@augustinus: Nun, das ist ja kein Problem. Du musst Dir dabei aber darueber im Klaren sein, dass Dein Urteil zum Teil auf einer ganz bestimmten Gottesvorstellung beruht. Ironischerweise steht der Gott des Alten Testaments, der jaehzornig, brutal und eifersuechtig ist, mit der Welt weit weniger im Konflikt als der, der heutzutage im Christentum oft propagiert wird. Das Alte Testament betont, dass der dortige Gott jemand ist, vor dem man Angst haben muss. Er kann einen jederzeit mit Krankheit und Tod ueberziehen, wenn ihm danach ist. Dieser Gott hatte sich dem Volk Israel angeboten, da er zu dem Zeitpunkt kein eigenes Volk hatte. Was folgte, war ein Vertrag: er versprach Hilfe und Unterstuetzung als Gegenleistung fuer absoluten Gehorsam und den Verzicht darauf, die anderen Goetter zu verehren. Bei jeder kleinsten "Vertragsverletzung" schlug er strafend zu. Dieser Gott hat zwar immer noch das Problem, dass man fuer seine Existenz eine Evidenz finden muesste, aber er hat zumindest nicht das Problem, dass die Grausamkeiten dieser Welt die Gottesvorstellung irgendwie anfechten wuerden. Mit Missstaenden kommt man einer solchen Gottesvorstellung nicht bei.
Die Vorstellung des "liebenden Gottes" hat sich, glaube ich, aus einem Beschwichtigungsritual entwickelt. Man sagt dem Chef ja auch nicht ins Gesicht, was man wirklich von ihm denkt, weil das boese enden kann. Im Christentum wurde diese Beschwichtigungsformel dann ploetzlich selbst geglaubt. So kam dann der Gott der Liebe ins Spiel.
Das, was ich zum Gott des AT gesagt habe, gilt uebrigens auch in gewissem Maße fuer die islamische Gottesvorstellung. Der islamische Gott ist nur sehr bedingt ein liebender. Die christliche Vorstellung vom liebenden Gott bringt Konzepte wie die vom Teufel in den Vordergrund, oder die von der "Erbsuende". Viele der Diskussionen auf diesem Forum sind aus dieser Spannung zwischen christlicher Gottesvorstellung und der Realitaet dieser Welt geboren, was Fragen nach der Verantwortung fuer die Uebel, aber auch die Liebe in dieser Welt aufwirft.
Oder anders ausgedrueckt: Viele dieser Versuche, die Nichtexistenz Gottes nahezulegen, greifen eigentlich nur beim christlichen Gott.
Die Vorstellung des "liebenden Gottes" hat sich, glaube ich, aus einem Beschwichtigungsritual entwickelt. Man sagt dem Chef ja auch nicht ins Gesicht, was man wirklich von ihm denkt, weil das boese enden kann. Im Christentum wurde diese Beschwichtigungsformel dann ploetzlich selbst geglaubt. So kam dann der Gott der Liebe ins Spiel.
Das, was ich zum Gott des AT gesagt habe, gilt uebrigens auch in gewissem Maße fuer die islamische Gottesvorstellung. Der islamische Gott ist nur sehr bedingt ein liebender. Die christliche Vorstellung vom liebenden Gott bringt Konzepte wie die vom Teufel in den Vordergrund, oder die von der "Erbsuende". Viele der Diskussionen auf diesem Forum sind aus dieser Spannung zwischen christlicher Gottesvorstellung und der Realitaet dieser Welt geboren, was Fragen nach der Verantwortung fuer die Uebel, aber auch die Liebe in dieser Welt aufwirft.
Oder anders ausgedrueckt: Viele dieser Versuche, die Nichtexistenz Gottes nahezulegen, greifen eigentlich nur beim christlichen Gott.