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Der kategorische Imperativ
#91
(21-12-2016, 15:52)Adamea schrieb:
(21-12-2016, 08:18)Sinai schrieb: Herstellung durch Roboter (Null Menschenarbeit)
Anbau der verwendeten Faser ... lustiger Scherz. 100 % Chemiefaser. Null Cotton, auch wenns draufsteht.
Die Herstellung, Entwicklung, Reperatur der Roboter bedingt Menschenarbeit, und nicht alles ist über Roboter machbar.

Bei einer Firma die Baumwolle oder andere Naturfaseren durch Kunstfasern ersetzt und dies nicht wahrheitsgetreu angibt, würde ich nicht kaufen.
Die kleine Brandprobe an einem Stückchen Stoff findet das heraus. Naturfasern verbrennen OHNE dass Plastikkrümel zurückbleiben.

Theoretisch ja.
Aber wenn angegeben ist "100 % Cotton", dann muß die Faser keineswegs chemisch rein sein.  Laut EU-Norm ist eine "Verunreinigung" bzw. Beimischung von bis zu 3 % zulässig!  Eine sogenannte 'technische Toleranzgrenze'
Somit bleibt beim verbrennen immer ein mehr oder weniger großer, stinkender Plastikkrümel zurück.
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#92
(21-12-2016, 21:52)Ekkard schrieb: 1)
Beispiel: Ich möchte, dass man mich nicht bestiehlt. Der k. I. sagt mir, dass ich dann auch niemand anderen bestehlen darf. Unser Eigentumsrecht ist genau nach diesem Muster gestrickt. Eigentum wird erst einmal geschützt.
Aber natürlich kann man einvernehmlich (demokratisch) entscheiden, dass Steuern zu zahlen sind. D. h. es gibt eine gemeinsame Vereinbarung, staatliche Aufgaben durch Abgaben vom Eigentum zufinanzieren.
2)
Aber auch das ist im Rahmen der kantschen Philosophie ohne weiteres möglich; denn letztendlich will ich bestimmte Aufgaben dem Staat überlassen z. B. die Bildung. Motto: Meine Kinder oder ich selbst wollen ausgebildet werden, also muss ich mit meinen Steuern dafür sorgen, dass alle anderen ebenfalls ausgebildet werden können.
3)
Das weit verbreitete Gefühl, "Vater Staat greift uns doch bloß in die Tasche", entspricht nicht dem, was der k. I. verlangt.
So zu denken, widerspricht der Solidarität mit allen anderen Teilnehmern an dem Gemeinschaftsunternehmen namens "Staat".
4)
Im Gegensatz zur Forderung, das mein Handeln für alle anderen auch gilt, macht ausgerechnet bei mir selbst jene "unmoralische" Ausnahme. Denn, wenn alle Steuern vermeiden, dann fallen für alle auch die Bildung und andere wesentliche Nutzungen am staatlichen Handeln weg.

1)
Menschen die keinen Besitz haben und evtl. noch nichteinmal genug für ihr Essen, ist das wohl egal.
Das würde also nur funktionieren wenn alle immer eine gesichere Unterkunft und Essen hätten.
Wer den Schutz des Eigentums will, müsste also noch bereitsein dafür mitzusorgen dass es zumindest weniger Diebe gibt. Ein total gesicherter Schutz wäre dies nicht.
Steuern sind etwas wichtiges, aber auch das wo/wie sie verwendet werden.
Wenn das kleine Eigentum der Steuer wegen draufgeht, sind die Steuern der Dieb.
Also die ERHALTUNG des kleinen Eigentums müsste immer mitberücksichtigt werden.
Die Löhne sind für viele schon nichtmehr dazu fähig, wenn dann noch eine Steuerlast hinzukommt, wird Unmut/Hass/Ungelassenheit gesät.
Das rechte Maß muß also wiederum in noch tiefe Schichten angewendet werden.

2)
Ja Zustimmung.
Da stellt sich bei mir jedoch die Frage ob auch wirklich an der unteren Stelle der Bildung was ankommt oder dort angefangen wird.
Solange die weniger Gebildeten zuletzt gefördert werden, kann dort auch niemals eine bessere Bildung existieren.
Ich habe das nicht im Überblick und will nun nichts behaupten, doch meine Wahrnehmung ist eher diese, dass die höheren Schulen ein besseres Programm haben.

