12-06-2017, 20:53
(12-06-2017, 12:30)Ekkard schrieb: Wenn ich die Debatte über die Existenz vom Guten und Bösen so an mir vorüber ziehen lasse, kommt mir der Verdacht, dass beide Positionen nicht zutreffen.Gut und Böse gibt es nur auf der relativen Ebene, sie sind ein Dualismus dieser Welt. Aus spiritueller Sicht sollte man dahin kommen, frei zu werden, d.h. weder vom Bösen noch vom Guten beeindruckt zu werden. Das sagt sich theoretisch recht nett, erscheint mir aber praktisch eine Mammutaufgabe. V.a. auf das Böse reagiert ein guter Mensch meist sogar mit dem Wunsch, es zerstören zu wollen. All diese Gemütsregungen zu ertragen und so die Bindung daran auszumerzen - das sind sehr große innerliche Aufgaben.
(Es soll jetzt nicht zu idealistisch werden, aber wie man auf das Böse reagiert und es vielleicht sogar zu wandeln vermag, zeigt Christus. Es geht wohl um eine Umarmung des Bösen durch die Liebe. Obwohl es scheint, als ob das Böse, das Ihn zerstört hat, gesiegt hätte - ist eine Weltreligion entstanden...)
(12-06-2017, 12:30)Ekkard schrieb: Eine menschliche Beurteilung ("gut", "böse") existiert folglich nur als eine von Konventionen geprägte Haltung gegenüber Vorgängen und Verhaltensweisen.Das ist mir jetzt wieder zu relativ. Ein Fallbeispiel des genannten Psychologen: Die Eltern hatten zwei Söhne, von denen der Ältere mit einer Pistole Selbstmord begangen hat. Zum Geburtstag des jüngeren Sohnes schenken die Eltern ihm eben diese Pistole... Ich meine das ist ein Verhalten, das unabhängig von Konventionen böse genannt werden kann, einfach deshalb, weil es die Zerstörung von Leben zum Ziel hat. Darauf angesprochen windeten sich die Eltern mit allen möglichen Vorwänden und Lügen heraus...
So bezeichnet es auch Christus, wenn er über den Teufel spricht: "... Er war ein Mörder von Anfang an. ... denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge." (Joh. 8,44)