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Ich bin überrascht
#1
 
Letzens wurde das Kind einer Freundin getauft. Ich habe ihr bei den Vorbereitungen geholfen und gemeinsam haben wir nach einem Taufkleid gesucht. Dabei sind wird im Internet auf Kirchenbedarf Friedrich gestoßen. Ich hatte mich zuvor noch nie mit dem Gedanken befasst, wo Kirchen alles her bekommen, was sie so brauchen. Ich muss gestehen, dass ich es sehr schön finde, weil es so "modern" ist und ich die Kirche immer als sehr traditionell empfunden habe.

Aus dieser Erfahrung wollte ich folgende Diskussion anregen:

Soll die Kirche moderner werden, bzw. würde das der Kirche helfen, wieder beliebter bei der jungen Generation zu werden? Ich muss gestehen, dass ich die bisherigen Versuche meist nicht als das Gelbe vom Ei gesehen habe. Wie könnte Religion denn wieder "hip" werden? Eusa_think
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#2
In dem eine Religion die eigenen alten Zöpfe überprüft, und die, die nicht mehr passen, abschneiden. Ein Beispiel: In der RKK gibt es das Berufpriestertum, zu dem nur unverheiratete Männer zugelassen sind. Die Bibel sagt dazu nichts! Warum nicht als verheiratete Priester, Frauen als Priester, oder gar Homosexuelle? Die RKK würde damit nur gewinnen. Aber so lange diese Kirche an alten Zöpfen fest hält, und sich nichts groß ändert, wird diese Kirche mit Priestermangel, Skandalen und schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben.
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#3
(19-05-2017, 13:00)Jutta schrieb: In dem eine Religion die eigenen alten Zöpfe überprüft, und die, die nicht mehr passen, abschneiden. Ein Beispiel: In der RKK gibt es das Berufpriestertum, zu dem nur unverheiratete Männer zugelassen sind. Die Bibel sagt dazu nichts! Warum nicht als verheiratete Priester, Frauen als Priester, oder gar Homosexuelle? Die RKK würde damit nur gewinnen. Aber so lange diese Kirche an alten Zöpfen fest hält, und sich nichts groß ändert, wird diese Kirche mit Priestermangel, Skandalen und schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben.

Das Problem der Religionen ist doch deren grundsätzlicher Dogmatismus, da sie sich auf "heilige" Texte berufen. Je weiter man sich vom Wortlaut dieser Texte durch Interpretationen entfernt, desto mehr verliert man an Glaubwürdigkeit und desto beliebiger wird der Inhalt und desto mehr Splittergruppen entstehen mit je einer anderen Auslegung.

Dies kann man ja schon an der Religionsgeschichte der abrahamitischen Religionen erkennen. Vom Judentum in dem es auch unterschiedliche Strömungen gibt) spaltete sich das Christentum ab, welches wiederum sehr schnell in koptische, orthodoxe und katholischen Glauben zerfiel. Ebenso entstand an anderer Stelle der Islam aus jüdischen, christlichen und anderen Quellen, zerfiel aber auch schnell in sunnitische und schiitische Auslegungen (viel später noch kamen die Ahmadija). Vom katholischen Christentum spalteten sich die Protestanten ab, die dann noch viel schneller in tausende Splittergruppen zerfallen sind. 

Die Bibel ist eindeutig frauenfeindlich, ich erspare hier die Auflistung aller Stellen, die kann man über Suchmaschinen in Sekunden finden. Homosexuelle müssen laut AT getötet werden, nirgendwo im NT steht etwas anderes, aber es wurde im 20. Jahrhundert unpopulär, über Homosexuelle herzuziehen. 
Will man den Glauben bewahren und modern sein, muß man Rosinen aus dem Text picken und andere Textstellen komplett ignorieren, so gründet man schließlich seine eigene Abspaltung von der Hauptlinie.

Insoweit ist ja der Protestantismus in Teilbereichen der modernere Katholizismus, leidet aber andererseits an einer deutlich niedrigeren Religiosität seiner (immer noch) Zwangsmitglieder (durch Geburt wird man über die Eltern in einen bestimmten Glauben hineingezwungen).