3)
Zustimung.
Doch warum haben diese Menschen das Gefühl? Kommt bei ihnen nichts Sichtbares an?
Oder haben sie die Solidarität nicht gelernt?
Die Menschen müssten vielleicht vielmehr Grundlagen bereits als Kind in der Schule lernen.
Wenn ich mich da an meine Schulzeit zurück Erinnere, haben wir zwar eine Gesetzesentstehung gelernt aber kein Verhalten im Miteinander.
Also das Fach Ethik/Moral gab es nicht. Das wäre m.E. extrem wichtig.
Wie die Schulen heute sind weiß ich nicht, also ist mein Gesagte nur in diesem Wissen gültig.

4)
Wenn alle Anderen STÄNDIG auch nur alle Anderen also ein OHNE "Mich" meint, funktioniert das auch nicht!
Hier muß berücksichtigt werden dass Für "alle Andere" in Wahrheit ein "FÜR ALLE" ist!
UND ein "Für Alle" meint immer auch incl. "Mich"!!!

Wenn jemand das Erlebnis hat, dass er ständig immer für andere da ist, aber andere nicht für ihn, dann ist da keinerlei Allgemeinheit vorhanden.
Die Politik muß mit dem gerechten Blick nach unten regieren, damit Steuern gerecht verteilt werden können.
-----------------

Der k. I. sagt mir, dass ich dann auch niemand anderen bestehlen darf.
...das meint m.E. auch die Steuergelder!

Für alle Anderen kann man nur sorgen wenn das eigene Leben oder die eigene Familie GESICHERT versorgt werden kann.
Ein System dass alle Anderen helfen will muß auch wissen wann mit einem System gleichzeitig neue "Andere" produziert werden.

Der KI ist mehr als nur ein KI !

Es gibt nicht nur das  "was du nicht willst dass man dir tut, das füg auch keinen anderen zu" !
Man muß dazu auch wissen WAS zuzufügen IST !!!

Ansonsten bleibt der KI nur eine halbe Sache!

Das Nichthinzufügen UND das Hinzufügen. ...222222222222 !!!
BEIDE ZUSAMMEN sind 1 WEITERES !!!!!

2 = GEBEN + NEHMEN ...Nur Geben ist flasch! Nur Nehmen ist falsch!
1 = BEIDE zusammen ....ein Wechselspiel das sich um die Schwere der Situation ständig bewusst ist und ausgleichend mit 2 Kräften handelt.
=
3

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#93
(22-12-2016, 10:19)Adamea schrieb:
(21-12-2016, 21:52)Ekkard schrieb: 1)
Beispiel: Ich möchte, dass man mich nicht bestiehlt. Der k. I. sagt mir, dass ich dann auch niemand anderen bestehlen darf. Unser Eigentumsrecht ist genau nach diesem Muster gestrickt. Eigentum wird erst einmal geschützt.
Aber natürlich kann man einvernehmlich (demokratisch) entscheiden, dass Steuern zu zahlen sind. D. h. es gibt eine gemeinsame Vereinbarung, staatliche Aufgaben durch Abgaben vom Eigentum zufinanzieren.

1)
Menschen die keinen Besitz haben und evtl. noch nichteinmal genug für ihr Essen, ist das wohl egal.
Das würde also nur funktionieren wenn alle immer eine gesichere Unterkunft und Essen hätten.
Wer den Schutz des Eigentums will, müsste also noch bereitsein dafür mitzusorgen dass es zumindest weniger Diebe gibt. Ein total gesicherter Schutz wäre dies nicht.
Steuern sind etwas wichtiges, aber auch das wo/wie sie verwendet werden.
Wenn das kleine Eigentum der Steuer wegen draufgeht, sind die Steuern der Dieb.
Also die ERHALTUNG des kleinen Eigentums müsste immer mitberücksichtigt werden.
Die Löhne sind für viele schon nichtmehr dazu fähig, wenn dann noch eine Steuerlast hinzukommt, wird Unmut/Hass/Ungelassenheit gesät.
Das rechte Maß muß also wiederum in noch tiefe Schichten angewendet werden.


