21-04-2021, 18:51
Über die wissenschaftliche Methode, also die Frage, was Wissenschaft ist, wurde in folgendem Thread (klick!) behandelt.
Im Wesentlichen dient diese Methode dazu, überindividuelle Aussagen über die Welt und ihre inneren Zusammenhänge zu gewinnen (also Objektivität herzustellen). Einfach ausgedrückt: Messwerte über die Welt zu gewinnen und möglichst in einen modellmäßigen Zusammenhang zu bringen. Modelle dienen nicht dazu, die Welt zu erklären, sondern Messwerte aus vorgegebenen Randbedingungen zu reproduzieren.
Was Modelle genau "erklären" ist eine Frage der Deutung und mithin eine Frage auf einer ganz anderen Denkebene, nämlich der folgenden.
Die Deutungsebene (Bedeutung) umfasst alles, was wir aufgrund gesellschaftlicher Konventionen den Aussagen und Verhaltensweisen unterlegen (gut, recht, verachtenswert, bevorzugt, moralisch, ...). Insbesondere kümmern sich Philosophie und Religion darum, welche Bedeutungen wir gemeinhin bevorzugen. Konventionen sehen manchmal sehr "objektiv" aus, sind aber keineswegs gottgewollt oder naturnotwendig. Ihrer Akzeptanz ist der Zweifel bereits "in die Wiege gelegt".
Konventionen können in sich so formuliert werden, dass sich logische Schlussfolgerungen konstruieren lassen. Das ist sehr formal bei der Mathematik der Fall.
Man nennt eine solche Konstruktion dann einen "Beweis".
Etwas anders verhält es sich mit Konventionen auf religiösem Gebiet. Diese sind nach meiner Kenntnis im Endeffekt Sollvorstellungen (z. B. gottgefällig leben).
Eine Erkenntnis ist damit nicht möglich sondern nur allerlei Ansichten und Vorstellungen mehr oder weniger subjektiver Natur, selbst wenn die die Vorstellungen großen Gruppen von Individuen gemeinsam sind.
Der immer mal wieder auftauchende Bezug auf die Naturwissenschaften ist ein klarer Kategorienfehler. Denn (Natur-) Wissenschaft vermisst die Welt und Religion (hl. Texte) sagt uns, welche Bedeutung unser Verhalten hat oder haben sollte. Das sind völlig verschiedene Ebenen des Nachdenkes: Hier "ist" und dort "sollen".
Wir sollten inzwischen gelernt haben, Fehler dieser Art zu unterlassen.
Es mag unbefriedigend sein, religiöse Konventionen nicht beweisen zu können, weil ja schon bekannt ist, worin sie bestehen.
Dem Glauben wohnt seit Alters her der Zweifel inne. Andererseits sollte dies Ansporn sein, die gesellschaftskonformen Ansichten immer mal wieder zu revidieren, wenn sie sich als nachteilig erweisen. Nur, das ist ein Abstimmungsprozess, der nicht naturnotwendig aus irgendwelchen Voraussetzungen zwangsläufig folgt.
Im Wesentlichen dient diese Methode dazu, überindividuelle Aussagen über die Welt und ihre inneren Zusammenhänge zu gewinnen (also Objektivität herzustellen). Einfach ausgedrückt: Messwerte über die Welt zu gewinnen und möglichst in einen modellmäßigen Zusammenhang zu bringen. Modelle dienen nicht dazu, die Welt zu erklären, sondern Messwerte aus vorgegebenen Randbedingungen zu reproduzieren.
Was Modelle genau "erklären" ist eine Frage der Deutung und mithin eine Frage auf einer ganz anderen Denkebene, nämlich der folgenden.
Die Deutungsebene (Bedeutung) umfasst alles, was wir aufgrund gesellschaftlicher Konventionen den Aussagen und Verhaltensweisen unterlegen (gut, recht, verachtenswert, bevorzugt, moralisch, ...). Insbesondere kümmern sich Philosophie und Religion darum, welche Bedeutungen wir gemeinhin bevorzugen. Konventionen sehen manchmal sehr "objektiv" aus, sind aber keineswegs gottgewollt oder naturnotwendig. Ihrer Akzeptanz ist der Zweifel bereits "in die Wiege gelegt".
Konventionen können in sich so formuliert werden, dass sich logische Schlussfolgerungen konstruieren lassen. Das ist sehr formal bei der Mathematik der Fall.
Man nennt eine solche Konstruktion dann einen "Beweis".
Etwas anders verhält es sich mit Konventionen auf religiösem Gebiet. Diese sind nach meiner Kenntnis im Endeffekt Sollvorstellungen (z. B. gottgefällig leben).
Eine Erkenntnis ist damit nicht möglich sondern nur allerlei Ansichten und Vorstellungen mehr oder weniger subjektiver Natur, selbst wenn die die Vorstellungen großen Gruppen von Individuen gemeinsam sind.
Der immer mal wieder auftauchende Bezug auf die Naturwissenschaften ist ein klarer Kategorienfehler. Denn (Natur-) Wissenschaft vermisst die Welt und Religion (hl. Texte) sagt uns, welche Bedeutung unser Verhalten hat oder haben sollte. Das sind völlig verschiedene Ebenen des Nachdenkes: Hier "ist" und dort "sollen".
Wir sollten inzwischen gelernt haben, Fehler dieser Art zu unterlassen.
Es mag unbefriedigend sein, religiöse Konventionen nicht beweisen zu können, weil ja schon bekannt ist, worin sie bestehen.
Dem Glauben wohnt seit Alters her der Zweifel inne. Andererseits sollte dies Ansporn sein, die gesellschaftskonformen Ansichten immer mal wieder zu revidieren, wenn sie sich als nachteilig erweisen. Nur, das ist ein Abstimmungsprozess, der nicht naturnotwendig aus irgendwelchen Voraussetzungen zwangsläufig folgt.