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Schlachtfeld der Gedanken
#46
(13-09-2017, 23:16)bridge65 schrieb: Ich kann gar kein Gottesbild bei dir entdecken.

Ich bin halt Christ, chromosomonal gewissermaßen. Ich finde das christliche Menschenbild, wie es sich z. B. in der so genannten Bergpredigt findet, als das derzeit für mich einzig akzeptable. Ich habe tatsächlich kein Gottesbild, weil es keine Informationen über Gott gibt, sondern nur Verehrungsformen. Für Letztere sehe ich keinen wirklichen Bedarf.

Ich hänge meiner humanistischen Gesinnung kein "christliches Mäntelchen" um. Sondern es ist umgekehrt: Das "christliche Mäntelchen" war zuerst da.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#47
Hat eigentlich jemals irgendjemand ernsthaft wissenschaftlich untersucht, ob ein Hang zu Religion / Glauben irgendwo in der DNA auftaucht?
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#48
Das gibt es wohl nicht. Aber es gibt Hirnareale, die elektromagnetisch stimuliert, religiöse Vorstellungen auslösen.
Siehe auch das Buch: Ulrich Schnabel "Die Vermessung des Glaubens": Literaturtipp, Buchempfehlungen
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#49
@Ekkard,
ok, danke Icon_lol
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#50
(15-09-2017, 20:35)Ekkard schrieb: ... es gibt Hirnareale, die elektromagnetisch stimuliert, religiöse Vorstellungen auslösen.
Icon_cheesygrin ja super Icon_cheesygrin ....da hat sich Gott eine Tür eingebaut, die braucht er nur anzuhauchen und dann..., odder?

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#51
... könnte man denken. Meiner Meinung nach sind das Hirnareale, die der Gemeinschaftsbildung und -bindung dienen. Vermutlich ist dieses Verhalten Erbe aus früher Stammesgesellschaft. (Diese gibt es in Schottland bis heute!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#52
Das hat wohl mit unserem Hang zur Mustererkennung zu tun. Wir erkennen in allem, was wir sehen, Muster. Details, die wir nicht sehen oder nicht mitbekommen, addiert unser Hirn einfach dazu, bis das Muster komplett ist. Dabei scheint es evolutionaer vorteilhafter gewesen zu sein, dass wir auch dann Muster erkennen, wenn keine da sind, als wenn wir Muster uebersehen wuerden, welche vorhanden sind; aus diesem Grund schiesst unsere Mustererkennung ueber das Ziel hinaus. Unser Hirn mag keine Luecken. Das faengt ja schon bei ganz banalen Dingen an, wie, dass die blinden Flecken bei dem, was wir sehen, gefuellt werden; das funktioniert auch bei Einaeugigen, die keine Information darueber haben, was an der Stelle ist.

Im Prinzip beruht unser ganzes Denken darauf. Auch in der Wissenschaft steht am Anfang die Idee, wie etwas, was wir kennen, zusammenhaengt und funktioniert. Das ist dann ein Muster, das unser Gehirn entwirft; erst dann kann man planen, wie man diese Idee auf ihre Stichhaltigkeit ueberpruefen kann. Bei Religion nehme ich mal an, dass all die Luecken in unserer Erkenntnis dieser Welt gefuellt werden mit Extrapolationen dessen, was wir in dieser Welt erkannt zu haben glauben. Wir extrapolieren unsere Erfahrungen; dazu gehoeren altbekannte Weisheiten wie "von nichts kommt nichts". Natuerlich sind wir dabei groesstenteils in unserer dreidimensionalen Vorstellung und dem, was wir von Sozialstrukturen kennen, gefangen. Deshalb ist unsere Gottesvorstellung zutiefst menschlich (wir kennen nichts anderes), nur groesser, maechtiger und perfekter.
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#53
(15-09-2017, 20:24)Hase schrieb: Hat eigentlich jemals irgendjemand ernsthaft wissenschaftlich untersucht, ob ein Hang zu Religion / Glauben irgendwo in der DNA auftaucht?