Für mich wäre die modernste Form der Religion die Philosophie, frei von jedem Dogma und damit frei von Religion ;)
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#4
(19-05-2017, 13:00)Jutta schrieb: Warum nicht als verheiratete Priester, Frauen als Priester, oder gar Homosexuelle?


Hoffentlich zerfällt die katholische Kirche bald in die zwei Zweige !
Weil nicht zusammen gekettet bleiben soll, was nicht zusammengehört, was sich haßt!
Wozu noch dieses Kasperltheater, Einigkeit zu demonstrieren ?
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#5
(20-05-2017, 01:01)HJS6102 schrieb: Die Bibel ist eindeutig frauenfeindlich

So ein Unsinn!
Die Bibel ist frauenfreundlich. Sie weist den Frauen ihre naturgemäße Aufgabe zu - Mutter zu werden - und schirmt sie vor dem morbiden Lesbentum ab !
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#6
(19-05-2017, 12:22)melinchen schrieb: Soll die Kirche moderner werden, bzw. würde das der Kirche helfen, wieder beliebter bei der jungen Generation zu werden?

Meiner Meinung nach sollte sie das nicht, da ich es nicht für wichtig oder notwendig halte, dass die junge Generation in die Kirchen geht. Kirche ist imho nichts, was unsere Gesellschaft unbedingt braucht und ich finde es sogar gut, wenn ihr Einfluss (auch durch fehlende Mitglieder) immer geringer wird.

Fragst du allerdings danach, ob ihr ein bisschen Modernität gut tun würde, neue Mitglieder zu gewinnen, muss man das diferenziert betrachten.
Sicherlich würde mehr Entertainment ein paar junge Menschen anlocken und die Öffnung für moderne Lebensansichten bestimmt auch.
Nur wird die Kirche dann ziemlich beliebig und unterwirft sich schlicht dem Zeitgeist. Das wiederum dürfte ihr einige Mitglieder kosten (schon heute zieht es die Menschen eher zu konservativeren Gruppierungen und Sekten und eher weg von den gemäßigten Kirchen).
Aber gerade Kirche (als Vertreter einer heiligen Wahrheit) sollte ja eigentlich in ihren Ansichten beständig sein, immerhin haben sie den Anspruch, Gottes Wort zu verstehen und weiterzugeben.

Meine Meinung daher: Kirche muss sich nicht ändern und mir ist es auch egal ob sie es tut. Wem die Inhalte nicht gefallen muss ja nicht Mitglied werden. Genauso wenig, wie ich mich über die internen Regeln des Kleingartenvereins von nebenan aufrege, interessieren mich die internen Regeln der Kirchen. Jeder kann austreten und gut ist.
Ein gesellschaftlicher Diskurs darüber scheint jedoch immer zu suggerieren, wir bräuchten unbedingt Kirchen und müssten diese quasi für die Gesellschaft als solche am Leben erhalten. Das sehe ich jedoch nicht so. Wenn die Kirchen mit ihren Ansichten die Menschen nicht mehr erreichen, haben sie eben ausgedient. So einfach ist das.
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#7
(20-05-2017, 03:07)Sinai schrieb:
(20-05-2017, 01:01)HJS6102 schrieb: Die Bibel ist eindeutig frauenfeindlich

So ein Unsinn!
Die Bibel ist frauenfreundlich. Sie weist den Frauen ihre naturgemäße Aufgabe zu - Mutter zu werden - und schirmt sie vor dem morbiden Lesbentum ab !

Mit solchen modernen Einstellungen dürften die Kirchen bald als Grundstückshändler von sich reden machen...
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#8
(20-05-2017, 03:07)Sinai schrieb:
(20-05-2017, 01:01)HJS6102 schrieb: Die Bibel ist eindeutig frauenfeindlich

So ein Unsinn!
Die Bibel ist frauenfreundlich. Sie weist den Frauen ihre naturgemäße Aufgabe zu - Mutter zu werden - und schirmt sie vor dem morbiden Lesbentum ab !

