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Die Weihnachtslegende des Lukas
#1
Leider scheuen sich immer noch die meisten Kirchenvertreter,
biblische Legenden auch als solche zu erklären,
weil sie fürchten, Gläubige zu verunsichern oder selbst als Ungläubige dazustehen.

Nach Erkenntnissen der aktuellen Theologie
ist die uns allen bekannte Weihnachtsgeschichte des Lukas (Kap. 2) eine solche Legende,
und gerade das macht sie so wertvoll.

Als Legende ist sie ein Glaubensbekenntnis zum erwachsenen Jesus,
voller aktueller Symbolik und Sprengkraft, voller Vorstellungen, die das Wesen der Botschaft Jesu im Kern treffen und veranschaulichen,
besser als jeder Tatsachenbericht zu einem längst vergangenen Ereignis.

Der evangelische Religionspädagoge Steinwede versuchte in diesem Sinne schon im Religionsunterricht zu klären,
wie man sich die Entstehung der Weihnachtsgeschichte des Lukas, der Jesus nie gesehen hatte, vorzustellen hat:

„Eines Tages kamen einige Christen zu Lukas.
Sie sagten: Hör mal, Lukas:
Jesus ist der Friedenskönig, der Messias, der Retter.
Gott hat ihn geschickt. Das glauben wir.
Mit Jesus ist Licht in die Welt gekommen.
Weil er gut war. Weil er Gutes getan hat.
Vorher war alles dunkel. Jetzt ist es hell.
Aber eins wissen wir gar nicht:
Wie war das mit der Geburt von Jesus?
Davon hat niemand erzählt.
Es muss doch etwas Besonderes gewesen sein mit seiner Geburt.
Wir wissen es nur nicht. Wie war das, Lukas?

Lukas wusste es auch nicht. Niemand wusste es. Es war ja schon lange her.
Über die Geburt von Jesus hatte niemand etwas aufgeschrieben.
Lukas dachte nach: Er sagte:
Wo Jesus wirklich geboren ist, das weiß ich nicht.
Davon hat keiner erzählt. Das ist ja schon 80 Jahre her.
Aber eines weiß ich, dachte Lukas:
Er ist geboren wie alle anderen Menschen auch.
Und seine Mutter hieß Maria. Das ist sicher.
Und sein Vater hieß Josef. Das ist sicher.
Und groß geworden ist Jesus in der Stadt Nazareth. Das ist sicher.
Das weiß ich. Dort war Josef Zimmermann.

Und eines wusste Lukas auch noch.
Er glaubte es:
Jesus ist der Messias.


Und da hat Lukas plötzlich gedacht:
Ich weiß ja, wo er geboren ist.
Das steht ja in den alten Schriftrollen.
Dort steht, wo der Messias geboren werden sollte: In Bethlehem!
Und da hat Lukas den Christen, die ihn nach der Geburt von Jesus fragen,
eine Geschichte aufgeschrieben:...“

(Uns ist ein Kind geboren. Weihnachten mit Lukas von Dietrich Steinwede, Kaufmann Ernst Vlg 1983)
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#2
Hier nun die uns allen bekannte Weihnachtsgeschichte (Lukas 2,1-14), die ein Glaubensbekenntnis zum erwachsenen Jesus in der damals üblichen Form der Legende ist:

Jesu Geburt

1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.
2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.
3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,
5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens (oder: ..und den Menschen ein Wohlgefallen).

[Bild: Krippe.jpg]
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#3
Hi Mandingo,
die Legende ist so berührend, dass man sie erfinden müsste, gäbe es sie nicht, niedergeschrieben im Glauben an den Christus.
Ein frohes Neues Jahr und Hoffnung für alle!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Glaubensbekenntnisse in Legendenform
waren in Antike und Mittelalter
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#5
In meiner Bibel steht es in etwa so:

Lukas 1...........
Da es nun schon viele unternommen haben, [b]einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben,

wie sie uns die
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#6
[quote=yentl]...Ich glaube was auch die ersten J
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#7
Hallo Mandingo,

Deine Ansicht zu dem Thema gef
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#8
[quote]Vieles von dem, was Lukas schreibt ist geschichtlich
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#9
Hallo Yentl,

also ersteinmal war Lukas, oder besser der Autor des Lukasevangeliums wahrscheinlich kein Zeitzeuge Jesu. Die kanonischen Evangelien sind alle im 1Jh. n.Chr. entstanden. Lukas benutzte als Quelle besonders das Markusevangelium, ebenso wie Matth
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#10
Hi Doc
Irgendwie hast du mich durcheinander gebracht,mit v.Chr. n. Chr. :bduh:,

Also :doh:Coffee2Icon_smile
Lukas war kein Zeitzeuge Jesu,stimmt;
er kannte aber Zeitzeugen Jesu und hatte so Infos aus erster Quelle,au
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#11
[quote=yentl]Lukas stellt ganz klar die historizit
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#12
Hallo liebe Diskutierende,

wenn ich mich hier als Neue mal so reinschleichen darf...


[quote=yentl]
In meiner Bibel steht es in etwa so:

Lukas 1...........
Da es nun schon viele unternommen haben, [b]einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben,

wie sie uns die
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#13
Hi Karla,
danke f
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#14
Hallo zusammen,

Yentl schrieb:
[quote]Lukas stellt ganz klar die historizit
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