Uebrigens will ich noch allgemein anmerken, dass der Versuch, solche eigentlich schon "abgehakten" Vorhersagen wieder neu zu besetzen, menschlich verstaendlich ist. Dabei vergessen wir gerne, dass das Alte Testament die heilige Schrift des juedischen Volkes darstellte, und fuer das juedische Volk waren die drei juedisch-roemischen Kriege in der Tat nahezu der komplette Untergang, also ein traumatisches Erlebnis ohne gleichen. Es ist also menschlich fuer uns, aus unserer heutigen Situation ein "das war doch gar nicht so schlimm, dass das gemeint gewesen sein koennte" anzufuegen. Das hat mehrere Ursachen:
Uebrigens habe ich das mit der Auslegung des Markus-Evangeliums als Erfuellung der Vorhersage Maleachis im Prinzip bis zu einem gewissen Punkt auch getan, da ich hier die grundsaetzliche fruehchristliche Interpretation zugrunde gelegt habe, die ja schon die juedischen Vorhersagen fuer sich einnimmt. Dass die Juden immer noch auf die Rueckkehr des Elija warten, ist klar. Christen tun das nicht (sie spalten die Mt-Passage, die Du zitiert hast, nicht wie Du auf).
- "Juden gibt's ja schliesslich noch." Das vergisst, dass fast alle juedischen Hauptsiedlungsgebiete in Judaea, Aegypten, Zypern und der Kyrenaika damals fast komplett entvoelkert wurden und der Fortbestand des Judentums an einem seidenen Faden hing.
- Die Christen haben die juedischen heiligen Schriften fuer sich reklamiert. "Da es uns Christen immer noch gibt, kann diese Vorhersage noch nicht eingetreten sein." Das vergisst, dass die Juden, also die Verfasser dieser Vorhersagen, uns sicherlich nicht als ihresgleichen sehen.
- Die Mormonen nehmen fuer sich in Anspruch, zu den verlorenen Staemmen Israels zu gehoeren, beziehen die Vorhersagen also auf sich selbst. Die Begruendung hier ist dieselbe wie in Punkt 2, und dieser spezielle Punkt bringt viele Juden zur Weissglut und wird, ausser von Mormonen, sowieso von niemandem akzeptiert.
Uebrigens habe ich das mit der Auslegung des Markus-Evangeliums als Erfuellung der Vorhersage Maleachis im Prinzip bis zu einem gewissen Punkt auch getan, da ich hier die grundsaetzliche fruehchristliche Interpretation zugrunde gelegt habe, die ja schon die juedischen Vorhersagen fuer sich einnimmt. Dass die Juden immer noch auf die Rueckkehr des Elija warten, ist klar. Christen tun das nicht (sie spalten die Mt-Passage, die Du zitiert hast, nicht wie Du auf).