13-06-2017, 10:00
(12-06-2017, 12:30)Ekkard schrieb: Eine menschliche Beurteilung ("gut", "böse") existiert folglich nur als eine von Konventionen geprägte Haltung gegenüber Vorgängen und Verhaltensweisen.
(12-06-2017, 20:53)eddyman schrieb: Das ist mir jetzt wieder zu relativ. Ein Fallbeispiel des genannten Psychologen: Die Eltern hatten zwei Söhne, von denen der Ältere mit einer Pistole Selbstmord begangen hat. Zum Geburtstag des jüngeren Sohnes schenken die Eltern ihm eben diese Pistole... Ich meine das ist ein Verhalten, das unabhängig von Konventionen böse genannt werden kann, einfach deshalb, weil es die Zerstörung von Leben zum Ziel hat. Darauf angesprochen windeten sich die Eltern mit allen möglichen Vorwänden und Lügen heraus...
So bezeichnet es auch Christus, wenn er über den Teufel spricht: "... Er war ein Mörder von Anfang an. ... denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge." (Joh. 8,44)
Abgesehen davon, dass auch dies keinen Dämon wie den Teufel beweist oder denknotwendig macht, beweist dieses Beispiel auch nicht, dass eine Handlung "absolut", also außernatürlich und außerweltlich "böse" ist. Die Handlung mag töricht sein, aber ich kann mir Situationen vorstellen, in denen "sich wehren können - notfalls mit tödlicher Folge" ein notwendiges Übel ist. Es bleibt einfach eine äußerst relative Frage der Haltung gegenüber einer bestimmten Situation.
Selbstverständlich wird Töten gemeinhin als "böse" empfunden, aber eben nicht jenseits unserer menschlichen Natur! Dass man dies in der Antike anders gesehen hat - z. B. der Evangelist Johannes - , bestreite ich nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard