Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 4 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Naturwissenschaftliche Methode (Axiomatik)
#76
(18-07-2023, 16:20)Ulan schrieb:
(18-07-2023, 09:00)Aequitas schrieb: Wegen Phänomenen wie der Verschränkung gelten deshalb auch etwas andere Regeln, um überhaupt sowas wie ein Kontinuitätsaxiom formulieren zu können.

Und warum sollte ein Verlassen des Kontinuitaetsaxioms (das fuer euklidische Geometrie? wie waer's mit nichteuklidischer?) die wissenschaftliche Methode stoeren?

Das Kontinuitätsaxiom war nur ein Beispiel um dir aufzuzeigen weshalb "wenige Grundregeln" nicht ausreichen.
Genau das ist aber die Aussage im Originalbeitrag von Ekkard gewesen.

Ich kürze das nun ab, weil ich den Eindruck habe das wir uns im Kreis drehen.

"Die "naturwissenschaftliche Methode" ist an einigen wenigen Grundregeln aufgehängt." 

Ich stimme dieser Aussage nicht zu und damit hat sich das Thema für mich erledigt.
#77
Das Thema ist keineswegs erledigt, weil du keine Lust mehr hast! Die Regeln, um Irrtümer des Experimentierens auszuschließen, habe ich eingangs aufgezählt. Gewiss, es ist ein wenig gedankliche Arbeit erforderlich, wenn Observable nicht zugleich beobachtet werden können - und zwar aus Prinzip nicht (Ort und Impuls um das bekannteste Paar zu nennen, oder im obigen Beispiel der Verschränkung das Teilchenpaar).
Halten wir mal fest:
Das Verlangen, dass die Interpretation eines Messergebnisses auf einen Grund führen muss, wird nicht angetastet
Was spricht dagegen, Universalität für Experimente zu verlangen? Bekanntermaßen ändert sich die Physik nicht, wenn sie an einem anderen Ort in die Wege geleitet wird - gut belegt durch die Himmelsmechanik ...
Die "räumliche und zeitliche Konkretisierung" bezieht sich auf die Protokollführung, und die ist in jedem Falle in dieser Beziehung sorgfältig vorzunehmen.
Über "weltanschauliche Abstinenz" brauchen wir fast keine Worte zu verlieren. Wir sehen ja, was passiert, wenn "nicht sein kann, was nicht sein darf!" Die ganze Debatte um die Quantenmechanik ist gekennzeichnet von Vorurteilen, die sich alle als haltlos erwiesen haben. Gewiss, die "spukhafte Fernwirkung" bei Experimenten mit verschränkten Teilchen mag schwer zu verstehen sein. Aber die Experimente sind eindeutig und wiederholbar - so what?
Zweifelt hier jemand daran, Randbedingungen der Experimente sauber zu beschreiben? - Wohl kaum!
Dann die Geschichte mit "Occam's razor". Schwierig ja, wenn Theoriebildungen noch auf Ideenfang gehen, so geschehen bei einer Reihe von kosmologischen oder algebraischen Hypothesen (Stringtheorie). Deswegen heißen solche "Theorien" eigentlich auch "Hypothesen".
Und last not least: Kaum ein ernst zu nehmender Forscher wir die Falsifizierbarkeit infrage stellen. Denn das war bis zur Aufklärung das größte intellektuelle Problem: Immunisierte Grundaussagen, die niemand anzweifeln durfte. In jeder heutigen Theorie sind Fakten enthalten, die den Fall der Theorie bedeuten, sollten sie sich als falsch, ungenau oder nur in bestimmten Fällen als korrekt heraus stellen, in anderen nicht.

Also: wo ist Ergänzungsbedarf?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#78
(18-07-2023, 18:17)Aequitas schrieb: Das Kontinuitätsaxiom war nur ein Beispiel um dir aufzuzeigen weshalb "wenige Grundregeln" nicht ausreichen.
Genau das ist aber die Aussage im Originalbeitrag von Ekkard gewesen.

Ich kürze das nun ab, weil ich den Eindruck habe das wir uns im Kreis drehen.

Meine Frage war schon konkret, da ich beim besten Willen nicht sehen kann, wie das Kontinuitaetsaxiom die wissenschaftliche Methode beeinflussen soll. Nach dem Motto: Wo ist das Problem? Und das war keine rhetorische Frage, da ich nicht sehe, wo da die Beziehung liegen soll. Solange Ergebnisse reproduzierbar und (theoretisch) falsifizierbar sind, ist die wissenschaftliche Methode intakt.
#79
Mir ist übrigens kein "Kontinuitätsaxiom" in der Wissenschaftstheorie bekannt - in der naturwissenschaftlichen Methode schon gar nicht. In der Mathematik gibt es das tatsächlich, bedeutet aber etwas ganz anderes als hier. Mir ist also m. a. W. überhaupt nicht klar, wo das Problem liegt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#80
Es kann schon sein das du mit Wahrscheinlichkeitsdichten aus der Quantenphysik und ihren Methoden nicht vertraut bist, wer ist das schon.

