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Das Wissen vom Absoluten
(23-12-2010, 01:32)agnostik schrieb: weil ich der Meinung bin, dass ich mich tatsächlich nicht verständlich machen kann.


Gib doch bitte nicht so schnell auf. Akzeptiere doch einfach, dass das von Dir Gesagte mitunter nicht auf Anhieb verstanden wird, sondern dass da erst noch eine Weile hin- und hergeredet werden muss, bis das Gemeinte klar ist.

Wenn Du beleidigt bist, nur weil man Dich auf Anhieb nicht versteht, dann wird daraus auch nichts.

Weiter unten zum Beispiel erklärst Du, was Du bei Huang Po verstanden hast. In Deinem vorigen Beitrag hingegen hast Du einfach nur gesagt, dass Du da was verstanden hast.

Damit kann natürlich keiner was anfangen. Was hast Du denn verstanden, fragt sich dann jeder und kann sich keinen Reim draus machen.

Nun erklärst Du es, und so ist es gut.
Dass man ab und zu nicht erklären mag, kenne ich, geht mir oft so. Es will einfach nicht immer ins Wort.

Aber dann ist es so, und man sollte nicht grundlegend an seiner Fähigkeit, sich mitzuteilen, verzweifeln. Hier sind ja nicht nur Banausen, man kann auch vieles erschließen.

Was Du zum Thema selbst geschrieben hast, werde ich ein andermal lesen, heute bin ich zu müde dazu.

Jedenfalls bin ich froh, dass Du Dich wieder gemeldet hast.
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Zum weiteren Textstudium biete ich mal den Interfaith-Explorer an - in der englischen Ausgabe sind zahlreiche Schriften zusätzlich zur bereits vorhandenen deutschen Erläuterung der Bhagavad-Ghita vorhanden:
###.bahairesearch.com, ca 65 MB gezippt. Die Bibliothek ist Freeware und liegt prinzipiell in allen bekannten Sprachen vor; da sie aber von Amerikanern initiierst wurde und diese im Wesentlichen auf die freiwillige Mitarbeit anderssprachiger Übersetzer angewiesen sind, ist die englischsprachige Bibliothek am umfangreichsten.
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Hallo agnostik -

danke dass Du mich an Huang-po erinnerst; ich habe das Buch vor ca. 20 Jahren gelesen, aber offenbar nur zur Hälfte (dort hören nämlich dann meine Randbemerkungen auf... Icon_smile), aber ich denke da kann ich doch ein wenig ergänzen, was in der online-Fassung nicht steht. Jean Gebser, der das Vorwort der deutschen Ausgabe schrieb, sieht das ganze Buch als 'Absage an das begriffliche Denken'. Jedenfalls ist Huang-po auch im Zusammenhang mit dem Einheit/Offenheit-Thema hochinteressant...

Vielleicht hilft hier der Dialog Chün-chou 28 weiter :icon_wink:

Zitat:"Bisher hast du alles widerlegt, was gesagt wurde, aber nichts getan, um den wahren Dharma aufzuzeigen."

"Im wahren Dharma gibt es keine Verwirrung, du aber rufst solche durch deine Fragen hervor. Was für einen 'wahren Dharma' kannst du suchen wollen?"

"Da meine Fragen zu Verwirrung führen, was würde die Antwort euer Ehrwürden sein?"

"Beobachte die Dinge so wie sie sind, und beachte nicht die anderen Menschen. Es gibt solche, die wie wilde Hunde alles anbellen was sich bewegt; die selbst bellen, wenn der Wind Gras und Blätter bewegt" :icon_cheesygrin:
(Sie halten fälschlicherweise Bewegungen, die in ihren Bewusstsein stattfinden, für äußere, unabhängige sich bewegende Gegenstände)
() qilin
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Wenn ich diesen Dialog richtig verstehe, will der Lehrer seinem Schüler vermitteln, dass das was man wahrnimmt nicht die Ebene des tatsächlich existierenden ist, sondern letztlich nur das was das eigene Bewusstsein daraus "formt".

Wenn diese Denkart grundsätzliche Anwendung finden soll - stellt sich aber die Frage ob jegliches Nachdenken, jegliche Philosophie über das Wesen des Absoluten letztlich nicht für die Katz' ist - weil der Mensch sich bei dieser Tätigkeit des Nachdenkens ja der Begrifflichkeit "bedient", die er in seinem Geist erstmal "formt"....
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Man kann die Anmerkung [von Blofeld] so verstehen, die direkte Aussage [von Huang-po]
"Beobachte die Dinge so wie sie sind" widerspricht dem aber IMHO.
() qilin
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(23-12-2010, 01:50)Karla schrieb:
(23-12-2010, 01:32)agnostik schrieb: weil ich der Meinung bin, dass ich mich tatsächlich nicht verständlich machen kann.


Gib doch bitte nicht so schnell auf. Akzeptiere doch einfach, dass das von Dir Gesagte mitunter nicht auf Anhieb verstanden wird, sondern dass da erst noch eine Weile hin- und hergeredet werden muss, bis das Gemeinte klar ist.

Wenn Du beleidigt bist, nur weil man Dich auf Anhieb nicht versteht, dann wird daraus auch nichts.

Weiter unten zum Beispiel erklärst Du, was Du bei Huang Po verstanden hast. In Deinem vorigen Beitrag hingegen hast Du einfach nur gesagt, dass Du da was verstanden hast.

Damit kann natürlich keiner was anfangen. Was hast Du denn verstanden, fragt sich dann jeder und kann sich keinen Reim draus machen.