Das verfassungsmäßig (das heißt nur mit 2/3-Mehrheit im Detail zu ändernde) geschützte "Recht auf Eigentum" eignet sich denkbar schlecht für ein Beispiel für die von Kant vorgestellte Idee eines "Kategorischen Imperativs"

Eine sprödere Materie als der seit 1848 heiß umkämpfte Begriff des "Eigentums" ist im deutschen Recht nicht zu finden.
Das weiß jeder Legist

Germanisches Recht
Etruskisches Recht
Latinisches Recht
Biblisches Recht AT
Biblisches Recht NT
Manchesterliberalismus
Marxismus
Rechtspositivismus

Ein entsetzlicher Sumpf!
Wer als Legist für den Gesetzgeber auch nur eine harmlose Abgabe entwerfen will, kommt sofort in Teufels Küche.
Lieblingsargument der Innenstadtanwälte: "Eingriff in das verfassungsmäßig garantierte Recht auf Eigentum!"
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#94
(22-12-2016, 10:19)Adamea schrieb: Menschen die keinen Besitz haben und evtl. noch nichteinmal genug für ihr Essen, ist das wohl egal.
Im Gegenteil: Sie wollen ganz bestimmt nicht, dass ihnen von dem Wenigen, das sie haben, etwas gestohlen wird.

Der k. I. sagt, dass man so handeln muss, wie man selbst behandelt werden möchte.

Ich sehe natürlich auch, dass immense und zutiefst unmoralische Besitzverhältnisse entstehen. Das aber liegt an der Nicht-Beachtung dieses einfachen Prinzips (diesma angewendet auf zahlreiche Raffer).
Der k. I. ist kein Garant für moralisches Handeln, sondern nur die Messlatte. Der reiche Raffke handelt halt unmoralisch, aber ihm geht es dabei gut.
Aber das führt vom eigentlichen Thema weg. Wie eine Gesellschaft moralisches Verhalten durchsetzt, ist eine völlig andere, durchaus unsichere Sache! Dasselbe gilt für "gerechte Verhältnisse", ob also "unten etwas ankommt".

(22-12-2016, 10:19)Adamea schrieb: Für alle Anderen kann man nur sorgen wenn das eigene Leben oder die eigene Familie GESICHERT versorgt werden kann.
Das ist zwar eine korrekte Beobachtung, hat aber mit dem Prinzip (der Messlatte) nichts zu tun. Denn, ob mein Leben und das meiner Familie gesichert ist, hängt von der Funktionsweise der Allgemeinheit ab (Staat, Gemeinde, Gesellschaft, Firma, ...). M. E. reicht es nicht aus, ohne Blick auf die Verantwortlichkeit nur - zumeist wirtschaftliche - Interessen gegeneinander aufzurechnen, wie das heute weitgehend der Fall ist. Stichwort: Angebot und Nachfrage regeln den Preis (insbesondere den Lohn).

Zum Schluss: Der kategorische Imperativ sagt nur, was unmoralisch ist (nämlich Ausnahmen). Er sagt insbesonder nicht, was man jemandem zufügen soll oder nicht. Das ist aber leicht messbar: Nämlich, ob ich selbst (oder meine Clique) das Zugefügte schätze oder ablehne. (In beiden Fällen muss die betreffende Regelung ausnahmslos alle betreffen.)

(22-12-2016, 10:19)Adamea schrieb: Ansonsten bleibt der KI nur eine halbe Sache!
Ich gebe zu bedenken, dass ein Meter (Maß) nicht davon abhängt, an welchen Dingen ich Längen messe, so auch beim k. I.!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#95
Spam von Sinai entfernt.
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#96
Lieber Ekkard,

ja, Menschen die keinen Besitz haben, wollen ganz bestimmt nicht, dass ihnen von dem Wenigen, das sie haben, etwas gestohlen wird.
Diese haben diesen "Ehrencodex" ggf. untereinander.
Der KI teilt sich hier m.E. nur in mehrere Stufen auf.

Der k. I. der sagt, dass man so handeln muss, wie man selbst behandelt werden möchte, dürfte zuerst mal keine Armut erzeugen.
Eine Ungleichheit liegt ja bereits darin vor, dass der Eine um seinen Lebenserhalt erkämpfen muß und der Andere nicht.

