13-07-2022, 13:04
Hallo zusammen,
das AT beschreibt eine Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel. Auch heute noch kommt manche Botschaft eines Sprechers/Schreibers nicht immer beim Hörer/Leser so an, wie dieser sie meinte!
Seit Gorgias von Leontinoi auf die Sprache als unerlässliches Medium der Mitteilung des Erkannten, dabei aber auch auf die Untentrinnbarkeit des Irrens hinwies, hat kein Mensch über Denken, Wahrheit, Wirklichkeit nachdenken können, ohne sich der Sprache zuzuwenden.
Georgias sagte: Würde man das SEIN erkennen können, so würde man die Erkenntnis nicht mitteilen können. Mit dem radikalen Sprachskeptizismus begann die Sprachphilosophie.
Ein Wissen um die Sprache gehört zu den Grundlagen menschlichen Bewusstseins. Leider verkümmert die Sprache im Alltag immer mehr, weil über das Smartphone nur noch Kurzinfos verschickt werden, im besten Fall dann noch mit einem Bild garniert!
>> SPRACHE ist erstens das jeweilige Sprechen; zweitens ist sie das objektive Gebilde der Sprachen, wie sie auf unserer Erde, der/die Einzelne mehr oder weniger gut als Muttersprache teilhat. Viele können sie aber zeitlebens nie völlig in Besitz nehmen.
Drittens ist sie das SPRECHVERMÖGEN überhaupt, - das Kennzeichen des Menschen.
Das SPRECHEN ist Gegenstand der Psychologie, bis zu dem Sprechen der Kinder und zu den Störungen der Sprache bei Krankheiten des Gehirns.
Die SPRACHEN liegen als empirische Objektivität des Geistes in ihren historischen Gebilden der Forschung vor Augen.
Das SPRECHVERMÖGEN überhaupt ist ein im Grunde unerforschbares Rätsel des Menschseins.
Es gibt Tausende von Sprachen, darunter die Sprachfamilien verwandschaftlicher Art, darin die wenigen hohen Kultursprachen.
Jede schließt eine unübersetzbare Welt in sich; und doch sind alle, da sie in einem gemeinsamen zusammengehören, bis zu einem gewissen Grade ineinander übersetzbar. Ihre Geschichte ist zum Teil durch Jahrtausende zu verfolgen. Ihre jeweils neue Aneignung durch die Kinder ist zu beobachten und die so wunderbare Sprachentwicklung der ersten drei Lebensjahre zu beschreiben - dieses Naturgeschehen, das zugleich geschichtliche Aneignung der Überlieferung ist und durch die Art, wie es ermöglicht wird und geschieht, das ganze spätere Leben bestimmt.
DAS MITTEL DER SPRACHE IST BEDEUTUNG
Das Offenbarwerden des Seins geschieht in Bedeutungen. Die Unmittelbarkeit ist bewusstlos. Sie wird uns bewusst erst in den Spaltungen durch Vermittlung von Bedeutungen. - Sprache ist unlösbar verbunden mit diesem Offenbarwerden des Seins: sie ergreift alle objektive Bedeutung mit den von ihr hervorgebrachten Bedeutungen.
DAS WESEN DER BEDEUTUNG
Bedeutung ist ein Grundbezug, der das Sein in einer Spaltung zeigt. Dieser Grundbezug, ein unzurückführbares Urphänomen, ist nicht eine Beziehung wie die des Verursachtseins im Realen oder des Begründetseins im Denkzusammenhang; er ist nicht Gegensatz und nicht Identität von zweien, sondern dieses durch nichts anderes zu erhellende Ineinandersein zweier im Bedeuten.
Er umfass im Besonderen: Zeichen und Sinn, Gleichnis und Verglichenes, Symbol und Gehalt usw.
Es genügt nicht zu sagen, eines verweise auf das andere, eines werde im anderen gemeint, eines repräsentiere das andere: immer ist das Bedeuten darüber hinaus ein Mehr und ein Ursprüngliches.
Bedeutung verstehen ist der Beginn des Bewusstseins. << (Karl Jaspers)
Dies soll zunächst als Einstieg genügen. Über die Weisen des Bedeutens kann aber noch weit mehr angeführt werden...
