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Sintflut (Gen 6-8)
#1
Als DER HERR feststellen musste, dass die Menschen schlecht geworden waren, reute ihn ihre Erschaffung. Er beschloss, die Menschen und alles Leben auf der Erde zu vernichten.  Nur in ↗Noah fand er einen untadeligen Mann, den er samt seiner Familie am Leben lassen wollte. Also gab er Noah genaue Anweisungen, wie eine ↗Arche zu bauen sei. Auf diese Arche sollte er sich mit seinem ganzen Haus (d.h. wohl auch mit seinem Gesinde, seinen Dienern und ↗Sklaven), mit je sieben Paaren "reiner" Tiere und je einem Paar "unreiner" Tieren begeben.

Dann kam die große Flut. Es regnete 40 Tage lang bis auch die höchsten Berge unter Wasser standen. Nach 150 Tagen nahm das Wasser ab, und die Arche setzte auf dem Berg ↗Ararat auf. Alles Leben war vernichtet. Nur Noah blieb übrig und alles, was mit ihm auf der Arche gewesen war.

Neben dem biblischen ↗Mythos sind noch drei weitere altorientalische Flutmythen bekannt, und zwar der ↗Sumerische Flutmythos, der akkadische (im ↗Atrachasis-Epos eingebundene) und, der wohl am besten überlieferte, im ↗Gilgamesch-Epos (11. Tafel) eingebundene Flutmythos.  Alle Flutmythen sind in der angemerkten Reihenfolge voneinander abhängig. Der im Gilgamesch-Epos geschilderte Flutmythos diente der biblischen Erzählung als Vorlage.

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch der ↗ägyptische Mythos "Über die Vernichtung des Menschengeschlechts". Der Text ist in ↗Hieroglyphen in den Gräbern der ↗Pharaonen ↗Sethos' I. sowie ↗Ramses' II., III. und IV. erhalten, allerdings nur lückenhaft. Auch dieser Text erinnert in Teilen an die biblische Sintfluterzählung. Als Mittel der Vernichtung tritt anstatt des Wassers die Gluthitze der Wüste, was verständlich ist, zumal (die jährlichen) Überschwemmungen von den Ägyptern immer als Segen und Wohltat empfunden wurden.

Eine verwandte Erzählung ist jene von ↗Inanna und dem Gärtner. Diese in ca. 250 Zeilen fragmentarisch auf uns gekommene sumerische Erzählung, die u.a. von einer Blutplage berichtet (alle Brunnen des Landes  wurden durch die Göttin als Vergeltungsmaßnahme wegen eines an ihr im Schlaf vollzogenen Beischlafs mit Blut gefüllt), ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend bearbeitet.


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MfG B.
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