In der Quantenmechanik werden hauptsächlich Annahmen über Aufenthaltswahrscheinlichkeiten getroffen.
Also die Wahrscheinlichkeit mit der Teilchen in einem bestimmten Bereich des Raumes anzutreffen sind.

Ich hätte dies besser gar nicht erst ansprechen sollen, weil es ein so schwieriges Thema ist. 
Ich dachte nur das sowas wie Verschränkung (siehe weiter oben) ein verständliches Beispiel für jeden ist weshalb Quantenphysik 
anders funktioniert als man aus anderen Wissenschaften kennt und weshalb es dafür eine andere Herangehensweise braucht.

Sicher kann man auch "deine" Kausalketten oder Universalität als Regel auf Experimente in der Quantenmechanik anwenden,
die Frage ist nur wie sinnvoll das ist wenn man es mit nicht deterministischen Aufenthaltswahrscheinlichkeiten von Teilchen zutun hat.
#81
(19-07-2023, 07:23)Aequitas schrieb: Es kann schon sein das du mit Wahrscheinlichkeitsdichten aus der Quantenphysik und ihren Methoden nicht vertraut bist, wer ist das schon.

Nein, das ist mir bekannt. So etwas lernte man ja zwangsweise im Chemiestudium wenn es um Orbitale geht, die man fuer das Verstaendnis von chemischen Bindungen braucht, und einige davon sehen sehr kompliziert aus. Beim Design von Computerchips spielt das eine Rolle (das Tunneling muss beruecksichtigt werden), oder z.B. das Verdampfen von Schwarzen Loechern wird so erklaert. Ich hatte das oben auch angesprochen, als Du von Welle und Teilchen gesprochen hattest, wobei ich angemerkt habe, dass das Bilder sind, und zwar Bilder fuer die Wellenfunktion, ueber die wir jetzt gerade reden.

Fuer die wissenschaftliche Methode ist so etwas kein Problem, da das Regeln folgt. Daher die Nachfrage, wo genau das Problem liegen soll.
#82
(19-07-2023, 07:23)Aequitas schrieb: Es kann schon sein das du mit Wahrscheinlichkeitsdichten aus der Quantenphysik und ihren Methoden nicht vertraut bist, wer ist das schon

deine selbsterkenntnis ehrt dich

Zitat:Ich dachte nur das sowas wie Verschränkung (siehe weiter oben) ein verständliches Beispiel für jeden ist weshalb Quantenphysik 
anders funktioniert als man aus anderen Wissenschaften kennt

daß die quantenphysik anders "funktioniert" (aber ja auch etwas ganz anders beschreibt) als etwa die relativistische, das ist doch allen bekannt

aber was soll das mit der gültigkeit oder relevanz der wisenschaftlichen methodik zu tun haben?

das ist der punkt, den hier niemand versteht und welchen du leider auch nicht weiter ausführst

Zitat:Sicher kann man auch "deine" Kausalketten oder Universalität als Regel auf Experimente in der Quantenmechanik anwenden,
die Frage ist nur wie sinnvoll das ist wenn man es mit nicht deterministischen Aufenthaltswahrscheinlichkeiten von Teilchen zutun hat.

warum soll es denn nicht sinnvoll sein?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#83
Jep, ich kann mir den Einwand nur so erklären, dass Teilsysteme im klassischen Fall durch Ort und Zeit eindeutig bestimmt werden. Das wird im quantenmechanischen Fall durch Wahrscheinlichkeitsdichten ersetzt. D. h. Orte, Zeiten (und andere Teilchengrößen) sind im Einzelfall unbestimmt.
Das könnte so aussehen, als sei die Methodik der Konkretisierung eine Experiments durchbrochen. Aber hier liegt ein Missverständnis vor. Es geht in der (natur)wissenschaftlichen Methode nicht um das Verhalten physikalischer (Teil-) Systeme, sondern um das Verhalten des Experimentators. Und der hat klassische oder quantenmechanische Experimente hin oder her die Pflicht, seine Randbedingungen offen zu legen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#84
(18-07-2023, 18:17)Aequitas schrieb: Ich kürze das nun ab, weil ich den Eindruck habe das wir uns im Kreis drehen.
 Ja freilich........... Die Naturwissenschaft kann bisweilen immer noch nicht genau sagen, ob gekochter Kohl eher mehr nach Furz, oder der Furz eher mehr nach gekochtem Kohl riecht. Nur, dass es da eine gewisse Verschränkung in jedem Fall geben muss.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#85
Bitte deinen Sarkasmus besser dosieren, vor allem dort, wo er hingehört.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#86
Hier geht es um die Art, wie (Natur-) Wissenschaft betrieben wird, welche Fragen gestellt und beantwortet werden. Es geht nicht darum, das Zustandekommen subjektiver Wahrnehmung durch unser Gehirn zu erklären.
Schluss der Debatte!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste