(26-12-2020, 01:11)Sinai schrieb: Der Mozart-Forscher Einstein verwies diese Messe als "unecht"…
Woher hast du die Information, wonach Alfred Einstein die Messe in c-Moll KV 427 als "unecht" bezeichnet hätte? Dass die Messe unvollendet blieb, ist bekannt und hat seine Gründe.
(26-12-2020, 19:18)Sinai schrieb: Wie kam es dazu, daß ein derartiger Günstling des Kaiserhauses...
Unter Leopold II. stand Mozart nicht mehr in der Gunst des Kaisers.
Und Joseph II. hatte seinem Wohlwollen Mozart gegenüber Grenzen gesetzt. Immerhin gab er ihm, nachdem im November 1787 Gluck verstorben war, als Kammer-Kompositeur mit einem Jahresgehalt von 800 Gulden wieder ein Amt.
(26-12-2020, 19:18)Sinai schrieb: … in einem Armengrab begraben wurde ??
Er wurde nicht in einem Armengrab, sondern in einem "einfach-bürgerlichen Grab dritter Klasse", das fünf- bis sechsfach belegt zu sein hatte, bestattet. Am 7. Dezember erfolgte in St. Stephan die Einsegnung. In den Abendstunden wurde der Leichnam auf den St. Marxer Friedhof überführt und in den frühen Morgenstunden begraben.
Anzumerken ist, dass es den Angehörigen im Leopoldinischen Wien keineswegs freistand, ein Grab mit einem Grabstein zu versehen oder anderswie individuell auszugestalten. Das war Familien vorbehalten, die im Besitz von gemauerten Gräbern oder Familiengrüften waren.
(26-12-2020, 19:18)Sinai schrieb: Die sagt nicht die Wahrheit und verschweigt was…
Nachdem Mozart verstorben war, erhielt Konstanze vom Hausarzt Dr. Closset ein Beruhigungsmittel. Danach wurde sie mit den beiden kleinen Kindern zu einer befreundeten Familie gebracht. Am Tag des Begräbnisses war sie körperlich nicht in der Lage, an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Der Friedhof St. Marx ist rund vier Kilometer von St. Stephan entfernt gelegen. Die wenigen Freunde, die dem Wagen folgten, kehrten wegen des Schneesturms und weil der Leichenwagen zu schnell wurde beim Stubentor um.
Die Stadt Wien hat sich erst 1855 bemüht, die genaue Lage des Mozartgrabes festzumachen. Ein paar Jahre später wurde an der mutmaßlichen Grabesstelle ein Denkmal errichtet, das wiederum ein paar Jahre später auf den Wiener Zentralfriedhof, Ehrengräber, überführt wurde. Das Grab wurde über die Auskunft eines Enkels J. G. Albrechtsberges festgemacht, der sich erinnern konnte, dass er von seiner Mutter als Kind nicht nur zum Grab seines Großvaters, sondern auch zu dem Mozarts mitgenommen worden war.
Mozarts Frau blieb mit einem Haufen Schulden und zwei kleinen Kindern in unsicheren Verhältnissen zurück. Um die Ausbildung der Kinder kümmerte sich Van Swieten. Auch bei der Tilgung der gut 1000 Gulden Schulden dürfte er geholfen haben. Seinem Freund Michael v. Puchberg schuldete Mozart weitere 1000 Gulden. Er stundete sie der Witwe ohne Befristung.
Der Makel, dass sie erst nach 17 Jahren die Begräbnisstätte ihres Mannes aufgesucht hatte, bleibt an Konstanze haften.
MfG B.