Es gibt keine "naturgemäße Aufgabe". Der Natur ist es vollkommen egal, ob die Frau nun zehn Kinder gebärt oder sich mit einer anderen Frau vergnügt.
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#9
Zudem zeigt sich die Frauenfeindlichkeit der Bibel nicht primär in der Rollenverteilung, sondern in der Unterordnung der Frauen. Männer sind die Herren, Frauen die Diener. Die 10 Gebote richten sich zB nur an Männer, da Frauen die Befehle von den Männern erhalten. Die niedrige Rolle der Frau wird im AT und NT immer wieder betont.

Nur ein paar Highlights, zusammengestellt aus der noch längeren Liste: www*bibelkritik*ch/kirchenkritik/e24.htm

(1.Mose 2,18) "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen." 
-> Gehilfin, nicht Partnerin

(2. Mose 22,17): "Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen." 
-> Zauberer gibt es nicht? aber Hexen gibt es, klar

(5. Mose 5,14): "Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Sklave, deine Magd, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh." 
-> wem es noch nicht aufgefallen ist, in der Liste fehlt das "Weib" warum wohl?

(Offb 14,4) "die sich mit Frauen nicht befleckt haben" 
-> Frauen kommen schon gar nicht als Auserwählte ins Paradies und sonst nur Männer, die sich nicht durch Kontakt mit Frauen verunreinigt haben

(Eph 5,23): "Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau."
Auch Petrus war der Ansicht (3. Petr 3,1): "Desgleichen sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen." (siehe auch 1. Tim 2,11 / 1.Mose 3,6 oder Kol 3,18 usw.)
-> das ist ja wohl eindeutig genug formuliert

Wenn also die Kirchen "modern" sein wollen, müssen sie diese Textstellen ignorieren oder mit hanebüchenen Ausreden uminterpretieren.
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#10
(20-05-2017, 12:13)HJS6102 schrieb: Wenn also die Kirchen "modern" sein wollen, müssen sie diese Textstellen ignorieren oder mit hanebüchenen Ausreden uminterpretieren.

Sehr richtig. Und genau das wird ja auch in der EKD zuhauf praktiziert. Die von dir zitierten Textstellen werden von vielen Gläubigen überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Es ist so eine Art Rosinenpickerei. Was mir am Glauben gefällt behalte ich und was bäh ist, akzeptiere ich einfach nicht. So kann sich jeder seine "Kuschelreligion" zurechtbauen.
Das durch dereli "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt"-Mentalität der christliche Glaube und die Kirche total beliebig werden ist dann natürlich die Folge. Es gibt heute viele Mitglieder der EKD, die überhaupt nicht mehr an Gott glauben. Als Außenstehender würde man zwar meinen, dass der Gottesglaube da schon irgendwie das verbindende Element ist, aber dem muss offenbar keineswegs so sein.  Eusa_think
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#11
(19-05-2017, 12:22)melinchen schrieb: Soll die Kirche moderner werden,...

Mit "moderner" meinst du die Obtik und ggf die Musik. Das ist Geschmacksache und m.E. kein Rettung.
Wenn es was zu tun gibt, dann ist es eine Interpretationsarbeit an der Bibel.
Es kommt auch sehr auf den Pfarrer an.
Unsere Kirche im Dorf ist sehr leer geworden weil der Pfarrer unbeliebt ist (habe ich aus zuverlässiger Quelle gehört).

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#12
Zum Beispiel die Interpretation des Kreuzes, das Symbol der christlichen Kirche:
Man sagt dass der verlängerte Balken das Leid symbolisiert. Das gleichschenklige Kreuz wäre das ausgeglichenere Kreuz.
Was bedeutet das wirklich?

Auf der Erde ist niemand ohne Leid. Jeder Lebensweg ist mit Leid verbunden, jeder Mensch hat irgendwo sein "LeidensKreuz" zu tragen.
Das Leben ist voll mit Herausforderungen, Schwierigkeiten, Steine oder gar Berge die im Weg liegen/stehen.
Der Weg des Menschen ist ein Kreuz mit verlängertem Balken. Das Kreuzsymbol trifft m.E. einen wahren Kern.
In der Kabbala Glyphe kann man übrigens dieses Kreuz bildlich erkennen. Es ist dieses Kreuz auch auf dem Kopf stehend im oberen Bereich zu erkennen.
Die Kabbala spielt auch im Christentum eine Rolle.