Gruß von Reklov
das AT beschreibt eine Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel. Auch heute noch kommt manche Botschaft eines Sprechers/Schreibers nicht immer beim Hörer/Leser so an, wie dieser sie meinte!
Seit Gorgias von Leontinoi auf die Sprache als unerlässliches Medium der Mitteilung des Erkannten, dabei aber auch auf die Untentrinnbarkeit des Irrens hinwies, hat kein Mensch über Denken, Wahrheit, Wirklichkeit nachdenken können, ohne sich der Sprache zuzuwenden.
Georgias sagte: Würde man das SEIN erkennen können, so würde man die Erkenntnis nicht mitteilen können. Mit dem radikalen Sprachskeptizismus begann die Sprachphilosophie.
Ein Wissen um die Sprache gehört zu den Grundlagen menschlichen Bewusstseins. Leider verkümmert die Sprache im Alltag immer mehr, weil über das Smartphone nur noch Kurzinfos verschickt werden, im besten Fall dann noch mit einem Bild garniert!
>> SPRACHE ist erstens das jeweilige Sprechen; zweitens ist sie das objektive Gebilde der Sprachen, wie sie auf unserer Erde, der/die Einzelne mehr oder weniger gut als Muttersprache teilhat. Viele können sie aber zeitlebens nie völlig in Besitz nehmen.
Drittens ist sie das SPRECHVERMÖGEN überhaupt, - das Kennzeichen des Menschen.
Das SPRECHEN ist Gegenstand der Psychologie, bis zu dem Sprechen der Kinder und zu den Störungen der Sprache bei Krankheiten des Gehirns.
Die SPRACHEN liegen als empirische Objektivität des Geistes in ihren historischen Gebilden der Forschung vor Augen.
Das SPRECHVERMÖGEN überhaupt ist ein im Grunde unerforschbares Rätsel des Menschseins.
Es gibt Tausende von Sprachen, darunter die Sprachfamilien verwandschaftlicher Art, darin die wenigen hohen Kultursprachen.
Jede schließt eine unübersetzbare Welt in sich; und doch sind alle, da sie in einem gemeinsamen zusammengehören, bis zu einem gewissen Grade ineinander übersetzbar. Ihre Geschichte ist zum Teil durch Jahrtausende zu verfolgen. Ihre jeweils neue Aneignung durch die Kinder ist zu beobachten und die so wunderbare Sprachentwicklung der ersten drei Lebensjahre zu beschreiben - dieses Naturgeschehen, das zugleich geschichtliche Aneignung der Überlieferung ist und durch die Art, wie es ermöglicht wird und geschieht, das ganze spätere Leben bestimmt.
DAS MITTEL DER SPRACHE IST BEDEUTUNG
Das Offenbarwerden des Seins geschieht in Bedeutungen. Die Unmittelbarkeit ist bewusstlos. Sie wird uns bewusst erst in den Spaltungen durch Vermittlung von Bedeutungen. - Sprache ist unlösbar verbunden mit diesem Offenbarwerden des Seins: sie ergreift alle objektive Bedeutung mit den von ihr hervorgebrachten Bedeutungen.
DAS WESEN DER BEDEUTUNG
Bedeutung ist ein Grundbezug, der das Sein in einer Spaltung zeigt. Dieser Grundbezug, ein unzurückführbares Urphänomen, ist nicht eine Beziehung wie die des Verursachtseins im Realen oder des Begründetseins im Denkzusammenhang; er ist nicht Gegensatz und nicht Identität von zweien, sondern dieses durch nichts anderes zu erhellende Ineinandersein zweier im Bedeuten.
Er umfass im Besonderen: Zeichen und Sinn, Gleichnis und Verglichenes, Symbol und Gehalt usw.
Es genügt nicht zu sagen, eines verweise auf das andere, eines werde im anderen gemeint, eines repräsentiere das andere: immer ist das Bedeuten darüber hinaus ein Mehr und ein Ursprüngliches.
Bedeutung verstehen ist der Beginn des Bewusstseins. << (Karl Jaspers)
Dies soll zunächst als Einstieg genügen. Über die Weisen des Bedeutens kann aber noch weit mehr angeführt werden...
Gruß von Reklov