(23-01-2018, 19:21)Claro schrieb: Von der Natur her gesehen, kann keiner sein Leben für seinen Nächsten aufopfern,
da es von der Natur aus gesehen mehr oder weniger sinnlos wäre.
Das ist so pauschal nicht richtig. Altruismus ist deshalb evolutionaer entstanden, weil er die Ueberlebenschance einer Gruppe verbessert. Liebe ist in der Hinsicht ein gewisses Gluecksspiel, indem sie die normale Aggression zumindest momentan hemmt, um die Chance zu verringern, dass Angehoerige der eigenen Gruppe Opfer solcher Aggression werden. Dass das im Einzelfall keinen konkreten Nutzen haben mag, liegt wohl daran, dass Gefuehle ja eben dann greifen sollen, wenn man keine Zeit hat, grossartig ueber Kosten-/Nutzen-Fragen nachzudenken, bevor man handelt. Unser Gefuehlssystem hat sich in Zeiten entwickelt, als Menschen noch in kleinen Gruppen lebten, wo meist sowieso jeder mit jedem irgendwie verwandt war, altruistisches Verhalten also im Normalfall fast immer dem eigenen Genpool nutzte, und das kann auch schon mal das Opfern des eigenen Lebens beinhalten.