Nun erklärst Du es, und so ist es gut.
Dass man ab und zu nicht erklären mag, kenne ich, geht mir oft so. Es will einfach nicht immer ins Wort.

Aber dann ist es so, und man sollte nicht grundlegend an seiner Fähigkeit, sich mitzuteilen, verzweifeln. Hier sind ja nicht nur Banausen, man kann auch vieles erschließen.

Auf die Sache mit der Verständlichkeit hast Du mich durch Deinen Beitrag gebracht.

Ich bin nicht beleidigt, sondern akzeptiere rein phänomenologisch, dass es so ist. Ich habe das Problem ja nicht erst seit kürzlich und hier im Forum, sondern recht generell immer gehabt.

Mir hat die Diskussion gefallen, nachdem ich mich ausgeklinkt hatte.

Die Zitate aus dem Büchlein sind eher als Quelle gedacht - zum weiter verfolgen, fall jemand (z. B. Du) es möchte.

Mir ist dazu noch ein Quelltext eingefallen - das vivekacudanami


Dieses Büchlein ist eine Zusammenfassung der advaita vedanta und soll von Sankaran, dem Begründer dieser Lehre selbst stammen.

Es gibt davon eine Anzahl von Übersetzungen ins Englische, ins Deutsche habe ich nur die gefunden:

Vivekacudamani
Das große Juwel der Unterscheidung
von Shankara
Übersetzung aus dem Sanskrit und Kommentar von Raphael

Das Vivekacudamani enthält ein tief anregendes, auf Verwirklichung zielendes Zwiegespräch zwischen einem Advaita-Meister und einem Neophyten, der nach der letzten Befreiung strebt.
In dem Dialog aus 580 sutra erläutert Shankara, Kodifikator des Advaita Vedanta und Kommentator vieler Texte der Hindu-Überlieferung (Brahmasutra, Bhagavadgita, Upanischaden), eine theoretisch-intuitive Metaphysik und beschreibt die praktischen Schritte und Mittel, um den Weg der Nicht-Dualität effektiv zu verwirklichen.


Dies gibt es im Buchhandel für Eu 20,-, gebraucht ab Eu 13.-

Für Interpretationen aus dem Hinduismus kann ich

Jnana Yoga von Swami Vivekananda empfehlen.

In Englisch gibt es das online: www.vivekananda.org/readings.asp

Hier ein Zitat daraus:

Questions were then asked about this Atman, about its nature. What is this Atman, which is neither the body nor the mind? Great discussions followed. Speculations were made, various shades of philosophic inquiry came into existence; and I shall try to place before you some of the conclusions that have been reached about this Atman.

The different philosophies seem to agree that this Atman, whatever it be, has neither form nor shape, and that which has neither form nor shape must be omnipresent. Time begins with mind, space also is in the mind. Causation cannot stand without time. Without the idea of succession there cannot be any idea of causation. Time, space and causation, therefore, are in the mind, and as this Atman is beyond the mind and formless, it must be beyond time, beyond space, and beyond causation. Now, if it is beyond time, space, and causation, it must be infinite. Then comes the highest speculation in our philosophy. The infinite cannot be two. If the Atman be infinite, there can be only one Atman, and all ideas of various souls--you having one soul, and I having another nd so forth--are not real.



Das sind die Texte, aus denen ich mir meine Meinung zum "Absoluten im Hinduismus" gebildet hatte - denHuang Po habe ich ja gerade erst kennen gelernt.
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(23-12-2010, 09:24)qilin schrieb: Man kann die Anmerkung [von Blofeld] so verstehen, die direkte Aussage [von Huang-po]
"Beobachte die Dinge so wie sie sind" widerspricht dem aber IMHO.

Im Zusammenhang mit den vielen anderen direkten Aussagen von Huang Po interpretiere ich es aber genau wie Thomas.

Beobachten ist nicht = Nachdenken, es muss da nicht unbedingt Begrifflichkeit mit verbunden sein. Vielleicht wäre "zusehen" eine bessere Übersetzung als (gezieltes) Beobachten.
Wenn man zuerst aus einem tiefen Schlaf aufwacht, sieht man oft einfach nur mal, was da ist, sieht zu, wie etwas geschieht - dann erst wickelt man das Gesehene in Begriffe ein.

Oder wenn jemand tief in Gednken versunken ist, grübelt - die Augen sind offen und er sieht durchaus, was da in seinem Blickfeld sich abspielt -- aber sein Denken ist mit anderen Begriffen vollgestopft.
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(23-12-2010, 15:51)agnostik schrieb: Im Zusammenhang mit den vielen anderen direkten Aussagen von Huang Po interpretiere ich es aber genau wie Thomas.

Beobachten ist nicht = Nachdenken, es muss da nicht unbedingt Begrifflichkeit mit verbunden sein. Vielleicht wäre "zusehen" eine bessere Übersetzung als (gezieltes) Beobachten.

Hm - das ist ein bedenkenswerter Punkt. Dass 'Beobachten' nicht 'Nachdenken' sein muss, stimmt natürlich - ich hatte es allerdings auch eher mit 'Wahrnehmen' gleichgesetzt. Dass das Wahrgenommene mit dem tatsächlich Existierenden nicht übereinstimmen sollte, irritiert mich aber etwas - das wäre doch genau wieder der platonische Dualismus zwischen 'Erscheinung' und 'Ding an sich' - die Einführung einer Über- oder Hinterwelt, die dem Buddhismus, und dem Zen speziell, widerspricht :question:
Aber wie schon bemerkt - ich habe das Buch vor 20 Jahren gelesen - und vielleicht war ja Huang-po wirklich dieser Ansicht...
() qilin
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