Ein wirklicher KI müsste zuerst einmal gerecht für die Möglichkeit sorgen, dass jeder für den Erhalt seines Lebens sorgen kann.

Der k. I. als Messlatte, müsste zuerst die allgemeinen Bedingungen erschaffen.
Eben weil es NUR dem reichen Raffke dabei gut geht, ist dass kein "es dem Anderen wenigstens etwas gut gehen zu lassen".
Wenn der KI das Gute erreichen soll, dann muß er jedem Menschen zumindest das Leben erhalten.

Was das führt vom eigentlichen Thema weg?
Ich dachte der KI soll das moralisches Verhalten durchsetzen.
Gerechte Verhältnisse sind m.E. die Grundlage des KI.

Wir leben in der Allgemeinheit, und in der Allgemeinheit findet der KI als Messlatte statt.

Ja, der Blick auf die Verantwortlichkeit ist auch wichtig, Faulheit mit dem KI zu unterstützen ist nicht im Sinne des KI.

Der kategorische Imperativ kann m.E. nur sagen, was unmoralisch ist, wenn er das Moralische ebenso genau kennt.

Mit "Zufügen" habe ich gemeint, dass dort wo was fehlt, erst etwas hin muß.
Ja, ob das Zugefügte geschätzt oder ablehnt wird, erfordert eine weitere Anschauung.

Den KI sehe ich eher als das Maßband. Das Maßband dass eine KI-Maßeinheit (Meter,cm) hat.

Liebe Grüße

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#97
(23-12-2016, 11:13)Adamea schrieb: Faulheit mit dem KI zu unterstützen ist nicht im Sinne des KI.

Sehr richtig!  Aber das übersieht man heute geflissentlich
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#98
(23-12-2016, 11:13)Adamea schrieb: Der KI teilt sich hier m.E. nur in mehrere Stufen auf.

Der k. I. der sagt, dass man so handeln muss, wie man selbst behandelt werden möchte, dürfte zuerst mal keine Armut erzeugen.
Das wäre genauso, als würdest du schreiben: "Das Nachmessen eine Länge dürfte zuerst mal keine Schienen (Stränge aus Walzstahl) erzeugen." Das Maß hat doch keinen Einfluss auf das, was gemessen werden kann.

Die von dir monierte Ungleichheit hat ihre Ursache tatsächlich in unmoralischem Verhalten, also mit der Zahl der Ausnahmen, die sich bestimmte Teilgesellschaften "gönnen".

(23-12-2016, 11:13)Adamea schrieb: Ein wirklicher KI müsste zuerst einmal gerecht für die Möglichkeit sorgen, dass jeder für den Erhalt seines Lebens sorgen kann.
Falsch! Richtig ist, dass die Gesellschaft insgesamt dafür sorgt, dass jene Ausnahmen abgestellt werden, die bestimmte Leute über eine natürliche Streuung hinaus bereichern (Problem des gerechten Lohns!).

(23-12-2016, 11:13)Adamea schrieb: Der k. I. als Messlatte, müsste zuerst die allgemeinen Bedingungen erschaffen.
Viel grundsätzlicher: Der kategorische Imperativ schafft erst das Maß oder das Mittel, unmoralisches Handeln einigermaßen objektiv beurteilen zu können. Er ist wirklich nur die Beurteilunggrundlage, so wie das Meter die Grundlage dafür ist, Längen einheitlich messen zu können.

Was du forderst, ist eine Forderung an die Gesellschaft, erkannte Mängel abzustellen. Das Meter gewährt ja auch nicht, dass 20 m Garn wirklich 20 m sind, sondern das bewerkstelligt nur der Nachmessende (Kunde, Inspekteur, Gewerbeaufsicht etc.)

(23-12-2016, 11:13)Adamea schrieb: Ich dachte der KI soll das moralisches Verhalten durchsetzen.
Gerechte Verhältnisse sind m.E. die Grundlage des KI.
Klar, habe ich bemerkt. Daher mein Vergleich mit einem anderen bekannten Maß. Geht auch mit Gewicht und anderen Maßen ...

(23-12-2016, 11:13)Adamea schrieb: Der kategorische Imperativ kann m.E. nur sagen, was unmoralisch ist, wenn er das Moralische ebenso genau kennt.
Richtig erkannt. Er ist ein Maß. Bekanntermaßen "kennt" ein Maß gar nichts, sondern wird verwendet - von durchaus fehlbaren Menschen, die gerne auch mal 18 m Garn abwickeln und den Preis für 20 m kassieren.

Wenn du den "KI (auch) eher als das Maßband" siehst, dann versuche mal, dies thematisch zu verinnerlichen und von den Dingen, die die Gesellschaft machen muss (oder sollte) zu trennen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#99
(23-12-2016, 22:21)Ekkard schrieb: Richtig erkannt. Er ist ein Maß. Bekanntermaßen "kennt" ein Maß gar nichts, sondern wird verwendet - von durchaus fehlbaren Menschen, die gerne auch mal 18 m Garn abwickeln und den Preis für 20 m kassieren.

Wenn du den "KI (auch) eher als das Maßband" siehst,


Ekkard: Amadea ist eine FRAU !
Und Frauen lieben elastische  Maßbänder die schmeicheln, kannst jede Schneiderin fragen
Eusa_liar Icon_lol Eusa_dance Heart Cool Occasion14 Eusa_whistle Coffee2 Eusa_angel
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Lieber Ekkard!

Das Messen kann nur geschehen wenn etwas da ist. Das Vorhandensein selbst muß nicht gemessen werden.
Der KI kann nur angewand werden wenn bewusst ist, dass eine Handlung nötig ist.
Wenn der KI nur bedeutet dass das Handeln das sowieso geschieht nach dem KI folgt, ist das m.E. nur eine halbe Sache, weil es auch ein Handeln gibt, dass NUR durch weiter Beachtung als die eigenen Belange gibt, dies erfordert Aufmerksamkeit um sich ihrer bewusst zu werden.

Ein echter KI, erfordert also mehr Handlungen als die Handlungen die der Einzelne GERADE tut.
Bewusster zu sein, bedeutet mehr zu erkennen, und somit mehr gemessen zu haben durch Aufmerksamkeit.

Beispiel:
Eine Oma will über die Straße und hat dabei Angst.
Ich kann mir vorstellen dass ich als Oma froh wäre, wenn mir da jemand hilft.
Nach dem KI bedeutet dass, dass ich bereits heute dieser Oma helfen muß.
Die Handlung, der Oma zu helfen, gehört nicht zu den Handlungen die GERADE SOWIESO getan werden, sie ist eine WEITERE Handlung in einem gewöhnlichen Alltag.
Diese Handlung kann nur geschehen wenn die Oma bemerkt wird, ihre Unsicherheit wahrgenommen und erkannt wird dass sie über die Straße will.
DIESE Aufmerksamkeit fehlt m.E. immer mehr in der Welt.
Sowohl bei den Politiker als auch bei dem einzelnen Bürger.

Das Maß muß am Anfang angesetzt werden, jede Handlung hat einen Anfang.
Wenn die bestimmenden Leute auf der Welt, die am Anfang der Gesetze sitzen, mit ihren Regeln und Bestimungen, die Armut z.B. durch zu viel Freizügigkeit unterstützen oder sich von Großkonzernen kaufen lassen, oder als schlechtes Beispiel vorran gehen, so Handeln sie wider dem KI.
Das was am Anfang gesät wird, wird weitergetragen, wenn es nicht erkannt und verändert wird.
Der KI fängt beim Gesetzgeber an und trägt sich Stufe für Stufe in das Volk.

(23-12-2016, 11:13)Ekkard schrieb: Falsch! Richtig ist, dass die Gesellschaft insgesamt dafür sorgt, dass jene Ausnahmen abgestellt werden, die bestimmte Leute über eine natürliche Streuung hinaus bereichern (Problem des gerechten Lohns!).

Das sagt m.E. meine Aussage:
"Ein wirklicher KI müsste zuerst einmal gerecht für die Möglichkeit sorgen, dass jeder für den Erhalt seines Lebens sorgen kann."
Die Gesellschaft setzt sich aus allen Menschen zusammen, darunter sind viele Menschen die Bestimmen.
Der KI fängt dort an wo die Mächtigen der Welt sind. ...und die haben sicher die Schriften von Kant gelehrt bekommen.

(23-12-2016, 11:13)Ekkard schrieb: Viel grundsätzlicher: Der kategorische Imperativ schafft erst das Maß oder das Mittel, unmoralisches Handeln einigermaßen objektiv beurteilen zu können.

Er ist wirklich nur die Beurteilunggrundlage, so wie das Meter die Grundlage dafür ist, Längen einheitlich messen zu können.

Das Meter gewährt ja auch nicht, dass 20 m Garn wirklich 20 m sind, sondern das bewerkstelligt nur der Nachmessende (Kunde, Inspekteur, Gewerbeaufsicht etc.)

Um das Unmoralische zu erkennen?? ...nö, so habe ich das nicht verstanden. Der KI sagt wie es geht.
Das Moralische selbst kann der KI nicht erkennen, das muß jeder Mensch selber erkennen. Dazu muß er seine Denkkraft und Erfahrung benutzen.

Wer noch nie gelernt hat sparsam mit den Dingen umzugehen, weil sie ständig immer da sind und er immer aus dem Vollen schöpfen kann, derjenige weiß nicht wirklich wie es ist wenn diese Dinge gänzlich fehlen und er sie erst erwerben muß.
Er kann das nicht! Er ist nicht kompetent genug sagen zu können wieviel, was wovon, das Nötigste IST!

Objektivität erschaft der KI m.E. also nicht.

Die Beurteilunggrundlage IST doch schon vorher da!
Armut z.B. muß nicht erst gemessen werden, sie muß erkannt werden.

Ein Messen wäre das Erkennen WARUM die Armut entstanden ist, WORAN die Armut leidet, WIE sie zu beseitigen ist.
Der Tag HAT NUR 24 Stunden und die Zeit eines Tages ist NICHT nachholbar!
Armut ist die Verschuldung an der Zeit.

Niemand kann sein ständig FORTLAUFENDES Leben und dessen Bedürfnis nacharbeiten!!!
Ein Lohn der nicht FÜR DAS HEUTE ausreicht kann weder für das Heute noch für das Morgen reichen!
Das Leben ist etwas dass TÄGLICH passiert und seine täglichen Bedürfnisse HAT. Leben ist etwas das sich ununterbrochen fortbewegt.

Ein Ausgleich ist erst gegeben wenn der Lohn zu mindest das tägliche Brot erwirtschaftet!
Täglicher Ausgleich allein reicht nicht der ganze LebensERHALT muß gesichert sein.
Das tägliche Brot, reicht nicht aus, weil für die Tage des Altseins wo keine Kraft mehr da ist mit dem eigenen Körper zu Arbeiten VORHERSEHBAR auf JEDEN Menschen Tage zukommen, an denen er Hunger hat, aber nichtmehr Arbeiten kann.

Moralisch ist dass was LOGISCH IST !!!!    DAZU braucht es kein KI.


"Das tägliche Brot gib uns HEUTE" !!!
Die Bibel kann auch als eine "Regel-Anleitung" für Gerechtigkeit auf Erden gelesen werden.

Ein thematisches Trennen ist m.E. nicht möglich, da alles wie viele Dominosteine zu einer Kette aufgebaut ist.
Die Gesellschaft ist wie die Aufstellung ALLER Dominosteine IST, die aus JEDEN einzelnen Stein dass ist was sie ist, nämlich die GANZE Dominosteinkette.

Liebe Grüße und schöne Weihnachten.

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(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: 1.)  Das Messen kann nur geschehen wenn etwas da ist.

2.)  Beispiel:
Eine Oma will über die Straße und hat dabei Angst.
Ich kann mir vorstellen dass ich als Oma froh wäre, wenn mir da jemand hilft.
Nach dem KI bedeutet dass, dass ich bereits heute dieser Oma helfen muß.
Die Handlung, der Oma zu helfen, gehört nicht zu den Handlungen die GERADE SOWIESO getan werden, sie ist eine WEITERE Handlung in einem gewöhnlichen Alltag.
Diese Handlung kann nur geschehen wenn die Oma bemerkt wird, ihre Unsicherheit wahrgenommen und erkannt wird dass sie über die Straße will.
DIESE Aufmerksamkeit fehlt m.E. immer mehr in der Welt.
Sowohl bei den Politiker als auch bei dem einzelnen Bürger.