Das Leid existiert in der Welt.
Jesus hat durch sein Leben (Geburt) dass er angenommen hat, auch das Leid gewählt. Jede Seele tut das.
Leid entsteht durch die Sünden der Menschen, Sünden entstehen durch ein niedriges Bewusstsein. Das steckt nun mal im Werdeprozess.
Ein allwissender Gott der seinen Sohn in die Welt schickt (das irdische Leben seiner Kinder ermöglicht) schickt sie sozusagen wissendlich durch sein Geschenk des Lebens (Geburt) in eine leidvolle Welt, die sie jedoch selbst gestallten und selber Leid verursachen werden. Somit ist Gott automatisch gezwungen der Menschheit zu vergeben.
Das Geschenk des Lebens anzunehmen beinhaltet aus DER SICHT GOTTES eine Vergebung.
Ein Gott muß die Sünden vergeben bevor sie geschehen sind! Dies ist die Vergebung der Sünden im übergeordneten Sinn.

Sinn und Zweck des irdischen Leidens ist es dass der Mensch selbst dieses Leid zu verhindern lernt und sich das gleichschenklige ausgeglichene Kreuz (harmonische Lebenswege) selbst erschaft.
Der Mensch muß erst sein Bewusstsein erhöhen, sein Wissen um die Dinge und dem ganzen Sein erlangen um überhaupt das Verstehen anfangen zu können.
Das IST ein übergeordneter Leidens-Prozess der neben dem alltäglichen Leidensprozess stattfindet.
Die Menschheit kann nur als "Organ" zusammen diesen Weg gehen. Jedes Leid hängt am anderen Leid, wie die Stufen an einer Leiter zusammenhängen und nur so eine Leiter bilden die den Aufstieg ermöglichen. Jedes Leid beginnt dort wo bereits ein Leid ist. Stufe für Stufe.

Leid auszugleichen kann nur mit dem Gegenpol "Heil" verhindert werden, das ein sicher Tritt auf den Stufen ist. Die leidvollen Dinge in der Welt müssen vom Menschen selbst geheilt (begangen/bestiegen/aktiiv) werden, damit jede Menschenseele ein sicheres Leben haben kann.
Armut ist Leid. Reichtum kann Armut heilen.
Heil...Heilen...Segen.. ein heilender Segen... Heiland Herr und Meister. ...
"...dein Mund so segensreich, sprach einst das Wort des Heiles, der Friede sei mit euch... Deutsche Messe von Schubert."
M.E. Wunderschön, schade dass diese Messe so selten in der Kirche zu hören ist. Allerdings war ich schon lange nicht mehr in der Kirche wärend einer Messe.

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#13
(21-05-2017, 09:39)Adamea schrieb: Zum Beispiel die Interpretation des Kreuzes, das Symbol der christlichen Kirche:
Man sagt dass der verlängerte Balken das Leid symbolisiert. Das gleichschenklige Kreuz wäre das ausgeglichenere Kreuz.


Du meinst das Kreuz wie es auf den Messerschmitt aufgemalt war ?
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#14
(21-05-2017, 09:39)Adamea schrieb: Zum Beispiel die Interpretation des Kreuzes, das Symbol der christlichen Kirche:
Man sagt dass der verlängerte Balken das Leid symbolisiert. Das gleichschenklige Kreuz wäre das ausgeglichenere Kreuz.
Nichts außer dem praktischen nutzen eines Kreuzes zum foltern. Ein gleichschenkeliges Kreuz ist ja unnütz. Es geht um den Abstand,Sichtlinie, vom Boden zum Gefolterten.
Später wurde das Rad genutzt, und "X" nichts mit tieferer Symbolik, reine Praxis.
Glücklicherweise war zu "seiner Zeit" in "seiner Region" der Scheiterhaufen nicht in Mode...
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#15
Stopp! Hier geht es nicht um Leid oder um (mir) unbekannte Kreuzesform-Interpretationen, sondern darum, salopp gesprochen, die Kirche 'hip' zu machen, sprich moderner zu gestalten.
Wenn ihr über Leid diskutieren wollt, bitte! Aber macht ein neues Thema auf!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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