Hallo Hase
Keine Ahnung.Allerdings gibt es offenbar eine tiefe Sehnsucht im Menschen nach " dem Unsichtbaren" , eine Sehnsucht nach Erfüllung, Freiheit...
Ich persönlich glaube das wir -von Gott- zu ihm hin- geschaffen wurden.Und deshalb auch erst wirklicht Ruhe finden in unserer Seele - wenn wir in ihm Ruhe finden , wie es Augustinus so treffend sagt.
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#54
(15-09-2017, 20:35)Ekkard schrieb: Das gibt es wohl nicht. Aber es gibt Hirnareale, die elektromagnetisch stimuliert, religiöse Vorstellungen auslösen.
Siehe auch das Buch: Ulrich Schnabel "Die Vermessung des Glaubens": Literaturtipp, Buchempfehlungen
Hallo Ekkard
Wissen deine Frau und deine Kinder ,- falls du welche hast- , das deine Liebe und Gedanken für und über, sie bloß ektromagnetisch stimmuliert 
sind ?! :)
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#55
@bridge65: Was du da schreibst, sind "rhetorische Mätzchen", die ich gar nicht schätze. Sie sollen ins Unrecht setzen, wenn die Argumente ausgehen.

Natürlich sind alle Vorgänge des Gehirns materiell bedingt, aber eben in einer überaus großen Komplexität. Ich weiß nicht, ob du Fraktale kennst?

Das ständige Wiedereinwirken der eigenen Gedanken und Erfahrungen auf uns selbst bewirkt "fraktale Muster", was sich als neue Gedanken und Ideen aber auch als Fehlentscheidungen äußert. Gefühle gehören (neben Mustererkennung) zu den evolutionären Regelmechanismen, die dem drohenden Gedankenchaos Einhalt gebieten. Sie sind Teil des Unbewussten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#56
(18-09-2017, 00:48)bridge65 schrieb: ....das deine Liebe und Gedanken für und über, sie bloß ektromagnetisch stimmuliert 
sind ?! :)

Was verursacht diese Liebe und diese Gedanken? Also wenn die Liebe und die Gedanken nur elektromagnetische Stimmulation ist, durch was ist das möglich? Warum kann elektromagnetische Stimmulierung Liebe und Gedanken auslösen? WER oder WAS hat das so gemacht, dass das überhaupt geht und funktioniert? ...ich nenne es Gott.

Übrigens DER Ausdruck, also die Form der Liebe kommt immer durch Zeichen zum Anderen.
Liebe ist ein Austausch!
Die elektromagnetische Stimmulation ist also so oder so sowieso nur eine halbe Sache, ...wenn die Form/Ausdruck fehlt.

Bloß Schwingungen....na und? ...das schmälert den Wert der Liebe nicht!

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#57
Leber Ekkard
Tatsächlich bin ich rhetorisch ziemlich unbegabt.
Sollte mir das hin und wieder dennoch gelingen um meinen Standpunkt zu rüberzubringen , bin ich darüber glücklich.

Ich wollte dich nicht ins unrecht setzen , sondern habe - was du gesagt hast  - provokativ übertragen.
Stimmt es also nicht ? - dann klär mich auf.

Fraktale waren mir unbekannt.
Habe mal kurz gegoogelt und bin auf das Wort " Selbstähnlichkeit" gestoßen.
Meinst du das damit? - das wir uns das oder den Menschen "aussuchen" der uns ähnlich ist? - und diese Ähnlichkeit in uns etwas auslöst, was wir dann Liebe nennen?
Hat das mit Affinität zu tun?

Bezogen auf den Glauben bzw. das Gottesbild
meinst du das jeder Mensch sich das Gottesbild sucht bzw. kreirt der zu dem eigenen fraktalen Muster passt?