3.)  Die Gesellschaft setzt sich aus allen Menschen zusammen, darunter sind viele Menschen die Bestimmen.
Der KI fängt dort an wo die Mächtigen der Welt sind. ...und die haben sicher die Schriften von Kant gelehrt bekommen.

4.)  Ein Ausgleich ist erst gegeben wenn der Lohn zu mindest das tägliche Brot erwirtschaftet!


Liebe Adamea
Was Du heute schreibst gefällt mir gut ! Heart

ad 1)  Das ist völlig richtig. Ich bin absolut Deiner Meinung

ad 2)  Das Beispiel mit der hilflosen Oma ist sehr gut. Leider ist das wirklich so seit 1968. Damals wurde die "Das geht dich nichts an" Mentalität gezüchtet, das "Misch dich nicht ein". Zivilcourage wurde als schlecht dargestellt. "Jeder macht was er will."
Man nennt das Individualismus. Ein Ausfluß der anarcholiberalen Ideologie aus Frankfurt

ad 3)  "die haben sicher die Schriften von Kant gelehrt bekommen". - - Was glaubst Du, was ich schon alles gelehrt bekommen habe !

ad 4)  Flüchtlinge stellen ganz andere Ansprüche. Die wollen ein internetfähiges Handy mit flat rate
Icon_cheesygrin
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(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Die Bibel kann auch als eine "Regel-Anleitung" für Gerechtigkeit auf Erden gelesen werden.


Wenn ich mir die detaillierte prahlerische Geschichte von der Eroberung Jerichos durchlese, kommen mir meine Zweifel

Jemand, der so was für gut heißt, kann kein guter Mensch sein.
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(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Wenn der KI nur bedeutet dass das Handeln das sowieso geschieht nach dem KI folgt, ist das m.E. nur eine halbe Sache


Wie richtig. Dadurch ist der Kategorische Imperativ seit seiner "Erfindung" vor 250 Jahren ein wertloses Märchen geblieben.

Terrorherrschaft, Napoleonische Kriege, zwei Weltkriege, Massenverelendung 1929, zwei Atombomben in Zivilstädte, Imperialismus 1840 bis 1960, Zerschlagung alter Kaiserreiche (China, Rußland, Deutschland, Österreich-Ungarn), Negersklaverei, Ausrottung der Indianer, Vietnamkrieg, heutige Scheußlichkeiten

Wäre Kant nie geboren worden, wäre es auch kein Verlust für die Menschheit gewesen.
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Liebe Adamea, vielen Dank für die Weihnachtsgrüße und -Wünsche!

(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Das Messen kann nur geschehen wenn etwas da ist. Das Vorhandensein selbst muß nicht gemessen werden. ...
Ja natürlich! Aber was beurteilt wird, ist ja das Handlungsgeschehen, sei es geplant oder bereits durchgeführt. Der k. I. sagt, ob die Handlung gewissermaßen von allen für alle durchgeführt werden könnte. Sicher ist es regelkonform, hilflosen Menschen (der Oma) in ihrer Not zu helfen. Unterlässt man solche Hilfen, dann macht man für sich selbst eine Ausnahme. Also entspricht das nicht dem k. I.

Es wird also entgegen deiner Vermutung voraus gesetzt, dass eine Handlung geplant ist oder durchgeführt wird oder wurde. Das Handlungsschema, gegebenen Falls die Unterlassung, werden moralisch bewertet.

(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Ein echter KI, erfordert also mehr Handlungen als die Handlungen die der Einzelne GERADE tut. ...
Es gibt keine mehr oder weniger echten kategorischen Imperative. Übertragen auf das Metermaß würdest du Garne in Metern, Gummibänder in Ellen oder Entfernungen in Seemeilen messen.

(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Das Maß muß am Anfang angesetzt werden, jede Handlung hat einen Anfang.
Wenn die bestimmenden Leute auf der Welt, die am Anfang der Gesetze sitzen, mit ihren Regeln und Bestimungen, die Armut z.B. durch zu viel Freizügigkeit unterstützen oder sich von Großkonzernen kaufen lassen, oder als schlechtes Beispiel vorran gehen, so Handeln sie wider dem KI.
Letzteres mag stimmen, aber nicht aus dem angegebenen Grund. Das Maß ist unabhängig von dem, was gemessen werden soll. Man kann nur prüfen, ob und wie viele Ausnahmen von z. B. gesetzlichen Regeln (allgemeinen Handlungsmaximen) vorbehalten bleiben.

Mithin "beginnt der k. I." nicht beim Gesetzgeber, sondern bei der Allgemeinheit, insbesondere vertreten durch die Rechtsprechung.

(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Das sagt m.E. meine Aussage:
"Ein wirklicher KI müsste zuerst einmal gerecht für die Möglichkeit sorgen, dass jeder für den Erhalt seines Lebens sorgen kann."
Nein, es gibt nur den k. I. als Beurteilungsgrundlage ethischen (oder moralischen) Handelns. Das andere sind bestenfalls vernünftige soziale Forderungen.

(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Wer noch nie gelernt hat sparsam mit den Dingen umzugehen, weil sie ständig immer da sind und er immer aus dem Vollen schöpfen kann, derjenige weiß nicht wirklich wie es ist wenn diese Dinge gänzlich fehlen und er sie erst erwerben muß.
Er kann das nicht! Er ist nicht kompetent genug sagen zu können wieviel, was wovon, das Nötigste IST!
Erstens stimmt das nicht; zweitens wird nicht bestritten, dass "erst das Fressen kommt und dann die Moral" (B. Brecht). Das hat aber nichts damit zu tun, dass jene Habenichtse ein sehr genaue Vorstellung haben von Mein und Dein - vor allem von Mein. Nur der Mangel verführt dazu zu denken, dass es da Leute gibt, die ruhig etwas hergeben können. Also nehme ich mir etwas. Nur ist das genau jene Ausnahme, um die es beim k. I. geht.

(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Objektivität erschaft der KI m.E. also nicht.
Das tut kein Maß. Alle Maße sind bezogen auf das, was jeweils anliegt. (Man sagt, sie sind "relativ".)

(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Armut z.B. muß nicht erst gemessen werden, sie muß erkannt werden.
Richtig! Aber das hat nichts mit der moralischen Messlatte zu tun, genannt "kategorischer Imperativ".

Wir können allgemeine soziale Forderung zur Bekämpfung und zukünftigen Vermeidung von Armut diskutieren, aber nicht unter dem Thema: "Der kategorische Imperativ".

(24-12-2016, 09:34)Adamea schrieb: Moralisch ist dass was LOGISCH IST !!!!    DAZU braucht es kein KI.
Versuche bitte zu verstehen, dass ohne eine grundsätzliche Herleitung keine unbestreitbare Ethik möglich ist. Sicher kann man sich entweder auf göttliche Gebote berufen oder auf eine Fülle gerichtlicher Fall-Entscheidungen. Beide zuletzt genannten Systeme können sich fallweise widersprechen und eignen sich daher nicht als "allgemeine Ethik".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(25-12-2016, 22:25)Ekkard schrieb: Versuche bitte zu verstehen, dass ohne eine grundsätzliche Herleitung keine unbestreitbare  Ethik möglich ist.


Hui, da setzt Du die Latte aber sehr hoch !
Eine unbestreitbare  Ethik
Das klingt nach "Naturrecht"

Eine hochinteressante Diskussion. Eine unbestreitbare Ethik hat noch kein Mensch zusammengebracht.
Wäre dies möglich, so würden alle Staaten mit gutwilligen Regierungen in etwa dieselben Gesetze haben.

Beispiel Todesstrafe
In den USA ist sie vorhanden. Aus guten Motiven (Schutz der Schwachen)
In Europa nicht. Aus anderen guten Motiven (Schutz der Mörder)

Aber keine der beiden Rechtsphilosophien hat eine unbestreitbare Ethik !


----------------

Anderes Beispiel Rolle der Frau in Europa und im Islam
Findest Du die Rolle der Frau im Islam schlecht?  Willst Du nun mit dem Kategorischen Imperativ des Immanuel Kant den Beweis führen, daß der Islam eine schlechte Ethik hat?
Spannend . . .
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