(16-03-2021, 10:24)Sinai schrieb: [ -> ]Der in Rede stehende Pharao Echnaton hatte die berühmte Prinzessin Nofrete geheiratet.
Nofretete heißt übersetzt "Die Schöne ist gekommen" — heute würde man sagen "die schöne Ausländerin"
In der Tat stammte sie ja aus dem fernen Königreich Mitanni —
Diese Annahme ist falsch.
Nofretete (Nafteta) war ein geläufiger ägyptischer Mädchenname, den in der Zeit des Neuen Reichs nachweislich mehrere Frauen getragen haben. Der Name (Bedeutung: "Die Schöne ist gekommen" oder besser "Die Schöne ist heimgekehrt") wird mit Bezug auf die Göttin Hathor mythologisch gedeutet.
Die familiären Beziehungen der Nofretete sind bekannt und ergeben zweifelsfrei, dass sie nicht ausländischer Herkunft gewesen sein kann.
(16-03-2021, 14:31)Bion schrieb: [ -> ] (16-03-2021, 10:24)Sinai schrieb: [ -> ]Der in Rede stehende Pharao Echnaton hatte die berühmte Prinzessin Nofrete geheiratet.
Nofretete heißt übersetzt "Die Schöne ist gekommen" — heute würde man sagen "die schöne Ausländerin"
In der Tat stammte sie ja aus dem fernen Königreich Mitanni —
Diese Annahme ist falsch.
Falsch? Ich habe bei dem von der
Académie française ausgezeichneten Forscher
Christian Jacq, Nofretete und Echnaton. Ein Herrscherpaar im Glanz der Sonne. Reinbek bei Hamburg. 2000. nachgeschaut und fand auf Seite 67 folgendes wörtliches Statement:
"Nach dem derzeitigen Stand der Forschungen gibt es also keinen eindeutigen Hinweis darauf, daß Nofretete mit der jungen Mitanni-Prinzessin gleichzusetzen ist, die an den Hof Amenphis' III. gesandt wurde."
OT entfernt/Bion
Eben!
Die These, wonach die Mitanni-Prinzessin Taduchepa nach Ägypten gekommen sei, zunächst Amenophis III. und, nachdem dieser verstarb, als Witwe seinen Sohn und Nachfolger (Amenophis IV. = Echnaton) geheiratet und ihren Namen geändert habe, stammt aus dem Jahr 1990 von Philipp Vandenberg.
Vandenberg. Nofretete. Eine archäologische Biographie (1990). Heyne Verlag. S 78-83 u. S 103-145
Der von dir angemerkte Christian Jacq geht auf die behauptete fremdländische Herkunft der Nofretete ein und hält es für unwahrscheinlich, dass sie mit Taduchepa identisch ist. Für ihn ist Nofretete eine Ägypterin, wobei er sich nicht festlegt, ob sie eine Tochter von Amenophis III. und seiner Hauptfrau Teje ist oder ob er sie mit einer unbekannten Nebenfrau gezeugt hat.
Jacq. Nofretete und Echnaton. Ein Herrscherpaar im Glanz der Sonne (2000). Rowohlt Verl. S 65-74.
Nach Hermann A. Schlögl war Nofretete die Tochter des königlichen Sekretärs Aja, eines Bruder der Frau des Amenophis III., Teje, gewesen.
Schlögl. Nofretete (2012). Verl. C-H. Beck. S. 115
Stand der Wissenschaft ist, dass Nofretete der königlichen Familie oder deren nahen Umfeld entstammte.