Wenn es so ist , was die Beziehung zwischenmenschlich untereinander betrifft , daran ist vieles wahr, was Zu- und Abneigung anbetrifft.
Es ist auch wahr , allgemein , was die Wahl des Gottesbildes oder einer bestimmten Ideologie anbetrifft.

Allerdings, was den Gott der Bibel anbetrifft , stimme ich mit dir nicht überein.
Du meinst, der Gott der Bibel ist nichts anderes als eine Projektion unserer selbst.
Nun ich glaube - das der Mensch das Abbild Gottes ist , und nicht umgekehrt.
Und deshalb glaube ich,  das du zwar eine richtige Beobachtung machst , allerdings Ursache und Wirkung verwechselst.
Du meinst nämlich ,der Mensch kreirt Gott , während es aber in Wahrheit genau andersherum ist.
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#58
(20-09-2017, 00:47)bridge65 schrieb: .... das der Mensch das Abbild Gottes ist , und nicht umgekehrt.
... ...Du meinst nämlich ,der Mensch kreirt Gott , während es aber in Wahrheit genau andersherum ist.

Beides! Sorum UND andersrum.
Gott "erschuf" sich als "er" alles, und darunter auch uns, erschaffen hat.

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#59
(20-09-2017, 00:47)bridge65 schrieb: Habe mal kurz gegoogelt und bin auf das Wort " Selbstähnlichkeit" gestoßen.
Meinst du das damit? - das wir uns das oder den Menschen "aussuchen" der uns ähnlich ist? - und diese Ähnlichkeit in uns etwas auslöst, was wir dann Liebe nennen?
Hat das mit Affinität zu tun?
Ja das hat alles etwas damit zu tun. Es handelte sich allerdings nur um eine Analogie (ein paralleles Bild). Die Augenblickswerte eines Fraktals erscheinen vollkommen willkürlich. Nach vielen Schritten der selbstbezüglichen Abbildung erkennt man aber "selbstähnliche Muster" (die sehen im Kleinen so ähnlich aus wie im Großen). Unser Gehirn arbeitet nach den gleichen Prinzipien. Es baut auf den Erfahrungen, die es selbst erzeugt hat. Und das führt auf eine gewisse Freiheit im Kleinen wie im Großen. Es ist also nicht immer erkennbar, wann wir wie reagieren (weiter s. u. zum Thema Gefühlswelt).

(20-09-2017, 00:47)bridge65 schrieb: meinst du das jeder Mensch sich das Gottesbild sucht bzw. kreirt der zu dem eigenen fraktalen Muster passt?
Das kann ich mir durchaus vorstellen. Diese Freiheit hätten wir. Das offensichtlich Faszinierende ist, dass wir (im fraktalen Bild) unsere gesellschaftliche Dimension ein klein Wenig überschreiten können.
Und ja: Unser Gottesbild wird durch viele, auch ideologische, Einflüsse verändert oder gar geprägt - eben weil wir ein Bisschen frei sind.

Für "zwischenmenschliche Beziehungen" gilt das genauso. Allerdings halte ich unsere Gefühlswelt für durch die Entwicklungsgeschichte vorgeprägt, so dass sie dem "Gedankenfraktal" regulierend "in die Seite tritt".

(20-09-2017, 00:47)bridge65 schrieb: Allerdings, was den Gott der Bibel anbetrifft , stimme ich mit dir nicht überein.
...
Du meinst nämlich, der Mensch kreirt Gott, während es aber in Wahrheit genau andersherum ist.
Woher willst du das so genau wissen? Historisch gesehen, war es umgekehrt. Die Priester der alten Israeliten haben dem Volk einen Gottesvertrag geschaffen. Da mussten sie auch noch ein paar Geschichten drumherum erfinden, deren Grundlinien aus älteren Vorlagen stammen. Wenn man mal davon ausgeht, dass Priester zur menschlichen Spezies gehören, dann hat der Mensch Gott erfunden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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