche und geistige Minderwertigkeit der Frau abheben. Genannt werden: 1) die Unbeständigkeit ihres Charakters (levitas animi), 2) die Schwäche ihres Geschlechts (infirmitas sexus) und 3) die Kraftlosigkeit ihres Verstandes (imbecillitas mentis). Da sie durch ihre Schwäche weder für den Krieg noch für das Regieren gut sei, könne ihr wahrer Platz nur im Haushalt sein.
(Der ´pater familias´, das männliche Oberhaupt der Familie, hatte die ´patria potestas´(= väterliche Macht). Darunter fiel auch die ´vitae necisque potestas´, die Macht über Leben und Tod der Familienangehörigen (Frau, Kinder, Sklaven). Um spontanen Willkürentscheidungen gegen ein Familienmitglied vorzubeugen, galt die Regel, dass der pater familias sich zuvor mit der übrigen Familie sowie seinen Freunden berät.)
Diese Argumentation repräsentiert mit Sicherheit die impliziten Begründungen für Frauenunterdrückung in allen anderen patriarchalischen Kulturen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob die genannten Kennzeichnungen (ihre Gültigkeit für die Mehrheit der Frauen mal rein hypothetisch angenommen) vielleicht gar nicht als Ursache, sondern als Wirkung der Unterdrückung anzusehen sind, d.h. als psychologisches Produkt der unterdrückenden Sozialisation und Rollenzuschreibung, welche ursprünglich auf anderen Motiven basierte.
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27-11-2016, 19:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-11-2016, 19:39 von Sinai.)
(06-09-2016, 16:10)Tarkesh schrieb: Rom:
Es gibt ´philosophische´ Begründungen für die Unterdrückung seitens der Römer (Cicero z.B.), die auf die angebliche charakterliche und geistige Minderwertigkeit der Frau abheben. Genannt werden: 1) die Unbeständigkeit ihres Charakters (levitas animi), 2) die Schwäche ihres Geschlechts (infirmitas sexus) und 3) die Kraftlosigkeit ihres Verstandes (imbecillitas mentis). Da sie durch ihre Schwäche weder für den Krieg noch für das Regieren gut sei, könne ihr wahrer Platz nur im Haushalt sein.
Daß dies Unsinn ist, sehen wir am Beispiel der beiden berühmtesten Frauen der heutigen Zeit:
Margaret Thatcher und Angela Merkel