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Wir basteln uns eine eigene Religion
#19
Hallo zusammen (nach langer Abwesenheit)

Religionsgründung?
Wie würde ich sie gestalten? Also..
Ich persönlich halte einen Gottglauben zwar für falsch aber nicht zwangsläufig auch für schlecht. Ich weiß, dass der Glaube vielen Menschen hilft und ihnen auch gut tut.
Ein Glauben an einen personifizierten Gott kann ich zwar persönlich nicht teilen aber tolerieren, solange sich dieser Gott nicht auch noch zu Wort meldet. Da hab ich ehrlich gesagt meine Probleme mit.

Es ist für mich kein Problem wenn jemand sagt er glaubt an das und das und er sendet ihm auch Gebete zu u.ä.. Sobald aber jemand behauptet er rede nicht nur zu Gott sondern auch von Gott zu mir bzw. uns, dann muss ich leider passen, denn ich erkenne den Betrug. Hierdurch wird schlichtweg Macht erzeugt und das ist absolut nicht göttlich oder gar religiös sondern riecht eindeutig nach faulem, wenn auch gewieften, Menschenwerk.

Demzufolge würde meine Religion keine „Offenbarungsreligion“ sein. Gott würde nicht sprechen oder gar Bücher schreiben lassen. Ich würde sie ganz nach dem Gebot gestalten: „Du sollst dir kein Gottesbild machen“ . D.h. es sollte keine Wesensbeschreibung erfolgen, welche zu „Charaktereigenschaften“ des Gottes führen. Diese würden dann wieder zum Offenbarungsbetrug führen usw.

Warum empfinde ich das so?
Wenn jemand z.B. einen Stein anbetet oder den Himmel und ihm seine Gebete schickt, so antworten „diese Götter“ nicht sondern der Gläubige bleibt gefordert sich selber mit den im Gebet formulierten Sorgen/Bitten zu beschäftigen. Er wird also weiter angehalten selbst zu denken.
Wenn aber jemand von Gott (durch Propheten, Priester und Schriften o.ä.) gesagt bekommt wie er zu leben hat, dann wird er seiner selbst beraubt und ist nur noch ein fremdgeführter Mensch.

Letzteres ist aber auch kein unangenehmer Weg für einige, denn ist doch auch leicht sich das Denken abnehmen zu lassen. Das ist ein großer Reiz, der seine Wirkung nicht verfehlt. Diese Faulheit bzw. Bequemlichkeit, wenn ich das mal so sagen darf, machen sich die Betrüger zu nutze. Ich selber empfinde das aber als traurig.

Zuletzt noch ein Grund warum ich Offenbarung ablehne. Sie führen zu einem festen Gottesbild. Ist dieses erst akzeptiert und man ist dann auch konsequent, so wird man sich bemühen es strengstens zu befolgen. Denn, wer würde schon so einem Gotteswort und somit seinem Seelenheil widerstreben, als Gläubiger (aktuelles Beispiel der IS). Darin liegt Horror, denn diese Macht ist schon lange erkannt und verwendet worden. Nicht ohne Grund sind diese auch sehr erfolgreiche Religionen in Sachen Anhängerschaft.

Der größte Gottesfrevel , meiner Meinung nach, begann also, als die Priester nicht mehr von der Gemeinde zu Gott sprachen, sondern sich, bildlich gesprochen, umdrehten und nun angeblich von Gott zur Gemeinde sprachen. Dort würde ich ansetzen wollen und diesen Frevel beseitigen.
Was moralisch, ethischen Losungen angeht, so sehe ich diese nicht zwangsläufig religiös verankert.

Kurzum meine Religion hätte zwar einen oder mehrere Götter, der/die aber völlig unbestimmt ist/sind und unbestimmt bleiben sollten. Aber das ist auch nur Wunschdenken.

In diesem Sinne beste Wünsche,
Edwin
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Nachrichten in diesem Thema
Wir basteln uns eine eigene Religion - von Hase - 08-10-2017, 20:23
RE: Wir basteln uns eine eigene Religion - von Edwin - 11-10-2017, 00:28

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