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Die Wahrheit hinter der Mathematik?
#19
Um mein Statement möglichst kurz zu halten, habe ich mal alle Hinweise und Anspielungen auf Gott, ein Absolutes und die Erörterung der Farburteile heraus gelöscht. Alles das bringt uns nichts zum Thema.

@Holmes: Deiner Meinung nach kann man nichts denken, was außerhalb des Erfahrungshorizontes (dasselbe wie Wahrnehmungsebene) liegt.

Das ist nur bedingt richtig. Zum Beispiel lagen die quantentheoretischen Vorstellungen zunächst völlig außerhalb unseres Erfahrungshorizontes. Und es fällt den meisten Menschen selbst heute noch schwer, sich quantenmechanische Felder vorzustellen, die räumlich verteilt existieren und sich überlagern können, aber nur lokal reagieren. Versucht man sich solche Gebilde zu „verbildlichen“, kommt es meist ziemlich bald zu Widersprüchen zu den Experimenten. Gleichwohl können wir (Physiker und Ingenieure) damit umgehen.

Wie sich herausstellt, ist eine „Verbildlichung“ vollkommen verzichtbar. Es ist nur unsere Gewöhnung an die im logarithmischen Maßstab „mittlere Welt“, die weder das ganz Große noch das ganz Kleine einschließt.

(10-09-2016, 13:56)Holmes schrieb: Dass aus nichts etwas wird, ist ja ausgeschlossen, …
Ich bin mit solchen axiomatischen Forderungen vorsichtig. Sie tragen unsachliche, weltanschauliche Argumente in die Diskussion. Wir wissen inzwischen, dass es im Nichts, also im Vakuum, allerlei Fluktuationen zwischen materieller Existenz und Vernichtung gibt. Kein Mensch weiß, wie groß diese Fluktuationen werden können. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass sie in der Lage sind, das Raumkontinuum zu sprengen, wodurch ein Strahlungsausbruch entsteht aus dem neue (und/oder andere) Materie entsteht. Es ist durchaus  denkbar, dass z. B. die „dunkle Materie“ aus solchen Ausbrüchen entsteht. Also „Nichts“ kann sehr produktiv sein – nur, wir (Physiker und Kosmologen) wissen das (noch) nicht.

(10-09-2016, 13:56)Holmes schrieb: … wir spielen einfach die Rolle der Wirkung und die Natur ist die Ursache für alles, das dürfte ja auch jedem klar sein.
Das verstehe ich wohl. Nur unser Thema lautet: Die Wahrheit hinter der Mathematik. Und ich bestreite, dass da eine „Wahrheit“ ist außer, dass Lehrsätze und Regeln die mathematischen Objekte zutreffend in Verbindung bringen und wo die Grenzen dazu liegen.

Daran verstehe ich immer noch nicht, was eine „Wahrheit“ sein soll. Wir dürfen uns m. E. nicht blenden lassen von erfolgreichen Prognosen, welche in der Physik durch mathematisches Kalkül herbei geführt werden. Hier offenbart sich keine Wahrheit, sondern nur ein allgemeinerer Zusammenhang, der von einem erfolgreichen Modell ausgeht (und zuvor nicht erkennbar war).
Im Gegensatz zur Euphorie, die Mathematik sei die Sprache der Natur, sehe ich eher den kreativen Menschen, der seine Naturbeschreibung durch eine formale Sprache deutliche präziser fasst, als es die Umgangssprache kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Die Wahrheit hinter der Mathematik? - von Ekkard - 11-09-2016, 18:33
RE: Die Wahrheit hinter der Mathematik? - von Gert - 03-10-2016, 13:29

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