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Sumerischer Gilgameschzyklus
#1
Der sogen. Sumerische Gilgameschzyklus besteht aus vier ↗epischen Dichtungen, die etwa um 2100 vC (in Neusumerischer Zeit1 also) ihre heute bekannte Form erhalten haben. Es sind das die Dichtungen ↗'Bilgamesch und Huwawa'2, ↗'Gilgamesch, Enkidu und der Himmelsstier', ↗'Gilgamesch, Enkidu und die Unterwelt' sowie ↗'Der Tod des Gilgamesch'. Das Kurzepos ↗'Bilgamesch und Akka', das von einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen ↗Kisch und ↗Uruk berichtet, gehört (thematisch) nicht dazu, wird dem Zyklus aber gelegentlich hinzugerechnet. Dass die Inhalte der Erzählungen schon früher geformt und zunächst mündlich tradiert wurden, ist wahrscheinlich. Die Texte sind auf ↗Keilschrifttafeln (Kopien aus dem 18./17. Jh), die auf verschiedene Museen und Sammlungen verteilt sind, erhalten. Die auf uns gekommenen Textzeugen stammen überwiegend aus ↗Nippur, aber auch aus Funden bei ↗Ur, ↗Isin, ↗Kisch, ↗Sippar und ↗Susa.

Die Vereinigung der vier thematisch zusammengehörigen Kurzepen zum sogen. ↗Akkadischen Gilgameschepos ist eine hervorragende Kulturleistung der ↗Akkader.


1) Neusumerische Zeit: Letzter Abschnitt der sumerischen Geschichte. Nach mittlerer Chronologie ca. 2340-1955 vC, davon als letzte große Blütezeit der sumerischen Kultur die sogen. Ur-III-Zeit unter fünf Fürsten (2065-1955 vC).
2) Die sumerische Schreibweise des Namens (Bilgamesch ist Gilgamesch) wird von mir beibehalten, wenn zu den Werken keine Textzeugen in akkadischer Sprache vorliegen.



● Zum Inhaltsverzeichnis des Lexikons
MfG B.
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